Ich habe mich aus den vorgegebenen Themen für dieses entschieden, weil ich denke, dass eine frühzeitige Beschäftigung der Heranwachsenden mit den heutigen staatlichen Organisationsformen sowie die Erziehung hin zur politischen Spontaneität dazu beiträgt, die Welt als ein Gebilde zu sehen, in dem die Politik die Aufgabe hat, gestaltend und nicht ausschließlich verwaltend zu wirken. Diese Gestaltung ist nicht begrenzt, wie das Leben der Einzelnen, dass durch Tod endet; inhärent ist ihrem Charakter eine Verantwortung gegenüber dem Zukünftigen, den nachfolgenden Generationen, die ihrerseits wiederum durch Freiheit zur Spontaneität angehalten sind, „neue Anfänge gleichsam dauernd neu in das einmal Begonnene nachströmen“1 zu lassen. Diesem Wunsch nach selbständigen Akteuren im öffentlichen Raum liegt eine frühzeitige Heranführung an komplexe Sachverhalte wie dem des politischen Systemvergleichs zugrunde. Die Schüler sollen dabei einerseits lernen, dass Fakten notwendig sind, um Reflexionen über einen geistigen Gegenstand erstmalig zu beginnen und andererseits verinnerlichen, dass Wissen über und Vorstellung von diesem geistigen Gegenstand einem gewissen natürlichem Wandel unterliegen und immer wieder neu an bestehende Verhältnisse angepasst werden müssen.
Dabei werde ich berücksichtigen, dass Schüler in diesem Alter gerade erst anfangen sich systematisch in komplexe Einheiten hinein zu denken und dass bestimmte Begrifflichkeiten aus der Welt der gehobeneren politischen Wissenschaftssprache auf ein klar verständliches Niveau gebracht werden. Der inhaltliche Aufbau wird dabei wie folgt strukturiert sein: Einleitend wird der Aufbau einer Republik wiederholt, da beide zu vergleichende Staaten Republiken sind. Ein besonderes Interesse besteht darin, die Gewaltenteilung zu erklären und mit einfachen Beispielen zu verdeutlichen, und so ein zwar lückenhaftes, aber fundamentales Bild über den generellen Aufbau der demokratischen Staaten entstehen zu lassen. Wichtig ist dabei, dass parallel zum Lesen des Artikels ein offenes Tafelbild entwickelt wird, welches die Adaption neuer, in späteren Kapiteln behandelten Begrifflichkeiten und Institutionen zulässt. Ziel ist es, dass die Schüler in erster Linie lernen, die jeweilige staatliche Institution einer der Gewalten zuzuordnen. Die Thematik dieser Arbeit sollte mit den Schülern etwa 6 bis 8 Unterrichtsstunden bearbeitet werden, wobei sich empfiehlt, die Kapitel nacheinander durch zu gehen.
Inhaltsverzeichnis
Vergleich der politischen Systeme Bulgariens und Rumäniens
1. Motivation
2. Einleitung
3. Die Republik und die Gewaltenteilung
3.1. Die Legislative
3.2. Die Exekutive
3.3. Die Judikative
4. Die Verfassungen
5. Wahlen und das Parlament
6. Die Staatspräsidenten
7. Die Regierungen
8. Zusammenfassung und Ausblick
9. Quellenverzeichnis
1.Motivation
Diese Arbeit wird sich damit beschäftigen, die politischen Systeme Rumäniens und Bulgariens insoweit zu vergleichen, dass ein Verständnishorizont aufgebaut wird, der dem eines Hauptschülers der 8. Klasse als Zielgruppe angemessen ist und als Textgrundlage für einen Artikel eines Schulbuches dieser Altersklasse fungieren kann.
