Man stelle sich vor einer Person aus einem fremden Kulturkreis die Institution Schule
erklären zu müssen. Der Betreffende hätte noch nie davon gehört und brächte keinerlei
Vorwissen mit. Wie würde man wohl beginnen? Und: Gibt es eine einheitliche Definition, die
es ermöglichen würde demjenigen die Komplexität dieses Begriffes deutlich zu machen?
Wahrscheinlich nicht. Schule, wie wir sie kennen ist voll von komplizierten Methoden und
Vorgängen und erschwert eine prägnante Kurzbeschreibung somit ungemein. Aber es wäre
möglich, das Unterrichtsgeschehen in seiner geläufigsten und meist verwendeten Form,
nämlich der des Frontalunterrichts zu beschreiben.
Beginnend mit den dafür nötigen Akteuren und Materialien beginnt man also aufzuzählen:
Schüler, Lehrer, Tafel, etc. Im Folgenden wären dann die einzelnen Rollen dieser Konstituenten
zu beschreiben und ihre Beziehungen untereinander darzustellen: Die Schüler sollen
etwas Neues (kennen-)lernen, nämlich im Idealfall das, was der Lehrer ihnen erklärt. Im
wissenschaftlichen Sinne wäre mit diesem Satz eigentlich der Grundsatz allen didaktischen
Handelns an Hand der drei Eckpunkte des didaktischen Dreiecks dargestellt. Welche Rolle
aber kommt jetzt der Tafel zu? Und welchen Beitrag kann sie zu einer erfolgreichen
Gestaltung des Unterrichts leisten?
Diese Fragen möchte ich mit Hilfe dieser Arbeit versuchen zu beantworten. Dabei soll der
Schwerpunkt auf der Frage nach der Qualität eines Tafelbildes liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Rolle/Verwendungsweisen der Tafel
- 2.1 Der informierende Unterrichtseinstieg
- 2.2 Die Tafel als Kladde
- 2.3 Die Tafel als Einladung zum lustvollen Zeichnen
- 2.4 Das „große“ dramaturgische Tafelbild
- 3. Die formalen Voraussetzungen
- 3.1 Der geistige Aufwand
- 3.2 Die räumlichen Umstände
- 3.3 Die Lesbarkeit
- 4. Die Gestaltungskriterien
- 5. Die sozialen Kriterien
- 5.1 Die Erläuterung zentraler Begriffe
- 5.2 Das Gespräch über das Tafelbild
- 5.3 Die Betonung des Prozesscharakters
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage nach der Qualität eines guten Tafelbilds im schulischen Unterricht. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener Tafelbild-Funktionen und den dazugehörigen formalen und sozialen Kriterien. Die Arbeit basiert auf bestehenden didaktischen Ansätzen und wird durch die Gegenüberstellung von positiven und negativen Beispielen (in Form von Fotografien im Anhang) veranschaulicht.
- Die Rolle der Tafel im Frontalunterricht
- Verschiedene Verwendungsweisen der Tafel
- Formale Voraussetzungen für ein effektives Tafelbild
- Gestaltungskriterien für ein gutes Tafelbild
- Soziale Aspekte und der interaktive Charakter des Tafelbilds
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung der Tafel im schulischen Kontext. Sie stellt die Forschungsfrage nach einem guten Tafelbild und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der sich auf die Analyse des „großen“ dramaturgischen Tafelbildes konzentriert und auf die Werke von Becker und Meyer zurückgreift. Die Einleitung betont die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit, die Rolle der Tafel im Unterrichtsgeschehen zu untersuchen.
