Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen der Projektarbeit „Quantitative und Qualitative Sozialforschung“ erstellt und soll gleichzeitig als Leistungsnachweis für das Seminar zum Programm Statistical Package for the Social Sciences (SPSS) bei dienen.
Die Erhebung geht der Frage nach, was Studenten eines berufsbegleitenden Master- oder Bachelor-Studiengang dazu bewegt, sich in umfänglicher Form beruflich weiterzubilden.
Umfassende berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahmen stellen sowohl eine berufliche als auch eine private Herausforderung dar. Die Untersuchung geht der Frage nach, warum sich Menschen beruflich weiterqualifizieren, welche Antreiber sie haben, was beruflicher Erfolg für sie bedeutet und welche beruflichen Ziele sie in näherer
Zukunft erreichen möchten.
Zielgruppe der Studie sind Personen, die derzeit aktiv berufsbegleitend an einem weiterbildenden Bachelor- oder Masterstudiengang teilnehmen.
Die Autoren, beide selbst Studenten eines weiterbildenden Masterkurses, befassen sich im Rahmen der Arbeit ausschließlich mit der Zielgruppe von Personen, die bereits im Berufsleben stehen und sich dazu entschlossen haben, einen Bachelor- bzw. Masterabschluss im Sinne einer berufsbegleitenden Weiterbildung zu erwerben.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Beschreibung des Projektes
1.1 Stand der Forschung
2 Methodischer Ansatz
2.1 Das Leitfadeninterview
2.2 Fragebogen
3 Ergebnisse
3.1 Interviews
3.1.1 Soziografische Daten
3.1.1.1 Person 3
3.1.1.2 Person 2
3.1.1.3 Person 1
3.1.2 Postskriptum
3.1.2.1 Person 3
3.1.2.2 Person 2
3.1.2.3 Person 1
3.1.3 Wichtige Aussagen ausgewählter Interviewpartner
3.1.3.1 Person 3
3.1.3.1.1 Beweggründe für die Aufnahme des Masterstudiums
3.1.3.1.2 Wesentliche Belastungen, die durch das Masterstudium eintreten
3.1.3.1.3 Was bedeutet beruflicher Erfolg?
3.1.3.2 Person 2
3.1.3.2.1 Beweggründe für die Aufnahme des Masterstudiums
3.1.3.2.2 Wesentliche Belastungen, die durch das Masterstudium eintreten
3.1.3.2.3 Was bedeutet beruflicher Erfolg?
3.2 Zusammenfassung der Interviews
3.3 Transkript (Auszug)
3.3.1 Transskriptauszug Person 1
3.4 Fragebogen
3.4.1 Hypothesen und Methodik
4 Ergebnisse
4.1 Lebensort
4.2 Persönliche Daten und Familie
4.3 Schule und Akademischer Werdegang
4.3.1 Schulabschluss
4.3.2 Hochschulabschluss und Akademischer Grad
4.4 Wirtschaftslage und Einkommen
4.5 Berufliche Situation
4.6 Beruflicher Erfolg
4.7 Hohes Einkommen
4.8 Individuelle Bewertung der operationalisierten Erfolgsfaktoren
4.9 Berufliche Perspektive
4.10 Angaben zum Studium
4.11 Indikatoren für die Weiterqualifizierung
4.12 Verbleib in der aktuellen Tätigkeit
4.13 Priorität von beruflichem Erfolg
4.14 Priorisierung von beruflichem Erfolg
5 Zusammenfassung und Interpretation
6 Literaturverzeichnis
Anhang
Leitfaden
Fragebogen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 – Notationen
Abbildung 2 - Altersverteilung
Abbildung 3 - Familienstand
Abbildung 4 - Schulabschluss
Abbildung 5 - Hochschulabschluss
Abbildung 6 - Hochschulabschluss * Promotionsvorhaben
Abbildung 7 - Höhe des Bruttoeinkommens
Abbildung 8 - Beschäftigungsart
Abbildung 9 - Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung
Abbildung 10 - Definition von hohen Einkommen
Abbildung 11 - Stellenwert eines hohen Einkommens
Abbildung 12 - Stellenwert von Bonusleistungen
Abbildung 13 - Stellenwert der Möglichkeit zur Verwirklichung eigener Fähigkeiten
Abbildung 14 - Stellenwert der Verwirklichung eigener Zielvorstellungen
Abbildung 15 - Frage: Haben sie eine klare berufliche Perspektive?
Abbildung 16 - Einfluss der beruflichen Perspektiv auf die Entscheidung zur Weiterbildung
Abbildung 17 - Name des Studiengangs
Abbildung 18 - Wunsch nach Eigenverantwortung als Antreiber zur Weiterbildung
Abbildung 19 - Entfaltung eigener Fähigkeiten als Antreiber zu Weiterbildung
Abbildung 20 - Anreize durch den Arbeitgeber als Antreiber
Abbildung 21 - Persönliche Weiterentwicklung als Antreiber zur Weiterbildung
Abbildung 22 - Beruflicher Erfolg im Vergleich zu Familie
Abbildung 23 - Beruflicher Erfolg im Vergleich zu Freundschaften
Abbildung 24 - Beruflicher Erfolg im Vergleich zu Freizeit
Abbildung 25 - Beruflicher Erfolg im Vergleich zu Hobbies
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 - Aktueller Lebensort der Befragten
Tabelle 2 - Altersverteilung der befragten Personen
Tabelle 3 - Familienstand der Befragten Personen
Tabelle 4 - Anzahl der eigenen Kinder
Tabelle 5 - Kinder
Tabelle 6 - Kreuztabelle - Familienstand * Kinder
Tabelle 7 - Alter der Kinder (Häufigkeitsberechnung für ein Mehrfachantwortset)
Tabelle 8 - Schulabschluss der Befragten
Tabelle 9 - Hochschulabschluss
Tabelle 10 - Hochschulabschluss (ja/nein)
Tabelle 11 -Akademischer Titel der Befragten
Tabelle 12 - Promotionsvorhaben
Tabelle 13 - Frage nach der Einschätzung der eigenen Wirtschaftslage
Tabelle 14 - Höhe des monatlichen Bruttoeinkommens
Tabelle 15 - Kreuztabelle: Grund für die Weiterqualifizierung: Höheres Einkommen * Bruttoeinkommen
Tabelle 16 - Chi-Quadrat-Test 1
Tabelle 17 - Rangkorrelationsberechnung nach Spearman
Tabelle 18 - Berufstätigkeit
Tabelle 19 - Beschäftigungsform
Tabelle 20 - Vollzeitanstellung
Tabelle 21 - Befristung des Arbeitsverhältnisses
Tabelle 22 - Frage – Wie definieren Sie beruflichen Erfolg (max. 3 Antworten) (Häufigkeitsberechnung für ein Mehrfachantwortset) – Häufigkeiten der ausgewählten Items
Tabelle 23 - Frage – Wie definieren Sie beruflichen Erfolg (max. 3 Antworten) (Häufigkeitsberechnung für ein Mehrfachantwortset) – Häufigkeiten der nicht-ausgewählten Items
Tabelle 24 - Kreuztabelle - Familienstand * Erfolg definiert über das Maß an Möglichkeiten Beruf und Familie zu verbinden
Tabelle 25 - Chi-Quadrat-Test 2
Tabelle 26 - Frage - Bitte definieren Sie hohes Einkommen (in Monatsbrutto)
Tabelle 27 - Mittelwerte
Tabelle 28 - Frage – Ein hohes Einkommen ist/wäre mir
Tabelle 29 - Bonusleistungen sind/wären mir
Tabelle 30 - - Ein attraktiver Arbeitsplatz ist/wäre mir
Tabelle 31 - Frage - Eine exponierte Stellung ist/wäre mir
Tabelle 32 - Frage - Ein Stelle mit Mitarbeiterverantwortung ist/wäre mir
Tabelle 33 - Frage - Eine leitende Stelle ist/wäre mir
Tabelle 34 - Frage - Hohes Maß an Eigenverantwortung ist/wäre mir
Tabelle 35 - Frage - Eine Stelle in der ich eigene Fähigkeiten Kompetenzen und Interessen verwirklichen kann, ist/wäre mir
Tabelle 36 - Frage: Eine Stelle mit der Möglichkeit eigene Zielvorstellungen zur verwirklichen ist/wäre mir
Tabelle 37 - Frage - Eine Stelle, die es ermöglicht, Beruf/Familie zu verbinden ist/wäre mir
Tabelle 38 - Frage - Eine Stelle, in der ich von Vorgesetzten und Mitarbeitern akzeptiert werde, ist/wäre mir
Tabelle 39 - Frage - Ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis ist/wäre mir
Tabelle 40 - Frage - Ein guter Kontakte zu Kollegen ist/wäre mir
Tabelle 41 - Frage - Die Identifikation mit der Firma ist wäre mir
Tabelle 42 - Frage - Haben Sie eine klare berufliche Perspektive?
