Die Leichtathletik ist die älteste Form des organisierten Sports. Das Wort bezeichnet eine Zusammenfassung verschiedener Disziplinen der Athletik, die sich aus den grundlegenden Bewegungsformen Gehen, Laufen, Springen und Werfen herausentwickelte, die in der Antike als lebenswichtige Übungen für Jäger und Krieger galten. Die ersten, antiken Olympischen Spiele wurden im Jahre 776 v. Chr. im griechischen Olympia abgehalten, wo sie dann zu Ehren des Gottes Zeus alle vier Jahre stattfanden. „Die Leichtathletik hat sich zu einer selbstständigen Sportart mit differenzierten Disziplinen, besonderen Bewegungstechniken, Lehrmethoden und Wettkampfregeln entwickelt“ (Schmolinsky, 1974, S.15) – sie ist demzufolge eine moderne Sportart mit uralten Wurzeln. Derzeit werden bei Olympischen Sommerspielen in 24 leichtathletischen Disziplinen insgesamt 46 Entscheidungen ausgetragen – 24 bei den Männern und 22 bei den Frauen. Damit ist die Leichtathletik die umfassendste Sportart bei den Olympischen Spielen. Die einzelnen leichtathletischen Disziplinen werden, abgeleitet von den körperlichen Grundübungen, in folgende Disziplingruppen unterteilt:
LAUF – SPRUNG – WURF/STOß – GEHEN – MEHRKAMPF.
Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, konzentriere ich mich im weiteren Verlauf nur noch auf den leichtathletischen Sprung (Hochsprung), da dieser auch den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellt. „Je nach Zielsetzung unterscheidet man horizontale und vertikale Sprungdisziplinen. Während sich die horizontalen Sprungdisziplinen unter dem Aspekt der Anzahl ausgeführter Sprünge in Einfach- (Weitsprung) und Mehrfachsprünge (Dreisprung) einteilen lassen, werden die vertikalen in Abhängigkeit von der Verwendung eines Hilfsmittels in Hoch- und Stabhochsprung untergliedert“ (Haberkorn, 1992, S.1).
Die Leistungen in den leichtathletischen Sprungdisziplinen werden von einem hohen Grad der Beherrschung der Technik, von der Laufschnelligkeit und vor allem von der Schnellkraft bestimmt, wodurch die Sprünge der Schnellkraftdisziplinen zugeordnet werden können (vgl. Bauersfeld, 1980, S.212).
Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Sportliche Leistung im leichtathletischen Hoch- sprung
3 Hochsprung – Fosbury-Flop
3.1 Historisches
3.2 Flop – eine Bewegungsbeschreibung
3.2.1 Anlauf
3.2.2 Absprung/ Flug (Lattenüberquerung)
3.2.3 Landung
4 Didaktisch-methodische Hinweise
5 Literaturverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Reihung der Ausbildungsaufgaben mit zusammengefassten Übungsbeispielen
1 Einleitung
Die Leichtathletik ist die älteste Form des organisierten Sports. Das Wort bezeichnet eine Zusammenfassung verschiedener Disziplinen der Athletik, die sich aus den grundlegenden Bewegungsformen Gehen, Laufen, Springen und Werfen herausentwickelte, die in der Antike als lebenswichtige Übungen für Jäger und Krieger galten. Die ersten, antiken Olympischen Spiele wurden im Jahre 776 v. Chr. im griechischen Olympia abgehalten, wo sie dann zu Ehren des Gottes Zeus alle vier Jahre stattfanden.
„Die Leichtathletik hat sich zu einer selbstständigen Sportart mit differenzierten Disziplinen, besonderen Bewegungstechniken, Lehrmethoden und Wettkampf-regeln entwickelt“ (Schmolinsky, 1974, S.15) – sie ist demzufolge eine moderne Sportart mit uralten Wurzeln.
Derzeit werden bei Olympischen Sommerspielen in 24 leichtathletischen Diszip-linen insgesamt 46 Entscheidungen ausgetragen – 24 bei den Männern und 22 bei den Frauen. Damit ist die Leichtathletik die umfassendste Sportart bei den Olympischen Spielen.
Die einzelnen leichtathletischen Disziplinen werden, abgeleitet von den körper-lichen Grundübungen, in folgende Disziplingruppen unterteilt:
LAUF – SPRUNG – WURF/STOß – GEHEN – MEHRKAMPF.
Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, konzentriere ich mich im weiteren Verlauf nur noch auf den leichtathletischen Sprung (Hochsprung), da dieser auch den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellt.
