Gegenstand dieser Arbeit sind die zwei frühen Werke Ödön von Horváths Zur schönen Aussicht und Italienische Nacht, die auf die „Demaskierung des Bewusstseins“ hin untersucht werden.
In einem kurzen allgemeinen Teil wird auf vom Autor angewandte Mittel wie etwa Dialogtechnik, Kitsch, Bildungsjargon und das Bemühen um Individualität, welche zu einem Demaskierungsprozess führen eingegangen. Danach wird jedes Werk zur besseren Übersicht einzeln behandelt und eben genannte Punkte werden erneut, dieses Mal werkspezifisch, betrachtet. Hierzu wird mit Zitaten aus den Stücken gearbeitet, um die Theorien aus dem allgemeinen Teil zu stützen, zu untermalen und plastischer darzustellen.
Es wurde außerdem für wichtig erachtet, zum besseren Verständnis der geschichtlichen und soziologischen Verhältnisse der Zeit, den Werkhintergrund zu berücksichtigen – vor allem für das Volksstück Italienische Nacht macht dies Sinn.
Titel, Szenentitel und Handlungsanweisungen für die Figuren werden untersucht, um auch dort das Autorenbewusstsein hervorzuheben.
Das Hauptaugenmerk der Arbeit liegt dennoch auf den Figurenanalysen, wo die verschiedenen Bewusstseinsausprägungen der wichtigsten Charaktere dargelegt werden. Auch hier handelt es sich nur um eine Auswahl der signifikantesten Merkmale. In diesem Teil orientiere ich mich vor allem an den Werken Horváths komplexe Textur von Herbert Gamper und Die Uneigentlichkeit des Bewußtseins von Martin Walder.
Schließlich soll Zielsetzung der Arbeit sein Parallelen zwischen den Figuren bzw. zwischen den Mitteln, die zur „Demaskierung des Bewusstseins“ führen, zu erkennen und auch darzulegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 „Demaskierung des Bewusstseins“
- 2.1 Haupt- und Nebentexte
- 2.1.1 Der Dialog
- 2.1.2 Die Stille
- 2.2 Bildungsjargon
- 2.3 Kitsch
- 2.4 Bemühen um Individualität
- 3 „Demaskierung“ in der Komödie Zur Schönen Aussicht
- 3.1 Realistische Vorbilder, soziale Problematik und Thematik
- 3.2 Titel, Szenentexte und Handlungsanweisungen
- 3.3 Figurenanalyse
- 3.3.1 Ada, Freifrau von Stetten
- 3.3.2 Strasser
- 3.3.3 Christine
- 3.3.4 Müller
- 3.3.5 Karl
- 3.3.6 Max
- 3.3.7 Emanuel, Freiherr von Stetten
- 3.4 Bildungsjargon
- 3.4.1 Bildungszitate
- 3.4.2 Bildungssprachlicher Pathos
- 3.4.3 Fremdwörter
- 3.4.4 Klischee
- 3.4.5 Floskeln und Sprichwörter
- 3.4.6 Lyrismen
- 3.5 Kitsch
- 3.6 Auf der Suche nach Identität
- 4 „Demaskierung“ im Volksstück Italienische Nacht
- 4.1 Soziale Problematik und geschichtlicher Hintergrund
- 4.2 Titel, Szenentexte und Handlungsanweisungen
- 4.3 Figurenanalyse
- 4.3.1 Martin
- 4.3.2 Stadtrat Ammetsberger
- 4.3.3 Karl
- 4.3.4 Anna
- 4.4 Bildungsjargon
- 4.4.1 Bildungszitate
- 4.4.2 Bildungssprachlicher Pathos
- 4.4.3 Fremdwörter und Idiome
- 4.4.4 Klischee
- 4.4.5 Floskeln
- 4.4.6 Kalauer
- 4.4.7 Intertexte
- 4.5 Kitsch
- 4.6 Unterdrückung der Frau
- 4.7 „Homo homini lupus“ – Freud im Volksstück Italienische Nacht
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Ödön von Horváths frühe Werke „Zur schönen Aussicht“ und „Italienische Nacht“ im Hinblick auf die „Demaskierung des Bewusstseins“. Ziel ist es, die vom Autor verwendeten Mittel wie Dialogtechnik, Kitsch, Bildungsjargon und das Bemühen um Individualität zu analysieren und deren Beitrag zu diesem Demaskierungsprozess zu beleuchten. Die Analyse erfolgt sowohl auf allgemeiner Ebene als auch werkspezifisch, unter Einbezug von Zitaten und Berücksichtigung des historischen und soziologischen Kontextes.