Ich habe mich aus den vorgegebenen Themen für dieses entschieden, weil ich denke, dass eine frühzeitige Beschäftigung der Heranwachsenden mit den heutigen staatlichen Organisationsformen sowie die Erziehung hin zur politischen Spontaneität dazu beiträgt, die Welt als ein Gebilde zu sehen, in dem die Politik die Aufgabe hat, gestaltend und nicht ausschließlich verwaltend zu wirken. Diese Gestaltung ist nicht begrenzt, wie das Leben der Einzelnen, dass durch Tod endet; inhärent ist ihrem Charakter eine Verantwortung gegenüber dem Zukünftigen, den nachfolgenden Generationen, die ihrerseits wiederum durch Freiheit zur Spontaneität angehalten sind, „ neue Anfänge gleichsam dauernd neu in das einmal Begonnene nachströmen “1 zu lassen. Diesem Wunsch nach selbständigen Akteuren im öffentlichen Raum liegt eine frühzeitige Heranführung an komplexe Sachverhalte wie dem des politischen Systemvergleichs zugrunde. Die Schüler sollen dabei einerseits lernen, dass Fakten notwendig sind, um Reflexionen über einen geistigen Gegenstand erstmalig zu beginnen und andererseits verinnerlichen, dass Wissen über und Vorstellung von diesem geistigen Gegenstand einem gewissen natürlichem Wandel unterliegen und immer wieder neu an bestehende Verhältnisse angepasst werden müssen.
Dabei werde ich berücksichtigen, dass Schüler in diesem Alter gerade erst anfangen sich systematisch in komplexe Einheiten hinein zu denken und dass bestimmte Begrifflichkeiten aus der Welt der gehobeneren politischen Wissenschaftssprache auf ein klar verständliches Niveau gebracht werden. Dabei sollen die Lesenden vorsichtig hin zu einer Situation gelenkt werden, in der sie in erster Linie durch unbedingte Verständlichkeit motiviert werden weiter zu lesen, während sie gleichzeitig in die Lage versetzt werden sollen, bestimmte, sich wiederholende Termini aus der politischen Systemanalyse selbstständig in Relation zueinander zu setzen.
Theorien oder beschreibende Verfahren der vergleichenden Regierungslehre, welche einerseits als Grundlagen des universitären Bildungsweges weitgehend Akzeptanz finden und andererseits die Zusammenhänge zwischen institutionellen Strukturen und staatlichem Handeln aufzeigen, werden nicht Grundlage dieser Arbeit sein, da sie Vorkenntnisse erfordern, die bei 13- bis 14-jährige Schülern im Normalfall nicht vorausgesetzt werden können. Vielmehr wird sich diese Arbeit damit beschäftigen die technisch-institutionellen Aspekte der Ausgestaltung politischer Ordnungen in den zu vergleichenden Staaten darzustellen (polity Dimension). Die prozessualen (politics) und die inhaltlichen (policy) Dimensionen der Politik werden dabei nicht gänzlich außer Acht gelassen, sie werden dazu dienen, die Wirkungsweise der einzelnen Institutionen zu exemplifizieren.
Der inhaltliche Aufbau wird dabei wie folgt strukturiert sein: Einleitend wird der Aufbau einer Republik wiederholt, da beide zu vergleichende Staaten Republiken sind. Ein besonderes Interesse besteht darin, die Gewaltenteilung zu erklären und mit einfachen Beispielen zu verdeutlichen, und so ein zwar lückenhaftes, aber fundamentales Bild über den generellen Aufbau der demokratischen Staaten entstehen zu lassen. Wichtig ist dabei, dass parallel zum Lesen des Artikels ein offenes Tafelbild entwickelt wird, welches die Adaption neuer, in späteren Kapiteln behandelten Begrifflichkeiten und Institutionen zulässt. Ziel ist es, dass die Schüler in erster Linie lernen, die jeweilige staatliche Institution einer der Gewalten zuzuordnen. Die Thematik dieser Arbeit sollte mit den Schülern etwa 6 bis 8 Unterrichtsstunden bearbeitet werden, wobei sich empfiehlt, die Kapitel nacheinander durch zu gehen.
Inhaltlich orientiert sich diese Arbeit maßgeblich an den Länderkapiteln in dem von Wolfgang Ismayr herausgegebenen Buch „Die politischen Systeme Osteuropas“2 Diese Arbeit erhebt nicht annähernd den Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich aller Faktoren, welche bei einem Systemvergleich betrachtet werden können. Es ist die subjektive Meinung des Autors, sich für bestimmte Dinge entschieden zu haben, die er allerdings gleichwohl als leicht zugänglich als auch als vordergründig relevant betrachtet, dem Klientel seiner Leser näher zu bringen.
2.Einleitung
Liebe Schüler und Schülerinnen!
