Der Mozart-Effekt ist ein von Alfred A. Tomatis geprägter Begriff für die vermeintliche Steigerung der Gehirnentwicklung bei Kindern unter drei Jahren, wenn diese Kinder Musik von Wolfgang Amadeus Mozart hören.
Die Idee, dass ein solches Phänomen existieren könnte, tauchte erstmals im Jahre 1993 auf - an der University of California in Irvine. Dort untersuchten der Physiker Gordon Shaw und Frances Rauscher, ein Spezialist auf dem Gebiet der kognitiven Entwicklung, bei ein paar Dutzend College-Studenten die Auswirkungen einer Hörprobe: der ersten 10 Minuten von Mozarts Klaviersonate für Vier Hände in D-Dur (KV 448). Sie stellten eine vorübergehende Steigerung des räumlichen und zeitlichen Denkens fest - ein Ergebnis, das per Messung mit dem "Stanford-Binet IQ-Test" ermittelt wurde. Niemand sonst hat diese Resultate jemals wiederholen können. Ein Forscher mindestens (Steven Halpern) hat sogar ermittelt, dass es Leute dümmer machen kann, Mozart zu hören. Ein weiterer Wissenschaftler meinte: "Das allerbeste, was man aus ihrem Experiment schließen kann - wenn es denn völlig unbestritten wäre - besteht darin, dass das Anhören von schlechter Musik Mozarts kurzfristig den IQ anhebt" (Michael Linton). Inzwischen untersucht Rauscher die Auswirkungen der Musik Mozarts auf Ratten. Und sowohl Shaw, als auch Rauscher ergingen sich in spekulativen Vermutungen darüber, dass die Musik Mozarts das räumliche Denken und das Gedächtnis beim Menschen anrege.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Prolog
- 1.1 Einführung in die Thematik
- 2.0 Biografie
- 2.1 Mozart - Das Wunderkind (1756–1766)
- 2.2 Konzertmeister in Salzburg (1772–1777)
- 2.3 Auf Arbeitssuche und erneut Salzburg (1777–1781)
- 2.4 Freischaffender Komponist in Wien (1781–1791)
- 2.5 Letzte Werke und früher Tod
- 2.6 Hinterlassenschaft
- 3.0 Wirkung und Einfluss der Musik Mozarts
- 3.1 Der Mozart-Effekt und seine Popularität
- 3.2 Der Mozart-Effekt und seine wissenschaftliche Diskussion
- 3.4 Die Erweiterung des Mozart-Effektes
- 3.5 Der Mozart-Effekt und neue Perspektiven
- 3.6 Der Mozart-Effekt und die Musiktherapie
- 3.7 Der Mozart Effekt und seine Beliebtheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den sogenannten „Mozart-Effekt“, die These, dass das Hören von Mozarts Musik die kognitive Leistungsfähigkeit, insbesondere das räumliche Denken, verbessert. Die Arbeit analysiert die wissenschaftliche Literatur zum Thema, beleuchtet die Popularität des Effekts und diskutiert dessen empirische Grundlage.
- Die wissenschaftliche Fundierung des Mozart-Effekts
- Die Popularität und gesellschaftliche Rezeption des Mozart-Effekts
- Die kritische Auseinandersetzung mit den Forschungsmethoden und Ergebnissen
- Der Einfluss des Mozart-Effekts auf die Musiktherapie
- Alternative Perspektiven und neue Forschungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Der Prolog zitiert verschiedene Meinungen zum Mozart-Effekt, sowohl unterstützende als auch kritische. Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beleuchtet die Entstehung und Verbreitung der umstrittenen These. Kapitel 2 bietet eine Biografie Mozarts, die seinen Werdegang und seine musikalische Entwicklung nachzeichnet. Kapitel 3, aufgeteilt in mehrere Unterkapitel, analysiert die wissenschaftliche Literatur zum Mozart-Effekt, beginnt mit der Diskussion der ursprünglichen Studie von Rauscher, Shaw und Ky und setzt sich kritisch mit nachfolgenden Replikationsversuchen und weiteren Forschungsarbeiten auseinander. Es wird auch der Einfluss des Mozart-Effekts auf die Musiktherapie und seine anhaltende Popularität trotz wissenschaftlicher Zweifel erörtert. Die Kapitel 3.4 und 3.5 werden nicht zusammengefasst, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Mozart-Effekt, räumlich-zeitliches Denken, kognitive Leistungsfähigkeit, Musik und Intelligenz, Musiktherapie, empirische Forschung, Replikationsstudien, wissenschaftliche Legende, kognitive Psychologie, Neurowissenschaften.
- Quote paper
- Henrik Welp (Author), 2007, Kognitionsforschung: Macht Mozarts Musik schlauer? Der Mozart-Effekt. Eine Darstellung des Phänomens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123806