Der Glaube an die Existenz von Mischwesen besteht schon seit der Antike und fand
seine Fortsetzung bis ins späte Mittelalter. Diese Wesen wurden als real
wahrgenommen und traten besonders in der Mythologie auf. Ihre Gestalt und ihre
Eigenschaften waren vielfältig und variabel. Aus dieser Unzahl von Mischwesen soll im
folgenden besonders der Themenkomplex Schlangenfrau und Wassernixe behandelt
werden. Schlangenwesen an sich nehmen in der Mythologie und der Religion vieler
Kulturen eine bedeutende Stellung ein. Mischwesen, die eine Schlangenkomponente
besitzen, besitzen oft auch die der Schlange zugeordneten Eigenschaften. Außerdem
soll die historische Entwicklung des Glaubens an Mischwesen betrachtet werden und im
besonderen die Ausführungen des Theophrastus Bombast von Hohenheim, der als
Paracelsus bekannt wurde und als einer der größten Gelehrten des Mittelalters
angesehen werden muss. In seinem Werk „ Liber de Nymphis, Pygmaeis et
Salamandris, et De caeteris spiritibus“ läßt er sich sehr ausführlich über diese Wesen
aus und da er selbst an die Existenz dieser Wesen glaubte, erlaubt diese Schilderung
einen interessanten Einblick in das damalige Wissen und die damalige Sichtweise der
Welt. Besonders die Schlange wurde in vielen Kulturen verehrt und oft in Verbindung
mit der Weiblichkeit gebracht, obwohl diese Wesen besonders im christlichen Glauben
für die Sünde und die Lasterhaftigkeit der Frau standen. Aber auch über Wasserwesen,
die halb Frau, halb Fisch sind, gibt es eine Unzahl von Erzählungen und Schilderungen
aus allen Kulturkreisen und auch religiös sind diese von Bedeutung, da die meisten
Quellen, Flüsse und Meere solche Wesen beherbergten, die im Glauben dieser Völker
eine große Rolle spielten. Aber auch durch die Ausweitung der Schifffahrt in entlegene
Gebiete häuften sich die Geschichten über Meerjungfrauen und Nixen, die meistens
eine ganz natürliche Erklärung hatten.
Die Melusinensage stellt eine der bekanntesten Geschichten über ein Mischwesen dar.
Die Entwicklung dieser Geschichte soll ebenfalls kurz beleuchtet werden, da sie viele
Eigenschaften der zuvor besprochenen Mythen über Mischwesen enthält und von
mehreren Autoren aufgegriffen wurde.
[...]
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Das Mischwesen in Mythologie und Geschichte
II.1 Das Schlangenwesen
II.2 Wasserwesen
III. Religiöse Aspekte
IV. Das Schlangenwesen in Paracelsus „ Liber de Nymphis, Pygmaeis et Salamandris, et De caetersis spiritibus“
V. Die Melusinensage
VI. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Der Glaube an die Existenz von Mischwesen besteht schon seit der Antike und fand seine Fortsetzung bis ins späte Mittelalter. Diese Wesen wurden als real wahrgenommen und traten besonders in der Mythologie auf. Ihre Gestalt und ihre Eigenschaften waren vielfältig und variabel. Aus dieser Unzahl von Mischwesen soll im folgenden besonders der Themenkomplex Schlangenfrau und Wassernixe behandelt werden. Schlangenwesen an sich nehmen in der Mythologie und der Religion vieler Kulturen eine bedeutende Stellung ein. Mischwesen, die eine Schlangenkomponente besitzen, besitzen oft auch die der Schlange zugeordneten Eigenschaften. Außerdem soll die historische Entwicklung des Glaubens an Mischwesen betrachtet werden und im besonderen die Ausführungen des Theophrastus Bombast von Hohenheim, der als Paracelsus bekannt wurde und als einer der größten Gelehrten des Mittelalters angesehen werden muss. In seinem Werk „ Liber de Nymphis, Pygmaeis et Salamandris, et De caeteris spiritibus“ läßt er sich sehr ausführlich über diese Wesen aus und da er selbst an die Existenz dieser Wesen glaubte, erlaubt diese Schilderung einen interessanten Einblick in das damalige Wissen und die damalige Sichtweise der Welt. Besonders die Schlange wurde in vielen Kulturen verehrt und oft in Verbindung mit der Weiblichkeit gebracht, obwohl diese Wesen besonders im christlichen Glauben für die Sünde und die Lasterhaftigkeit der Frau standen. Aber auch über Wasserwesen, die halb Frau, halb Fisch sind, gibt es eine Unzahl von Erzählungen und Schilderungen aus allen Kulturkreisen und auch religiös sind diese von Bedeutung, da die meisten Quellen, Flüsse und Meere solche Wesen beherbergten, die im Glauben dieser Völker eine große Rolle spielten. Aber auch durch die Ausweitung der Schifffahrt in entlegene Gebiete häuften sich die Geschichten über Meerjungfrauen und Nixen, die meistens eine ganz natürliche Erklärung hatten.
