Das Protokoll bezieht sich auf ein Geländepraktikum im Grindenschwarzwald. Es ist sehr ausführlich und beispielhaft mit vielen Bildern ausgestattet. Inhaltlich befasst es sich mit dem Lotharpfad an der Südwestflanke des „Plonkopfes“ in Höhe von etwa 940 m. Zudem wird auf Vegetationsaufnahmen eingegangen mit durchgeführter Messung mit der Biovolumenmethode. Der Lotharpfad, der im Untersuchungsgebiet liegt, führt durch ein Gelände, das nach dem Orkan Lothar nicht geräumt wurde. Im Gegensatz zu angrenzenden geräumten Flächen, entwickelt sich die Vegetation hier anders, Veränderungen und die hauptsächlich verbreiteten Pflanzenarten werden im nächsten Abschnitt dargestellt. Das Protokoll bezieht sich an einigen Stellen auf ein erhaltenes Luftbild mit Markierungen von Gebieten und Punkten. Dieses Luftbild liegt hier nicht bei.
Inhaltsverzeichnis
1. Dr. C. Neff - Einleitende Worte / Ablauf der Exkursion
2. S. Fuchs - Einführung in die Zulassungsarbeit und das Gelände
2.1 Gelände
2.2 Einführung in die Zulassungsarbeit von Susanne Fuchs
3. S. Fuchs - Begehung des Lotharpfades
4. S. Fuchs / Dr. C. Neff - Untersuchung des Geländes
5. S. Fuchs - Eventuell Kartierung
6. Dr. C. Neff - Allgemeines zu Vegetationsaufnahme
7. Dr. C. Neff - Speziell: Biovolumenmethode:
7.1 Allgemein
7.2 Standorte
7.2.1 1. Standort
7.2.2 2. Standort
8. Quellen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Der Lotharpfad
Abbildung 2: Charakteristische Pflanzen auf dem Lotharpfad
Abbildung 3: Totholz (links), Buntsandsteinblöcke im Wurzelwerk (rechts)
Abbildung 4: Enormes Vorkommen an Adlerfarn
Abbildung 5: Lärchen im Untersuchungsgebiet
Abbildung 6: Grenze des ungeräumten Waldbereiches
Abbildung 7: Biovolumenbestimmungsgebiete (1. links, 2. recht, ab hinter dem Baumstamm)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Methoden der Vegetationsaufnahme
Tabelle 2: Ergebnisse der Biovolumenbestimmung am 1. Standort
Tabelle 3: Ergebnisse der Biovolumenbestimmung am 2. Standort
1. Dr. C. Neff - Einleitende Worte / Ablauf der Exkursion
Programm:
2. Einführung in die Zulassungsarbeit und das Gelände (Fuchs)
3. Begehung des Lotharpfades (Fuchs)
4. Untersuchung des Geländes (Fuchs/Neff)
5. Eventuell Kartierung (Fuchs)
6. Allgemeines zu Vegetationsaufnahme (Neff)
7. Speziell: Biovolumenmethode (Neff)
2. S. Fuchs - Einführung in die Zulassungsarbeit und das Gelände
2.1 Gelände
- Das Gelände liegt im Grindenschwarzwald. Er verdankt sein charakteristisches Aussehen der früheren Nutzung als Weidefläche für die Haltung von Kühen, Schafen und Ziegen.
- Die Lage ist an der Südwestflanke des „Plonkopfes“ in Höhe von etwa 940 m.
- Das Untersuchungsgebiet befindet sich auf der Schicht des Mittleren Buntsandsteines, der Boden ist somit sauer, nährstoffund kalkarm. Zudem ist er flachgründig und zeitweise stauwasserbeeinflusst.
- Das Gebiet befindet sich an einem klimatischen Extremstandort im Schwarzwald und ist keinesfalls für diesen repräsentativ. Das Klima ist subozeanisch, es herrscht eine Jahresmitteltemperatur von 5°C vor, bei häufig starkem Wind und sehr hohen Niederschlägen (Schliffkopf 2.200 mm/a). In den milden Wintern fällt viel Schnee.
- Der Lotharpfad im dortigen Fichten-Tannen-Buchenwald ist ein Projekt des Naturschutzzentrums Ruhestein unter Leitung von Dr. Wolfgang Schlund.
2.2 Einführung in die Zulassungsarbeit von Susanne Fuchs
- Ziel: Abgrenzung, Einteilung in homogene Gebiete und Kartierung des 14 ha großen Untersuchungsgebietes „Büblesblon“, das den Forstgebieten Baiersbronn (12 ha) bzw. Peterstal-Griesbach (2 ha) angehört und in dem sich geräumte, wie ungeräumte Flächen befinden.
- Vorgehen: Nach der Abgrenzung des Gebietes durch alte Wege und Festhalten in einem Luftbild, werden von einzelnen Eckpunkten die GPS-Daten gemessen und in das Luftbild übertragen, damit die Messungen auch später noch nachvollziehbar bleiben. Dann wird das Gebiet in relativ homogene Bereiche untergliedert und diese werden in der Karte verzeichnet. Anschließend wird der Vegetationsbestand mit Hilfe des Deckungsgrades in Prozent geschätzt und für die einzelnen Bereiche angegeben.
- Sturmwurfereignisse und Auswirkungen auf die Vegetation
- Das Ausmaß von Sturmwurfereignissen hängt generell stark von der Zusammensetzung der Baumarten und der Exposition der Wälder, von vorherigen Ereignissen, der Bodenbeschaffenheit und der Durchwurzelung ab. Häufig verändern menschliche Einflüsse die Stabilität von Wäldern deutlich. Folgen von Sturmwurfereignissen sind veränderte Standortbedingungen, beispielsweise höhere Lichtintensität in Bodennähe, eine erhöhte Artenvielfalt, erhöhte Gefahr für Schädlingsbefall, Rückführung von Biomasse in den Nährstoffkreislauf, Veränderung von Wind-, Temperaturund Niederschlagsverhältnissen in Bodennähe und erhöhter Schutz für Pflanzen und Tiere am Boden. Durch Räumung werden die Standortfaktoren im Allgemeinen für Pflanzen und Tiere ungünstiger.
