„Die Stadt neu anzuschauen und sie in absichtsloser Betrachtung dabei zu überraschen, wie
sie zurückblickt, ist ein von Franz Hessel schon in den zwanziger Jahren postuliertes Gebot
der Stunde.“
„Franz Hessel ist ein liebender, auch fürsorglich schützender und analysierender Beobachter,
der den Voyeurismus und die Promiskuität aller Peinlichkeit enthoben hat.“
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Schriftsteller Franz Hessel. Er wird 1880 in Stettin
geboren und siedelt im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Berlin über. Hier
verbringt er seine Kinder- und Jugendzeit. Sie ist der Grundstein für sein späteres literarisches
Werk, zu dessen bekanntestem Buch „Spazieren in Berlin“ gehört.
Er lebt weiterhin in München und Paris. Paris beeindruckt Hessel als Stadt- Komplex, der ihn
wahrnehmen und empfinden läßt, daß die Straße ein eigenes Gesicht hat. Für ihn- und viele
andere Künstler- ist Paris die ultimative Stadt, die Welt- Metropole.
Franz Hessel schreibt im Laufe seiner 60 Lebensjahre viele Geschichten und Feuilleton-
Artikel, Romane und Erzählungen. Interessant ist dabei der Vergleich seiner Figuren mit dem
Schriftsteller selbst. Seine Figuren sind stets aus dem Leben gegriffen, sie tragen
autobiographische Züge und sind nicht stilisiert. Seine Romane und Erzählbände haben
immer einen Spielort, über den Hessel beim Schreiben reflektiert. Das heißt, schreibt er über
München, lebt er bereits in Paris und schreibt er über Paris ist er schon nach Berlin
zurückgekehrt.
Im Buch „Spazieren in Berlin“, das auch unter dem Titel „Ein Flaneur in Berlin“
veröffentlicht wird, wiederholen sich einige Text- Passagen mit zuvor erschienenen anderen
Prosatexten über Berlin. Dennoch ist „Spazieren in Berlin“ die einzige literarische Arbeit, die
Hessel über eine Stadt schreibt, während er sich dort aufhält. Das Buch ist in 24 kleinere und
größere Kapitel unterteilt. „Auf den zweiten Blick wird erkennbar, daß die in der Regel mit
topographischen Titeln versehenen Kapitel in mehreren Sequenzen angeordnet sind, die sich
an der Achse vom Charlottenburger Westen des neuesten Berlin über die alte Mitte nach
Osten orientieren.“
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gesellschaft der Weimarer Republik. Eine Übersicht
- „Der Flaneur in Berlin“. Franz Hessels Großstadtansichten.
- „Der Verdächtige“. Zeiterfahrung: Der langsame Flaneur im Gegensatz zur hektischen Metropole.
- „Nur was uns anschaut, sehen wir“. Großstadtwahrnehmung in der Zeit des Umbruchs.
- „Genieße froh, was du nicht hast“. Genuß des Ersten Blickes.
- „Also eine Art Lektüre ist die Straße. Lies sie!“. Ein Resümee.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Werk Franz Hessels, insbesondere sein Buch „Spazieren in Berlin“, im Kontext der Weimarer Republik. Sie untersucht Hessels Perspektive als Flaneur, seine Beobachtungen der Großstadt und seine Reflexionen über das städtische Leben. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Zeit und des gesellschaftlichen Umfelds auf Hessels Schreibstil und seine Themenwahl.
- Der Flaneur als Beobachter der Großstadt Berlin
- Die Wahrnehmung und Erfahrung von Zeit und Raum im urbanen Kontext
- Die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen der Weimarer Republik
- Hessels Schreibstil und seine auto-biografischen Elemente
- Das Verhältnis zwischen dem Einzelnen und der Großstadt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Franz Hessel und sein Werk „Spazieren in Berlin“ vor. Sie betont Hessels einzigartige Beobachtungsgabe und die Bedeutung seines Buches als Reflexion des urbanen Lebens in der Weimarer Republik. Die Einleitung deutet auf die zentrale Rolle des Flaneurs und dessen Rolle als Beobachter und Interpret der Stadt hin, welche im Laufe der Arbeit näher beleuchtet werden wird. Sie skizziert die methodische Herangehensweise der Arbeit und kündigt die folgenden Kapitel an.
Die Gesellschaft der Weimarer Republik. Eine Übersicht: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Weimarer Republik. Es beleuchtet die Herausforderungen der jungen Demokratie, die wirtschaftlichen Entwicklungen und die kulturellen Strömungen der Zeit. Der Fokus liegt dabei auf der Schilderung des gesellschaftlichen Klimas, um ein besseres Verständnis für den Kontext von Hessels Werk zu schaffen. Die beschriebenen politischen und sozialen Umbrüche bilden einen wichtigen Hintergrund für die Interpretation von Hessels Beobachtungen und Reflexionen. Der wirtschaftliche Aufschwung und die Entwicklung Berlins als Großstadt werden als relevante Faktoren für die städtische Erfahrung Hessels hervorgehoben.