Tabelle 43 - Frage - Wenn Sie eine/keine klare berufliche Perspektive gehabt hätten, hätten Sie sich trotzdem weiterqualifiziert?
Tabelle 44 - Frage - Welche Einfluss hatte ihre berufliche Perspektive auf Ihre Entscheidung zur Weiterqualifizierung?.91 Tabelle 45 - Kreuztabelle – Alter der Befragten an * Einfluss der beruflichen Perspektive auf die Entscheidung zur Weiterqualifizierung
Tabelle 46 - Chi-Quadrat-Test 3
Tabelle 47 - Rangkorrelationsberechnung nach Spearman
Tabelle 48 - Name des Studiengangs
Tabelle 49 - Anzahl der Regelsemester des Studiengangs
Tabelle 50 - Anzahl der bisher absolvierten Semester
Tabelle 51 - Studienort
Tabelle 52 - Mittelwertvergleich der Studiengänge Master LeiKom und Bachelor Social Management
Tabelle 53 - Mittelwertvergleich der Studiengänge BA Social Management und MA Wirtschaftspsychologie
Tabelle 54 - Mittelwertvergleich der Studiengänge M.A. Leitung und Kommunikationsmanagment und M.A. Wirtschaftspsychologie
Tabelle 55 - Mittelwerte der Gründe für die Weiterqualifizierung
Tabelle 56 - Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach höherem Einkommen
Tabelle 57 - Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach beruflichem Aufstieg
Tabelle 58 - Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach Mitarbeiterverantwortung
Tabelle 59 - Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach einer leitenden Stelle
Tabelle 60 - Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach Eigenverantwortung
Tabelle 61 - Grund für die Weiterqualifizierung: Entfaltung eigener Kompetenzen und Fähigkeiten
Tabelle 62 - Grund für die Weiterqualifizierung: Verwirklichung eigener Interessen und Ideen
Tabelle 63 - Grund für die Weiterqualifizierung: Erlangung eines unbefristeten Beschäftigungsverhältnisses
Tabelle 64 - Grund für die Weiterqualifizierung: Anreize durch den Arbeitgeber
Tabelle 65 - Grund für die Weiterqualifizierung: Persönliche Weiterentwicklung
Tabelle 66 - Grund für die Weiterqualifizierung: Sonstige Gründe
Tabelle 67 - Kreuztabelle - Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach höherem Einkommen * Stellenwert von beruflichem Erfolg
Tabelle 68 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach hohem Einkommen * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 69 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach beruflichem Aufstieg * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 70 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach leitender Stellung * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 71 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach Entfaltung eigener Kompetenzen und Fähigkeiten * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 72 - Kreuztabelle - Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach Verwirklichung eigener Interessen und Ideen * Stellenwert von beruflichem Erfolg
Tabelle 73 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach Verwirklichung eigener Interessen und Ideen * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 74 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Wunsch nach Erlangung eines unbefristeten Arbeitsvertrages * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 75 - Kreuztabelle - Grund für die Weiterqualifizierung: Anreize durch den Arbeitgeber * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 76 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Anreize durch den Arbeitgeber * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 77 - Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman für Grund für die Weiterqualifizierung: Persönliche Weiterentwicklung * Stellenwert von beruflichen Erfolg
Tabelle 78 - Frage - Meiner heutigen Tätigkeit möchte ich
Tabelle 79 - Frage - Beruflicher Erfolg wie ich ihn definiere hat für mich
Tabelle 80 - Frage - Welche Priorität spielte Beruflicher Erfolg in Ihrer Familie?
Tabelle 81 - Kreuztabelle - Welche Priorität spielte Beruflicher Erfolg in Ihrer Familie? *
Tabelle 82 - Chi-Quadrat-Test 4
Tabelle 83 - Korrelationsberechnungen nach Spearman und Pearson
Tabelle 84 - Frage: Beruflicher Erfolg ist mir im Vergleich zu Familie
Tabelle 85 - Frage - Beruflicher Erfolg ist mir im Vergleich zu Freundschaften
Tabelle 86 - Frage - Beruflicher Erfolg ist mir im Vergleich zu Freizeit
Tabelle 87 - Frage - Beruflicher Erfolg ist mir im Vergleich zu Hobbies
Tabelle 88 - Mittelwerte
1 Beschreibung des Projektes
Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen der Projektarbeit „ Quantitative und Qualitative Sozialforschung “ bei Herrn Prof. Dr. Georg Jungnitsch und Herrn Prof. Dr. Wolfgang Buchholz-Graf erstellt und soll gleichzeitig als Leistungsnachweis für das Seminar zum Programm Statistical Package for the Social Sciences (SPSS) bei dienen.
Die Erhebung geht der Frage nach, was Studenten eines berufsbegleitenden Master- oder Bachelor-Studiengang dazu bewegt, sich in umfänglicher Form beruflich weiterzubilden.
Umfassende berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahmen stellen sowohl eine berufliche als auch eine private Herausforderung dar. Die Untersuchung geht der Frage nach, warum sich Menschen beruflich weiterqualifizieren, welche Antreiber sie haben, was beruflicher Erfolg für sie bedeutet und welche beruflichen Ziele sie in näherer Zukunft erreichen möchten.
Zielgruppe der Studie sind Personen, die derzeit aktiv berufsbegleitend an einem weiterbildenden Bachelor- oder Masterstudiengang teilnehmen.
