In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit dem Capability Approach und dessen Bezügen zur Sozialen Arbeit. Dieser stellt sich den Fragen, was ein gutes Leben ausmacht und welche persönlichen und institutionellen Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen. Zum anderen geht er der Frage nach, welche externen Umstände das Leben beeinflussen und welche positiven oder negativen Folgen dies haben würde. Der Capability Approach setzt sein Ziel besonders auf die Möglichkeit der Selbstverwirklichung jedes Menschen und ob diese zur Führung eines „guten Lebens“ berechtigt sind. Dabei wird nicht festgelegt, wie ein gutes Leben aussieht, da dies eine subjektive Einschätzung des Individuums darstellt.
Der Capability Approach wurde in den 1980er Jahren von dem Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen Armatya Sen und der Philosophin Martha Nussbaum entwickelt und kontinuierlich weitergeführt. Sen und Nussbaum gelten somit als Begründer des inzwischen weit verbreiteten Ansatzes und haben zu dessen internationaler Verbreitung und Bekanntmachung beigetragen. Ich beziehe mich in dieser Arbeit hauptsächlich auf die Werke von Nussbaum. Diese Entscheidung habe ich aufgrund der verschiedenen Herangehensweisen von Sen und Nussbaum getroffen. Während Sen die Entscheidungsfreiheit eines Menschen für ein gutes Leben fokussiert, setzt Nussbaum auf die Theorie einer objektiven Liste an Grundfähigkeiten, die zur Führung eines guten Lebens berechtigt. So bietet sich jene Liste an, um Explikationen anhand von Beispielen anschaulich zu machen.
Da die Arbeiten von Nussbaum einer internationalen Bekanntheit angehören und diese somit auf Englisch verfasst sind, hielt ich es für unabdingbar, deutschsprachige Literatur heranzuziehen, besonders auf Hinblick eines Bezuges zur Sozialen Arbeit. Dafür erwiesen sich die Arbeiten von Oelkers, Otto, Schrödter und Ziegler als besonders wertvoll. Um in dieser Hausarbeit den Ansatz adäquat zu analysieren, werde ich die Kristallisationspunkte nach Füssenhauser verwenden, welche sie in ihrer Arbeit „Theoriekonstruktion und Positionen der Sozialen Arbeit“ (2018) hervorhebt. Aufgrund dessen werde ich mit der Darstellung der Kriterien nach Füssenhäuser beginnen und diese im Anschluss einzeln beleuchten. Bevor ich die Hausarbeit mit einem Fazit abschließen werde, möchte ich den Ansatz vorerst fachtheoretisch diskutieren.
Inhalt
1. Einleitung
2. Darstellung des Capability-Approaches anhand der Kriterien nach Fussenhauser (2018)
2.1 Gegenstand
2.2 Wissenschaftscharakter
2.3 Theorie-Praxis-Verhaltnis
2.4 Gesellschaftliche und soziale Rahmenbedingungen der Theorie
2.5 Lebenslagen und Lebensweisen der Adressat*innen
2.6 Organisationen und Institutionen
2.7 Professionelle Handlungsmuster
2.8 Ethik
3. Diskussion der Theorie
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Nele-Marie Schrader (Author), 2021, Der Capability Approach nach Martha Nussbaum und sein Bezug zur Sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1235907
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