Die Zeiten im schnelllebigen Geschäft des Profifußballs können sich rasant ändern. Das überproportionale Wachstum dieser Branche macht sich auch in der deutschen Bundesliga bemerkbar. Starkes Wachstum hat dazu geführt, dass die wirtschaftlichen Interessen neben den sportlichen Zielen eine immer bedeutendere Rolle einnehmen. Fußballclubs agieren nunmehr als Fußballunternehmen, die mit Unternehmen aus der Wirtschaft durchaus vergleichbar sind. Wo früher die Bundesligisten noch in einem eingetragenen Verein (e.V.) organisiert waren und das Gemeinnützigkeitsprinzip pflegten, finden sich heute die Lizenzspielerabteilungen vorwiegend in ausgegliederten Kapitalgesellschaften wieder.
Bei der Entwicklung des Marktes reichen die Innenfinanzierungsmittel zur Deckung des Kapitalbedarfs nicht mehr aus. Trotz Rekordeinnahmen durch die TV-Rechtevermarktung und Zuschauerquoten sowie Marketingerlösen auf höchstem Niveau wird stetig versucht, neue Finanzierungsquellen für die Stärkung der Kapitalbasis zu erschließen. Zielpersonen in der heutigen Fußballbranche sind deshalb nicht mehr alleine die Fans, sondern ebenfalls potenzielle externe Kapitalgeber. Auf den ersten Blick scheint der professionelle Fußball also eine positive ökonomische Entwicklung zu nehmen. Wenn aber die wirtschaftlichen Ziele bereits die sportlichen dominieren, ist das bedenklich.
Die DFL Deutsche Fußball Liga (DFL) als Veranstalter der Bundesliga und 2. Bundesliga sieht sich folglich stark veränderten wirtschaftlichen Entwicklungen ausgesetzt, auf die es zu reagieren gilt. Deshalb stellt sich die Frage, inwieweit die bisherigen Regulierungen der DFL im heutigen Profigeschäft wirksam hinsichtlich ihrer Zielsetzung sind und welche Effekte sie auf die Bundesliga haben. Außerdem muss hinterfragt werden, ob die implizierten Vorschriften noch zeitgemäß sind oder eine Anpassung an die stark veränderte Marktsituation empfehlenswert ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau
- Theoretische Aspekte der Wettbewerbsregulierung
- 2.1 Definition der Begriffe Wettbewerb und Regulierung
- 2.2 Funktionen des Wettbewerbs
- 2.3 Marktversagen: Definition und Gründe
- 2.3.1 Marktmacht
- 2.3.2 Externe Effekte und öffentliche Güter
- 2.3.3 Asymmetrische Informationen
- 2.4 Wettbewerbspolitik
- 2.4.1 Einordnung und Aufgaben der Wettbewerbspolitik
- 2.4.2 Wettbewerbspolitische Maßnahmen
- Wettbewerbsregulierung im professionellen Fußball
- 3.1 Wettbewerbsstruktur der Bundesliga
- 3.1.1 Verbandsstruktur des Fußballs in Deutschland
- 3.1.2 Rechtsformen der Fußballclubs - Bestandsaufnahme Bundesliga
- 3.1.3 DFL-Lizenzierungsverfahren
- 3.2 Maßnahmen zur finanziellen Regulierung der Bundesliga
- 3.2.1 Financial Fairplay-Regelung der UEFA
- 3.2.2 50+1-Regel
- 3.2.3 Zentralvermarktung der TV-Rechte
- Analyse der Finanzregulierung in der Bundesliga
- 4.1 Ursachen für finanzielle Instabilität
- 4.2 Finanzsituation der Bundesligen in der Saison 2016/2017
- 4.3 Wirksamkeit der finanziellen Regulierungsinstrumente
- Diskussion und Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Wettbewerbsregulierung im Profifußball, insbesondere im Kontext der Bundesliga. Sie untersucht die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Branche sowie die Auswirkungen verschiedener Regulierungsmaßnahmen, darunter das Financial Fairplay der UEFA, die 50+1-Regel der DFL und die zentrale Vermarktung der TV-Rechte. Die Arbeit analysiert die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und erörtert mögliche Handlungsempfehlungen für die Zukunft.
- Wettbewerbsstrukturen im Profifußball
- Finanzielle Regulierungsmechanismen
- Analyse der Wirksamkeit von Regulierungsmaßnahmen
- Herausforderungen und Perspektiven der Wettbewerbsregulierung im Fußball
- Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung der Bundesliga
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt die Problemstellung sowie die Zielsetzung dar. Anschließend werden theoretische Aspekte der Wettbewerbsregulierung behandelt, wobei die Begriffe Wettbewerb und Regulierung definiert, die Funktionen des Wettbewerbs erläutert und Marktversagen sowie Wettbewerbspolitik beleuchtet werden. Im dritten Kapitel wird die Wettbewerbsregulierung im professionellen Fußball fokussiert. Hierbei werden die Wettbewerbsstruktur der Bundesliga, die Verbandsstruktur des Fußballs in Deutschland, die Rechtsformen der Fußballclubs und das DFL-Lizenzierungsverfahren analysiert. Anschließend werden Maßnahmen zur finanziellen Regulierung der Bundesliga, wie das Financial Fairplay-Regelung der UEFA, die 50+1-Regel und die Zentralvermarktung der TV-Rechte, näher betrachtet.
Im vierten Kapitel wird die Finanzregulierung in der Bundesliga analysiert. Hier werden die Ursachen für finanzielle Instabilität, die Finanzsituation der Bundesligen in der Saison 2016/2017 und die Wirksamkeit der finanziellen Regulierungsinstrumente untersucht. Die Arbeit endet mit einer Diskussion und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung der Bundesliga.
Schlüsselwörter
Wettbewerbsregulierung, Profifußball, Bundesliga, Financial Fairplay, 50+1-Regel, TV-Rechte, Marktversagen, Wettbewerbspolitik, Finanzielle Stabilität, Nachhaltige Entwicklung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Wettbewerbsregulierung im Profifußball am Beispiel der Bundesliga, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1224168