„Der Flaneur in Berlin“. Franz Hessels Großstadtansichten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Hessels Beobachtungen und Beschreibungen Berlins in seinen verschiedenen Werken. Es analysiert seine Perspektive als Flaneur, der die Stadt mit einem besonderen Blickwinkel betrachtet und seine Eindrücke in literarische Form bringt. Der Schwerpunkt liegt auf dem individuellen Erleben der Großstadt, den Kontrasten zwischen Hektik und Ruhe sowie der Wahrnehmung des städtischen Raumes. Durch die Betrachtung verschiedener Texte Hessels wird ein umfassendes Bild seiner städtischen Beobachtungen geschaffen. Die Kapitel betonen Hessels einzigartige Fähigkeit, die Atmosphäre der Stadt einzufangen und die Stimmung der Epoche widerzuspiegeln.
Schlüsselwörter
Franz Hessel, Spazieren in Berlin, Flaneur, Weimarer Republik, Großstadt, Stadtbeschreibung, Wahrnehmung, Zeiterfahrung, Autobiografie, Urbane Kultur, Genuß, Lebensfreude.
Franz Hessels "Spazieren in Berlin": Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Werk von Franz Hessel, insbesondere sein Buch "Spazieren in Berlin", im Kontext der Weimarer Republik. Sie untersucht Hessels Perspektive als Flaneur, seine Beobachtungen der Großstadt Berlin und seine Reflexionen über das städtische Leben in dieser Zeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Zeit und des gesellschaftlichen Umfelds auf Hessels Schreibstil und seine Themenwahl. Zentrale Themen sind der Flaneur als Beobachter der Großstadt, die Wahrnehmung und Erfahrung von Zeit und Raum im urbanen Kontext, die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen der Weimarer Republik, Hessels Schreibstil und seine autobiografischen Elemente sowie das Verhältnis zwischen dem Einzelnen und der Großstadt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Gesellschaft der Weimarer Republik. Eine Übersicht, „Der Flaneur in Berlin“. Franz Hessels Großstadtansichten (mit Unterkapiteln zu Zeiterfahrung, Großstadtwahrnehmung und dem Genuss des Ersten Blickes) und „Also eine Art Lektüre ist die Straße. Lies sie!“. Ein Resümee.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema ein, stellt Franz Hessel und sein Werk vor und betont seine einzigartige Beobachtungsgabe. Sie deutet auf die zentrale Rolle des Flaneurs als Beobachter und Interpret der Stadt hin und skizziert die methodische Herangehensweise der Arbeit.
Was wird im Kapitel über die Weimarer Republik behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Weimarer Republik, beleuchtet die Herausforderungen der jungen Demokratie, die wirtschaftlichen Entwicklungen und kulturellen Strömungen. Der Fokus liegt auf dem gesellschaftlichen Klima, um den Kontext von Hessels Werk zu verstehen.
Worauf konzentriert sich das Kapitel „Der Flaneur in Berlin“?
Dieses Kapitel analysiert Hessels Beobachtungen und Beschreibungen Berlins. Es untersucht seine Perspektive als Flaneur, der die Stadt mit einem besonderen Blickwinkel betrachtet. Der Schwerpunkt liegt auf dem individuellen Erleben der Großstadt, den Kontrasten zwischen Hektik und Ruhe und der Wahrnehmung des städtischen Raumes.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Franz Hessel, Spazieren in Berlin, Flaneur, Weimarer Republik, Großstadt, Stadtbeschreibung, Wahrnehmung, Zeiterfahrung, Autobiografie, Urbane Kultur, Genuss, Lebensfreude.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit analysiert Hessels Texte im Kontext der Weimarer Republik, um seine Perspektive als Flaneur und seine Beobachtungen der Großstadt zu untersuchen. Die genaue methodische Herangehensweise wird in der Einleitung detaillierter beschrieben (obwohl diese Beschreibung im gegebenen Textfragment fehlt).
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Die Arbeit ist für Leser bestimmt, die sich für Franz Hessel, die Weimarer Republik, die Literatur der Großstadt und die städtische Kultur interessieren. Aufgrund des akademischen Charakters eignet sie sich besonders für Studenten und Wissenschaftler.
- Quote paper
- Magistra Artium Petra Schmitt (Author), 2004, "Genieße froh, was du nicht hast“ - Ein Spaziergang durch Berlin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123461