Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt.
Dieser, auch Hitler-Stalin Pakt genannt, wurde am 23. August 1939 in Moskau unterzeichnet.
Der Vertrag war der Höhepunkt einer langen Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten.Seit
dem Ende des Ersten Weltkrieges waren sowohl das Deutsche Reich als auch die Sowjetunion
außenpolitisch isoliert. Der Gründe hierbei lagen bei der deutschen Kriegsschuld sowie der
kommunistischen Revolution in Russland. Beide Mächte erkannten schnell die Vorteile einer
Zusammenarbeit. Die erste Einigung einer Zusammenarbeit erfolgte im Vertrag von Rapallo
von 1922. Es wurden wieder diplomatische Beziehungen aufgebaut sowie die wirtschaftliche
Zusammenarbeit vereinbart. In den Berliner Verträgen von 1926 wurden diese Beziehungen
noch einmal bekräftigt. Im Jahr 1933 kamen die Nationalsozialisten unter Führung von Adolf
Hitler in Deutschland an die Macht. Sein langfristiges politisches Ziel war die Eroberung von
Lebensraum im Osten und die Zerschlagung der Sowjetunion. Doch um das zu erreichen,
musste Hitler erstmal die Kooperation, wenn auch widerwillig, fortsetzen. Es mussten viele
Teilziele erreicht werden, um den Angriff auf die Sowjetunion beginnen zu können. Einer der
Höhepunkte der deutschen Außenpolitik von 1933 bis 1939 war der Hitler-Stalin Pakt von
1939. Hauptinhalt war der Verzicht auf kriegerische Auseinandersetzungen zwischen beiden
Staaten. Des Weiteren einigten sich die Sowjetunion und Deutschland auf strikte Neutralität
in Konflikten mit Drittstaaten. In einem geheimen Zusatzprotokoll wurden Teile von
Osteuropa in Interessenshären aufgeteilt. Dabei handelte es sich um Polen, die baltischen
Staaten, Finnland, Moldawien sowie Teile der heutigen Ukraine. Diese Staaten sollten
zerschlagen und in das eigene Hoheitsgebiet einverleibt werden. Beide Länder wollten damit
ihre territorialen Verluste nach dem Ersten Weltkrieg revidieren. Der Vertrag endete mit dem
Überfall auf Sowjetunion am 22. Juni 1941. Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit
den deutsch-sowjetischen Beziehungen in der Zeit der Weimarer Republik. Danach werden
die gegenseitigen Beziehungen nach dem Machtantritt Hitlers von der deutschen und der
sowjetischen Seite beleuchtet. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit den
Verhandlungen, dem Abschluss, dem Vertrag, den Zielen und den Auswirkungen des Hitler-Stalin Paktes. Als Kernfrage beleuchtet diese Arbeit die Frage: Wie konnte es zwischen zwei ideologisch unterschiedliche Systeme zu einer Zusammenarbeit kommen? Wieso einigten
sich zwei Diktatoren, die sich eigentlich misstrauten? Gab es trotz ihrer Unterschiede auch
Gemeinsamkeiten zwischen beiden Seiten?
Inhalt
Einleitung
1. Sowjetisch-deutsche Beziehungen zwischen 1918 bis 1933
2. AuBenpolitik vor dem Hitler-Stalin Pakt (1933 — 1939)
2.1. deutsche AuBenpolitik
2.2. Sowjetische AuBenpolitik
3. Der Hitler-Stalin Pakt
3.1. Die deutsch-sowjetischen Verhandlungen
3.2. Der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag
3.3. Hitlers Absichten und der Zweck des Paktes fir Deutschland
3.4. Stalins Absichten und der Zweck des Paktes fir die Sowjetunion
4. Auswirkungen des Hitler-Stalin Pakts
4.1. auf Deutschland
4.2. auf die Sowjetunion
4.3. auf Europa
5. Restimee
Quellen- und Literaturverzeichnis
Einleitung
Diese Seminararbeit beschaftigt sich mit dem Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt.1 Dieser, auch Hitler-Stalin Pakt genannt, wurde am 23. August 1939 in Moskau unterzeichnet. Der Vertrag war der Höhepunkt einer langen Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten. Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges waren sowohl das Deutsche Reich als auch die Sowjetunion auBenpolitisch isoliert. Der Griinde hierbei lagen bei der deutschen Kriegsschuld sowie der kommunistischen Revolution in Russland. Beide Machte erkannten schnell die Vorteile einer Zusammenarbeit. Die erste Einigung einer Zusammenarbeit erfolgte im Vertrag von Rapallo von 1922.2 Es wurden wieder diplomatische Beziehungen aufgebaut sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbart. In den Berliner Vertragen von 1926 wurden diese Beziehungen noch einmal bekraftigt.3 Im Jahr 1933 kamen die Nationalsozialisten unter Fiihrung von Adolf Hitler in Deutschland an die Macht. Sein langfristiges politisches Ziel war die Eroberung von Lebensraum im Osten und die Zerschlagung der Sowjetunion. Doch um das zu erreichen, musste Hitler erstmal die Kooperation, wenn auch widerwillig, fortsetzen. Es mussten viele Teilziele erreicht werden, um den Angriff auf die Sowjetunion beginnen zu können. Einer der Höhepunkte der deutschen AuBenpolitik von 1933 bis 1939 war der Hitler-Stalin Pakt von 1939. Hauptinhalt war der Verzicht auf kriegerische Auseinandersetzungen zwischen beiden Staaten. Des Weiteren einigten sich die Sowjetunion und Deutschland auf strikte Neutralitat in Konflikten mit Drittstaaten. In einem geheimen Zusatzprotokoll wurden Teile von Osteuropa in Interessensharen aufgeteilt. Dabei handelte es sich um Polen, die baltischen Staaten, Finnland, Moldawien sowie Teile der heutigen Ukraine. Diese Staaten sollten zerschlagen und in das eigene Hoheitsgebiet einverleibt werden. Beide Lander wollten damit ihre territorialen Verluste nach dem Ersten Weltkrieg revidieren. Der Vertrag endete mit dem Uberfall auf Sowjetunion am 22. Juni 1941.4 Der erste Teil dieser Arbeit beschaftigt sich mit den deutsch-sowjetischen Beziehungen in der Zeit der Weimarer Republik. Danach werden die gegenseitigen Beziehungen nach dem Machtantritt Hitlers von der deutschen und der sowjetischen Seite beleuchtet. Der Hauptteil der Arbeit beschaftigt sich mit den Verhandlungen, dem Abschluss, dem Vertrag, den Zielen und den Auswirkungen des Hitler-Stalin Paktes. Als Kernfrage beleuchtet diese Arbeit die Frage: Wie konnte es zwischen zwei ideologisch unterschiedliche Systeme zu einer Zusammenarbeit kommen? Wieso einigten sich zwei Diktatoren, die sich eigentlich misstrauten? Gab es trotz ihrer Unterschiede auch Gemeinsamkeiten zwischen beiden Seiten?
1. Sowjetisch-deutsche Beziehungen zwischen 1918 bis 1933
Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges lagen sowohl Deutschland als auch die Sowjetunion politisch und wirtschaftlich am Boden. Der Neubeginn war fiir beide Seiten schwierig. Wenn auch verschiedene Wege gegangen wurden, so zeigten sich einige Parallelen, wie die Abschaffung der Monarchie und die Gebietsabtretungen. AuBenpolitisch traten die Nationen in den folgenden Jahren nicht in Erscheinung, da sie zu sehr mit inneren Angelegenheiten beschäftigt waren. Innenpolitisch war die Entwicklung aber entgegengesetzt. In Russland wurde der Zar gewaltsam entmachtet. In der Oktoberrevolution von 1917 kamen die Bolschewiken an die Macht. Sie begriindeten die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken. Dabei ging sämtliches Privateigentum in die Gemeinschaft iiber.5 In Deutschland zeigte sich der politische Umschwung ungleich friedlicher. Der Kaiser dankte ab, nachdem seine Absetzung bereits proklamiert worden war, und die verschiedenen politischen Lager rangen um die Macht. Mit StraBenkämpfen, Putschen, Streiks und Demonstrationen versuchten Kommunisten, Rechte, Liberale, Monarchisten, Militaristen und Demokraten ihre Politik durchzusetzen. Doch auch nach der Griindung der Weimarer Republik gab es dauerhafte innenpolitische Spannungen.6 1922 kam es zu den ersten Annäherungen beider Staaten. Noch immer auBenpolitisch isoliert, erkannten sie die Vorteile einer Kooperation. Vom 10. April bis 19. Mai 1922 fand in Genua die so genannte Finanz- und Wirtschaftskonferenz von Genua statt.7 Fiir die beteiligten Staaten völlig iiberraschend, unterzeichneten die Sowjetunion und Deutschland am 16. April den Vertrag von Rapallo. Hauptinhalt war die Wiederaufnahme der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Beide Seiten verzichteten auf Reparationen durch Kriegsschäden und Enteignungen. Gleichzeitig sollte der Handel ausgebaut werden. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Vereinbarung einer militärischen Zusammenarbeit. Durch den Versailler Vertrag war es Deutschland verboten schwere Waffen zu entwickeln und zu besitzen. Doch der deutschen Industrie gelang es, durch Entwicklung in ausländischen Firmenvertretungen, dieses Verbot zu umgehen. Im Tausch fiir Prototypen von Flugzeugen und Panzern durften deutsche Soldaten in der Sowjetunion an verbotenen Waffen ausgebildet werden.8 Des Weiteren griindeten deutsche Riistungskonzerne Niederlassungen in Russland. Diese militärische Zusammenarbeit endete erst mit der Machergreifung der Nationalsozialisten. Beide Seiten nutzten dieses Biindnis, um ihre Verhandlungsbasis gegenüber den Westmächten zu verstärken. Am 24. April 1926 kam es zur Unterzeichnung der Berliner Verträge. Diese waren die Bestätigung der wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit. AuBerdem verpflichtete sich Deutschland zur Neutralität, falls die Sowjetunion von einem Drittstaat angegriffen worden wäre. Die Laufzeit dieses Kontraktes war zunächst auf fünf Jahre festgesetzt. 1931 wurde er noch einmal um drei Jahre verlängert.9
2. AuBenpolitik vor dem Hitler-Stalin Pakt (1933 — 1939)
2.1. deutsche AuBenpolitik
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten unter Führung von Adolf Hitler änderten sich die Beziehungen zur Sowjetunion schlagartig. In seinem Buch „ Mein Kampf' betrachte er den Bolschewismus als Feind Deutschlands.10 Dieser sollte in einem Vernichtungskrieg zerschlagen werden, um gleichzeitig Lebensraum im Osten für die eigene Bevölkerung zu schaffen. Dabei sollte ein Zweifrontenkrieg, wie im Ersten Weltkrieg, auf jeden Fall vermieden werden. Das sollte durch ein Bündnis mit England und Italien geschehen. Der Kern der AuBenpolitik Hitlers war zunächst die Revision des Versailler Vertrages.11 Doch anders als die Regierung der Weimarer Republik, war Hitler dafür bereit einen Krieg zu führen. Zunächst versuchte er jedoch, ein Kriegsrisiko so gering wie möglich zu halten, bis seine Aufrüstung abgeschlossen sei. Noch 1933 trat Deutschland aus dem Völkerbund aus und entzog die eigene Rüstung den ausländischen Beobachtern. Zunächst strebte Hitler eine Bündnispolitik mit Polen an. 1934 schloss das Reich mit Polen einen Nichtangriffspakt. Gleichzeitig versuchte Deutschland den polnischen Staat zu einer gemeinsamen militärischen Aktion gegen die Sowjetunion zu bringen. Dabei wurden umfangreiche Gebietsgewinne in der heutigen Ukraine versprochen. Doch die polnische Regierung verweigerte eine derartige Zusammenarbeit und kooperierte lieber mit den Westmächten. 1935 wurde das Saarland dem Reich eingegliedert. Im Gleichen Jahr wurde die Reichswehr in Wehrmacht umbenannt und die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Mit der Aufstellung der Luftwaffe und der Ausrüstung des Heeres mit schweren Waffen wie Artillerie und Panzern entwickelte sich die Armee zu einem wirkungsvollen und schlagkräftigen Machtinstrument.
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1 Gornig, Gilbert-Hanno: Der Hitler-Stalin-Pakt. Eine völkerrechtliche Studie. Frankfurt/Main u.a. 1990, S. 33f.
2 Wegner, Bernd: Zwei Wege nach Moskau. Vom Hitler-Stalin-Pakt zum Unternehmen Barbarossa. Miinchen 1991, S. 3f.
3 Ebd., S. 4.
4 Gruchmann, Lothar: Der Zweite Weltkrieg. Kriegsfiihrung und Politik, 10. akt. Aufl., Miinchen 1995, S. 124f.
5 Hildermeier, Manfred: Die Sowjetunion 1917 — 1991. Göttingen 2007, S. 7.
6 Kolb, Eberhard: Die Weimarer Republik. Miinchen 2002, S. 3f.
7 Wegner, 1991, S. 3f.
8 Gornig, 1990, S. 101ff.
9 Kolb, 2002, S. 70f.
10 Gruchmann, 1995, S. 7f.
11 Kershaw, Ian: Hitler 1936 — 1945. München 2002, S. 453f.
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