Die Melusinensage stellt eine der bekanntesten Geschichten über ein Mischwesen dar. Die Entwicklung dieser Geschichte soll ebenfalls kurz beleuchtet werden, da sie viele Eigenschaften der zuvor besprochenen Mythen über Mischwesen enthält und von mehreren Autoren aufgegriffen wurde.
II. Das Mischwesen in Mythologie und Geschichte
II.1 Das Schlangenwesen
Die Schlange stellt ein sehr komplexes und universelles Symbol dar. Meist ist die Schlange auch durch den Lindwurm und den Drachen zu ersetzen. In ihrer Symbolik ist sie äußerst variabel und kann eine Vielzahl von Dingen darstellen. Sie kann jegliches Geschlecht annehmen und ist auch in der Lage aus sich selbst zu entstehen. Als ein Tier, dass seine Opfer durch einen Giftbiss tötet gilt sie im allgemeinen als heimtückisch und personifiziert Tod und Zerstörung. Selbst der Sündenfall in der Bibel wird durch eine Schlange provoziert. Im Gegensatz dazu steht die Schlange aber auch für Erlösung und Auferstehung, da sie sich periodisch häutet. Eine große Anzahl weiblicher Gottheiten werden von Schlangen begleitet und sollen Eigenschaften wie das Geheimnisvolle, Rätselhafte, Intuition und das Unberechenbare aufzeigen. Ebenfalls ist die Schlange das Symbol für die Unterwelt und für den Zugang zu dem Wissen und der Zauberkraft der Toten. In ihrer chthonischen Bedeutung ist die Schlange der Widersacher der Sonne und stellt den Gegenpart zu allem positiven dar. Doch kann sie auch als Vermittler dieser Kräfte angesehen werden. Die Schlange wird auch häufig mit Fluß- und Wassergottheiten in Verbindung gebracht und nimmt oft die Stellung eines Wächters ein. Als Schicksalsmacht steht sie für Weisheit, Macht, List, Heimtücke, Verschlagenheit, Finsternis, das Böse, die Verdorbenheit und die Versuchung. Die Schlange ist in ihrer Symbolik sie mannigfaltig und auch in so zahlreichen Kulturkreisen vertreten, daß hier nur einige Ausgewählte behandelt werden sollen.
In Ägypten steht die Schlange, in Form der Uräus, für göttliche und königliche Weisheit und Macht, aber auch, als Apophis, für Zerstörung und Zwietracht.
In der minoischen Kultur wurde die Große Göttin, die Beschützerin des Hauswesens, mit Schlangen in den Händen dargestellt. Auch wurde die Schlange als Zeichen der Fruchtbarkeit und der Unsterblichkeit verehrt. Nicht umsonst stellte die Schlange in späterer Zeit den heilenden Gott Asklepios dar. Auch in der römischen Welt stand die Schlange für Heilung und Erlösung, Fruchtbarkeit und, als Attribut der Göttin Minerva, für Weisheit.[1] Auch in der griechischen Mythologie existieren eine Vielzahl von Wesen, die mit Schlangen in Verbindung gebracht werden oder selbst schlangenähnlich waren. Erechtheos, ein König von Athen soll zum Beispiel einen Schlangenunterleib besessen haben und wurde von Herse und Aglouros versorgt. Das Erechteion auf der Akropolis geht auf diesen König zurück.
Die Lernäische Schlange bewacht eine Quelle und auch die heilige Quelle des Orakels von Delphi wurde von einer Schlange bewacht.
