Zu Beginn der 1990er Jahre rückte die Unternehmensbewertung wieder verstärkt in den Fokus der betriebswirtschaftlichen Forschung. Die Gründe hierfür lagen zum einen im gesteigerten öffentlichen Interesse, welches durch die großen Unternehmensübernahmen und der damit verbundenen medialen Beachtung ausgelöst
wurde und zum anderen an zentralen Impulsen, die den klassischen Discounted Cashflow Ansatz (DCF-Ansatz) von MILLER/MODIGLIANI (1961) in eine strategische Unternehmensbewertung überführten.
Seitdem wird in der betriebswirtschaftlichen Literatur viel und vor allem kontrovers über die Bewertung von Unternehmen diskutiert. Geprägt wurde die Debatte hierzulande zunächst vom so genannten Ertragswertverfahren, bevor die zahlungsstromorientierte Unternehmensführung, durch das verstärkte Auftreten internationaler Kapitalanleger, an Bedeutung gewann. Dies führte schnell dazu, dass das Konzept des Shareholder Value, welches bis dato in Deutschland eher unüblich war, deutlich an Einfluss zunehmen konnte. Vor allem Unternehmensberater und Investment-Banker propagieren den Einsatz der Discounted Cashflow Verfahren, bei denen kapitalmarkttheoretische Bestandteile Verwendung finden, die aus der Investitions- und Finanzierungstheorie hinlänglich bekannt sind.
In der Literatur zur Unternehmensbewertung spielen diese Verfahren längst die Hauptrolle. Dabei unterscheiden sich die Beiträge vor allem darin, aus welcher Sicht das Thema betrachtet wird. Während sich die Diskussion seitens der Finanzierungstheoretiker vor allem mit einem zeitstetigen Kalkül zur Bewertung von Cashflows befasst, stehen bei den praktischen Anwendern vor allem Änderungen im Steuerrecht und den Rechnungslegungsvorschriften im Mittelpunkt des Interesses.
Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, die Unternehmensbewertung auf Basis des Equity-
Ansatzes darzustellen. Zu diesem Zweck stellt sie zunächst einmal die Methodik der DCF-Verfahren vor, bevor sie sich im Anschluss daran explizit mit dem Equity-Approach auseinandersetzt. Nach Darstellung der Berücksichtigung der Steuern in der Unternehmensbewertung, erfolgt ein Vergleich mit dem Adjusted Present Value-(APV) und dem Weighted Average Cost Of Capital- (WACC) Verfahren, der dem Leser verdeutlichen soll, wie diese Ansätze zu beurteilen sind und welche Vorteile aus ihnen hervorgehen. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und einer persönlichen Stellungnahme zu den Ergebnissen.
INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
A. Problemstellung
B. Die zahlungsstromorientierte Unternehmensbewertung
I. Die Methodik der Discounted Cashflow Verfahren
II. Die Methodik des Equity-Verfahrens
C. Die Berücksichtigung der Besteuerung in der Unternehmensbewertung
D. Ein Vergleich der Verfahren des Discounted Cashflows
E. Kritische Würdigung der Verfahren
F. Zusammenfassung und persönliche Stellungnahme
LITERATURVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Eine Systematisierung der DCF-Verfahren
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Die Discounted Cashflow Verfahren im Überblick
A. Problemstellung
Zu Beginn der 1990er Jahre rückte die Unternehmensbewertung wieder verstärkt in den Fokus der betriebswirtschaftlichen Forschung. Die Gründe hierfür lagen zum einen im gesteigerten öffentlichen Interesse, welches durch die großen Unter- nehmensübernahmen und der damit verbundenen medialen Beachtung ausgelöst wurde und zum anderen an zentralen Impulsen, die den klassischen Discounted Cashflow Ansatz (DCF-Ansatz) von MILLER/MODIGLIANI (1961)1 in eine strategische Unternehmensbewertung überführten.2
Seitdem wird in der betriebswirtschaftlichen Literatur viel und vor allem kontrovers über die Bewertung von Unternehmen diskutiert.3 Geprägt wurde die Debatte hierzu- lande zunächst vom so genannten Ertragswertverfahren, bevor die zahlungsstrom- orientierte Unternehmensführung, durch das verstärkte Auftreten internationaler Kapitalanleger, an Bedeutung gewann.4 Dies führte schnell dazu, dass das Konzept des Shareholder Value, welches bis dato in Deutschland eher unüblich war, deutlich an Einfluss zunehmen konnte.
Vor allem Unternehmensberater und Investment-Banker5 propagieren den Einsatz der Discounted Cashflow Verfahren,6 bei denen kapitalmarkttheoretische Bestand- teile Verwendung finden, die aus der Investitions- und Finanzierungstheorie hinläng- lich bekannt sind.7
In der Literatur zur Unternehmensbewertung spielen diese Verfahren längst die Hauptrolle. Dabei unterscheiden sich die Beiträge vor allem darin, aus welcher Sicht das Thema betrachtet wird. Während sich die Diskussion seitens der Finanzierungs- theoretiker vor allem mit einem zeitstetigen Kalkül zur Bewertung von Cashflows befasst, stehen bei den praktischen Anwendern vor allem Änderungen im Steuerrecht und den Rechnungslegungsvorschriften im Mittelpunkt des Interesses.8
Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, die Unternehmensbewertung auf Basis des Equity- Ansatzes9 darzustellen. Zu diesem Zweck stellt sie zunächst einmal die Methodik der
[...]
1 Vgl. Miller/Modigliani (1961), S. 411 ff.
2 Vgl. Schäfer/Schässburger (2001), S. 86.
3 Vgl. Schwetzler/Darijtschuk (1999), S. 295; Schwetzler/Darijtschuk (2000), S. 118; Ballwieser (2003), S. 734 f.; Kruschwitz/Löffler (2003b), S. 731 ff.; Breuer/Schumacher (2004), S. 119; Kruschwitz/Löffler (2005), S. 22; Casey (2006), S. 180.
4 Vgl. Schultze (2003), S. 89 f.; Seppelfricke (2005), S. 21.
5 Diese stehen in der Literatur für die praktischen Anwender. Vgl. Kruschwitz/Löffler (2005), S. 22.
6 Vgl. Schindler (2002), S. 773; Moser/Auge-Dickhut (2003), S. 10; Borowicz (2005), S. 370.
7 Vgl. Ballwieser (2002), S. 745; Matschke/Brösel (2006), S. 582.
8 Vgl. Breuer/Schumacher (2004), S. 119; Kruschwitz/Löffler (2005), S. 22.
9 Als Synonyme werden in der Literatur u.a. Nettoverfahren, Flow To Equity Methode, Equity Approach verwendet. Vgl. Matschke/Brösel (2006), S. 558.
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