Seit der Jahrtausendwende erfuhr die Arbeitsmarktpolitik in der Bundesrepublik Deutschland einen tief gehenden Wandel. Die zweifelsohne notwendige Reform der Arbeitsmarktpolitik, umgesetzt im Rahmen der Sozialgesetzgebung in den Büchern 2 und 3, führte allerdings auch zu einer erheblichen Verunsicherung bei Arbeitnehmern, Arbeitgebern – kurz bei einem großen Teil der Bevölkerung. Die Begriffe Zukunftssicherung und Absicherung gewannen zunehmend an Bedeutung und viele Menschen stellten sich die Frage, wie es gelingen kann sich dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt adäquat zu positionieren. Führte diese Situation zu einer Zunahme an beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen im Sektor von Master- und Bachelorstudiengängen? Wohl nicht alleine.
In diesem Zusammenhang muss ein weiterer Faktor diskutiert werden, der für Hochschulabsolventen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen dürfte. Im Zuge einer Angleichung der Hochschulsysteme im Rahmen des Bologna-Prozesses wurden und werden weite Teile der Hochschulabschlüsse reformiert und an internationale Standards angeglichen (vgl. MIWFT 2008). Faktisch bedeutet dies eine Umstellung von Magister- und Diplom- Studiengängen auf Bachelor- und Masterabschlüsse. Ein Bachelorabschluss ist ein erster qualifizierender Studienabschluss mit dem Ziel einer Berufsbefähigung (vgl. MIWFT 2008). Der Masterabschluss baut auf dem Bachelor auf und vertieft die Kenntnisse (vgl. MIWFT 2008).
Neben diesen sog. konsekutiven Masterabschlüssen gibt es Masterstudiengänge, die der Weiterbildung dienen. Für viele Personen, v.a. für diejenigen mit noch „frisch“ erworbenen Diplom- oder Magisterabschlüssen, stellt sich die Frage, was mittel- und langfristig mit diesen Qualifikationen geschieht, die sich vom Bildungsniveau zwar oberhalb des Bachelorabschlusses, gleichzeitig aber unterhalb des Masterabschlusses befinden. Starre Tarifsysteme, gerade im öffentlichen Dienst - so die Befürchtung - könnten an diesen neuen Strukturen Orientierung finden und mittelfristig zu einer Verschlechterung bzw. Stagnation der Einkommensstruktur und/oder Weiterentwicklungsmöglichkeiten führen.
Beide Einflüsse, der unsichere Arbeitsmarkt und die durch den Bologna-Prozess angestoßenen Entwicklungen - so die Vermutung der Autoren dieser Arbeit - spielen möglicherweise eine Rolle bei Überlegungen bzgl. einer etwaigen Weiterqualifizierung.
Vor dem Hintergrund der konkreten beruflichen Erfahrung der Verfasser stellte sich weiterhin die Frage, ob es zwischen der Tatsache, parallel zum ausgeübten Beruf ein anspruchsvolles Studium aufzunehmen und der Frage nach dem aktuellen bzw. künftigen beruflichen Fortkommen, einen tiefgründigeren Zusammenhang gibt. Denn trotz oder gerade auch wegen dem zusätzlichen Studium ist es den Verfassern gleichlaufend zum Masterstudium gelungen, sich jeweils individuell im beruflichen Umfeld erfolgreich weiterzuentwickeln. In der gemeinsamen Diskussion zur Vorbereitung dieser Projektarbeit zeigte sich, dass die Klärung der o. g. Frage interessant sein könnte. Übereinstimmend vermuten die Autoren, dass das Streben nach beruflichen Erfolg eine Ursache für die Aufnahme einer berufsbegleitende Weiterbildung sein könnte. Anders ausgedrückt: Existiert ein Zusammenhang zwischen den Wetteifer nach beruflichen Erfolg und der Weiterbildungsbereitschaft? Bildet sich nur weiter bzw. fort, wer auch Karriere machen will? Diese Vermutung wird auch gestützt durch Erfahrung aus verschiedenen
Gesprächen mit Kommilitonen oder auch mit Arbeitskollegen, welche selbst ein vergleichbares berufsbegleitendes Studium bzw. Weiterbildung durchlaufen.
Darüber hinaus lassen sich noch eine ganze Reine von weiteren Antreibern vermuten, die Menschen nach beruflichem Erfolg streben lassen. Sind dies vorwiegend monetäre Anreize? Der Wunsch nach Einfluss und Mitarbeiterverantwortung? Der Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung? Diesen Fragen will die Arbeit nachgehen.
Die Autoren, beide selbst Studenten eines weiterbildenden Masterkurses, befassen sich im Rahmen der Arbeit ausschließlich mit der Zielgruppe von Personen, die bereits im Berufsleben stehen und sich dazu entschlossen haben, einen Bachelor- bzw. Masterabschluss im Sinne einer berufsbegleitenden Weiterbildung zu erwerben.
1.1 Stand der Forschung
Zur konkreten Fragestellung, die mit der vorliegenden Arbeit diskutiert wird, sind den Verfassern derzeit keine empirischen Aussagen bekannt. Beruflicher Erfolg ist zwar bereits Gegenstand einiger Untersuchungen gewesen. Diese befassten sich mit Fragen, ob sich zum Beispiel beruflicher Erfolg auf die Lebenserwartung auswirkt (sog. Black-Report von Townsend und Atkinson) oder ob sich die Mortalitätsrate signifikant bei den Schauspielern erhöht, die einen Oskar gewonnen haben (Fall-Kontroll-Studie an 1649 Schauspielern von Redelmeier und Singh im Jahre 2001). Eine weitere Studie beschäftigte sich mit der Frage des Zusammenhangs zwischen beruflichen Erfolg und Lebenserwartung bei Absolventen der US Military Academy Westpoint der Jahrgänge 1925 und 1950 (vgl. Walter, K.-N., 2004). Den hier aufgeführten Untersuchungen ist gemein, dass ein Zusammenhang zwischen beruflichen Erfolg und Lebenserwartung nachgewiesen werden konnte, also eine höhere Lebenserwartung bei beruflich erfolgreichen Menschen signifikant war. Wobei als Erklärungsansatz davon ausgegangen werden kann, dass der Überlebensvorteil mit einem dem beruflichen Erfolg angemessenen höherem Gehalt einhergeht (aaO, Seite 17).
Insoweit geht diese Analyse folgender Frage nach:
„Was bedeutet beruflicher Erfolg für Menschen, welche eine umfängliche berufsbegleitende Weiterbildung durchlaufen und was treibt diese an beruflich erfolgreich zu sein?“
2 Methodischer Ansatz
Um der unter 2. genannten Fragestellung nachgehen zu können, erschien in einem ersten Schritt die Gewinnung verbaler Daten mittels Leitfadeninterview am geeignetsten, da es unter anderem auf konkrete Aussagen ankam (zum Beispiel zur Definitionsfrage des beruflichen Erfolges oder Weiterbildungsfaktoren). In einem zweiten Schritt sollte nach Auswertung der durchgeführten Interviews ein standardisierter Fragebogen erstellt werden (vgl. Seite 56, detaillierter ausgeführt). Für die Interviews wurden Personen ausgewählt, die im Zeitpunkt der Durchführung der Interviews selbst einen berufsbegleitenden Masterstudiengang besuchen und aktiv berufstätig sind. Den Verfassern war es dabei wichtig Personen befragen zu können, die mit ihrem jeweiligen individuellen beruflichen Background den Bereich der sog. Freien Wirtschaft und den öffentlichen Dienst abdecken, um ein differenzierte Auswertung vornehmen zu können. Dies gilt auch für die sich an die Interviews anschließende Befragung.
