Obwohl Terrorismus im 20. Jahrhundert ein dauernd präsentes Phänomen war, ist er erst seit den „Terroranschlägen“ auf das World Trade Center und das Pentagon in den USA stark ins öffentliche Interesse geraten. Dabei unterscheidet sich dieser Anschlag kaum von früheren Angriffen. Anschläge auf US-Einrichtungen hatte es bereits in der Vergangenheit gegeben, z.B. auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania. Auch in den Vereinten Staaten selbst wie z.B. der Anschlag auf das Regierungsgebäude in Oklahoma City, fanden statt. Neu waren nur das Ausmaß, die Zahl der Toten und die Vernichtung von Sachwerten. „Terrorismus“ – kaum ein Begriff ist so vage, unbestimmt und beliebig instrumentalisierbar. „Der Terrorist des Einen ist der Freiheitskämpfer des Anderen“ so lautete eine Bemerkung von Brian Jenkins, dessen sich besonders die US-Regierung unter Ronald Reagan gerne bediente, um ihre Unterstützung für verschiedene gewalttätige anti-kommunistische Gruppen in Südamerika zu rechtfertigen.
Auch das Völkerrecht enthält nur vage Andeutungen, obwohl die Vereinten Nationen seit 1972 mehrfach den Versuch unternommen haben, zu einer weltweit akzeptierten Definition zu gelangen. Vorhanden sind zwischenstaatliche Verträge, in denen sich die Regierungen verpflichten, bestimmte „terroristische“ Gewalttaten wie Flugzeug- und Schiffsentführungen oder Angriffe auf diplomatisch geschütztes Personal zu verfolgen und die Täter gegebenenfalls auszuliefern. Trotz der fehlenden internationalen und allgemein verbindlichen Definition haben Deutschland, die EU, die Vereinten Nationen, sowie zahlreiche Gremien wie G8, NATO und OSZE verschiedene Übereinkommen zur Bekämpfung des Terrorismus getroffen. Die Gemeinsamkeit liegt darin, dass nicht der Terrorismus als solcher, sondern terroristische Handlung bzw. das Verbrechen definiert wird. Zwar existiert seit 1976 im deutschen Strafrecht der § 129a, der die „Bildung terroristischer Vereinigungen“ unter Strafe stellt, aber eine genaue Begriffsbestimmung wird nicht genannt.
In unserer Alltagssprache gebrauchen wir den Begriff „Terrorismus“ um bestimmte Arten von politischer Gewalt zu beschreiben.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Begriff Terrorismus
- 2.1 Die Begriffsgeschichte
- 2.2 Terrorismus als symbolische Gewalt?
- 2.3 Terrorismus als eine Form des Krieges?
- 2.4 Terrorismus und Guerillakampf
- 2.5 Terrorismus und Kriminalität
- 2.6 Verschiedene Formen von Terrorismus
- 2.6.1 Sozialrevolutionärer Terrorismus
- 2.6.2 Ethnisch-nationalistischer Terrorismus
- 2.6.3 Vigilantistischer Terrorismus
- 2.6.4 Religiöser Terrorismus
- 2.6.5 Symbiotischer Terrorismus
- 3. Die Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center
- 3.1 Psychischer Terror
- 3.2 Wer sind die Akteure / Wer ist ein Terrorist?
- 3.3 USA als Ziel von Anschlägen
- 4. Strategien zur Bekämpfung des Terrorismus
- 4.1 Maßnahmen in der BRD zur Terrorismusbekämpfung
- 4.2 Maßnahmen in der EU zur Terrorismusbekämpfung
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Terrorismus und untersucht dessen Begriffsbestimmung, verschiedene Formen und Strategien zu seiner Bekämpfung. Der Fokus liegt auf der kriminologischen Betrachtung von Makrokriminalität, insbesondere im Kontext des Terrorismus.
- Begriffsbestimmung und historische Entwicklung des Terrorismus
- Unterscheidung von Terrorismus und anderen Formen der Gewalt (Guerillakrieg, Kriminalität)
- Analyse verschiedener Terrorismusformen (religiös, ethnisch-nationalistisch etc.)
- Die Anschläge vom 11. September 2001 als Fallbeispiel
- Strategien zur Terrorismusbekämpfung auf nationaler und internationaler Ebene
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel dient als Einführung in das Thema Terrorismus und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit. Es bietet einen Überblick über die kriminologische Perspektive auf Makrokriminalität und die Bedeutung des Verständnisses des Terrorismusbegriffs.
