Mit der folgenden Arbeit möchte ich mich mit dem Museum Cromford in Ratingen
beschäftigen.
Zunächst werde ich auf die Geschichte der Spinnerei und ihrer Gründer, sowie ihres
englischen Vorbildes eingehen und im Anschluss den Aufbau des Museums, das sich heute in
den Räumlichkeiten der Fabrik befindet, beschreiben.
Das Museum ist Teil des Verbundes des Rheinischen Industriemuseums1. Es will die
Geschichte seines Ortes so anschaulich und praktisch wie möglich darstellen und vermitteln.
Um zu überprüfen, inwiefern ihm das tatsächlich gelingt, habe ich das Museum besucht und
mich dort umgesehen. Am Ende der Arbeit werde ich meine dort gewonnen Eindrücke
schildern.
Leider erwies es sich als recht schwierig Literatur über dieses Thema zu finden, weshalb ich
mich hauptsächlich auf Internetquellen und ein vom Museum herausgegebenes Buch, sowie
mündliche Quellen beziehen werde.
[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Geschichte der Spinnerei Cromford in Ratingen
2.1. Cromford Mill in England
2.2. Der Gründer von Cromford Ratingen: Johann Gottfried Brügelmann
2.3 Cromford Ratingen nach Johann Gottfried Brügelmanns Tod bis 1977
3. Das Museum Cromford in Ratingen
3.1 Die „Hohe Fabrik“
3.2 Das Herrenhaus
4. Beobachtungen und Reflektionen zum Museum Cromford in Ratingen
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Mit der folgenden Arbeit möchte ich mich mit dem Museum Cromford in Ratingen beschäftigen.
Zunächst werde ich auf die Geschichte der Spinnerei und ihrer Gründer, sowie ihres englischen Vorbildes eingehen und im Anschluss den Aufbau des Museums, das sich heute in den Räumlichkeiten der Fabrik befindet, beschreiben.
Das Museum ist Teil des Verbundes des Rheinischen Industriemuseums[1]. Es will die Geschichte seines Ortes so anschaulich und praktisch wie möglich darstellen und vermitteln.
Um zu überprüfen, inwiefern ihm das tatsächlich gelingt, habe ich das Museum besucht und mich dort umgesehen. Am Ende der Arbeit werde ich meine dort gewonnen Eindrücke schildern.
Leider erwies es sich als recht schwierig Literatur über dieses Thema zu finden, weshalb ich mich hauptsächlich auf Internetquellen und ein vom Museum herausgegebenes Buch, sowie mündliche Quellen beziehen werde.
2. Die Geschichte der Spinnerei Cromford in Ratingen
Gegründet wurde die Baumwollspinnerei Cromford in Ratingen 1783 von Johann Gottfried Brügelmann, einem Kaufmann aus Eberfeld. Vorbild war eine Baumwollspinnerei in Cromford, die 12 Jahre zuvor von Richard Arkwright in England gegründet worden war. Sie war die erste vollmechanische Baumwollspinnerei in ganz Deutschland und auch die erste, die eigens Gebäude für eine Fabrik errichten ließ.[2]
Im Folgenden möchte ich näher auf ihr englisches Vorbild eingehen und den Gründer der Spinnerei in Ratingen und im Anschluss ihre Entwicklung im Laufe der Jahre beschreiben.
2.1. Cromford Mill in England
Richard Arkwright wurde 1732 in Preston geboren. Er hatte eine Lehre bei einem Friseurmeister gemacht, kam dann aber mit Menschen, die sich mit der Spinnerei und Weberei beschäftigten, in Kontakt.[3]
1761 hatte James Hargreaves die „spinning jenny“[4] entwickelt, die allerdings noch minderwertiges Garn produzierte. Gemeinsam mit dem Uhrmacher John Key begab sich Arkwright daran eine Maschine zu entwickeln, welche hochwertigeres Garn erzeugen konnte.
Nachdem ihm dies gelungen war, zog er nach Nottingham, wo er eine Fabrik eröffnete, deren Maschinen zunächst von Pferden betrieben wurden. Da die Pferde zu wenig Energie erzeugten und sich dies deshalb als teuer erwies, sah er sich nach anderen Möglichkeiten um und entdeckte bald, dass Wasserkraft eine praktische Energiequelle war. Er suchte also nach einem passenden Gebiet, um sich dort niederzulassen und stieß auf Cromford, wo der Derwent Fluss verlief.[5]
1771 baute er dort seine erste Fabrik „Cromford Mill“, die bald so erfolgreich war, dass er weitere Fabriken in anderen Orten bauen konnte. Als die Arbeiter aus dem Ort nicht mehr ausreichten, ließ er aus anderen Teilen des Landes weitere kommen, besonders große Familien, mit vielen Kindern. Denn auch die Kinder arbeiteten bis zu 12 Stunden am Tag, fast zwei Drittel seiner Belegschaft waren jünger als 16 Jahre. Allerdings bestand Arkwright, im Gegensatz zu anderen Fabrikbesitzern darauf, dass sie lesen und schreiben lernten.[6]
Arkwright schuf ein regelrechtes Fabrikdorf mit Behausungen für die Arbeiter, einer Schule und einer Kirche. Für sich selbst baute er ein prunkvolles Anwesen, genannt Willerly Castle.[7]
Arkwrights Maschinen liefen 24 Stunden am Tag, was zu dieser Zeit revolutionär war.[8] Ebenso neuartig war, dass er in eigens dafür errichteten Gebäuden und mit Dampfkraft arbeitete.