2.1 Das Leitfadeninterview
Insgesamt führten die Autoren drei Interviews durch. Zu Vorbereitung dieser Interviews wurde zunächst ein Leitfaden entwickelt (Anhang, Leitfaden, Seite 131). Das entsprechend erforderliche Probeinterview wurde im März 2008 durchgeführt, die weiteren Interviews haben im März bzw. April 2008 stattgefunden. Ziel des Leitfadeninterviews war es in Erfahrung zu bringen, warum sich Menschen beruflich weiterqualifizieren, welche Antreiber sie dabei haben, was beruflicher Erfolg konkret bedeutet, welche Belastungen mit der Qualifizierung verbunden sind, ob und welche Unterstützung sie erhalten und was in der nächsten Zukunft beruflich erreicht werden soll. Unseres Erachtens ist das Leitfadeninterview hier die zweckmäßige Methode (im
Vergleich zum narrativen Interview), da soziale Sachverhalte dargestellt werden und es uns auf die individuellen subjektiven Perspektiven und Deutungen ankam. Mit einer entsprechenden Frageliste ist dann auch sichergestellt, dass die Befragten zu allen wichtigen Aspekten Auskunft geben können (vgl. Gläser u. a. 2006, Seite 41).
Für uns war es bei der Durchführung der Interviews entscheidend, dass eine natürliche Gesprächsatmosphäre entsteht, die einer gewohnten Alltagssituation sehr nahe kommt. Unsere Interviewpartner sollten eine möglichst angenehme Gesprächssituation vorfinden. Gleichwohl wird beim Leitfadeninterview ein Informationsziel verfolgt, so dass die Richtung des Interviews durch den Interviewenden bestimmt wird (aaO, Seite 108). Für gewöhnlich entspricht es dem normalen Lebenssachverhalt, dass sich mit Freunden, Familienmitgliedern und Arbeitskollegen oder Kommilitonen unterhalten wird. In diesen Gesprächen kommt es sicher oft vor, das Fragen gestellt werden. Um die oben beschriebenen Atmosphäre herzustellen, sind alle Interviews mit einem kurzen „Small Talk“ eröffnet worden; der Vorstellung des Interviewers folgte die Darstellung des Interviewzweckes, der Hinweis auf die verfügbare Zeit und die vertrauliche Behandlung der gewonnenen Daten.
Der Leitfaden ist in zunächst insgesamt 8 Themenbereiche untergliedert, welche quasi den roten Faden beibehalten helfen. Neben der allgemeinen Einführungsfrage und der Frage nach den soziografischen Daten sind folgende Kernfragen aufgeführt:
I. Der Masterstudiengang
II. Belastungen durch den Masterstudiengang
III. Unterstützung und Hilfe durch Dritte
IV. Erwartungen an den Masterabschluss
V. Beruflicher Erfolg
VI. Prioritäten in aktuellen Lebenssituationen
Die erwähnten Kernfragen sind durch eine Reihe von untergliedernden Nachfragen ergänzt worden. Hierbei wurde ein Schwerpunkt auf die Kategorie „Beruflicher Erfolg gelegt“, indem eine vergleichsweise hohe Zahl an möglichen Nachfragen aufgenommen worden ist (18).
Zwei Interviews fanden in Regensburg statt, ein Interview wurde in Chemnitz durchgeführt. Bei 2 Interviewpartnern handelt es sich um Kommilitonen aus dem Studiengang „Leitung und Kommunikationsmanagement“ der Verfasser. Eine Interviewpartnerin ist zum Zeitpunkt des Interviews Studentin der Wirtschaftspsychologie (M.A.) an der Fachhochschule für angewandtes Management in Erding. Die Interviewpartner sind den Autoren bereits längere Zeit bekannt, so dass die Gewinnung der Gesprächspartner eine lösbare Aufgabe dargestellt hat und das für die Durchführung der Interviews notwendige Vertrauen vorhanden gewesen ist. Ein Interview wurde von Herrn Frank Baumgartner durchgeführt, zwei weitere Gespräche führt Herr Thomas Berndt durch. Beide den Gesprächen in Regensburg sind beide Verfasser anwesend gewesen.
2.2 Fragebogen
Nach der Durchführung und Bewertung der Interviews ist der Fragebogen erstellt worden, welcher die Beantwortung der unter Punkt 1, Beschreibung des Projektes, gestellten Forschungsfrage lösen helfen soll. Im Fragebogen wird mit 26 Fragen untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen dem Streben nach beruflichen Erfolg und der Weiterbildungsbereitschaft existiert (siehe auch Seite 58).
3 Ergebnisse
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Leitfadeninterviews dargestellt, gefolgt von Darstellung des Interviewergebnisses im themenkonzentrierten komparativen Verfahren und ergänzt durch ein ausführliches Transkript eines Interviews. Die weitere Ergebnisdarstellung bezieht sich auf die Auswertung der Fragebögen mit SPSS.
3.1 Interviews
Für alle drei Interviews werden die soziografischen Daten sowie die Postskripta und relevante Aussagen dargelegt.
3.1.1 Soziografische Daten
3.1.1.1 Person 3
Name | Alter | Geschlecht
Person 3, weiblich, studiert zur Zeit an der Fachhochschule für angewandtes Management in Erding im 3. Semester im Masterstudiengang „Wirtschaftspsychologie“. Sie ist 26 Jahre alt und hat (ein gutes) Abitur. Vor dem berufsbegleitenden Studium in Erding hat sie bereits ein Studium an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim erfolgreich abgeschlossen. Zum Zeitpunkt des Interviews hatte Person 3 eine neue Funktion (in Folge einer sog. Personalentwicklung) im Bereich der Personalverwaltung übernommen. Sie ist Beamtin im öffentlichen Dienst.
Herkunft
Person 3 ist in Zwickau geboren und aufgewachsen, wohnte zum Zeitpunkt des Interviews in Dresden und plant zum Ende des Jahres nach Chemnitz (an den Arbeitsort) zu ziehen.
Familie | wirtschaftliche Lage
Person 3 ist nicht verheiratet, lebt seit längerer Zeit in einer Lebensgemeinschaft und hat keine Kinder. Ihr Partner arbeitet in Magdeburg als Ingenieur. Sie arbeitet (wegen ihrem berufsbegleitenden Studium) in Teilzeit mit 32 Stunden je Woche, wobei sie sich mit
ihrem Arbeitgeber auf einen freien Tag je Arbeitswoche einigte. Sie beschreibt ihre wirtschaftliche Lage als zufriedenstellend.
3.1.1.2 Person 2
Name | Alter | Geschlecht
Person 2, männlich, studiert zur Zeit an der Fachhochschule Regensburg in Regensburg im
3. Semester im Masterstudiengang „Leitung und Kommunikationsmanagement“. Er ist 36 Jahre alt und hat Abitur. Vor dem berufsbegleitenden Studium in Regensburg hat er bereits ein Studium als Diplompflegewirt (FH) abgeschlossen. Zuvor hat er eine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger erfolgreich durchlaufen. Derzeit ist Person 2 als Qualitätsmanager in einem Krankenhaus beschäftigt. Seinen Beruf übt er in einem Vollzeitbeschäftigungsverhältnis aus.
