Die vorliegende Bachelorarbeit behandelt das Thema der Schulbildung in den Autonomen Regionen Chinas, in Hinblick auf einen möglichen Sinisierungsprozess. Dafür wurde eine Schwerpunkt-Region ausgewählt: Anhand der Autonomen Region Tibet sollen die Bildungsreformen nach der Kulturrevolution erläutert werden. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird eine vorherige Seminararbeit meinerseits aufgegriffen und weiter ausgeführt. Der Fokus liegt hierbei auf das chinesische Bildungssystem und die Umsetzung dieser Politik in den Autonomen Regionen Chinas, insbesondere Tibet.
Tibet eignet sich als Schwerpunkt besonders deshalb, da China schon immer ein großes politisches Interesse an dieser Region hatte. Im Sprachgebrauch der Volksrepublik China steht der Begriff 西藏 (Xīzàng) für die Autonome Region Tibet, mit der Hauptstadt Lhasa, zehn Autonomen Bezirken und zwei Autonome Kreise.
Ziel dieser Arbeit, ist die umfangreiche chinesische Bildungspolitik darzustellen und anhand eines Beispiels die Umsetzung dieser Politik in Tibet zu kristallisieren. Dabei werden Fragen, wie „Welchen Einfluss hat die Volksrepublik auf die Autonomen Regionen?“, „Wie wurden die erlassenen Gesetze im Bildungssektor umgesetzt?“ und „Ist ein gezielter Sinisierungsprozess erkennbar?“ aufgeworfen und nach Möglichkeit auch beantwortet.
Die Volksrepublik China ist mit zirka 1,3 Milliarden Menschen das Land mit der größten Bevölkerungszahl weltweit. Zudem ist es das flächengrößte Land in Ostasien und hinter Russland, Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika das viertgrößte der Erde. Das Staatsgebiet gliedert sich in 22 Provinzen (Taiwan ist hierbei ausgeschlossen), fünf autonomen Gebieten, vier regierungsunmittelbaren Städten und zwei Sonderverwaltungszonen.
China ist nicht nur das bevölkerungsreichste Land der Welt, es ist auch gleichzeitig ein Land mit vielen Nationalitäten. Die Majorität bilden die Han-Chinesen, das restliche Volk teilt sich auf insgesamt 55 Minoritäten auf, die zirka 60 Prozent des territorialen Gebiets Chinas einnehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Überblick: Chinas Schulbildung
- 2.1 Schulbildung vor der Kulturrevolution
- 2.2 Schulbildung nach der Kulturrevolution
- 3. Bildungspolitik in der Autonomen Region Tibet
- 3.1 Erstes Tibet-Arbeitsforum
- 3.2 Zweites Tibet-Arbeitsforum
- 3.3 Drittes Tibet-Arbeitsforum
- 4. Einfluss der chinesischen Politik auf das tibetische Bildungssystem
- 5. Vergleich: Innere Mongolei - AR Tibet
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema der Schulbildung in den Autonomen Regionen Chinas und analysiert, ob ein Sinisierungsprozess stattfindet. Der Fokus liegt dabei auf der Autonomen Region Tibet, wobei die Bildungsreformen nach der Kulturrevolution im Mittelpunkt stehen. Ziel der Arbeit ist es, die chinesische Bildungspolitik zu beleuchten und ihre Umsetzung in Tibet anhand konkreter Beispiele zu untersuchen. Dabei werden Fragen nach dem Einfluss der Volksrepublik auf die Autonomen Regionen, der Umsetzung von Gesetzen im Bildungssektor und der Erkennbarkeit eines gezielten Sinisierungsprozesses behandelt.
- Chinas Schulbildungssystem im historischen Kontext
- Bildungspolitik in der Autonomen Region Tibet nach der Kulturrevolution
- Einfluss der chinesischen Bildungspolitik auf das tibetische Bildungssystem
- Vergleich des tibetischen Bildungssystems mit der Autonomen Region Innere Mongolei
- Analyse des Sinisierungsprozesses im tibetischen Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einem Überblick über die chinesische Schulbildung, der in zwei Unterkapitel aufgeteilt ist: Schulbildung vor und nach der Kulturrevolution. Dabei wird auch die historische Schulbildung in der Autonomen Region Tibet beleuchtet. Der Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf die Bildungspolitik in der Autonomen Region Tibet und den Einfluss der chinesischen Politik auf das tibetische Bildungssystem. Hierbei werden die wichtigsten Reformen und Gesetze, die die Volksrepublik China nach 1978 bezüglich des Bildungsauftrages erlassen hat, detailliert dargestellt und in die einzelnen „Tibet-Arbeitsforen“ unterteilt.
Das darauffolgende Kapitel beleuchtet die Umsetzung der genannten Reformen und Gesetze in der Autonomen Region Tibet. Es erfolgt eine Bewertung des Bildungssystems in der Volksrepublik China, insbesondere in Tibet, und ein Vergleich mit der Autonomen Region Innere Mongolei, um den Sinisierungsprozess besser beurteilen zu können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter: Sinisierung, Bildungssystem, Autonome Regionen, Tibet, Bildungspolitik, Kulturrevolution, Tibet-Arbeitsforen, Vergleich, Innere Mongolei.
- Quote paper
- Joan Villwock (Author), 2017, Schulbildung in den Autonomen Regionen Chinas: Sinisierung der Minderheiten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1242862