Die Schlange wird sehr oft mit der Weiblichkeit und mit dem Element Wasser in Verbindung gebracht. Hier existiert die Vorstellung eines Schlangenreiches im Wasser. Besonders in Japan und in Südostasien war diese Vorstellung weit verbreitet. So gibt es in Japan viele Erzählungen über Schlangen, welche die Herrschaft über Flüsse und Seen besitzen. Diese Wasserwesen wurden als höhere Wesen angesehen und dementsprechend verehrt. Besonders in China, in dem lange Zeit der Glaube vorherrschte, daß das Land von allen vier Seiten durch Wasser begrenzt ist, nahmen diese Wesen eine besondere Stellung ein. Schlangenwesen wurden hier auch als Drachen gesehen und diese waren die Herrscher über diese vier Meere, in denen sie in Palästen aus Edelsteinen und Gold wohnten.[2]
Die Vorstellung, das Schlangen in Quellen und Gewässern wohnen und über diese herrschen ist auch in Indonesien weit verbreitet. Die mier ringa wohnt in Quellen und Frauen dürfen sich nicht ihr Haar in diesen Quellen waschen, da die Schlange sich sonst in sie verliebt und sie heiratet, was dazu führen würde, daß die Frau wahnsinnig werden würde. Nachts erscheinen diese Schlangen in menschlicher Gestalt und nehmen an den Festen der Menschen teil. Das Motiv einer Heirat mit einem Schlangenwesen ist ebenfalls weit verbreitet. In Taiwan und Japan existiert die sage, daß junge Mädchen von Schlangenwesen in die Tiefe gezogen werden und mit diesen dort leben, oder die Schlange verführt ein Mädchen in Gestalt eines Liebhabers, wobei sich die Braut häufig auch in eine Schlange verwandelt.[3] In der germanischen Mythologie existiert die Sage von der Midgardschlange, die literarisch und bildlich ausführlich überliefert ist. Diese ist eine gewaltig, erdumspannende Schlange, die im Weltmeer liegt und auch das Chaosungeheuer genannt wird. Diese hat einen festen Platz in der nordischen Götterwelt.[4]
Doch auch das Motiv der Schlangenbraut tritt häufig in Mythen auf. Da die Melusinensage später noch behandelt werden soll, sind diese Erzählungen sehr interessant, da sie oft Gemeinsamkeiten aufweisen. So erzählt die japanische Geschichte
„ Die Glocke vom Mii-Tempel“ folgende Begebenheit. Nachdem einer junger Mann am Strand eine Schlange gerettet hat, die von Kindern getötet werden sollte, erscheint
wenige Tage später eine Jungfrau in seinem Haus, in die er sich verliebte. Als das Mädchen schwanger wurde, bat sie ihren Mann bei der Geburt nicht anwesend zu sein. Aus Neugierde getrieben schaute der Mann doch heimlich zu und sah eine riesige Schlange, die ein Kind umschlungen hielt. Als die Schlange den Mann bemerkt verschwand sie, ließ dem Mann jedoch einen Brief zukommen, in dem sie ihm eröffnete, daß sie die Schlange gewesen sei, der er das Leben gerettet habe. Aus Dankbarkeit sei sie zu ihm gekommen, da er sie aber nun in ihrer wahren Gestalt gesehen habe, könne sie nicht mehr bei ihm bleiben.[5]
Dieses Motiv existiert auch in der griechischen Mythologie. Philostratos überliefert die Geschichte eines Mannes, der auf dem Weg von Kenchrea nach Korinth von einer Fee angesprochen wurde, die ihn in ihr Haus mitnahm. Eines Tage erkannte er, daß die Fee, die er mittlerweile geheiratet hatte eine weibliche Schlange war. Als er ihr das vorhielt und damit droht, es nicht für sich zu behalten, verschwand das komplette Haus mit seiner Besitzerin.[6]
Eine fast identische Geschichte über eine Schlangenbraut kursiert auch in China. Auch hier entdeckt der Bräutigam nach einer Weile, dass er eigentlich mit einer Schlange zusammen lebt und als dies die Schlange bemerkt, entschwindet sie für immer.