Herkunft
Person 2 wohnt zum Zeitpunkt des Interviews in Bad Abbach in der Nähe von Regensburg
.
Familie | wirtschaftliche Lage
Person 2 ist verheiratet und seine Tochter ist 5 Jahre alt. Er beschreibt seine wirtschaftliche Lage als gut bis zufriedenstellend.
3.1.1.3 Person 1
Name | Alter | Geschlecht
Person 1, weiblich, studiert zur Zeit an der Fachhochschule Regensburg in Regensburg im
3. Semester im Masterstudiengang „Leitung und Kommunikationsmanagement“. Sie ist 51 Jahre alt und hat die Fachoberschule abgeschlossen. Sie hat eine Ausbildung zur Bibliothekarin erfolgreich beendet. Vor dem berufsbegleitenden Studium in Regensburg hat sie bereits ein Studium absolviert. Sie ist im öffentlichen Dienst als Bibliothekarin in einem Vollzeitarbeitsverhältnis beschäftigt.
Herkunft
Person 1 wohnt zum Zeitpunkt des Interviews in Straubing.
Familie | wirtschaftliche Lage
Person 1 ist verheiratet und ihre Tochter ist 14 Jahre alt. Sie beschreibt ihre wirtschaftliche Lage als gut gestellt.
3.1.2 Postskriptum
3.1.2.1 Person 3
Nach der Einführung in das Thema und den Hinweis auf die vertrauliche Behandlung der Inhalte des Gespräches zeigt sich Person 3 sehr offen und freundlich. Die anfängliche Nervosität legte sich im Verlauf des Interviews. Da sie selbst neben dem Beruf studiert, war sie schnell zum Interview bereit, auch weil bisher für sie dazu keine Gelegenheit bestand.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.1.2.2 Person 2
Nach der Einführung in das Thema und den Hinweis auf die vertrauliche Behandlung der Inhalte des Gespräches zeigt sich Person 2 sehr offen und freundlich. Person 2 hört aktiv zu und trägt durch seine ruhige Art zu einer freundlich, entspannten Atmosphäre bei.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.1.2.3 Person 1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.1.3 Wichtige Aussagen ausgewählter Interviewpartner
Da auf den Seiten 30 bis 55 ein Interview (Person 1) umfassend transkribiert wurde und um inhaltliche Überschneidungen zu vermeiden, soll auf folgende drei wichtige Aussagen zweier Interviewpartner hier näher eingegangen werden:
I. Beweggründe für die Aufnahme des Masterstudiums.
II. Wesentliche Belastungen, die durch das Masterstudium eintreten.
III. Was bedeutet beruflicher Erfolg?
3.1.3.1 Person 3
3.1.3.1.1 Beweggründe für die Aufnahme des Masterstudiums
Person 3 führte im Interview drei für sie wesentliche Beweggründe an, ihr Masterstudium an der Fachhochschule für angewandtes Management in Erding aufzunehmen.
Einerseits gab es bei ihr ein grundsätzliches Interesse am Studienfach „Wirtschaftspsychologie“ bzw. an Fächern mit psychologischem Hintergrund oder Ausrichtung, da sie sich ursprünglich vornahm Psychologie bzw. Arbeitspsychologie zu studieren. Da Psychologie nur als Direktstudium aufgenommen werden kann, musste sie die Idee verwerfen, da sich ein Direktstudium mit dem aktuell ausgeübten Beruf nicht verbinden lässt. Person 3 erzählt, dass sie insbesondere das Konzept ihrer jetzigen Hochschule zur Studienaufnahme animierte, da sich die Studieninhalte mit dem Beruf verbinden lassen. Diese Entscheidung besprach und entschied sie gemeinsam mit ihrem Partner, „…da er ja die unmittelbaren Konsequenzen erfahren hat und noch erfährt.“ Sie holte sich für ihre Entscheidung daneben fachlichen Rat, indem sie die Berufsberatung einer Arbeitsagentur aufsuchte um sich auch hinsichtlich der inhaltlichen Entscheidung sicher zu sein. Im Interview konnte sie auf Nachfrage noch nicht einschätzen, ob mit dem Studium der Wirtschaftspsychologie ihre akademische Ausbildung abgeschlossen ist.
Andererseits hält sie das bereits erworbene Diplom an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit für nicht wertvoll. Da weder der Inhalt noch die Art der Wissensvermittlung ihren Ansprüchen bzw. ihren Erwartungen entsprachen. Schließlich soll ihr das aktuelle Studium die Tür zur beruflichen Weiterentwicklung öffnen, da es ihr auch auf einen aktuellen Studienabschluss ankam und sie nicht stehen bleiben wollte.
Quintessenz: Bei Person 3 spielt die Unzufriedenheit bezüglich des Erststudiums eine tragende Rolle, sich erneut zu fortzubilden, da ihre Erwartungen nicht erfüllt worden sind. Aber sie möchte sich auch etwas absichern bzw. Möglichkeiten für die Zukunft offenhalten. Sie scheint noch nicht für sich abschließend Klarheit darüber zu haben, ob nun die akademische Ausbildung abgeschlossen ist.
3.1.3.1.2 Wesentliche Belastungen, die durch das Masterstudium eintreten
Als wesentlicher Aspekt aller Belastungen wird von Person 3 der Zeitaufwand identifiziert. Vor allem die Tatsache, dass das Studium neben der Berufstätigkeit ausgeübt wird, erfordert eine Umstellung in der Arbeitsweise. Sie sagt, „… das man ein gewisses Maß an Konsequenz und Strukturiertheit…“ benötigt, um das Studium neben dem Beruf schaffen zu können. Auch den finanziellen Aufwand beschreibt sie als Belastungserscheinung, wobei sie die zeitliche Belastung als gravierender einschätzt. Dadurch steht ihr kaum noch ein Rahmen für die Freizeit zur Verfügung („Das Studium ist meine Freizeit momentan“). Sie hat fast keine Freizeit mehr. Zu Gunsten des Studiums hat sie fast alle Hobbys und private Aktivitäten zurückgestellt. Dazu befragt, führt sie aus, dass hierzu auch verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten (zum Beispiel in der Kirchgemeinde oder in Ferienveranstaltungen) gehören, für die jetzt keine Zeit mehr ist. Vor dem Studium investierte sie ihren Urlaub in die ehrenamtlichen Tätigkeiten; jetzt benötigt sie den Urlaub für das Studium. Das Ausüben der ehrenamtlichen Tätigkeiten fehle ihr, jedoch bedeutet für sie das Studium ein Ausgleich, insbesondere der Wissenszuwachs und das Sammeln von Erfahrungen durch das Studium. Außerdem ist ihr bewusst, dass die Studienzeit auch zu Ende gehen wird und ihr dann wieder entsprechend mehr Zeit zur Verfügung steht. Um die zeitlichen Anforderungen, die durch die Weiterqualifizierung entstehen auch zu schaffen, reduzierte sie ihre wöchentliche Arbeitszeit.
