Der Wechsel zwischen Arbeits-, Lern- und Freizeitphasen und der damit einher-gehende Berufswechsel nimmt immer mehr zu. Die Vorstellung, nach erfolgreich absolvierter Ausbildung bis zur Rente in ein und demselben Unternehmen tätig zu sein, ist heutzutage schon fast obsolet. Somit sind Flexibilität, lebenslanges Lernen und laufend neue Qualifikationsanforderungen an Arbeitnehmer/-innen Inhalte heutiger Arbeitszeugnisse. Sie stellen die persönliche Bilanz eines Arbeitsverhältnisses dar.
Der Wechsel zwischen Arbeits-, Lern- und Freizeitphasen und der damit einhergehende Berufswechsel nimmt immer mehr zu. Die Vorstellung, nach erfolgreich absolvierter Ausbildung bis zur Rente in ein und demselben Unternehmen tätig zu sein, ist heutzutage schon fast obsolet. Somit sind Flexibilität, lebenslanges Lernen und laufend neue Qualifikationsanforderungen an Arbeitnehmer/-innen Inhalte heutiger Arbeitszeugnisse. Sie stellen die persönliche Bilanz eines Arbeitsverhältnisses dar.
Insbesondere wenn man beachtet, dass immer noch große Unsicherheiten zu Inhalt, Form und juristischer Basis sowohl auf Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberseite bestehen. Zwar existieren eine Fülle einschlägiger Urteile zum Zeugnisrecht und demnach könnte man meinen, dass eigentlich schon über jedes Detail eine Präzedenzentscheidung vorliegen müsste - wer dies glaubt, wird durch neue Urteile des Bundesarbeitsgerichts eines Besseren belehrt.
Weiterhin ist zu beachten, dass jede Branche ihre eigene „Sprache“ hat und somit sind Arbeitszeugnisse immer individuell.
So ergab eine Befragung von Personalern, dass diese ein und dasselbe Zeugnis unterschiedlich beurteilten. I. d. R. lagen deren Analysen durchschnittlich zwar im Rahmen von Plus-Minus einer Note, es verwundert jedoch nicht, dass es ca. 15.ooo Streitigkeiten im Jahr vor deutschen Arbeitsgerichten gibt.
Im Folgenden soll ein Überblick gegeben werden, welche Zeugnisarten es gibt, welchen Formalien diese unterliegen und welche inhaltlichen Aspekte Beachtung finden sollten. Dabei liegt der Fokus zwar auf der Betrachtung einer juristisch korrekten Ausstellung, jedoch soll auch die personalpolitische Praxis dabei nicht außer Acht gelassen werden. So liegt ein Hauptaugenmerk dabei auf den in der Praxi anerkannten Beurteilungskriterien, aber auch auf unzulässigen Zeugniscodes.
Diese Arbeit soll sowohl Arbeitnehmern, als auch Arbeitgebern einen Leitfaden für die korrekte Erstellung eines Arbeitszeugnisses in der Privatwirtschaft bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zeugnisarten
- Rechtsansprüche
- Formsache: Aufbau und Inhalt des qualifizierten Zeugnisses
- Mitarbeiterbeurteilung
- Leistungsbeurteilung
- Führungsverhalten
- Zusammenfassende Gesamtbeurteilung
- Abschlussfloskeln
- Verschlüsselte Zeugnis-Codes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit dient als Leitfaden für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur korrekten Erstellung von Arbeitszeugnissen in der Privatwirtschaft. Sie beleuchtet juristische Aspekte der Zeugniserstellung, berücksichtigt aber auch die personalpolitische Praxis. Der Fokus liegt auf anerkannten Beurteilungskriterien und unzulässigen Zeugniscodes.
- Juristisch korrekte Ausstellung von Arbeitszeugnissen
- Personalpolitische Praxis bei der Zeugniserstellung
- Anerkannte Beurteilungskriterien
- Unzulässige Zeugniscodes
- Verschiedene Arten von Arbeitszeugnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die zunehmende Bedeutung von Arbeitszeugnissen im Kontext von flexibleren Arbeitsbiografien und lebenslangem Lernen. Sie hebt die Rolle des Arbeitszeugnisses als Personalbeurteilung hervor, sowohl bei der Freisetzung als auch bei der Personalauswahl, und weist auf die Diskrepanz zwischen der Bedeutung von Arbeitszeugnissen und der kurzen Zeit, die Bewerbungen gewidmet wird, hin. Die Einleitung unterstreicht die Unsicherheiten bezüglich Inhalt, Form und juristischer Grundlage von Arbeitszeugnissen und betont die Notwendigkeit eines Leitfadens für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Zeugnisarten: Dieses Kapitel differenziert zwischen verschiedenen Arten von Arbeitszeugnissen, basierend auf zeitlichen und inhaltlichen Aspekten. Es werden Beendigungszeugnisse, Zwischenzeugnisse, Berufsausbildungszeugnisse und Zeugnisse für Praktika, Ferienjobs, Aushilfen und Nebenjobs unterschieden. Der Fokus liegt auf dem Zwischenzeugnis, dessen rechtliche Grundlage erläutert und dessen mögliche Anlässe wie Kündigungsvorhaben des Arbeitnehmers, drohende Arbeitsverhältnisbeendigung oder bevorstehende Fortbildungen detailliert dargestellt werden. Die Ambivalenz der Nutzung von Zwischenzeugnissen durch Arbeitnehmer wird ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Arbeitszeugnis, Personalbeurteilung, Leistungsbeurteilung, Führungsverhalten, Rechtsansprüche, Zeugnisarten, Zwischenzeugnis, Beendigungszeugnis, Formulierungen, Zeugniscodes, juristische Korrektheit, Personalpolitik.