Aus diesen Schlangensymbolen entsteht ein ganz anderes Wesen. Vorbilder dieser fischschwänzigen Frauengestalten sind die antiken Terra-Darstellungen. In diesen Darstellungen nährt Terra, als die Mutter Erde, Schlangen an ihren Brüsten. Terra verkörperte in der Antike den Zusammenhang von Erde, Quelle und Fruchtbarkeit. Bei den Darstellungen von Wasserwesen, die im folgenden behandelt werden sollen, wurden diese beiden Schlangen, die von den beiden Brüsten der Erdgöttin trinken, zu Fischschwänzen.[7]
II.2 Wasserwesen
Wasserwesen und Schlangenwesen stehe eng zusammen und bilden eine Einheit. Schon in der Antike wurde die Existenz von Wasserwesen und als wahr hingenommen. Plinius der Ältere, der in seiner Naturgeschichte alle ihm bekannten Phänomene erfaßte, sah dies genau so. Plinius genoß im Mittelalter hohes Ansehen und das von ihm verbreitete
Wissen wurde als faktisch angesehen. Mit der Formel „wie Plinius sagt“ wurden die unglaublichsten Behauptungen zur Wahrheit erkoren. Plinius selbst behauptet in diesem Werk, dass Seejungfrauen und Wassermänner keine mythologischen Figuren seien, sondern reale Lebewesen. Über Seejungfrauen berichtet er: „ Was jedoch die Seejungfrauen angeht, die man Nereiden nennt, so sind die Geschichten, die über sie umgehen, keine bloße Erfindung. Denn genau so, wie die Maler sie darstellen, sehen sie wirklich aus; nur ist ihr Körper rauh und schuppig, selbst an jenen Stellen, wo sie sonst einer Frau ähneln. Solch eine Meerjungfrau wurde an einer Küste nah am Strand gesehen und klar beobachtet: die Leute, die unweit wohnten, hörten sie aus der Ferne kläglich stöhnen, plappern und weinen, als sie dort starb.“[8]
Auch Alexander dem Großen wurden viele Abenteuer mit Wasserwesen nachgesagt, darunter auch mit den aus der Odyssee bekannten Sirenen.
In Britanien wurden an allen Flüssen, Seen und Wasserstellen in vorchristlicher Zeit Flußgottheiten verehrt. Die meisten dieser Flußgottheiten waren weiblichen Geschlechts und forderten jährliche Opfer. Auch heute ist es immer noch Brauch, diesen Wasserwesen Opfer darzubringen. In frühchristlicher Zeit war die Sitte noch so weit verbreitet, dass in alten Beichtspiegeln, dieses heidnische Verhalten, mit drei Jahren Fasten bestraft wurde. Besonders Brunnengottheiten wurde geopfert. Als man iín Carrowburgh einen Brunnen der Wassernymphe Coventina reinigte, fand man über 15000 Münzen, die von der vorrömischen Zeit bis ins vierte Jahrhundert nach Christus reichten.[9]
Die Sichtungen und Berichte über Seejungfrauen häuften sich, als die Araber im neunten Jahrhundert begannen, sich mit geographischen Fragen zu beschäftigen und lange Seereisen in entlegene Gebiete zu unternehmen. Der Indische Ozean, das Chinesische Meer und Indonesien waren Meeresgebiete, die damals neu bereist wurden. In einem Werk, das von Buzurg ibn Shahriyar verfaßt wurde, werden Begegnungen mit Seejungfrauen geschildert.: “ Der Kapitän Abou´z zaha el Barkhati erzählt folgende Geschichte. Wir nahmen Kurs auf die Insel qaisour, unglückliche Winde trieben das Schiff in eine Bucht und wir nahmen Kurs auf Inseln, die man später nie mehr wiederfinden werde. Die Mannschaft ging an Land und kauft von den Eingeborenen Lebensmittel. Sie waren freundlich, sprachen aber eine unbekannte Sprache. Die Eingeborenen brachten die schönsten Sklaven herbei, die wir je gesehen hatten. Ihre Körper waren lieblich gerundet und ihre haut war zart wie Sahne. Nur waren ihre Köpfe sehr klein und unterhalb der Hüften besaßen sie eine Art Flosse oder Schildkrötenschwanz.“[10] Die Erklärung für diese Wesen war, das sich wohl vor einiger Zeit ein Mann mit einem Fisch gepaart hätte und diese Wesen hervorgebracht worden wären. Die Existenz einiger Tiere, wie zum Beispiel den Affen, wurde durch diese Art der Fortpflanzung von Menschen mit Tieren erklärt.