- Der Orkan Lothar stellte ein besonders starkes Sturmwurfereignis am 26.12.1999 dar. In Baden-Württemberg wurden 40.000 ha Wald von Sturmböen bis 200 km/h verwüstet. Im Untersuchungsgebiet sind die Schäden besonders groß durch die weite, anthropogen begünstigte Verbreitung von Fichtenbeständen.
- Der Lotharpfad, der im Untersuchungsgebiet liegt, führt durch ein Gelände, das nach dem Orkan Lothar nicht geräumt wurde. Im Gegensatz zu angrenzenden geräumten Flächen, entwickelt sich die Vegetation hier anders, Veränderungen und die hauptsächlich verbreiteten Pflanzenarten werden im nächsten Abschnitt dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Der Lotharpfad
3. S. Fuchs - Begehung des Lotharpfades
In der Reihenfolge des Antreffens waren folgende Pflanzen zu betrachten:
- 1.Reihe links - Birke (betula pendula):
Die Baumart ist am auffälligen weißen Stamm zu erkennen und wächst als Pionier auch in unwirtlicherem Gelände.
- 1.R. rechts - Adlerfarn (pteridium auilinum):
Im Unterbewuchs dominiert der Adlerfarn an vielen Standorten und bedroht und verdrängt sogar andere Arten, da er schnell wächst und langsamer wachsenden Pflanzen Licht und Wasser nimmt. Deswegen wird er häufig vom Menschen bekämpft.
- 2.R.l. - Vogelbeere (sorbus aucuparia):
Auch die Vogelbeere zählt zu den Pionieren unter den Bäumen und wächst an einigen Stellen des Lotharpfades.
- 2.R.r. - Fichte (picea abies): Die Fichte stellt den Hauptbestand des Grindenschwarzwaldes dar, da sie durch ihre Anforderungen (an Böden und Klima) optimal an dieses Gebiet angepasst ist. Sie gehört allerdings nicht zum natürlichen Bestand, sondern wurde anthropogen verbreitet. In der 3.Reihe ist eine Aufnahme vom Lotharpfad zu sehen, auf dem ein enormer Bestand an jungen Fichten zu sehen ist. Dies ist damit zu erklären, dass Samen bereits vor dem Orkan Lothar im Boden waren und schnell austreiben konnten, nachdem die ursprüngliche Vegetation verschwand.
- 4.R.l. - Tanne (abies alba):
Die Tanne wird teilweise von der Fichte unterdrückt, sie macht einen größeren Anteil an der natürlichen, als an der tatsächlichen Vegetation aus, weswegen sie mittlerweile teilweise wieder ausgesäht und zur Aufforstung verbreitet wird. Dies ist auch der Grund, warum größere Exemplare anzutreffen sind, obwohl sie nicht so schnell wie die Fichte wächst.
- 4.R.r. - Heidelbeere (vaccinium myrtillus)
Im Unterbewuchs wächst auch die Heidelbeere in großem Ausmaß und wird durch die lichtreichere Situation nach dem Orkan Lothar begünstigt.
- 5.R. - Himbeere (rubus idaeus) Die Himbeere wächst wie die Brombeere (rubus fructicosus) vor allem an umgestürzten Baumstämmen, an denen sie emporranken kann.
- 6.R. - Rotbuche (fugus sylvatica) Für die Rotbuche gibt es zwei Hauptverbreitungsarten. Zum einen die Bäume, die auch nach dem Orkan Lothar noch aufrecht stehen und mit Windund Temperaturverhältnissen zu kämpfen haben. Zum anderen die umgestürzten Bäume, aus denen neue Triebe wachsen und die sich in Bodennähe teilweise sogar besser entwickeln als vor ihrem Umstürzen und mit Bucheckern einen zukünftigen Buchenbestand garantieren.
- 7.R. - Schmalblättriges Weidenröschen (epilobium angustifolium)
Das Weidenröschen als Blühpflanze wächst sehr schnell vor allem auf freien Flächen, ist also ebenfalls eine typische Pionierpflanze.
- 8.R.l. - Heidekraut (calluna vulgaris)
Das Heidekraut im Unterbewuchs ist an einigen Stellen sehr flächendeckend verbreitet.
- 8.R.r. - Fingerhut (digitalis purpurea): Der giftige Fingerhut mit seinen auffälligen Blüten wird bis zu 1,80 m groß.
Abbildung 2: Charakteristische Pflanzen auf dem Lotharpfad
Weitere hier vertretene Pflanzen sind die Baumarten Kiefer (pinus sylvestris), Stiel-Eiche (quercus rubor) und Lärche (Larix decidua), die
Blühpflanze Harzer Labkraut (galium harcynicum) und die Gräser Draht-Schmiele (deschampsia flesuosa), Flatter Binse (juncus effusus), Strausgras (agrostis capillaris) und Wald-Hainsimse (luzula sylvatica). Totholz macht ebenfalls einen großen Anteil an der Biomasse aus (Abbildung darunter links).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Totholz (links), Buntsandsteinblöcke im Wurzelwerk (rechts)
Auffällig ist an Wurzeln ausgewurzelter Bäumen vor allem die geringe Bodenmächtigkeit auf dem Buntsandstein, weswegen große Steinblöcke im Wurzelwerk zu sehen sind, wie in obiger Abbildung rechts.
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