- Analyse der „Demaskierung des Bewusstseins“ in Horváths Dramen
- Untersuchung der sprachlichen Mittel (Bildungsjargon, Kitsch)
- Figurenanalyse und Darstellung der Bewusstseinsstrukturen
- Bedeutung des historischen und sozialen Kontextes
- Vergleich der beiden Werke und Herausarbeitung von Parallelen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Gegenstand der Arbeit: die Analyse der „Demaskierung des Bewusstseins“ in Ödön von Horváths „Zur schönen Aussicht“ und „Italienische Nacht“. Es wird die Methodik erläutert, die auf einer allgemeinen Betrachtung der vom Autor eingesetzten Mittel folgt, bevor jedes Werk einzeln und detailliert untersucht wird. Die Einbeziehung von Zitaten, die Berücksichtigung des historischen Kontextes, insbesondere bei „Italienische Nacht“, sowie der Fokus auf Figurenanalysen werden hervorgehoben. Die Arbeit betont den Vergleich der beiden Werke und die Suche nach Parallelen im Demaskierungsprozess.
2 „Demaskierung des Bewusstseins“: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Horváths Ziel, die „Demaskierung des Bewusstseins“, wird als zentrale Maxime seines dramatischen Werkes herausgestellt. Es wird Horváths Ablehnung der Parodie und seine Rolle als Chronist seiner Zeit beleuchtet, wobei der Begriff „Volk“ mit dem „Kleinbürgertum“ gleichgesetzt wird. Die Kapitel beschreibt die bestialische Triebnatur, den Egoismus und die ökonomisch fatale Situation der Kleinbürger in der Zwischenkriegszeit als Nährboden für den „Kampf zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein“. Die Verwendung von Bildungsjargon wird als sprachliches Mittel interpretiert, das die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Figuren offenbart. Die „Synthese aus Realismus und Ironie“ wird als zentrales Gestaltungsprinzip Horváths beschrieben, wobei die komische Wirkung aus der Entlarvung des irrationalen Handelns unter dem Deckmantel der Vernunft resultiert.
3 „Demaskierung“ in der Komödie Zur Schönen Aussicht: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse von Horváths Komödie „Zur Schönen Aussicht“. Es untersucht die realistischen Vorbilder, die soziale Problematik und die Thematik des Stückes. Es analysiert Titel, Szenentexte und Handlungsanweisungen, um das Autorenbewusstsein zu beleuchten. Der Schwerpunkt liegt auf der Figurenanalyse, wobei die Bewusstseinsstrukturen der wichtigsten Charaktere dargelegt werden. Die Analyse konzentriert sich auf die Verwendung von Bildungsjargon (Zitate, Pathos, Fremdwörter, Klischees, Floskeln, Lyrismen), Kitsch und die Suche nach Identität als zentrale Aspekte der „Demaskierung des Bewusstseins“ in diesem Werk.
4 „Demaskierung“ im Volksstück Italienische Nacht: Das Kapitel analysiert Horváths Volksstück „Italienische Nacht“, beginnend mit der sozialen Problematik und dem geschichtlichen Hintergrund. Es untersucht Titel, Szenentexte und Handlungsanweisungen, um das Autorenbewusstsein zu beleuchten. Die Figurenanalyse konzentriert sich auf die Darstellung der Bewusstseinsstrukturen der Hauptfiguren. Die Analyse untersucht die Verwendung von Bildungsjargon (Zitate, Pathos, Fremdwörter, Klischees, Floskeln, Kalauer, Intertexte), Kitsch, die Unterdrückung der Frau und den Aspekt des „Homo homini lupus“ als zentrale Elemente der „Demaskierung des Bewusstseins“ in diesem Werk.
Schlüsselwörter
Ödön von Horváth, Zur schönen Aussicht, Italienische Nacht, Demaskierung des Bewusstseins, Bildungsjargon, Kitsch, Figurenanalyse, Soziale Problematik, Kleinbürgertum, Zwischenkriegszeit, Identität, Unterdrückung der Frau, Realismus, Ironie.