Befragt nach der Haltung bzw. Meinung von Freunden und Bekannten äußert Person 3, dass sich an dieser Stelle herauskristallisiert, wer ernsthaftes Verständnis für ihre berufliche Weiterbildung aufbringt. Einige Menschen würden nur den Aspekt sehen, dass sie kaum noch Zeit für sie hat. Sie akzeptiert diesen Umstand, da sie – wie sie weiter ausführt – sich bewusst für das Studium entschied. Allerdings bestand Einigkeit mit ihrem Partner dahin gehend, das Studium abzubrechen, wenn wegen der hohen zeitlichen Inanspruchnahme die Beziehung darunter leiden würde. In ihrem Partner findet sie auch den Rückhalt und Motivator, der sie hier und da antreibt, sich mit dem Studium zu befassen. Sie findet aber auch Rückhalt im Freundeskreis bei denen, die selbst berufsgleitend studieren. Hier findet sie ein Grundverständnis, „… hier brauch´ ich nicht viel dazu sagen…“.
Hinsichtlich der finanziellen Belastungen führt sie an, dass ein großer Teil der Studiengebühren bereits zu Beginn (in den ersten Semestern) fällig waren. Insoweit spürt sie aktuell kaum Auswirkungen monetärer Art. Mittel für die Kosten der Weiterbildung sparte sie über einen längeren Zeitraum an und waren von Beginn an fest eingeplant.
Ihre momentane Situation – befragt nach den finanziellen und zeitlichen Auswirkungen – beschreibt abschließend als ertragbar.
Quintessenz: Die mit dem Studium verursachten Einschnitte in der Freizeit bedeuten für Person 3 eine spürbaren Zäsur. Zu Gunsten der Ausbildung verzichtet sie auf die früher möglichen Ehrenämter, gleichzeitig verringert sie ihre Arbeitszeit, um den zeitlichen Anforderungen des Studiums entsprechen zu können. Rückhalt findet sie im engeren Freundes- und Familienkreis. Die Kosten des Studiums stellen unter Umständen keine Belastung für sie dar.
3.1.3.1.3 Was bedeutet beruflicher Erfolg?
Für Person 3 bedeutet beruflicher Erfolg eine Tätigkeit ausüben zu können, die fordert, also eine Herausforderung für sie darstellt. Dabei ist ihr das Gefühl wichtig, etwas bewirken zu können, „…also nicht allein das Aktenstapeln von links nach rechts…“. Daneben ist ihr Anerkennung für ihre Arbeit wichtig. Beruflicher Erfolg bedeutet, dass sie selbst mit dem zufrieden ist, was sie leistet.
Befragt nach ihrer Schulzeit erzählt sie, sie sei zwar kein „Überflieger“ jedoch eine gute Schülerin gewesen. Ihr größter Erfolg ist ihr aktuelles Studium, in einem Studienfach, welches von ihr besondere Anstrengungen abverlangte, konnte sie schließlich mit der Note „sehr gut“ abschließen. Diese gute Note motivierte sie das Studium fortzusetzen.
Auch in ihrer Familie spielt der berufliche Erfolg eine Rolle, da ein Elternteil selbstständig tätig ist. Es erforderte allerdings ein hohes Maß an zeitlichen Aufwand. Diese Selbstständigkeit beschreibt sie als erfolgreich. Ein möglicherweise mit dem Studium verbundener sozialer Aufstieg stellt für Person 3 keinen beruflichen Erfolg dar.
Quintessenz: Ein große Rolle scheint für Fr. R. die Zufriedenheit in Bezug auf das Arbeitsergebnis zu spielen, was für sie bedeutet, beruflich erfolgreich zu sein. Ebenso scheint Anerkennung für das Geleistete einen wichtigen Aspekt darzustellen. Insoweit sind wohl subjektive Indikatoren diejenigen, die für sie beruflichen Erfolg ausmachen.
3.1.3.2 Person 2
3.1.3.2.1 Beweggründe für die Aufnahme des Masterstudiums
Ein Bewegungsgrund bei Person 2 zur Aufnahme des Studiums ergibt sich direkt aus seinem beruflichen Umfeld. Er übernahm Aufgaben aus dem Bereich Marketing, einschließlich Pressearbeit, und Betreuung des Intranetauftritts. Zwar schätzt er sich selbst so ein, dass er kommunikativ Stärken vorweisen kann. Trotzdem entdeckte er für sich Fortbildungsbedarf, da er seine kommunikativen Fähigkeiten ausbauen wollte. Dabei ist ihm fundierteres Wissen, zum Beispiel im Bereich der Moderation, wichtig zu erwerben. Dafür suchte er anfangs lediglich einen Moderationskurs. Über den zum Zeitpunkt des Studiums absolvierten Studiengang ist er „… gestolpert …“. Er schaute sich die Inhalte des angebotenen Studienganges genauer an und konnte dann spontan entscheiden, das dieser genau seinen Bedarf decken würde. Zudem war ihm wichtig, dass das Studium seine berufliche Stellung im Bereich Marketing festigen kann. Hinzutritt, dass ein ursprünglich von ihm anvisierter Moderationslehrgang etwa ähnliche Kosten verursacht wie das letztlich ausgewählte Masterstudium. Zwar zog er auch einen MBA im Gesundheitswesen als Alternative in Betracht. Da er sich in seiner bisherigen beruflichen Laufbahn bzw. Ausbildung sehr viel Wissen im Bereich der Betriebswirtschaft aneignen konnte, schied diese Alternative letztlich aus, auch wenn sie ihm einem seiner möglichen beruflichen Ziele – die Übernahme der Leitung einer Klink – näher gebracht hätte.
Daneben erzählte Person 2, dass er sich zeitlich unmittelbar vor Aufnahme des Studiums in einer beruflichen Krisensituation befand, welche als Auslöser zur Studienaufnahme von ihm gesehen wird. Der Beginn des Studiums wird auf Nachfrage von ihm als befreiend von dieser Krisensituation beschrieben. Damit wollte er auch zeigen, dass er mit Belastungssituationen umgehen kann und das er in der Lage ist, sich weiter zu entwickeln.
Ein weiterer Grund ist für Person 2 gewesen, seine sich bereits nach einem Universitätsabschluss richtende Vergütung mit dem Abschluss des Studiums zu bestätigen. Der Entscheidungsprozess nahm dabei wenig Zeit in Anspruch. Seine Entscheidung traf er spontan. Auch deshalb, weil der Studiengang bereits begonnen hatte, als er sich für ihn interessierte. Er beriet sich mit seiner Ehefrau.
Auf Nachfrage ist aus heutiger Sicht mit dem aktuellen Studiengang seine akademische Ausbildung abgeschlossen. Wobei er sich gedanklich mit dem Thema Promotion befasst hat, da er theoretisch dafür noch das eine Jahr der verbliebenen Elternzeit nutzen könnte. Dabei steht für ihn jedoch die Titelerlangung nicht im Vordergrund. Sondern die Möglichkeit sich auf der Grundlage der Promotion selbstständig machen zu können. Wichtig ist ihm ein interessantes Thema, was ihn reizt. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob das Verfassen einer Promotionsschrift tatsächlich innerhalb der Jahresfrist realisiert werden kann.
Quintessenz: Person 2s Motivation zur Studienaufnahme begründet sich im Hauptsächlichen auf den Anforderungen, die im Zusammenhang mit seinem Beruf stehen. Bei sich selbst identifizierten Weiterbildungsbedarf im Bereich der kommunikativen Fähigkeiten kommt er mit dem Studium nach. Für ihn stellt das Studium auch eine Möglichkeit dar, eine kritische Konstellation im Arbeitsfeld zu bewältigen.