2. Der Begriff Terrorismus: Dieses Kapitel analysiert den vielschichtigen Begriff „Terrorismus“ und seine historische Entwicklung. Es untersucht verschiedene Definitionen und Perspektiven, um ein umfassendes Verständnis des Phänomens zu schaffen. Es werden dabei die Debatten um Terrorismus als symbolische Gewalt, als Kriegsform, und seine Beziehung zu Guerillakampf und Kriminalität beleuchtet. Die verschiedenen Unterformen des Terrorismus (sozialrevolutionär, ethnisch-nationalistisch, vigilantistisch, religiös, symbiotisch) werden detailliert beschrieben und anhand von Beispielen illustriert.
3. Die Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center: Dieses Kapitel analysiert die Anschläge vom 11. September 2001 als ein bedeutendes Beispiel für modernen Terrorismus. Es untersucht die psychologischen Aspekte des Terrorismus und beleuchtet die Akteure hinter den Anschlägen sowie die strategische Bedeutung der USA als Ziel. Die Kapitel analysiert die Auswirkungen des Anschlags hinsichtlich des psychischen Terrors.
4. Strategien zur Bekämpfung des Terrorismus: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Strategien zur Bekämpfung des Terrorismus, sowohl auf nationaler (BRD) als auch auf internationaler (EU) Ebene. Es beschreibt und analysiert die Maßnahmen und Ansätze, die zur Bekämpfung des Terrorismus eingesetzt werden.
Schlüsselwörter
Terrorismus, Makrokriminalität, Kriminologie, Begriffsbestimmung, Gewalt, Krieg, Guerillakampf, Kriminalität, verschiedene Formen von Terrorismus, Anschläge vom 11. September 2001, Terrorismusbekämpfung, Strategien, BRD, EU.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Terrorismus
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Analyse des Phänomens Terrorismus. Sie untersucht die Begriffsbestimmung, verschiedene Formen des Terrorismus und Strategien zu dessen Bekämpfung. Der Fokus liegt auf einer kriminologischen Betrachtung von Makrokriminalität im Kontext des Terrorismus. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Terrorismusbegriff, eine Fallstudie zu den Anschlägen vom 11. September 2001, eine Analyse von Bekämpfungsstrategien und eine Schlussfolgerung.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Begriffsgeschichte des Terrorismus, Terrorismus als symbolische Gewalt oder Kriegsform, den Unterschied zwischen Terrorismus, Guerillakrieg und Kriminalität, verschiedene Terrorismusformen (sozialrevolutionär, ethnisch-nationalistisch, vigilantistisch, religiös, symbiotisch), die Anschläge vom 11. September 2001 als Fallbeispiel, Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung in der BRD und der EU.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Der Begriff Terrorismus, Die Anschläge vom 11. September 2001, Strategien zur Bekämpfung des Terrorismus und Schlussfolgerung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Themas.
Welche Arten von Terrorismus werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen verschiedenen Formen von Terrorismus, darunter sozialrevolutionärer, ethnisch-nationalistischer, vigilantistischer, religiöser und symbiotischer Terrorismus. Jede Form wird detailliert beschrieben und anhand von Beispielen illustriert.
Welche Rolle spielen die Anschläge vom 11. September 2001?
Die Anschläge vom 11. September 2001 dienen als Fallbeispiel, um den modernen Terrorismus zu analysieren. Die Arbeit untersucht die psychologischen Aspekte, die Akteure und die strategische Bedeutung der USA als Ziel.
Welche Strategien zur Terrorismusbekämpfung werden behandelt?
Die Arbeit analysiert Strategien zur Terrorismusbekämpfung auf nationaler (BRD) und internationaler (EU) Ebene. Es werden die Maßnahmen und Ansätze beschrieben, die zur Bekämpfung des Terrorismus eingesetzt werden.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Terrorismus, Makrokriminalität, Kriminologie, Begriffsbestimmung, Gewalt, Krieg, Guerillakampf, Kriminalität, verschiedene Formen von Terrorismus, Anschläge vom 11. September 2001, Terrorismusbekämpfung, Strategien, BRD, EU.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Bereich Terrorismusforschung. Sie eignet sich für Studierende und Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Terrorismus und Kriminologie befassen.
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- Sevim Kurt (Author), 2007, Terrorismus - Begriff und Erklärungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122855