Sinkende Gewinne und zunehmender Wettbewerb im Finanzdienstleistungsbereich zwingen die dort tätigen Unternehmen zu einer Neuorientierung in der Kundenbetrachtung. Bedürfnisse und Wünsche der Kunden unterliegen einem stetigen und dynamischen Wandel. Traditionelle Segmentierungskriterien verlieren im Übergang vom Verkäufer- zum Käufermarkt an Aussagekraft und müssen für eine Verbesserung der Validität durch mehrdimensionale Marktsegmentierungsansätze, die simultan verschiedene Segmentierungskriterien berücksichtigen, ergänzt werden. Es stellt sich dabei nun die Frage, welche Merkmale Kunden dazu bewegen, Finanzdienstleistungen zu erwerben, wie diese identifiziert werden können und wie stark der Zusammenhang zwischen den Merkmalen und dem tatsächlichen Kauf ist. Diese Arbeit will zur Beantwortung dieser Fragen einen Überblick über die psychografischen Segmentierungskriterien geben, um diese anhand der Nachfragemotive bei Finanzdienstleistungen auf mögliche Kundentypologien anzuwenden. Im Anschluss daran sollen die gewonnenen Erkenntnisse mit Beispielen aus der Praxis verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung und Begrifflichkeit der Segmentierung
- Konsumentenverhalten als Basis der Segmentierung
- S-O-R Modell
- Wahrnehmung als Basis jeglichen Denkens und Handelns
- Psychografische Merkmale als intervenierende Variablen
- Aktivierung
- Emotion
- Motivation / Motive
- Einstellung
- Zufriedenheit
- Werte
- Lebensstil
- Psychografische Merkmale im Lichte der Finanzdienstleistung
- Begrifflichkeit der Finanzdienstleistung
- Nachfragemotive bei Finanzdienstleistungen
- Begrifflichkeit der Kundentypologie
- Anwendung der psychografischen Merkmale auf die Kundentypologie anhand der Nachfragedeterminanten
- Betrachtung exemplarischer Beispiele
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Wahrnehmung von Finanzdienstleistungen und die Möglichkeiten der psychografischen Segmentierung von Kunden. Ziel ist es, Merkmale zu identifizieren, die Kunden zum Kauf von Finanzdienstleistungen motivieren, und diese Merkmale zur Entwicklung von Kundentypologien zu nutzen. Die Arbeit analysiert die Relevanz psychografischer Faktoren für das Verständnis des Konsumentenverhaltens im Finanzdienstleistungssektor.
- Psychografische Segmentierung im Finanzdienstleistungssektor
- Einfluss psychografischer Merkmale auf das Kaufverhalten
- Entwicklung von Kundentypologien basierend auf psychografischen Daten
- Analyse von Nachfragemotiven bei Finanzdienstleistungen
- Anwendung der Erkenntnisse in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Hintergrund der Arbeit, ausgehend von sinkenden Gewinnen und zunehmendem Wettbewerb im Finanzdienstleistungsbereich. Sie betont die Notwendigkeit einer Neuorientierung in der Kundenbetrachtung und den Wandel der Kundenbedürfnisse. Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach den Merkmalen, die Kunden zum Kauf von Finanzdienstleistungen bewegen, und deren Identifizierung sowie die Stärke des Zusammenhangs zwischen Merkmalen und Kaufentscheidung. Das Ziel ist es, einen Überblick über psychografische Segmentierungskriterien zu geben und diese auf mögliche Kundentypologien anzuwenden, um die gewonnenen Erkenntnisse anschließend mit Praxisbeispielen zu vergleichen.
Einordnung und Begrifflichkeit der Segmentierung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Segmentierung, wobei die Uneinheitlichkeit in der Literatur hervorgehoben wird. Es wird die Definition von Böhler und Scigliano verwendet, welche die Aufteilung des heterogenen Gesamtmarktes in homogene Teilmärkte mittels Segmentierungsmerkmale beschreibt. Die verschiedenen Segmentierungskriterien (räumlich, sachlich, persönlich, zeitlich) werden erläutert und detaillierter in geografische und soziodemografische, psychografische und verhaltensbezogene Kriterien gegliedert. Der Anforderungskatalog an die Gültigkeit von Segmentierungskriterien nach Crone wird vorgestellt. Schließlich wird die Einordnung der Segmentierung in den STP-Ansatz (Segmenting-Targeting-Positioning) im Marketing beschrieben.
Konsumentenverhalten als Basis der Segmentierung: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Ansätze zur Beschreibung und Modellierung des Konsumentenverhaltens, wobei die Definition von Kroeber-Riel und Weinberg als Grundlage dient. Es werden Totalmodelle und Partialmodelle unterschieden, wobei die Komplexität der Totalmodelle und deren geringe Aussagekraft in der Praxis ihre Anwendung einschränkt. Die Anwendung von Partialmodellen wird als geeigneter dargestellt, um das Konsumentenverhalten zumindest teilweise abzubilden.
Psychografische Merkmale als intervenierende Variablen: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit verschiedenen psychografischen Merkmalen, die das Konsumentenverhalten beeinflussen. Es werden Aktivierung, Emotion, Motivation/Motive, Einstellung, Zufriedenheit, Werte und Lebensstil als relevante Faktoren diskutiert. Die Bedeutung dieser Merkmale für die Segmentierung von Kunden wird herausgestellt und ihre Anwendung im Kontext von Finanzdienstleistungen vorbereitet.