„Je nach Zielsetzung unterscheidet man horizontale und vertikale Sprungdiszip-linen. Während sich die horizontalen Sprungdisziplinen unter dem Aspekt der Anzahl ausgeführter Sprünge in Einfach- (Weitsprung) und Mehrfachsprünge (Dreisprung) einteilen lassen, werden die vertikalen in Abhängigkeit von der Verwendung eines Hilfsmittels in Hoch- und Stabhochsprung untergliedert“ (Haberkorn, 1992, S.1).
Die Leistungen in den leichtathletischen Sprungdisziplinen werden von einem hohen Grad der Beherrschung der Technik, von der Laufschnelligkeit und vor allem von der Schnellkraft bestimmt, wodurch die Sprünge der Schnellkraftdis-ziplinen zugeordnet werden können (vgl. Bauersfeld, 1980, S.212).
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werden zunächst die für die sportliche Leistung im Hochsprung bestimmenden Faktoren näher beschrieben, im An-schluss daran wird die geschichtliche Entwicklung zum Fosbury-Flop kurz vorgestellt und eine Bewegungsbeschreibung der Flop-Technik erfolgen, worauf die methodischen Aspekte der technischen Ausbildung im leichtathletischen Hochsprung in den Mittelpunkt gestellt werden sollen.
2 Sportliche Leistung im leichtathletischen Hochsprung
Das tragende Motiv des Übens und Trainierens in der Leichtathletik – wie im Sport allgemein – ist der Leistungsgedanke.
Die sportliche Leistung wird durch die persönlichkeitsbedingte und biologische menschliche Leistungsfähigkeit bestimmt, einschließlich der den Menschen zur Leistung führenden direkten sozialen Beziehungen und grundlegenden gesell-schaftlichen Maßstäbe und Verhältnisse.
Schnell wird klar, dass die sportliche Leistung aus vielen Seiten und Teilen besteht, deren Beziehungen und Zusammenhang mit der Struktur der Leistung darzustellen sind.
„Die Leistungsstruktur ist die Organisation, das Wirkungsgefüge der Leistungs-faktoren, ihre Wertigkeit und Abhängigkeit, die nach dem momentanen Erkennt-nisstand eine zukünftige Höchstleistung bestimmen“ (Bauersfeld, 1980, S.25).
Neben den konditionellen Fähigkeiten beeinflussen ebenso die koordinativ-technischen Fähigkeiten, die konstitutionellen Voraussetzungen, die mora-lischen, psychischen und intellektuellen Persönlichkeitseigenschaften und die äußeren Bedingungen die sportliche Leistung im Hochsprung.
In den Sprungdisziplinen nehmen alle konditionellen Fähigkeiten Einfluss auf die sportliche Leistung, wobei die Schnelligkeits- und Kraftfähigkeiten in den Mittelpunkt gerückt werden müssen, denn alle Sprungresultate sind eng an die Anlaufgeschwindigkeit und den explosiven (schnellkräftigen) Absprung ge-bunden.
„Der Leistungsfaktor Koordination (Technik) hat höchste Bedeutung für die Aus-nutzung der konditionellen Voraussetzungen zum Erreichen einer bestmög-lichen Wettkampfleistung. Er wird bestimmt durch eine effektive Technik, [die der Sportler möglichst vollkommen beherrschen sollte – Fertigkeit]“ (Bauersfeld, 1980, S. 218).
Mit Ausnahme einiger konstitutioneller Faktoren (Körperhöhe, Körperbaumerk-male etc.) sind die personellen Leistungsfaktoren entwickelbar. Entsprechend den spezifischen Anforderungen sind sie optimal bis maximal auszuprägen.
3 Hochsprung – Fosbury-Flop
„Der Hochsprung ist eine Bewegungsausführung zur Überwindung eines senkrechten Hindernisses. Die Schwerkraft […] wird hier durch einen kräftigen Abdruck überwunden und das Hindernis sozusagen überflogen. Dabei be-schreibt der Körperschwerpunkt (KSP) eine steile, verhältnismäßig kurze para-belförmige Flugbahn, die durch die Abfluggeschwindigkeit, den Abflugwinkel [und] die Abflughöhe genau bestimmt ist […], [so dass keinerlei Bewegungen des Springers in der Luft Einfluss auf die sportliche Leistung besitzen] (Schmolinsky, 1974, S. 287). Zum Überqueren der Latte gibt es verschiedene Techniken, auf die im weiteren Verlauf kurz eingegangen werden sollen.