Der Gemeinschaftskundeunterricht soll dazu dienen, Fragen und Probleme des menschlichen Zusammenlebens gemeinsam zu erörtern und dadurch verständlich zu machen. Da stellt sich die Frage, welche Dinge im Zusammenleben der Menschen wichtig sind? Sind es Dinge wie Freundschaft und Liebe, oder sind es vielleicht bestimmte Verhaltensweisen, oder die Suche nach Glück oder Vorbildern, das Vermeiden von Schuld oder möglicherweise das Austragen von Konflikten?
Fragen dieser Art lassen sich nicht abschließend beantworten, so dass die Antworten für alle Menschen und zu jeder Zeit gültig wären. Schließlich hängen die Antworten sehr von den persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen jedes Einzelnen ab.3
Wie ihr anhand Eurer eigenen Diskussion in der Klasse gesehen habt, sind die Vorstellungen vom Zusammenleben der Menschen sehr vielfältig. Was aber ist das Gemeinsame; was verbindet die Menschen, die zusammen in einer Gemeinschaft leben?
Als erstes verbindet sie natürlich, dass sie zusammen in einer Gemeinschaft oder Gesellschaft leben, dass sie die selbe Sprache sprechen und ihr tägliches Tun miteinander absprechen, so dass möglichst alle Wünsche und Vorstellungen eines guten und zufriedenstellenden Lebens erfüllt werden.4
Wie Ihr seht, kann man die Familie als kleinsten Zusammenschluss von Menschen verstehen. Die nächst größere Einheit innerhalb der die Familien ihren Platz haben können, ist die Gemeinde oder die Stadt. Wenn wir nun daran denken, dass sich eine Gemeinschaft oder Gesellschaft durch gemeinsame Sprache und gemeinsame Bräuche und Kulturen auszeichnet, kommen wir zu einer Grenze, wo das Merkmal der gemeinsamen Sprache und auch das der ähnlichen Lebensgestaltung oftmals nicht mehr zutrifft: Die Grenze eines Landes oder auch die Staatsgrenzen.
Aber verschiedene Staaten haben nicht nur verschiedene Sprachen. Sie können in vielen Dingen sehr unterschiedlich sein.5 Aber wie ihr sehen werdet, gibt es zwischen dem politischen Aufbau verschiedener Staaten auch viele Gemeinsamkeiten, denn schließlich haben alle Menschen ähnliche Bedürfnisse.
Hier und an dieser Stelle sollen euch deswegen die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten im politischen Aufbau zweier Länder anhand der Staaten Rumänien und Bulgarien näher gebracht werden.. Da beide Länder Republiken sind, wird im nächsten Abschnitt der grundsätzliche Aufbau einer Republik wiederholt, den ihr ja eventuell schon vom deutschen Staatsmodell her kennt.
In einer Republik ist das Staatsvolk, also alle Einwohner des Staates, der Träger der Staatsgewalt.7 Im Gegensatz dazu gibt es Staatsformen, bei denen eine Person mit besonders umfangreichen Rechten ausgestattet ist und bei allen Entscheidungen das „letzte Wort“ haben darf, eine solche Staatsform nennt sich Monarchie und die befugte Person ist der Monarch. Doch nun zu der Frage, wie man alle Belange die innerhalb einer Republik von Bedeutung sind, gerecht und gleichmäßig unter allen Staatsbürgern aufteilt. Dazu muss man als erstes unterscheiden, dass es in allen Republiken 3 Gewalten gibt, die sich untereinander absprechen und ergänzen. Die Staatsgewalt wird dabei zum Zwecke der Machtbegrenzung auf mehrere Staatsorgane aufgeteilt. Man spricht dabei von Gewaltenteilung.8
3. Die Republik und die Gewaltenteilung
3.1. Die Legislative
„Die Legislative ist die gesetzgebende Gewalt“9, die sich darum kümmert, Gesetze zu entwerfen, welche das Zusammenleben aller Bürger regeln. Man kann die Legislative auch die beschließende Gewalt nennen, da sie solange über sinnvolle Gesetzesentwürfe diskutiert, bis eine Mehrheit der Abgeordneten das Gesetz annimmt, man spricht dann davon, ein Gesetz verabschiedet zu haben. Nach der Verabschiedung eines Gesetzes erlangt es rechtliche Gültigkeit und jeder Bürger muss sich daran halten. Das soll euch an einem Beispiel verdeutlicht werden6
