Die Hauptstadt steht traditionell im Mittelpunkt der Entwicklung Thailands. Bangkok ist dabei nicht nur das dominante Zentrum des Landes, die Stadt hat sich auch zu einer bedeutenden Metropole im gesamten asiatischen Raum entwickelt. Bangkok als Zentrum spiegelt die ungleiche Entwicklung zu den anderen Regionen Thailands in verschiedener Form wieder, vor allem im Gegensatz zu den unterentwickelten Provinzen im Nordosten des Landes. Lange Zeit wurde die Hauptstadt als das einzige Wachstumszentrum des Königreiches beschrieben und Thailand als ein Staat, dessen einzige Basis Bangok ist.
Im Folgenden werden ausgehend von einem theoretischen Strukturmodell, Ursachen, Abläufe und Folgen dieser Entwicklung gezeigt.
In Kapitel zwei wird dazu das Zentrum/Peripherie-Modell erläutert. Neben den Aussagen des Sozialwissenschaftlers Niclas Luhmann, steht die ökonomische Raumtheorie von Paul Krugman im Mittepunkt dieses Kapitels. Dieser hat damit die Entstehung von Zentren und Peripherien und deren Wechselwirkungen aus wirtschaftlicher Sicht wissenschaftlich dargestellt und begründet.
Die Wirksamkeit dieses Modells zeigt sich in Kapitel drei am Beispiel von Thailand. Dort wird die ungleiche wirtschaftliche Entwicklung von Bangkok als Zentrum und der Provinzen im Nordosten des Landes als Peripherie beschrieben. Pasuk Pongpaichit und Chris Baker, auf die hierbei Bezug genommen wird, haben in ihrer Forschungsliteratur diese unterschiedliche Entwicklung in Thailand sehr anschaulich und treffend dargestellt. Das dadurch entstandene Strukturgefälle führte zu erheblichen Unterschieden, Spannungen sowie Polarisierungen in der thailändischen Gesellschaft, die sich im aktuellen Geschehen in verschiedener Weise wiederfinden. Diese Probleme sind der abschließende Inhalt von Kapitel drei. Auf Grund der erheblichen Ungleichverteilung des Wohlstands, bergen sie große Risiken für eine zunehmende soziale Spaltung und für gewaltsame Konfrontationen in Thailand.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Zentrum/Peripherie-Modell
- 3. Regionales Ungleichgewicht in Thailand
- 3.1 Bangkok - das dominante Zentrum
- 3.2 Der Nordosten - unterentwickelte Peripherie
- 3.3 Die Spaltung der thailändischen Gesellschaft
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das regionale Ungleichgewicht in Thailand, insbesondere die Diskrepanz zwischen Bangkok als dominantem Zentrum und den unterentwickelten Provinzen im Nordosten. Ziel ist es, die Ursachen, Abläufe und Folgen dieser Entwicklung anhand des Zentrum/Peripherie-Modells zu analysieren und die daraus resultierende gesellschaftliche Spaltung zu beleuchten.
- Das Zentrum/Peripherie-Modell als analytisches Werkzeug
- Die ungleiche wirtschaftliche Entwicklung zwischen Bangkok und dem Nordosten Thailands
- Die historische Entwicklung Bangkoks als Handelsmetropole
- Die sozioökonomischen Folgen des regionalen Ungleichgewichts
- Die gesellschaftliche Spaltung und ihre Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des regionalen Ungleichgewichts in Thailand ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Ursachen, Abläufen und Folgen der Entwicklung dar. Bangkok wird als dominantes Zentrum beschrieben, im Gegensatz zu den unterentwickelten Regionen, insbesondere dem Nordosten. Die Arbeit kündigt die Anwendung des Zentrum/Peripherie-Modells an, um diese Diskrepanz zu analysieren. Die Einleitung legt den Fokus auf die ungleiche Entwicklung und deren gesellschaftliche Auswirkungen.
2. Das Zentrum/Peripherie-Modell: Dieses Kapitel erläutert das Zentrum/Peripherie-Modell als theoretischen Rahmen für die Analyse regionaler Ungleichgewichte. Es werden die Beiträge von Niclas Luhmann zur gesellschaftlichen Systemdifferenzierung und Paul Krugmans ökonomische Raumtheorie vorgestellt. Luhmann beschreibt die Entstehung dominanter Zentren im Fernhandel und die damit verbundenen Abhängigkeiten. Krugmans Modell konzentriert sich auf die Rolle von Transportkosten, Skalenerträgen und Arbeitskosten bei der Entstehung von Zentren und Peripherien. Das Kapitel liefert die theoretische Grundlage für die spätere Fallstudie Thailands.