3.1 Historisches
Der Hochsprung war noch keine Disziplin der Olympischen Spiele der Antike; 1583 wird erstmalig vom sportlichen Hochsprung – gallischer Sprung – im höfischen französischen Schrifttum berichtet. Hierbei handelte es sich um eine Art Schersprung.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Hochsprung u.a. von GuthsMuths und Jahn als gymnastische Übung geschätzt. Der (Frontal-)Hocksprung, bei dem neben der Sprunghöhe auch die Haltung bewertet wurde, endete mit der Körperstreckung nach Überqueren der Sprungleine.
Zeitgleich entwickelte sich der Schersprung, ausgehend von Irland und Schottland als Disziplin der Highland-Games, zur dominierenden Technik der nächsten zwei Jahrhunderte, die immer wieder Veränderungen erfahren hat. Hierbei überquert der Springer mit aufrechtem Oberkörper die Latte, wobei das der Latte nächste Bein gestreckt nach oben geschleudert wird, um die Latte mit einer Scherbewegung der Beine zu überqueren.
Seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit (1896) steht der Hoch-sprungwettbewerb auf dem Programm der Männer; seit 1928, den ersten Olympischen Spielen mit Frauenbeteiligung, dürfen sich auch die Frauen im Hochsprungwettbewerb alle vier Jahre messen.
Die Veränderungen der Technik hängen eng mit den Verbesserungen der materiellen Bedingungen zusammen; mussten Hochspringer früher noch vom Rasen, dann von Aschenböden abspringen und im Sand ebenerdiger Sprung-gruben, später auf Sandsprunghügeln landen, wobei der Springer aus Sicherheitsgründen auf den Beinen bzw. auf Beinen und Händen landen musste, können sie sich heutzutage elastischer und leistungsfördernder Mate-rialien bedienen. Auch die bis 1932 geltenden Wettkampfbestimmungen ver-boten es den Kopf vor dem Rumpf über die Latte zu bringen, wodurch Tauch-bewegungen ausgeschlossen waren.
Es bildeten sich der Rollsprung und der Wälzer (Straddle) heraus, bei denen der Springer die Latte bäuchlings überquert; Sprungbein ist das der Latte nächste Bein, während das Schwungbein einen Bogen nach oben über die Latte beschreibt.
Seit 1967 ist es aufgrund der verbesserten materiellen Bedingungen (Schaum-stoffmatten hinter der Latte) möglich, andere Techniken zu entwickeln, bei denen sichere Landebedingungen ein unbedingtes Muss darstellen. Die derzeit gängigste Methode (Fosbury-Flop) wurde von dem Amerikaner Dick Fosbury entwickelt, mit der dieser 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt Gold gewann. Er lief beim Anlauf eine Kurve, drehte auf den letzten Schritten den Rumpf und überquerte die Latte rücklings. Hierbei kann der KSP des Athleten unter der Latte durchgehen, da der Athlet seinen Körper um die Latte herumschmiegt (vgl. Haberkorn, 1992, S. 66).
Eine genauere Bewegungsbeschreibung des (Fosbury-)Flops soll nun im An-schluss erfolgen.
3.2 Flop – eine Bewegungsbeschreibung
Der Flop war damals nicht nur eine neue Art der Lattenüberquerung, sondern eine Technik, die fast vollständig neue Wege vom Anlauf bis zur Landung ging und somit berechtigt als eine echte Revolution auf dem Gebiet der Hochsprung-technik angesehen werden muss (vgl. Schmolinsky, 1974, S. 297).
Um die Qualität einer Bewegung beschreiben zu können, bedarf es bestimmter Beobachtungsinstrumentarien. Bei der Betrachtung sportlicher Bewegungen hinsichtlich ihres Aufbaus, wird man feststellen, dass sie sich in einzelne Ab-schnitte untergliedern lassen.
Sportliche Handlungsvollzüge weisen eine dreiphasige Grundstruktur auf. Die Grundelemente werden als Vorbereitungs-, Haupt- und Endphase bezeichnet (vgl. Meinel/ Schnabel, 2004, S. 77-83).
So weist der Hochsprung folgende Bewegungsstruktur auf:
Vorbereitungsphase (Anlauf), in der die notwendige horizontale Geschwindig-keit zu sichern ist,
Hauptphase (Absprung/Flug), in der möglichst große vertikale Kraftimpulse zu erzeugen und die Bewegungen nur noch auf die optimale Ausnutzung der Flug-kurve gerichtet sind,
[...]
- Arbeit zitieren
- André Lach (Autor:in), 2007, Der leichtathletische Hochsprung: FLOP-Technik – eine Übersicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124352
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