Einleitung:
Schon in der Antike haben Philosophen versucht Theorien zu finden, die das beste Staats-Modell aufdecken und seine Entstehung erläutern. Während die politische Wissenschaft in ihren Ursprüngen eher normativ ausgerichtet war, geht die Disziplin „Internationale Beziehungen“ oft analytisch-empirisch vor. Sie versucht zu erklären, nach welchen Mustern das zwischenstaatliche Zusammenleben funktioniert und wie Konflikte entstehen und vermieden werden können. Auch hier bildeten sich einige Theorien heraus, wovon in dieser Arbeit zwei Ansätze näher erläutert und geprüft werden sollen. Dabei wird besonders darauf eingegangen, inwieweit die jeweilige Theorie zum Verständnis der internationalen Politik beitragen kann. In diesem Essay werden erst Neorealismus und anschließend Neofunktionalismus vorgestellt und kritisch beleuchtet. Es fällt auf, dass keine Theorie den Anspruch erheben kann, universal gültig zu sein und beide Ansätze sich ziemlich gegensätzlich sind.
Inhaltsverzeichnis
- A) Einleitung
- B) Hauptteil
- I.1 Vorstellung des Neorealismus nach Kenneth Waltz
- I.2 Positiver Erklärungsgehalt
- I.3 Erklärungsdefizite des Neorealismus und ethische Kritik
- II.1 Vorstellung des Neofunktionalismus
- II.2 Die EU in neofunktionalistischer Sicht und ethische Vorzüge
- II.3 Erklärungsdefizite des Neofunktionalismus
- C) Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay verfolgt das Ziel, den Neorealismus und den Neofunktionalismus als Theorien der internationalen Beziehungen zu vergleichen und ihre jeweilige Erklärungskraft zu bewerten. Es wird untersucht, inwieweit beide Ansätze zum Verständnis internationaler Politik beitragen können.
- Vergleich des Neorealismus und des Neofunktionalismus
- Analyse der Erklärungskraft beider Theorien
- Untersuchung der Stärken und Schwächen beider Ansätze
- Bewertung der ethischen Implikationen beider Theorien
- Anwendung der Theorien auf konkrete Beispiele (z.B. Kalter Krieg)
Zusammenfassung der Kapitel
A) Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die beiden zu vergleichenden Theorien, Neorealismus und Neofunktionalismus, vor. Sie betont den analytisch-empirischen Ansatz der internationalen Beziehungen und hebt den gegensätzlichen Charakter der beiden Theorien hervor. Die Einleitung legt den Fokus auf die Untersuchung der Erklärungskraft beider Ansätze für das Verständnis internationaler Politik.
I.1 Vorstellung des Neorealismus nach Kenneth Waltz: Dieses Kapitel präsentiert den Neorealismus nach Kenneth Waltz. Es beschreibt das anarchische Ordnungsprinzip der internationalen Politik, das Sicherheitsdilemma und das Streben der Staaten nach Sicherheit als zentrale Elemente der Theorie. Waltz' Konzept der "capabilities" als Machtfülle, bestehend aus sozialen, ökonomischen und militärischen Faktoren, wird erläutert. Der Fokus liegt auf der strukturellen, nicht anthropologischen, Erklärung von Gewalt und Krieg. Das Kosten-Nutzen-Prinzip und die "black box"-Metapher für innerstaatliche Strukturen werden diskutiert. Das Kapitel endet mit der neorealistischen Sicht auf Kooperation zwischen Staaten, die als schwierig bis unmöglich dargestellt wird, aufgrund des Nullsummenspiels um Sicherheit.
I.2 Positiver Erklärungsgehalt: Dieser Abschnitt untersucht die Erklärungskraft des Neorealismus anhand des Kalten Krieges. Die Entstehung der NATO und des Warschauer Pakts als Reaktion auf die Sicherheitsbedrohung durch den jeweils anderen Block wird als Beispiel für das neorealistische Modell des Strebens nach Sicherheit und der Machtmaximierung interpretiert. Der anschließende Rüstungswettlauf wird als Folge der Allianzbildung und des Strebens nach relativer Machtüberlegenheit dargestellt. Der Abschnitt zeigt, wie der Neorealismus bestimmte Aspekte des Kalten Krieges erklären kann.
Schlüsselwörter
Neorealismus, Neofunktionalismus, Internationale Beziehungen, Anarchie, Sicherheitsdilemma, Macht, Kooperation, Kalter Krieg, NATO, Warschauer Pakt, Erklärungskraft, Ethische Kritik, Staatliches Handeln.
Häufig gestellte Fragen zum Essay: Neorealismus vs. Neofunktionalismus
Was ist der Gegenstand dieses Essays?
Der Essay vergleicht den Neorealismus und den Neofunktionalismus als Theorien der internationalen Beziehungen und bewertet ihre jeweilige Erklärungskraft. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit beide Ansätze zum Verständnis internationaler Politik beitragen können.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Der Essay untersucht den Neorealismus nach Kenneth Waltz, seinen positiven Erklärungsgehalt und seine ethischen Defizite. Er analysiert den Neofunktionalismus und seine ethischen Vorzüge, behandelt dessen Erklärungsdefizite und vergleicht beide Theorien anhand ihrer Stärken und Schwächen. Konkrete Beispiele, wie der Kalte Krieg, werden zur Illustration herangezogen.
Wie ist der Essay strukturiert?
Der Essay gliedert sich in Einleitung (Einleitung in die Thematik und Vorstellung der Theorien), Hauptteil (Vorstellung des Neorealismus, Analyse seines Erklärungsgehalts und seiner ethischen Kritik, Vorstellung des Neofunktionalismus, Analyse seiner Stärken und Schwächen) und Schluss (Zusammenfassung und Schlussfolgerung). Der Hauptteil unterteilt sich in die detaillierte Betrachtung des Neorealismus (inkl. positiver Erklärungsgehalt) und des Neofunktionalismus.
Welche zentralen Konzepte des Neorealismus werden erläutert?
Der Essay erläutert das anarchische Ordnungsprinzip, das Sicherheitsdilemma, das Streben nach Sicherheit, Waltz' Konzept der "capabilities" (Machtfülle), das Kosten-Nutzen-Prinzip, die "black box"-Metapher für innerstaatliche Strukturen und die neorealistische Sicht auf Kooperation.
Welche Aspekte des Neofunktionalismus werden behandelt?
Der Essay beschreibt den Neofunktionalismus und seine Anwendung auf die EU, analysiert seine ethischen Vorzüge und seine Erklärungsdefizite.
Wie wird die Erklärungskraft der Theorien bewertet?
Die Erklärungskraft beider Theorien wird anhand von Beispielen, insbesondere dem Kalten Krieg (Entstehung von NATO und Warschauer Pakt, Rüstungswettlauf), analysiert. Der Essay untersucht, welche Aspekte der internationalen Politik die Theorien gut erklären können und wo ihre Grenzen liegen.
Welche ethischen Aspekte werden berücksichtigt?
Der Essay bewertet die ethischen Implikationen beider Theorien und kritisiert deren jeweilige Defizite in Bezug auf ethische Gesichtspunkte.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Essay?
Schlüsselwörter sind: Neorealismus, Neofunktionalismus, Internationale Beziehungen, Anarchie, Sicherheitsdilemma, Macht, Kooperation, Kalter Krieg, NATO, Warschauer Pakt, Erklärungskraft, Ethische Kritik, Staatliches Handeln.
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- Philipp Hauner (Author), 2006, Neorealismus und Neofunktionalismus in den internationalen Beziehungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123608