„Vorsprung durch Wissen über Wissen – das ist das aktuelle Management-Thema Nummer Eins“ – so oder ähnlich titeln die unzähligen Ratgeber zum Thema Wissensmanagement (WM). Daneben gibt es viele Kritiker, die der Debatte um das WM „zahlreiche theoretische Unebenheiten“ auf „begrifflicher, methodischer und kategorialer Ebene“ nachsagen.
Auch wenn der große Hype um das Thema WM bereits vorbei ist, kann nicht geleugnet werden, dass die kritische Auseinandersetzung mit Wissen in einem Unternehmen immer noch von großer Bedeutung für den langfristigen Unternehmenserfolg ist. Entscheidend ist, dass man bei der Auseinandersetzung mit dem Thema WM nicht nur nach einer technischen Lösung sucht oder sich auf strenge betriebswirtschaftliche Denkweisen beschränkt. Vielmehr spielt wohl auch die soziale Ebene eine Rolle, denn Wissensmanagement lebt vor allem durch die Menschen, die in einem Unternehmen beschäftigt sind.
Ziel meiner Arbeit ist es deshalb, die Möglichkeiten und Barrieren des Wissensmanagements zu identifizieren. Den praktischen Bezug liefert dabei die Kanzlei Taylor Wessing. Als Beratungsunternehmen bewegt sich die Kanzlei in einem besonders wissensintensiven Umfeld. Hauptsächlicher Bestandteil des Wertschöpfungsprozesses sind, anders als in einem Produktionsunternehmen, nicht Maschinen oder Ressourcen, sondern das Wissen der Anwälte. Zusätzliche Besonderheit ist die Tatsache, dass es sich um eine Partnerschaftsgesellschaft handelt. Partner sind Eigentümer der Kanzlei und haben andere Motivationen als normale leitende Angestellte in einem Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wissensmanagement in der wissenschaftlichen Diskussion
- 2.1 Wissen in der Kanzleipraxis
- 2.2 (Kanzlei-)Wissen erfolgreich managen
- 2.2.1 Wissensziele definieren
- 2.2.2 Wissen identifizieren
- 2.2.3 Wissen erwerben
- 2.2.4 Wissen entwickeln
- 2.2.5 Wissen (ver)teilen
- 2.2.6 Wissen nutzen
- 2.2.7 Wissen bewahren
- 2.2.8 Wissen bewerten
- 2.3 Folgerungen für das Wissensmanagement in einer Kanzlei
- 3. Möglichkeiten im Wissensmanagement
- 3.1 Wissensmanagement-Maßnahmen zur Förderung einer wissensbewussten Kanzleikultur
- 3.1.1 Kanzleibibel
- 3.1.2 Handbücher
- 3.1.3 Persönliche WM-Strategien
- 3.2 Wissensmanagement-Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz der wissensintensiven Geschäftsprozesse
- 3.2.1 Dokumentenmanagement (DMS)
- 3.2.2 Wissensmanagementportal
- 3.2.2.1 People Directory
- 3.2.2.2 Mandanten-Datenbank
- 3.2.2.3 Marketing-Datenbank
- 3.2.2.4 PG / IG Directory
- 3.2.2.5 Online Bibliothek
- 3.1 Wissensmanagement-Maßnahmen zur Förderung einer wissensbewussten Kanzleikultur
- 4. Barrieren im Wissensmanagement
- 4.1 Kanzleikultur
- 4.2 Projektmanagement
- 4.3 Wissensmanagement in der Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht die Möglichkeiten und Barrieren von Wissensmanagement-Aktivitäten in Wirtschaftskanzleien, speziell am Beispiel von Taylor Wessing. Das Ziel ist die Identifizierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz und zur Förderung einer wissensbewussten Kanzleikultur.
- Analyse des Wissensmanagements in der wissenschaftlichen Diskussion
- Identifikation von Möglichkeiten im Wissensmanagement für Wirtschaftskanzleien
- Beschreibung konkreter Maßnahmen zur Förderung einer wissensbewussten Kanzleikultur
- Untersuchung von Barrieren bei der Umsetzung von Wissensmanagement-Maßnahmen
- Auswirkungen der Kanzleikultur und des Projektmanagements auf den Erfolg von Wissensmanagement-Initiativen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 dient als Einleitung. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen des Wissensmanagements und definiert verschiedene Wissensarten im Kontext von Wirtschaftskanzleien. Es wird der Wissensmanagement-Kreislauf nach Probst et al. vorgestellt und auf die Besonderheiten in Kanzleien eingegangen. Kapitel 3 identifiziert konkrete Möglichkeiten für Wissensmanagement in Kanzleien, unterteilt in Maßnahmen zur Förderung einer wissensbewussten Kanzleikultur und zur Steigerung der Effizienz. Kapitel 4 beleuchtet die Barrieren bei der Umsetzung von Wissensmanagement, insbesondere die Herausforderungen der Kanzleikultur und des Projektmanagements.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Wirtschaftskanzleien, Kanzleikultur, Wissensarten (implizit, explizit, deklarativ, prozedural, analytisch), Wissensmanagement-Maßnahmen, Dokumentenmanagement (DMS), Wissensmanagementportal, Barrieren, Projektmanagement, Effizienzsteigerung, Wissensaustausch, Taylor Wessing, PPEP.
- Quote paper
- Mandy Scholz (Author), 2008, Analyse der Möglichkeiten und Barrieren bei Wissensmanagement-Aktivitäten in Wirtschaftskanzleien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122250