Im Mittelalter erreicht der Glaube an Seejungfrauen und Wasserwesen ihren Höhepunkt. Es gibt zwei Gründe, warum der Glaube an Meerjungfrauen in dieser Zeit so verbreitet war. Zum einen wurde der Glaube an diese Wesen von der Kirche geschürt, wie seltsam sich dies auch anhört, zum anderen entdeckte die westliche Welt die Seefahrt in neuer Form und bereiste nun ebenfalls weit entfernte Meeresgebiete. Die Kirche nutzte den Glauben an diese Wesen sehr geschickt, um sie für ihre eigenen Zwecke zu verwenden. Da Mönche und Geistliche einen großen Teil des Bildungsbürgertums stellten, war es sehr einfach für die Kirche, das gemeine Volk zu beeinflussen. Wie ich später auch in III. ausführen möchte, bediente sich die Kirche der Sirenen und Wasserwesen als Personifizierung der Sündhaftigkeit. Im 13. Jh. stellte Bartholomaeus Anglicus ein umfassendes Werk über Naturphänomene heraus, in dem er den Charakter der Meerjungfrauen wie folgt beschreibt.. “ Sie Seejungfrau ist ein wunderbar gestaltetes Meerungeheuer, das durch die Süße seiner Lieder Schiffsleute ins Verderben lockt. Ein ehrwürdiger Kommentator behauptet, Sirenen seien Schlangen mit Haaren auf dem Kopf. Andere meinten sie müßten Fische des Meeres sein, die wie Frauen aussehen.“[11] Diese Wesen hätten nur im Sinn, den Mann zu verführen und ins Unglück zu stürzen. Auch in dem Werk „Le Bestiaire d´Amour“, das ebenfalls aus dem 13. Jh. stammt, werden diese Wesen halb Frau, halb Fisch dargestellt. Selbst Augustinus überlegt im „Gottesstaat“, ob Adams Sohn nicht irgendwelche monströsen Menschenarten gezeugt hätte. Da die Kirche solche Bericht nicht verdammte und sogar die künstlerische Darstellung solcher Wesen gestattete, wagt es der einfach Mann nicht, die Berichte von Seefahrern über solche Wesen in Frage zu stellen. Kam amn aus fernen Ländern, so musste der Großteil der Menschen die Geschichten, die man erzählte glauben, da kein andere diese Länder bereist hatte. Enthielten diese Geschichten Motive, die mit klassischen Autoren übereinstimmten, so wurden sie als wahr an-sehen. So wurden viele Meinungen kritiklos über viele Jahrhunderte weitergereicht. Die berühmteste Seejungfrauengeschichte ist die der Melusine von Lusignan, auf die in Kapitel V. eingegangen werden soll.
III. Religiöse Aspekte
Schlangen und Wasserwesen sind besonders im Christentum, aber auch in anderen Religionen, mit bestimmten Eigenschaften behaftet. So repräsentiert die Schlange im jüdischen Glauben das Böse, die Versuchung und die Sünde. Sie steht für sexuelle Leidenschaft und für die ins Sheol verdammten Seelen. Jahwe selbst schleudert die gekrümmte Schlange als Blitz. Im Islam ist die Schlange eng mit dem Leben verbunden. Der islamische Name für die Schlange ist el-hayyah, was eng mit einem der Hauptnamen Gottes zusammenhängt, nämlich el-Hay. Die Schlange steht hier für etwas, das belebt und Leben verleiht.
[...]
[1] Vgl. Cooper, J. C.: Illustriertes Lexikon der alten Symbole. Drei Lilien Verlag. 1986
[2] vgl. Egli, Hans: Das Schlangensymbol. Freiburg. 1985 S.73
[3] Ebd.S.85
[4] vgl. Müller, Ulrich: Dämonen, Monster, Fabelwesen. St. Gallen. 1999 S.132
[5] vgl. Egli, Hans: Das Schlangensymbol. Freiburg. 1985 S.99
[6] Ebd.S.100
[7] vgl. Volmari, Beate: Melusine und ihre Schwestern. Frankfurt. 1994 S. 332
[8] vgl. Benwell, Gwen: Töchter des Meeres. Hamburg. 1962 S.42 ff
[9] Ebd. S.49
[10] vgl. Benwell, Gwen: Töchter des Meeres. Hamburg. 1962 S.55
[11] Ebd.S.59
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