3.1.3.2.2 Wesentliche Belastungen, die durch das Masterstudium eintreten
Hinsichtlich der möglichen zeitlichen Belastung erfährt Person 2 von seiner Familie viel Unterstützung. Das ist ihm auch wichtig, da anstehende Termine, die durch das Studium verursacht werden, von ihm eher knapp eingehalten werden. Zeit bedeutet für ihn auch eine sehr knappe Ressource. Nach dem Umgang mit den zeitlichen Belastungen befragt, erklärt Person 2, dass er es aus seiner Tätigkeit vor Aufnahme des Studiums – er war als Geschäftsführer tätig – gewohnt sei, Zeit als „… relatives…“ Problem zu betrachten. Auch deshalb, weil seine Frau als Ärztin entsprechend zeitlich stark gebunden ist. Daher gibt Person 2 an, dass er mit fehlender Zeit sehr gut umgehen kann. Dazu näher befragt, sagt Person 2, dass „… es Wochenenden gibt, wo wir nichts machen können…“.
Allerdings möchte er sehr gerne wieder mehr seinen Freizeitinteressen nachgehen. Die Tatsache, dass er ein Studium aufgenommen hat, löst im Bekannten und Freundeskreis Be- und Verwunderung aus. Dazu befragt, erklärt Person 2 die Bewunderung damit, dass Menschen die ihn kennen, ihn vielmehr als ziellos denn strebsam empfinden bzw. beschreiben. Die Verwunderung ergibt sich dann für ihn aus dem Umstand, dass „…er beruflich sehr stark eingespannt ist…“ und er sich dennoch „… so etwas zusätzlich antut…“.
Zur finanziellen Belastung durch das Studium befragt, äußert Person 2, das ursprünglich eine 50prozentige Finanzierung durch seinen Arbeitgeber zugesichert war. Allerdings hat die finanzielle Unterstützung nie stattgefunden. Dadurch war Person 2 gezwungen „… ans Ersparte zu gehen…“, wovon er zunächst nicht ausgehen musste, obwohl eine Vermutung in diese Richtung hatte. Da er sich als realitätsbezogen sieht, stellt die Kostenseite des Studiums aber keine finanzielle Belastung dar.
Quintessenz: Für Person 2 existieren im Zusammenhang mit dem Masterstudium keine Belastungen. Weder knappe Zeit noch die mit dem Studieren verbundenen Kosten werden von ihm als Ballast interpretiert. Er kann hinsichtlich spärlicher zeitlicher Ressourcen auf umfangreiche Erfahrung aus früheren Tätigkeiten zurückgreifen. Die Kosten des Studiums sind ihm – ähnlich wie bei Fr. R. - von Beginn an deutlich gewesen.
3.1.3.2.3 Was bedeutet beruflicher Erfolg?
Befragt zur Bedeutung des beruflichen Erfolges erläutert Person 2, das dieser für ihn von verschiedenen Aspekten abhängt. Erfolgreich ist er dann, wenn er vor dem Hintergrund des fachlichen Aspektes gute Arbeit leistet und ein Mehrwert entsteht. Weiterhin ist für ihn der soziale Gesichtspunkt wichtig. Für ihn ist entscheidend, dass man sich im Arbeitsumfeld wohl fühlt. Er möchte dabei nicht unterfordert sein. Er vermutet im Gegensatz zu seiner eigenen Auffassung existiere landläufig die Meinung, dass beruflicher Erfolg im Zusammenhang mit der Frage steht, „… wie weit steigt man nach oben…“.
Nach seinen schulischen Leistungen befragt, erzählt Person 2, er gehöre vielmehr zum Mittelfeld, also nach seiner Erinnerung eher nicht gut. Jedoch war dies von den Fächern abhängig. Er erzählt, dass die nicht so guten Leistungen auch durch das Verhalten seiner Mitschüler verursacht wurde, da er in der Schulzeit einer kompakte Statur aufwies. Dies veranlasste Mitschüler auch dazu ihn zu hänseln. Seine Leistungen verbesserten sich jedoch mit dem Besuch der FOS deutlich, hier entwickelte er seine Vorliebe für das Fach Mathematik. Den Abschluss an der FOS bezeichnet er auf Nachfrage als seinen wichtigsten schulischen Erfolg. Er beschreibt eine Situation, in der er eine fast abgeschlossene Weiterbildung (das Fachabitur) abbrechen wollte. Diesem Moment des Aufgebens hat er selbst – ohne Hilfe Dritter - bewältigen können, indem er sich selbst motivierte und alle Energie dafür sammelte.
Befragt nach dem familiären Umfeld gibt Person 2 zum Vater bereitwillig Auskunft, sein Vater ist von Beruf Schlosser und arbeitete viele Jahre im Ausland auf Montage, zum Beispiel im Irak, später dann als Schreiner in einer Fabrik. Person 2s Mutter ist von Beruf Krankenschwester. Der Beruf seiner Mutter gab auch den Ausschlag für seine spätere Berufswahl. Weil seine Mutter häufig nachts arbeiten musste, ist er oft bei seiner Mutter in der Arbeit gewesen und verfügte damit sehr frühzeitig über einen Einblick in der beruflichen Alltag einer Krankenschwester.
In Person 2s Familie spielte beruflicher Erfolg insoweit eine Rolle als sein Vater „… auf Montage gearbeitet hat um Geld zu verdienen…“. Später bewarb sich sein Vater um eine Anstellung bei der Polizei. Die Karriere seiner Mutter beschreibt Person 2 als durch einen Zufall entstanden. Nach einer längeren Arbeitsunfähigkeit konnte seine Mutter den körperlich anspruchsvollen Beruf der Krankenschwester nicht mehr ausüben, was ihr schwer viel zu akzeptieren. So nahm sie das Angebot als Pflegedienstleiterin arbeiten zu können an. Er beschreibt seiner Mutter als sehr erfolgreich in ihrem aktuellen Beruf „…sie hat zig Mitarbeiter unter sich und macht das schon viele Jahre…“.
Befragt nach den Berufen in seinem Freundeskreis erzählt Person 2, dass mehrere seiner Freunde bzw. Bekannten sich auf dem zweiten Bildungsweg vom beispielsweise Schreiner zum Diplom weitergebildet haben. Eine Freundin vom ihm erlernte ursprünglich den Beruf einer Schauwerbegestalterin, besucht anschließend die FOS, um dann später ein Studium „Industriedesign“ aufzunehmen. Person 2 verdeutlicht, dass er dadurch erst auf den Möglichkeit des zweiten Bildungsweges gestoßen ist. Betrachtet er seinen Lebenslauf, dann schildert, dass er nur mit Menschen zusammenkam, die sich weitergebildet haben und diesen Umstand auch offen ansprechen. Die sich für den Interviewer aufdrängende Frage nach der Existenz von Vorbildern wird von ihm jedoch verneint.
Quintessenz: Person 2 definiert beruflichen Erfolg mit dem Ziel im ausgeübten Beruf nicht unterfordert zu sein. Seine Eltern haben seine Berufswahl entscheidend beeinflusst. Auch wenn die Frage nach Vorbildern vom ihm verneint wird, scheinen Eltern, Freunde und Bekannte einen starken Einfluss auf seine Entscheidung sich beruflich weiterzubilden zu haben.