Stellt euch vor, die Legislative behandelt ein Gesetz, welches zum Inhalt hat, wie schnell Autos innerhalb von geschlossenen Ortschaften fahren dürfen. Da setzen sich Menschen zusammen und überlegen sich, welche Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften wohl angebracht ist. Diese Menschen beziehen in ihre Überlegungen ein, welche Lautstärke die fahrenden Autos erzeugen, wie lange es dauert, bis ein Auto im Notfall vollständig zum Stehen gekommen ist, wie die einzelnen Ampelphasen gestaltet sein müssen, damit der Verkehr fließend fährt und niemand unnötig lange im Auto sitzen muss. Diese Überlegungen sind wichtig, damit es Regeln gibt, an die sich alle Menschen halten, denn ohne Regelungen würde es innerhalb des Straßenverkehrs chaotisch zugehen. Somit wurde nach reichlicher Überlegung festgelegt, dass 50 km / h eine angemessene Geschwindigkeit ist. Wie schon erwähnt, ist das nur ein Beispiel und ihr könnt euch selber ausmalen, wie viele Regeln innerhalb eines Staates notwendig sind, damit sämtliche Bereiche des Lebens abgedeckt sind.10 Für alle diese Regelungen, die innerhalb der Legislative beschlossen werden, gibt es einen bestimmten Namen – man sagt dazu Gesetze. Ein Gesetz ist also, „[...] die von einem Organ des Gemeinwesens gesetzte Regel, die rechtsverbindlich und für die Zukunft das Zusammenleben ordnet.“11 Als Organ wird dabei die Legislative bezeichnet, weil sie - wie im menschlichen Körper - einen lebenswichtigen Teil des Staates darstellt, der nur im Zusammenspiel mit anderen Organen, den Staat am Leben erhält. Das bedeutet, dass alle Institutionen, welche Gesetze beschließen, Teile der Legislative sind. Den Ort, an dem über die Gesetze gesprochen, abgestimmt und letztendlich entschieden wird, nennt man Parlament.
[...]
1 Arendt, Hannah: Freiheit und Politik, in: Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I, Kap. II (7), München 1994, S. 224
2 Ismayr, Wolfgang (Hrsg.): Die politischen Systeme Osteuropas, 2. Auflage, Opladen 2004
3 Empfehlung des Autors an die Lehrpersonen: Diskussion mit der Klasse, welche Dinge den einzelnen Schülern im Zusammenleben wichtig sind
4 Empfehlung des Autors an die Lehrpersonen: Diskussion mit der Klasse, welche Formen des Zusammenlebens bekannt sind und passives hin lenken auf die gesellschaftliche Form der Familie (Gemeinschaftsbegriff) und des Staates (Gesellschaftsbegriff). Weiterhin kann die Frage gestellt werden, was sich die einzelnen Schüler unter einem oder dem „guten Leben“ vorstellen. Wichtig: Innerhalb der Diskussion sollte die Erkenntnis gefördert werden, dass mit jeder Form des Zusammenlebens eine gemeinsam zu verfolgende Zielsetzung einhergeht.
5 Empfehlung des Autors:an die Lehrpersonen: Diskussion mit der Klasse, welche Unterschiede den Schülern bekannt sind, wobei die Ausrichtung nicht auf persönliche Dinge der Schüler, sondern auf Dinge, die Unterscheidungen struktureller, religiöser und historischer Art sind, gerichtet werden soll.
6 Empfehlung des Autors:an die Lehrpersonen : Ab diesem Kapitel empfiehlt sich, gemeinsam mit den Schülern ein Wort-Pfeil-Schema an der Tafel zu entwickeln, welches eine Übersicht über die einzelnen Institutionen und deren Zusammenspiel aufzeigt.
7 Vgl. Internetlink: http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsgewalt
8 Vgl. Internetlink: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltenteilung
9 Internetlink: http://lexikon.meyers.de/wissen/Legislative
10 Empfehlung des Autors:an die Lehrpersonen: Diskussion mit der Klasse, welche Regelungen bekannt sind und warum es wichtig ist, Verbindlichkeiten zwischen den Menschen herzustellen.
11 Internetlink http://lexikon.meyers.de/wissen/Gesetz+%28Sachartikel%29+%C3%96ffentliches+Recht
- Quote paper
- Martin Gliemann (Author), 2009, Vergleich der politischen Systeme Bulgariens und Rumäniens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121739
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