In Anbetracht dieser Fragestellung "Wo genau ist die auktoriale Instanz im Roman "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Thomas Mann zu verorten?" soll sich in dieser Arbeit eine Analyse der Erzählinstanzen angliedern, um die Position und Qualität der auktorialen Instanz zu umreißen. Da es sich hierbei um Feinheiten wie „Vorbehalte und Anführungszeichen“ handelt, deren diffizile Greifbarkeit aus Meyer-Kalkus Bezeichnung als „schwebende[…] Bedeutungspotenziale“ hervorgeht, ist eine detailgenaue sowie punktuelle Analyse gefragt. Hierfür wird zuerst ein klarer Rahmen festgelegt, wozu die Analyse in der Kommunikationssituation auf den Ebenen des Romans lokalisiert wird.
Hiernach werden die von Julia Schöll eingebrachten Begriffe des Autors und des Erzählers definiert und abgegrenzt sowie die von Feuerlicht und Schöll genutzte Begrifflichkeit der Auktorialität klar definiert. Auf dieser Basis erfolgt dann die Betrachtung einer beispielhaften „Gewebeprobe“ aus dem Stoff des Romans, um die Erzählinstanzen zu differenzieren und nach ihrer Funktion im Roman zu charakterisieren. Aus der Analyse geht ein Fazit über die hierbei vorgefundenen Stimmen und deren Zusammenklang hervor, welches in einen Kontext zu den anderen Aussagen über die Erzählinstanzen im Roman und zu Manns anfangs zitierter Metapher gesetzt wird und aus dem eine Aussage über die Lokalisation der auktorialen Instanz abgeleitet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlage
- Wo? - Lokalisierung der Analyse
- Wer? Erzähler und Autor
- Wie? Fokalisierung
- Auktoriale Fokalisierung - Definition und Merkmale
- Erzählung vs. Erzähler (Schöll und Genette)
- Analyse
- Fazit
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Erzählinstanz in Thomas Manns Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, insbesondere die Position und Qualität der auktorialen Instanz. Die Analyse konzentriert sich auf die Differenzierung zwischen Autor, Erzähler und auktorialer Stimme, unter Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen von Genette und Schöll. Das Ziel ist es, die Lokalisierung und Funktion der auktorialen Instanz im Roman zu bestimmen.
- Lokalisierung der auktorialen Erzählinstanz in „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“
- Differenzierung zwischen Autor, Erzähler und auktorialer Stimme
- Analyse der Erzählperspektive und Fokalisierung
- Bedeutung der auktorialen Kommentare für den Roman
- Verbindung zwischen der Erzählstruktur und der musikalischen Metapher Manns
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Lokalisierung der auktorialen Erzählinstanz in Thomas Manns „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“. Sie verweist auf Manns eigene Beschreibung seiner Romane als „Symphonie“ und „Themengewebe“ und betont die Bedeutung des auditiven Aspekts, insbesondere im Hinblick auf Manns Vorträge seiner Werke. Die Einleitung skizziert den Forschungsstand, erwähnt unterschiedliche Interpretationen der Erzählinstanzen im Roman und begründet die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse, um die Position und Qualität der auktorialen Stimme zu bestimmen. Die Einleitung legt den Fokus auf die Feinheiten der Sprache und die Notwendigkeit einer präzisen Analyse, um die "schwebenden Bedeutungspotenziale" zu erfassen.
2. Theoretische Grundlage: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die folgende Analyse fest. Es verwendet Genettes Modell der narrativen Ebenen (intradiegetisch, metadiegetisch, extradiegetisch) um die Kommunikationssituation im Roman zu lokalisieren und zu analysieren. Das Sender-Empfänger-Modell wird verwendet, um die verschiedenen Kommunikationspartner (Autor, Erzähler, Figuren, Leser) und ihre Positionen innerhalb der Erzählung zu definieren. Die Begriffe des Autors und des Erzählers werden abgegrenzt, und die von Feuerlicht und Schöll verwendete Begrifflichkeit der Auktorialität wird präzise definiert. Dieses Kapitel dient als methodisches Fundament für die anschließende Textanalyse.
Schlüsselwörter
Thomas Mann, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, auktoriale Erzählinstanz, Erzählperspektive, Fokalisierung, Genette, Schöll, Autor, Erzähler, Metaerzählung, Kommunikationssituation, Analyse der Erzählstruktur, musikalische Metapher.
Häufig gestellte Fragen zu „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“: Erzählinstanzanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Erzählinstanz in Thomas Manns Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, insbesondere die Position und Qualität der auktorialen Instanz. Der Fokus liegt auf der Differenzierung zwischen Autor, Erzähler und auktorialer Stimme, unter Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen von Genette und Schöll. Das Ziel ist die Bestimmung der Lokalisierung und Funktion der auktorialen Instanz im Roman.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Lokalisierung der auktorialen Erzählinstanz in „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, Differenzierung zwischen Autor, Erzähler und auktorialer Stimme, Analyse der Erzählperspektive und Fokalisierung, Bedeutung der auktorialen Kommentare für den Roman und die Verbindung zwischen der Erzählstruktur und der musikalischen Metapher Manns.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Analyse basiert auf Genettes Modell der narrativen Ebenen (intradiegetisch, metadiegetisch, extradiegetisch) zur Lokalisierung und Analyse der Kommunikationssituation im Roman. Das Sender-Empfänger-Modell wird verwendet, um die verschiedenen Kommunikationspartner (Autor, Erzähler, Figuren, Leser) und ihre Positionen innerhalb der Erzählung zu definieren. Die Begrifflichkeiten von Feuerlicht und Schöll zur Auktorialität werden präzise definiert und angewendet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur theoretischen Grundlage, ein Analysekapitel, ein Fazit, einen Ausblick und ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage. Das Kapitel zur theoretischen Grundlage erläutert die verwendeten methodischen Ansätze. Das Analysekapitel wendet diese auf den Roman an. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen, der Ausblick gibt mögliche Forschungsansätze an.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Thomas Mann, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, auktoriale Erzählinstanz, Erzählperspektive, Fokalisierung, Genette, Schöll, Autor, Erzähler, Metaerzählung, Kommunikationssituation, Analyse der Erzählstruktur, musikalische Metapher.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist die Lokalisierung der auktorialen Erzählinstanz in Thomas Manns „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ und die Bestimmung ihrer Funktion und Qualität.
Wie wird die musikalische Metapher Manns berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht die Verbindung zwischen der Erzählstruktur und der von Mann selbst verwendeten musikalischen Metapher (»Symphonie«, »Themengewebe«), insbesondere im Hinblick auf den auditiven Aspekt und Manns Vorträge seiner Werke.
Welche Bedeutung haben die auktorialen Kommentare?
Die Analyse untersucht die Bedeutung der auktorialen Kommentare für den Gesamtentwurf des Romans und deren Funktion innerhalb der Erzählstruktur.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2022, "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Thomas Mann. Erzählinstanzen und Auktorialität nach Julia Schöll, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1242609