Mit der Klienten-zentrierten Therapie wird es dem Klientel ermöglicht, sich selbst zu erforschen und kennen- und verstehen zu lernen. Auf der Basis der Selbsterkenntnis kann der Klient anschließend seine persönliche Entwicklung selbst steuern. Das Wort Klient steht in diesem Fall für eine Behandlung, die weder manipulativ noch ärztlich verordnet ist. Mit Übertragung der Klienten-zentrierten Therapie in sämtliche außertherapeutischen Arbeitsfelder wie z.B. Bildung, Beratung, Erziehung, Politik, Wirtschaft u.a. ist durch die Begegnung von Mensch zu Mensch der Personen-zentrierte Ansatz entstanden. Die Aktualisierungstendenz (Wachstums- und Entwicklungskraft) entspricht dem positiven Menschenbild des Personen-zentrierten Ansatzes. Es wird hierbei davon ausgegangen, dass der Mensch von Natur aus bestrebt ist, sein eigenes Selbstkonzept zu erkennen und sich dem entsprechend konstruktiv zu verhalten (um sich selbst zu erhalten und persönlich zu reifen).
Gemäß dem gesunden Selbstkonzept von Carl R. Rogers sind die Menschen, die nach einem gesunden (fließenden) Selbstkonzept leben, dazu in der Lage, sich selbst und ihre tatsächlichen Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen und dem entsprechend Verantwortung für sich selbst, aber auch für andere, die sich nicht selbst helfen können, zu übernehmen. Menschen, die sich selbst und andere so akzeptieren, wie sie sind, leben mental freier, unabhängiger, gesünder; haben nicht ständig den inneren Druck, etwas leisten, tun, haben zu wollen und machen (gemäß Carl Rogers) weder ihr Selbstwertgefühl noch ihre Zuwendung zu anderen von Leistungen und äußeren Eindrücken abhängig. Zusammenfassend betrachtet ist die Personenzentriertheit eine der wichtigsten Kompetenzen, einen (zu unterstützenden) Menschen als Person anzunehmen und seine Würde zu respektieren. Kommunikation und Interaktion sind so zu gestalten, dass die gegenseitigen Bedürfnisse nach Selbstachtung befriedigt sind und von allen Beteiligten als positiv und nicht bewertend wahrgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Grundbedürfnisse
- Biologische Grundbedürfnisse
- Zusammenhang zwischen Grundbedürfnissen und Stress
- Stressmanagement
- Selbstpflegefähigkeiten im privaten und beruflichen Kontext
- Zeitmanagement
- Work-Life-Balance
- Konfiktmanagement
- Grundprinzipien professioneller Kommunikation
- Konflikte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Band der Reihe "Personen- und Klienten-zentrierte Pflege und Betreuung" befasst sich mit dem Thema Psychohygiene und allgemeiner Gesundheitsfürsorge. Er richtet sich an Präsenz- und Betreuungskräfte und soll ihnen ein tieferes Verständnis für die Bedeutung von Grundbedürfnissen, Stressmanagement und Selbstpflegefähigkeiten im Berufsalltag vermitteln. Das Werk vermittelt zudem wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten zur Bewältigung von Konflikten und zur Förderung der eigenen Work-Life-Balance.
- Grundbedürfnisse und ihre Bedeutung für die menschliche Entwicklung
- Stress als Reaktion auf Bedrohungen und dessen Auswirkungen
- Effektive Strategien des Stressmanagements
- Selbstpflegefähigkeiten im Berufs- und Privatleben
- Professionelle Konfliktlösung und Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundbedürfnisse
Dieses Kapitel legt die Grundlage für die gesamte Thematik, indem es die Bedeutung von Grundbedürfnissen für das menschliche Wohlergehen und Überleben erläutert. Es werden verschiedene Theorien und Modelle vorgestellt, die die hierarchische Struktur und Bedeutung von Grundbedürfnissen beleuchten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Unterscheidung zwischen biologischen Grundbedürfnissen und den Bedürfnissen nach Sicherheit, sozialer Einbindung, Selbstaktualisierung und Transzendenz.
2. Selbstpflegefähigkeiten im privaten und beruflichen Kontext
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema Selbstpflege im Berufs- und Privatleben. Es werden praktische Strategien und Ansätze zur Verbesserung des Zeitmanagements, der Work-Life-Balance und der Konfliktlösung vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von professioneller Kommunikation und der Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen.
Schlüsselwörter
Grundbedürfnisse, Stressmanagement, Selbstpflege, Work-Life-Balance, Konfliktmanagement, professionelle Kommunikation, Psychohygiene, Gesundheitsfürsorge, Präsenz- und Betreuungskräfte, SGB XI.
- Quote paper
- Sabine Schmidt (Author), 2022, Personen- und Klienten-zentrierte Pflege und Betreuung (Zusatzqualifizierung für Präsenz- und Betreuungskräfte gemäß §§43b, 53b SGB XI), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1236500