In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit dem Verhältnis der Geschlechter zueinander, zum einen in der Zivilisationstheorie Norbert Elias’, zum anderen in den „Männerphantasien“ von Klaus Theweleit. Ich werde untersuchen, wie beide die Rolle der Frau in der Gesellschaft verstehen und welche Entwicklung im Frauenbild und im Verhältnis der beiden Geschlechter zueinander sie aufzeigen.
Dabei wird es sich hauptsächlich um die Entwicklungen vom späten Mittelalter bis zum 17/18 Jahrhundert handeln, in denen die Rolle der Frau, und das Verständnis von ihrer Rolle, einigen Schwankungen unterworfen war: auf eine Phase der Monogamisierung der Beziehung zwischen Mann und Frau ab dem 15. Jahrhundert folgte eine Phase der Sexualisierung der Frau im 17. und 18. Jahrhundert.
Wie beurteilen Klaus Theweleit und Norbert Elias diese Entwicklungen und welche Erklärungen führen sie an? Klaus Theweleit geht in seinen „Männerphantasien“ einige Male direkt auf Norbert Elias ein. Welche Kritik übt er an Elias? Sieht er andere Gründe für die Entwicklung des Geschlechterverhältnisses?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Norbert Elias und „Der Prozess der Zivilisation“
- Klaus Theweleit – Männerphantasien
- Die Rolle der Frau und das Verhältnis der Geschlechter
- Monogamisierung und die Sexualisierung der Frau
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis der Geschlechter im Wandel der Zeit, basierend auf Norbert Elias' Zivilisationstheorie und Klaus Theweleits „Männerphantasien“. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung des Frauenbildes und des Geschlechterverhältnisses vom späten Mittelalter bis zum 17./18. Jahrhundert, mit Fokus auf die Phasen der Monogamisierung und der Sexualisierung der Frau. Die Arbeit analysiert die Perspektiven beider Autoren auf diese Entwicklungen und vergleicht deren Erklärungen und kritische Auseinandersetzungen.
- Entwicklung des Frauenbildes im historischen Kontext
- Vergleich der Perspektiven von Elias und Theweleit zum Geschlechterverhältnis
- Analyse der Monogamisierung und Sexualisierung der Frau
- Elias' Zivilisationstheorie und ihre Anwendung auf das Geschlechterverhältnis
- Theweleits Kritik an Elias und alternative Erklärungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Analyse des Geschlechterverhältnisses anhand der Werke von Elias und Theweleit. Das Kapitel zu Norbert Elias und „Der Prozess der Zivilisation“ beschreibt Elias' Biographie und stellt seine Zivilisationstheorie vor, mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung von Selbstzwängen und der Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Funktionen. Das Kapitel zu Klaus Theweleit und seinen „Männerphantasien“ wird hier nicht zusammengefasst, um Spoiler zu vermeiden. Das Kapitel zur Rolle der Frau und dem Verhältnis der Geschlechter skizziert die Monogamisierung und Sexualisierung der Frau als zentrale Entwicklungen im historischen Kontext.
Schlüsselwörter
Norbert Elias, Klaus Theweleit, Zivilisationsprozess, Geschlechterverhältnis, Frauenbild, Monogamisierung, Sexualisierung, Selbstzwänge, Männerphantasien, Historische Entwicklung.
- Quote paper
- Andrea Fiedler-Boldt (Author), 2006, Das Verhältnis der Geschlechter im "Prozess der Zivilisation" von Norbert Elias und in den "Männerphantasien" von Klaus Theweleit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123422