Häufig gestellte Fragen zu Ödön von Horváths „Zur schönen Aussicht“ und „Italienische Nacht“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Ödön von Horváths frühe Werke „Zur schönen Aussicht“ und „Italienische Nacht“ im Hinblick auf die „Demaskierung des Bewusstseins“. Es wird untersucht, wie Horváth mittels verschiedener Mittel wie Dialogtechnik, Kitsch, Bildungsjargon und dem Bemühen um Individualität diese Demaskierung erreicht.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Analyse erfolgt sowohl auf allgemeiner Ebene als auch werkspezifisch. Es werden Zitate verwendet und der historische und soziologische Kontext berücksichtigt. Ein wichtiger Aspekt ist der Vergleich der beiden Werke und die Suche nach Parallelen im Demaskierungsprozess. Die Arbeit beinhaltet detaillierte Figurenanalysen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der „Demaskierung des Bewusstseins“ in Horváths Dramen, die Untersuchung der sprachlichen Mittel (Bildungsjargon, Kitsch), die Figurenanalyse und die Darstellung der Bewusstseinsstrukturen, die Bedeutung des historischen und sozialen Kontextes und den Vergleich der beiden Werke mit Herausarbeitung von Parallelen.
Was sind die zentralen Aspekte der „Demaskierung des Bewusstseins“ laut der Arbeit?
Die „Demaskierung des Bewusstseins“ wird als zentrales Gestaltungsprinzip Horváths dargestellt. Es wird die Verwendung von Bildungsjargon als sprachliches Mittel interpretiert, das die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Figuren offenbart. Die komische Wirkung resultiert aus der Entlarvung des irrationalen Handelns unter dem Deckmantel der Vernunft. Weitere zentrale Aspekte sind Kitsch, das Bemühen um Individualität und die Darstellung der sozialen Problematik der Zwischenkriegszeit.
Wie werden die einzelnen Werke analysiert?
„Zur schönen Aussicht“ wird hinsichtlich realistischer Vorbilder, sozialer Problematik, Thematik, Titel, Szenentexte, Handlungsanweisungen und Figurenanalyse untersucht. Der Fokus liegt auf Bildungsjargon (Zitate, Pathos, Fremdwörter, Klischees, Floskeln, Lyrismen), Kitsch und der Suche nach Identität. „Italienische Nacht“ wird anhand der sozialen Problematik, des geschichtlichen Hintergrunds, Titel, Szenentexte, Handlungsanweisungen und Figurenanalyse analysiert. Hier stehen Bildungsjargon (Zitate, Pathos, Fremdwörter, Klischees, Floskeln, Kalauer, Intertexte), Kitsch, die Unterdrückung der Frau und der Aspekt „Homo homini lupus“ im Mittelpunkt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Ödön von Horváth, Zur schönen Aussicht, Italienische Nacht, Demaskierung des Bewusstseins, Bildungsjargon, Kitsch, Figurenanalyse, Soziale Problematik, Kleinbürgertum, Zwischenkriegszeit, Identität, Unterdrückung der Frau, Realismus, Ironie.
Welche Rolle spielt der historische Kontext?
Der historische Kontext, insbesondere bei „Italienische Nacht“, spielt eine wichtige Rolle. Die soziale Problematik und der geschichtliche Hintergrund werden ausführlich betrachtet, um die Handlung und die Bewusstseinsstrukturen der Figuren besser zu verstehen.
Wie werden die Figuren analysiert?
Die Figurenanalyse konzentriert sich auf die Darstellung der Bewusstseinsstrukturen der Hauptfiguren in beiden Stücken. Es wird untersucht, wie die Figuren ihre Identität suchen und wie ihre Handlungen von den beschriebenen sozialen und sprachlichen Mechanismen beeinflusst werden.
Was ist die Bedeutung des Bildungsjargons und des Kitches in den Stücken?
Bildungsjargon und Kitsch werden als sprachliche Mittel interpretiert, die die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Figuren aufzeigen und zur „Demaskierung des Bewusstseins“ beitragen. Sie offenbaren die Ironie und den Widerspruch zwischen dem Selbstbild der Figuren und ihrer tatsächlichen Situation.
- Citar trabajo
- Theresa Zuschnegg (Autor), 2008, Die "Demaskierung des Bewusstseins" in der Komödie "Zur schönen Aussicht" und im Volksstück "Italienische Nacht", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122711