2. Die Rolle/Verwendungsweisen der Tafel: Dieses Kapitel beleuchtet die vielseitigen Funktionen der Tafel im Unterricht. Es werden vier Hauptverwendungsweisen nach Meyer vorgestellt: der informierende Unterrichtseinstieg, die Tafel als Kladde, die Tafel als Einladung zum lustvollen Zeichnen und das „große“ dramaturgische Tafelbild. Das Kapitel argumentiert, dass die Tafel nicht nur ein Werkzeug zur Informationsvermittlung ist, sondern auch zur Strukturierung von Wissen, zur Disziplinierung und zur aktiven Beteiligung der Schüler beiträgt. Die verschiedenen Funktionen werden im Detail erklärt und ihre Bedeutung für den Lernerfolg hervorgehoben.
3. Die formalen Voraussetzungen: Dieses Kapitel widmet sich den formalen Kriterien, die für ein gutes Tafelbild entscheidend sind. Die zentrale These ist, dass es keine allgemeingültige Liste von Faktoren gibt, sondern die Anforderungen an das Tafelbild von seiner jeweiligen Funktion abhängen. Das Kapitel diskutiert den geistigen Aufwand, die räumlichen Umstände und die Lesbarkeit des Tafelbilds als wesentliche Faktoren. Es wird betont, dass die Gestaltung des Tafelbilds immer auf den Kontext und die Zielsetzung des Unterrichts abgestimmt sein muss.
Schlüsselwörter
Tafelbild, Frontalunterricht, Didaktik, Unterrichtsgestaltung, Gestaltungskriterien, soziale Kriterien, Meyer, Becker, Ergebnissicherung, Informationsvermittlung, Schülerbeteiligung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Die Qualität eines guten Tafelbilds im schulischen Unterricht"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Qualität eines guten Tafelbilds im schulischen Unterricht. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener Tafelbild-Funktionen und der dazugehörigen formalen und sozialen Kriterien. Sie basiert auf bestehenden didaktischen Ansätzen und wird durch Beispiele (Fotografien im Anhang) veranschaulicht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Tafel im Frontalunterricht, verschiedene Verwendungsweisen der Tafel, formale Voraussetzungen für ein effektives Tafelbild, Gestaltungskriterien für ein gutes Tafelbild und soziale Aspekte sowie den interaktiven Charakter des Tafelbilds.
Welche Funktionen der Tafel werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt vier Hauptverwendungsweisen der Tafel nach Meyer: den informierenden Unterrichtseinstieg, die Tafel als Kladde, die Tafel als Einladung zum lustvollen Zeichnen und das „große“ dramaturgische Tafelbild. Die Tafel dient nicht nur der Informationsvermittlung, sondern auch der Wissensstrukturierung, Disziplinierung und aktiven Schülerbeteiligung.
Welche formalen Voraussetzungen werden genannt?
Die formalen Voraussetzungen für ein gutes Tafelbild hängen von der jeweiligen Funktion ab. Die Arbeit diskutiert den geistigen Aufwand, die räumlichen Umstände und die Lesbarkeit als wesentliche Faktoren. Die Gestaltung muss immer auf den Kontext und die Zielsetzung des Unterrichts abgestimmt sein.
Welche sozialen Kriterien spielen eine Rolle?
Soziale Kriterien umfassen die Erläuterung zentraler Begriffe, das Gespräch über das Tafelbild und die Betonung des Prozesscharakters. Die interaktive Nutzung der Tafel und die Einbeziehung der Schüler sind entscheidend.
Welche Autoren werden zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Werke von Becker und Meyer bezüglich didaktischer Ansätze zum Thema Tafelbild.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu den Rollen und Verwendungsweisen der Tafel, zu den formalen und sozialen Kriterien sowie ein Fazit. Die Kapitelzusammenfassungen geben einen detaillierten Überblick über die Inhalte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Tafelbild, Frontalunterricht, Didaktik, Unterrichtsgestaltung, Gestaltungskriterien, soziale Kriterien, Meyer, Becker, Ergebnissicherung, Informationsvermittlung, Schülerbeteiligung.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen, inklusive der im Text erwähnten Fotografien, befinden sich im Anhang der vollständigen Arbeit (nicht hier enthalten).
- Quote paper
- Markus Mehlig (Author), 2009, Was ist ein gutes Tafelbild?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123033