Er wurde später zum Ritter geschlagen und das Vorbild seiner Fabrik wurde auf der ganzen Welt, nicht nur von Johann Gottfried Brügelmann, nachgeahmt.
2.2. Der Gründer von Cromford Ratingen: Johann Gottfried Brügelmann
Geboren wurde Johann Gottfried Brügelmann 1750 in Elberfeld. Johann Wilhelm Brügelmann, sein Vater, war Leinenhändler und da Johann Gottfried der älteste Sohn war, erlernte er diesen Beruf. 1770 besuchte er Basel; die Schweizer waren in der Textilproduktion fortgeschrittener, als die Deutschen. Dort erfuhr er vermutlich auch von Richard Arkwright und seiner „waterframe“. Als er nach Hause zurückkehrte, beschäftigte ihn der Gedanke an eine mechanische Spinnmaschine sehr, weil er realisierte, dass die benötigte Garnmenge in der herkömmlichen Handproduktion nicht hergestellt werden konnte.[9]
1774 ehelichte Johann Gottfried Brügelmann die junge Witwe Anna Christina Bredt, deren wohlhabende Verwandtschaft es ihm ermöglichte, sein eigenes Geschäft zu erweitern und höheren Gewinn zu machen. 1776 und 1777 wurden seine beiden Söhne Jacob Wilhelm und Johann Gottfried geboren.[10]
1781 brach der Weberstreit aus: Die Fabrikanten hatten Preisgleichheit beschlossen, so dass die Löhne der Weber sanken. Als sie auch noch Beanstandung an den Arbeiten der Weber wagten, brach ein offener Aufruhr los, der allerdings durch das Militär der Stadt bald niedergeschlagen wurde. 1783 wurde die Weberzunft aufgelöst und Johann Gottfried Brügelmann verließ Elberfeld.
Brügelmann experimentierte eine Weile und organisierte sich schließlich, über einen in England verweilenden Freund, einen Plan und fachkundige Arbeiter um Arkwrights „waterframe“ nachzubauen. Er kaufte Land am Angerbach in Ratingen und ließ eine stillgelegte Mühle dort wiederbeleben, um sich so die Wasserantriebskraft für seine Spinnmaschinen zu sichern. Außerdem errichtete er zwei große Gebäude, die als Fabrikgebäude dienen sollten.
Weiterhin erbat er sich von Karl Theodor, seinem Kurfürsten, ein vierzigjähriges Privileg auf „seine“ spinntechnische Innovation, von denen ihm aufgrund heftiger Proteste der Garnnahrungsgenossen um Wuppertal allerdings nur 12 gewährt wurden. Im Frühjahr 1784 konnte Brügelmann schließlich mit der Produktion beginnen.[11]
Das Unternehmen florierte und 1787 ließ Brügelmann von Nicolaus Pigage, einem berühmten Architekten, sein Wohnhaus, ein dreistöckiges Herrenhaus im Barockstil, erbauen. Maximilian Friedrich Weyhe, ein weiterer namhafter Architekt, legte einen großen Park im englischen Stil rund um das Haus an.[12]
Die folgenden Jahre war Brügelmann mit seiner Baumwollspinnerei äußerst erfolgreich und konnte sich einigen Luxus leisten. Doch schon 1798 war er durch Krankheit gezwungen seinen beiden Söhnen einen Teil der Geschäfte zu überlassen. Am 27. Dezember 1802 starb er schließlich mit gerade 52 Jahren und seine Witwe und seine Söhne übernahmen die Leitung der Textilfabrik.[13]
[...]
[1] Das Rheinische Industriemuseum ist ein Verbund von sechs Museen, die in authentischen Gebäuden die Geschichte des Rheinlands und seiner Bewohner erzählt. Dies soll auf möglichst praktische Art und Weise geschehen und einen Eindruck von den Lebensbedingungen vermitteln. Das Rheinische Industriemuseum will so einen Gegensatz zu den sonst eher theoretisch ausgerichteten Museen bilden.
Vgl. http://www.rim.lvr.de/
[2] Vgl. www.cromford.de
[3] Vgl. www.derbyshireuk.net
[4] Die „spinning jenny“ war ein Gerät, das acht Spindeln gleichzeitig betreiben konnte. Hierzu war ein grobes Vorgarn nötig, das mit Hilfe der „jenny“ weiter verdreht und gestreckt wurde. Die später von Arkwright gebaute „waterframe“ funktionierte nach demselben Prinzip, verwendete aber Wasserkraft, statt von einer Handkurbel angetrieben zu werden. Außerdem arbeitete sie mit mehr Spulen zur selben Zeit.
Vgl. www.deutsches-museum.de und www.wikipedia.org
[5] Vgl. www.derbyshireuk.net
[6] Vgl. www.everything2.com
[7] Vgl. www.bgs.ac.uk
[8] Vgl. www.everything2.com
[9] Durch die Erfindung des „Schnellschützen“ durch John Kay 1733, mit dem man doppelt soviel Garn verweben konnte, wie mit einfachen Webstühlen, kam es zum so genannten Garnhunger.
Vgl. www.deutsches-museum.de
[10] Vgl. www.guelcher-chronik.de
[11] Vgl. www.guelcher-chronik.de
[12] Vgl. www.guelcher-chronik.de
[13] Vgl. www.guelcher-chronik.de
- Arbeit zitieren
- Katharina Grafmüller (Autor:in), 2006, Das Industriemuseum Cromford in Ratingen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122355
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