1915 malte Kasimir Malewitsch sein Schwarzes Quadrat, der Inbegriff der Gegenstandslosigkeit. Er verabschiedete sich von der Welt des Sichtbaren und schuf so eine neue Wirklichkeit der Farbe. Zwei Jahre später entstand eines der ersten Ready mades. Duchamps Fountain signalisierte, wie sehr der Ausstellungsort die Werke beeinflusst. Gleichzeitig stand bei ihm die Idee im Hintergrund und bildete so einen wichtigen Vorläufer für die Conceptual Art. Schon bei ihm gab es keine Individualität mehr, da er vorgefertigte Materialien benutzte, beziehungsweise die Objekte direkt zum Kunstwerk emporhob.
Beide Werke stellten ein halbes Jahrhundert die Grenzen der visuellen Kunst dar. Reduziert auf ein Minimum an Farbe oder im Falle Duchamps ein Alltagsgegenstand, der im White Cube zur Kunst wird. Ja, eine Zeit, wo sogar eine unbemalte Leinwand zur Kunst werden konnte.
In den sechziger Jahren entstand letztendlich die Minimal Art, kurze Zeit später die auf ihr basierende Conceptual Art. Für beide Richtungen war ein Künstler ganz besonders wichtig: Sol LeWitt – der „Vater der Minimal Art“ und der Wegbereiter der Conceptual Art. So wird er in den meisten Kunstbüchern beschrieben.
Doch wo hört das eine auf und wo fängt das andere an und welche Rolle spielte dabei Sol LeWitt?
Diesen Fragen werde ich in dieser Arbeit auf den Grund gehen. Zunächst werde ich beide Richtungen darstellen. Daraufhin werde ich die Werke und Schriften Sol LeWitts analysieren und somit zu einem Resümee kommen und letztendlich die Frage bearbeiten, welche Rolle Sol LeWitt für die eine und für die andere Richtung spielte und was genau bei ihm konzeptuell war, seine Schriften oder seine Werke?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Minimal Art
- Sol LeWitt
- Conceptual Art
- Sol LeWitts Verständnis von Kunst und ihrer Ausführung
- Werkbeispiel
- Die Rolle des Künstlers bei LeWitt
- Der Bezug zum Betrachter
- Parallelen zu anderen Kunstrichtungen der 60er Jahre
- Abschließende Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Übergang von der Minimal Art zur Conceptual Art, wobei Sol LeWitt als zentrale Figur betrachtet wird. Die Arbeit analysiert LeWitts Beitrag zu beiden Kunstrichtungen und beleuchtet die Rolle des Künstlers, des Betrachters und die Bedeutung der Idee im Entstehungsprozess des Kunstwerks.
- Minimal Art als rein amerikanische Kunstrichtung und ihre Charakteristika
- Sol LeWitts Werk und seine Bedeutung für Minimal Art und Conceptual Art
- Der Wandel der Rolle des Künstlers und des Betrachters
- Der Einfluss der Idee im künstlerischen Schaffensprozess
- Vergleich von Minimal Art und Conceptual Art mit anderen Kunstrichtungen der 1960er Jahre
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach Sol LeWitts Rolle im Übergang von der Minimal Art zur Conceptual Art. Sie verortet LeWitts Werk im Kontext von Malewitschs Schwarzem Quadrat und Duchamps Readymades, die als Vorläufer konzeptueller Kunst gelten. Die Arbeit skizziert den weiteren Aufbau und die Zielsetzung.
Minimal Art: Dieses Kapitel charakterisiert die Minimal Art als die erste rein amerikanische Kunstrichtung, die sich durch Minimalismus im Gehalt und die Verwendung industrieller Materialien auszeichnet. Es hebt den Kontrast zur Abstrakten Expressionismus und Pop Art hervor und betont die Objektivität und Serialität der Werke. Der Rückzug des Künstlers und die veränderte Rolle des Betrachters werden diskutiert. Die Bedeutung des Kontextes für die Interpretation der Werke wird hervorgehoben.