Psychografische Merkmale im Lichte der Finanzdienstleistung: Dieses Kapitel verbindet die vorherigen Kapitel, indem es die psychografischen Merkmale im Kontext der Finanzdienstleistungen betrachtet. Es definiert den Begriff der Finanzdienstleistung und analysiert die Nachfragemotive bei diesen Dienstleistungen. Der Begriff der Kundentypologie wird eingeführt und es wird untersucht, wie psychografische Merkmale genutzt werden können, um Kundentypologien anhand von Nachfragedeterminanten zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der Anwendung der zuvor diskutierten theoretischen Konzepte auf die Praxis der Finanzdienstleistungsbranche.
Betrachtung exemplarischer Beispiele: Dieses Kapitel präsentiert und analysiert praxisrelevante Beispiele aus dem Finanzdienstleistungssektor, die die Anwendung der zuvor beschriebenen Segmentierungsansätze illustrieren. Die Beispiele dienen dazu, die theoretischen Konzepte zu veranschaulichen und ihre Anwendbarkeit in der Praxis zu demonstrieren. Durch die Analyse konkreter Fallbeispiele wird die Relevanz der entwickelten Kundentypologien und Segmentierungsstrategien hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Psychografische Segmentierung, Finanzdienstleistungen, Kundentypologien, Konsumentenverhalten, Nachfragemotive, Marktsegmentierung, STP-Ansatz, Aktivierung, Emotion, Motivation, Einstellung, Werte, Lebensstil.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Psychografische Segmentierung im Finanzdienstleistungssektor
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Anwendung psychografischer Merkmale zur Segmentierung von Kunden im Finanzdienstleistungssektor. Ziel ist es, Kundenmerkmale zu identifizieren, die den Kauf von Finanzdienstleistungen motivieren, und diese zur Entwicklung von Kundentypologien zu nutzen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Konsumentenverhaltens im Kontext von Finanzdienstleistungen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Einordnung und Begrifflichkeit der Segmentierung, das Konsumentenverhalten als Basis der Segmentierung (inkl. S-O-R-Modell und Wahrnehmung), psychografische Merkmale als intervenierende Variablen (Aktivierung, Emotion, Motivation, Einstellung, Zufriedenheit, Werte, Lebensstil), die Anwendung psychografischer Merkmale auf Finanzdienstleistungen, die Entwicklung von Kundentypologien, die Betrachtung exemplarischer Beispiele und abschließende Schlussfolgerungen.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Analyse bestehender Literatur zum Thema Konsumentenverhalten, Marktsegmentierung und psychografische Merkmale. Sie nutzt theoretische Konzepte wie das S-O-R-Modell und den STP-Ansatz (Segmenting-Targeting-Positioning). Zusätzlich werden exemplarische Praxisbeispiele analysiert, um die theoretischen Erkenntnisse zu veranschaulichen.
Welche psychografischen Merkmale werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet eine Reihe von psychografischen Merkmalen, darunter Aktivierung, Emotion, Motivation, Einstellungen, Zufriedenheit, Werte und Lebensstil. Es wird untersucht, wie diese Merkmale das Kaufverhalten von Kunden im Finanzdienstleistungssektor beeinflussen und für die Segmentierung genutzt werden können.
Wie werden Kundentypologien entwickelt?
Die Entwicklung von Kundentypologien basiert auf der Analyse der identifizierten psychografischen Merkmale und deren Einfluss auf die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen. Die Arbeit beschreibt, wie diese Merkmale genutzt werden können, um Kunden in homogene Gruppen einzuteilen, die sich in ihren Bedürfnissen und Präferenzen ähneln.
Welche Bedeutung haben die exemplarischen Beispiele?
Die exemplarischen Beispiele aus der Praxis des Finanzdienstleistungssektors dienen dazu, die theoretischen Konzepte und die entwickelten Kundentypologien zu veranschaulichen und deren Anwendbarkeit zu demonstrieren. Sie zeigen die Relevanz der gewonnenen Erkenntnisse für die Praxis.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen fassen die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewerten die Anwendbarkeit der psychografischen Segmentierung im Finanzdienstleistungssektor. Sie diskutieren potenzielle Herausforderungen und geben Ausblicke auf weitere Forschungsarbeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Psychografische Segmentierung, Finanzdienstleistungen, Kundentypologien, Konsumentenverhalten, Nachfragemotive, Marktsegmentierung, STP-Ansatz, Aktivierung, Emotion, Motivation, Einstellung, Werte, Lebensstil.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, die Möglichkeiten der psychografischen Segmentierung von Kunden im Finanzdienstleistungssektor zu untersuchen und Merkmale zu identifizieren, die Kunden zum Kauf von Finanzdienstleistungen motivieren. Die Erkenntnisse sollen zur Entwicklung von effektiveren Marketingstrategien beitragen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in verschiedene Kapitel gegliedert, die von einer Einleitung über die Definition und Einordnung der Segmentierung bis hin zu den Schlussfolgerungen reichen. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Thematik, wobei die Kapitel aufeinander aufbauen.
- Quote paper
- Daniel Gehrmann (Author), 2006, Wahrnehmung von Finanzdienstdienstleistungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124437