3. Regionales Ungleichgewicht in Thailand: Dieses Kapitel wendet das Zentrum/Peripherie-Modell auf Thailand an und beschreibt die ungleiche wirtschaftliche Entwicklung zwischen Bangkok als Zentrum und dem Nordosten als Peripherie. Die historische Entwicklung Bangkoks als Handelsmetropole und die Rolle chinesischer Migranten werden beleuchtet. Der Fokus liegt auf dem starken Gegensatz zwischen Bangkok und dem Nordosten, der zu erheblichen sozialen Spannungen und Polarisierungen führt. Die Arbeit hebt hervor, dass diese Ungleichverteilung des Wohlstands große Risiken für die soziale Stabilität birgt.
Schlüsselwörter
Regionales Ungleichgewicht, Thailand, Bangkok, Nordosten, Zentrum-Peripherie-Modell, wirtschaftliche Entwicklung, soziale Spaltung, gesellschaftliche Spannungen, Handelsmetropole, Migration.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Regionales Ungleichgewicht in Thailand
Was ist der zentrale Gegenstand des Textes?
Der Text analysiert das regionale Ungleichgewicht in Thailand, insbesondere den Gegensatz zwischen Bangkok als dominantem Zentrum und den unterentwickelten Provinzen im Nordosten. Er untersucht die Ursachen, Abläufe und Folgen dieser Entwicklung und beleuchtet die daraus resultierende gesellschaftliche Spaltung.
Welches Modell wird zur Analyse verwendet?
Der Text verwendet das Zentrum/Peripherie-Modell als analytisches Werkzeug. Es werden dabei die Theorien von Niclas Luhmann (gesellschaftliche Systemdifferenzierung) und Paul Krugman (ökonomische Raumtheorie) herangezogen, um die Entstehung und Aufrechterhaltung des regionalen Ungleichgewichts zu erklären.
Welche Rolle spielt Bangkok im Kontext des regionalen Ungleichgewichts?
Bangkok wird als dominantes Zentrum beschrieben, das durch seine historische Entwicklung als Handelsmetropole und die Rolle chinesischer Migranten eine ungleiche wirtschaftliche Entwicklung im Vergleich zu den ländlichen Regionen, insbesondere dem Nordosten, vorangetrieben hat. Diese Dominanz führt zu erheblichen sozialen Spannungen und Polarisierungen.
Wie wird der Nordosten Thailands im Text dargestellt?
Der Nordosten Thailands wird als unterentwickelte Peripherie dargestellt, die im starken Kontrast zu Bangkok steht. Die Diskrepanz in der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen diesen beiden Regionen ist ein zentrales Thema des Textes und wird als Quelle gesellschaftlicher Spannungen identifiziert.
Welche gesellschaftlichen Auswirkungen werden beschrieben?
Der Text beschreibt die sozialen Folgen des regionalen Ungleichgewichts, die zu einer erheblichen gesellschaftlichen Spaltung führen. Die ungleiche Verteilung des Wohlstands wird als Risiko für die soziale Stabilität hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Zentrum/Peripherie-Modell, ein Kapitel zum regionalen Ungleichgewicht in Thailand (mit Unterkapiteln zu Bangkok und dem Nordosten) und ein Fazit. Zusätzlich werden Zielsetzung, Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter aufgeführt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Regionales Ungleichgewicht, Thailand, Bangkok, Nordosten, Zentrum-Peripherie-Modell, wirtschaftliche Entwicklung, soziale Spaltung, gesellschaftliche Spannungen, Handelsmetropole, Migration.
Welche theoretischen Grundlagen liegen dem Text zugrunde?
Die theoretischen Grundlagen des Textes basieren auf dem Zentrum/Peripherie-Modell, unter Einbezug der Theorien von Niclas Luhmann (Systemtheorie) und Paul Krugman (Neue Wirtschaftsgeographie).
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- Jan Andrejkovits (Author), 2009, Regionales Ungleichgewicht in Thailand - Die Spaltung der thailändischen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123640