Sol LeWitt: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Werk und die Schriften von Sol LeWitt. Es analysiert sein Verständnis von Kunst und deren Ausführung, wobei die zentrale Rolle der Idee im künstlerischen Schaffenprozess im Mittelpunkt steht. Es wird untersucht, wie LeWitts Konzept die Trennung von Idee und Ausführung betont und somit den Weg zur Conceptual Art ebnet.
Conceptual Art: Dieses Kapitel beleuchtet die Conceptual Art als Weiterentwicklung der Minimal Art, wobei der Schwerpunkt auf der Priorisierung der Idee über die physische Ausführung liegt. Es wird der Einfluss von LeWitts Werk auf die Entstehung und Entwicklung dieser Kunstrichtung untersucht und in den Kontext der 1960er Jahre eingeordnet.
Schlüsselwörter
Minimal Art, Conceptual Art, Sol LeWitt, Idee, Ausführung, Künstlerrolle, Betrachterrolle, Objektivität, Serialität, 1960er Jahre, amerikanische Kunst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse von Sol LeWitts Beitrag zum Übergang von Minimal Art zur Conceptual Art
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert den Übergang von der Minimal Art zur Conceptual Art, wobei Sol LeWitt als zentrale Figur betrachtet wird. Sie untersucht LeWitts Beitrag zu beiden Kunstrichtungen und beleuchtet die Rolle des Künstlers, des Betrachters und die Bedeutung der Idee im Entstehungsprozess des Kunstwerks.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Minimal Art als rein amerikanische Kunstrichtung und ihre Charakteristika, Sol LeWitts Werk und seine Bedeutung für Minimal Art und Conceptual Art, den Wandel der Rolle des Künstlers und des Betrachters, den Einfluss der Idee im künstlerischen Schaffensprozess und einen Vergleich von Minimal Art und Conceptual Art mit anderen Kunstrichtungen der 1960er Jahre.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu: Einleitung, Minimal Art, Sol LeWitt, Conceptual Art, Sol LeWitts Verständnis von Kunst und ihrer Ausführung, Werkbeispiel, Die Rolle des Künstlers bei LeWitt, Der Bezug zum Betrachter, Parallelen zu anderen Kunstrichtungen der 60er Jahre und Abschließende Überlegungen.
Wie wird Minimal Art charakterisiert?
Minimal Art wird als die erste rein amerikanische Kunstrichtung charakterisiert, die sich durch Minimalismus im Gehalt und die Verwendung industrieller Materialien auszeichnet. Es wird der Kontrast zur Abstrakten Expressionismus und Pop Art hervorgehoben, sowie die Objektivität und Serialität der Werke betont. Der Rückzug des Künstlers und die veränderte Rolle des Betrachters werden diskutiert.
Welche Rolle spielt Sol LeWitt in dieser Arbeit?
Sol LeWitt steht im Zentrum der Analyse. Seine Werke und Schriften werden untersucht, um sein Verständnis von Kunst und deren Ausführung zu beleuchten. Die zentrale Rolle der Idee im künstlerischen Schaffensprozess und die Betonung der Trennung von Idee und Ausführung werden analysiert, um seinen Weg zur Conceptual Art zu verstehen.
Wie wird Conceptual Art definiert?
Conceptual Art wird als Weiterentwicklung der Minimal Art definiert, bei der die Idee über die physische Ausführung priorisiert wird. Der Einfluss von LeWitts Werk auf die Entstehung und Entwicklung dieser Kunstrichtung wird untersucht und in den Kontext der 1960er Jahre eingeordnet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Minimal Art, Conceptual Art, Sol LeWitt, Idee, Ausführung, Künstlerrolle, Betrachterrolle, Objektivität, Serialität, 1960er Jahre, amerikanische Kunst.
Welche Vorläufer der konzeptuellen Kunst werden genannt?
Die Arbeit verortet LeWitts Werk im Kontext von Malewitschs Schwarzem Quadrat und Duchamps Readymades, die als Vorläufer konzeptueller Kunst gelten.
- Quote paper
- Stefanie Marx (Author), 2007, SoLewitt und der Übergang der Minimal Art zur Conceptual Art, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121885