3.2 Zusammenfassung der Interviews
Wie unter Punkt 1, Beschreibung des Projektes, ausgeführt, geht die Studie der Frage nach, was die antreibenden Gründe für die Aufnahme eines umfänglichen Masterstudiums sein können. Um dem auf den Grund zu gehen, ist es erforderlich und vor dem Hintergrund qualitativer Forschungsmethoden auch zielführend, diejenigen Menschen zu interviewen, welche die konkrete Fragestellung in ihrer individuellen Lebenssituation durch ihre eigene Deutung bewerten könnten. Wichtig ist für die Verfasser die Sichtweise und Perspektiven der Interviewpartner zu erfahren.
Die Interviewsituationen sind vergleichbar, insbesondere Person 2 und Fr. J. R. fanden sich erstmals in einer solchen Interviewphase wieder. Dies ist auch eine mögliche Ursache für die anfängliche Nervosität bzw. Unsicherheit in den anfänglichen Minuten der Interviews. Das Interview mit Person 1 verlief mit länger werdender Dauer immer entspannter und gelöster.
Unsere Gesprächspartner studieren alle in einem Masterstudiengang. Die Beweggründe für die Aufnahme der beruflichen Weiterbildung ergeben sich bei allen drei befragten Personen unmittelbar aus dem individuellen beruflichen Milieu. Person 1 entschloss sich zur Suche nach einem für sie adäquatem Studium aufgrund eines Gespräches mit einer Arbeitskollegin, die selbst gerade kurz davor stand, sich beruflich zu verändern. Selbstreflektierend fragt sie sich, was sie nun für sich ändern kann. Person 2 motivierte eine konkrete Krisensituation und sein für sich entdeckter Bedarf, seine kommunikativen Fertigkeiten zu erweitern, sich nach einer Weiterbildungsmöglichkeit zu erkundigen. Person 3 empfand ihr erstes Studium (wodurch eine hohe Beschäftigungswahrscheinlichkeit beim aktuellen Arbeitgeber entstand) als nicht anspruchsvoll genug. Auch suchten sie alle nach Alternativen und diskutierten ihre Entscheidung mit ihnen sehr nahe stehenden Personen, Partner, Ehefrau und Ehemann, ausführlich oder versicherten sich deren Unterstützung. Hier wird auch deutlich, dass eine solch weit reichende Entscheidung vermutlich kaum ohne die Zustimmung der engen Familienangehörigen gefallen wäre.
Befragt zum weiterem Weg nach dem Studium konnte Fr. J. R sich noch nicht abschließend äußern, Person 1 hält sich die Promotion als Option vor, Person 2 würde mit einer Promotion den Grundstein für seine Selbstständigkeit legen. Anders ausgedrückt: niemand schließt aus, die akademische Ausbildung mit einer Promotion abzuschließen. Möglicherweise liegt hierin ein Motivator dafür, dass ein Masterstudium berufsbegleitend aufgenommen wurde.
Aus den geführten Interviews wird außerdem deutlich, dass der Faktor Zeit eine maßgebliche Rolle als ein Belastungspunkt darstellt. Die Auswirkungen sind bei Fr. J R. durchaus beachtlich: das Studium zwang sie dazu, lieb gewonnene Ehrenämter aufzugeben, um den Studienerfolg nicht zu gefährden. Jedoch zieht sie eine Grenze dort, wo möglicherweise die Partnerschaft negativ beeinflusst wäre: sie würde das Studium dann abbrechen. Demgegenüber stellt die zeitliche Mehrbelastung für Person 2 kaum eine Hürde dar. Er ist es aus seiner bisherigen Berufserfahrung gewohnt, auch mit knappen zeitlichen Ressourcen gut umgehen zu können. Wobei er durchaus die fehlende Freizeit als Verlust anführt. Person 1 wiederum beschreibt die fehlende Zeit als nicht unproblematisch. Wie bei Fr. J. R trennte sie sich von Aktivitäten, welche die bereits knappe Zeit noch weiter mindern. Wobei ihr Beruf ihr eine gewisse Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung ermöglicht. Auch bei Person 1 zeigt sich, weniger Zeit für die Familie zu haben, bedeutet eine fühlbare Belastung. Damit ergibt sich ein Bild, wonach der Faktor Zeit als schwerwiegend eingeschätzt wird und damit eine spürbares Problem darstellt, insbesondere dann, wenn sich die fehlende Zeit auf die Freizeitaktivitäten und auf die Familie auswirkt. Das Studium dürfte damit möglicherweise nicht eine wichtigere Bedeutung als die Familie haben.
Neben der zeitlichen Dimension fragten wir auch nach der finanziellen Belastung. Hier wird deutlich, dass die mit dem Studium verbundenen Kosten von Beginn realistisch eingeschätzt und als notwendig erachtet wurden. Alle drei Befragten haben auf vorhandenes Erspartes zurückgegriffen und empfinden die Kostenseite augenscheinlich als minderbelastend.
Für Person 2 ist es wichtig, dass die Ergebnisse seiner Arbeit einen Mehrwert ergeben. Und das er sich in seinem Arbeitsumfeld wohl fühlt. Fr. J. R. legt viel Wert darauf, mit ihrer Arbeit etwas bewirken zu können und sie eine dementsprechende Anerkennung erfährt. Person 1s Ziel ist es vor allem, das voranbringen zu können wofür sie arbeitet und verantwortlich ist. Sie möchte mit ihrer Arbeit zeigen, was machbar ist. Scheinbar wird dem subjektiven Indikator Arbeitszufriedenheit als Determinant des beruflichen Erfolges eine weit höhere Bedeutung beigemessen als den objektiven Faktoren Verdienst und berufliche Stellung. Einen weiten Raum nimmt wohl dabei die Verwirklichung der beruflichen Ziele ein.
3.3 Transkript (Auszug)
Die Seiten 30 bis 55 enthalten einen transkribierten Auszug des ersten Interviews mit Person 1 Es wurden 39 Minuten des insgesamt 76 Minuten dauernden Interviews transkribiert. Im Verlauf des Interviews spricht Person 1 immer stärker mit einer dialektischen Färbung. Da diese jedoch nicht zur Unverständlichkeit führt, sind sie im Transkript wiedergegeben, auch deshalb, um die Authentizität zu bewahren (vgl. Kuckartz, 2007, Seite 43).
Für die Erstellung des Transkriptes wurde die Softwarelösung „f4 audio - v3.0.3 für PC“1 verwendet. Dadurch sind im nachfolgenden Transkript entsprechende Zeitmarken enthalten, welche einen schnellen Rückbezug auf die originalen Audioquelldateien (und auf die genaue Audiospur zur entsprechenden Textstelle) ermöglichen.
Im Transkript sind Interviewer und Interviewpartner entsprechend gekennzeichnet. Für die Kennzeichnung von sprachlichen Auffälligkeiten und nonverbalen Verhalten sind folgende spezielle Notationen festgelegt worden (vgl. aaO, Seite 47):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 – Notationen
Gleichzeitiges Sprechen seitens der Interviewbeteiligten ist durch ein entsprechendes Einrücken gekennzeichnet.
[...]
1 Inzwischen ist eine neue kostenfreie Version der Software erschienen, die sich plattformunabhängig direkt im Internet mit Hilfe eines Browser verwenden lässt. Eine Installation auf dem eigenen PC ist damit nicht mehr notwendig.
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