FAQ: Leitfaden für Arbeitszeugnisse in der Privatwirtschaft
Was ist der Inhalt dieses Leitfadens?
Dieser Leitfaden dient Arbeitnehmern und Arbeitgebern als Hilfestellung zur korrekten Erstellung von Arbeitszeugnissen in der Privatwirtschaft. Er umfasst eine Einleitung, eine Übersicht verschiedener Zeugnisarten, eine Erläuterung der Rechtsansprüche, detaillierte Informationen zum Aufbau und Inhalt qualifizierter Zeugnisse, eine Anleitung zur Mitarbeiterbeurteilung (Leistungsbeurteilung, Führungsverhalten, Gesamtbeurteilung), Hinweise zu Abschlussfloskeln und verschlüsselten Zeugnis-Codes sowie ein Fazit. Der Fokus liegt auf juristisch korrekter Zeugniserstellung und anerkannten Beurteilungskriterien.
Welche Arten von Arbeitszeugnissen werden behandelt?
Der Leitfaden unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Arbeitszeugnissen, darunter Beendigungszeugnisse, Zwischenzeugnisse, Berufsausbildungszeugnisse und Zeugnisse für Praktika, Ferienjobs, Aushilfen und Nebenjobs. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Zwischenzeugnis gewidmet, einschließlich seiner rechtlichen Grundlage und möglicher Anlässe.
Welche juristischen Aspekte werden beleuchtet?
Der Leitfaden beleuchtet die juristischen Aspekte der Zeugniserstellung, einschließlich der Rechtsansprüche von Arbeitnehmern auf ein wohlwollend formuliertes Zeugnis. Er befasst sich auch mit unzulässigen Zeugniscodes und der Vermeidung von rechtlichen Problemen.
Wie ist der Aufbau eines qualifizierten Arbeitszeugnisses?
Der Leitfaden beschreibt den Aufbau eines qualifizierten Arbeitszeugnisses, einschließlich der relevanten Abschnitte wie Einleitung, Beschreibung der Tätigkeit, Leistungsbeurteilung, Führungsverhalten, Gesamtbeurteilung und Schlussformel. Es werden Beispiele und Hinweise zur Vermeidung von Missverständnissen gegeben.
Was sind die wichtigsten Beurteilungskriterien?
Der Leitfaden nennt anerkannte Beurteilungskriterien für die Leistungs- und Führungsbeurteilung im Arbeitszeugnis. Es wird erläutert, wie diese Kriterien sachgerecht und fair angewendet werden können, um ein aussagekräftiges und juristisch einwandfreies Zeugnis zu erstellen.
Welche Bedeutung haben verschlüsselte Zeugnis-Codes?
Der Leitfaden warnt vor unzulässigen, verschlüsselten Zeugnis-Codes und erklärt, wie diese die Bewertung des Zeugnisses beeinflussen und zu Missverständnissen führen können. Es werden Beispiele für solche Codes und deren Bedeutung erläutert.
Für wen ist dieser Leitfaden gedacht?
Dieser Leitfaden richtet sich sowohl an Arbeitnehmer als auch an Arbeitgeber, um beiden Seiten bei der Erstellung und dem Verständnis von Arbeitszeugnissen zu helfen. Er soll Unsicherheiten bezüglich Inhalt, Form und juristischer Grundlage von Arbeitszeugnissen beseitigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Leitfaden?
Schlüsselwörter, die den Inhalt des Leitfadens treffend beschreiben, sind: Arbeitszeugnis, Personalbeurteilung, Leistungsbeurteilung, Führungsverhalten, Rechtsansprüche, Zeugnisarten, Zwischenzeugnis, Beendigungszeugnis, Formulierungen, Zeugniscodes, juristische Korrektheit, Personalpolitik.
- Arbeit zitieren
- LL.B. Anita Rückert (Autor:in), 2009, Arbeitszeugnisse - ein kleiner Leitfaden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124168