Die Erweiterung der Europäischen Union am 1.Mai 2004 war eine einmalige historische
Chance und gleichzeitig eine enorme Herausforderung. Durch die Aufnahme weiterer 10
mittel- und osteuropäischer Staaten wurde ein Beitrag zur dauerhaften Überwindung der
Teilung Europas geleistet. Gleichzeitig führte die Erweiterung jedoch zu einer steigenden
Erweiterungsskepsis innerhalb der Europäischen Union. Die Furcht vor Problemen wie
Migration, fiskalische Kosten, Standortkonkurrenz und Wettbewerbsdruck sowie vor dem
Einflussverlust des eigenen Landes, zählen zu den Gründen dieser Erweiterungsskepsis. 1
Die Notwendigkeit einer aktiven Gestaltung der europäischen Erweiterungspolitik zur
Sicherstellung der Akzeptanz künftiger Beitritte sowie der Handlungsfähigkeit der EU wurde
offensichtlich. Des Weiteren warf die Osterweiterung die Kernfrage zur Grenzziehung der EU
auf und verstärkte die Suche nach Alternativen zur Vollintegration, zum einen für Länder mit
unsicheren Chancen auf einen Beitritt und zum anderen für Neuanwärter, deren Aufnahme
fehlschlagen ist. Es wurde daher die Debatte der europäischen Nachbarschaftspolitik ins
Leben gerufen und stetig intensiviert. Die Europäische Nachbarschaftspolitik soll gestärkt
werden, um langfristige, stabile Beziehungen zu schaffen.2 Durch eine derartige Alternative
könnte die EU ihren Nachbarschaftsraum sichern, ohne neue Länder aufzunehmen, bevor
die letzten Erweiterungen verarbeitet sind.
Doch wie gestaltet sich das Konzept der ENP in der Praxis? Wo liegen ihre Schwächen und
Stärken und welche Weiterentwicklungsansätze gibt es innerhalb dieses Konzepts?
Auf diese Fragen wird die folgende Arbeit versuchen eine Antwort zu geben.
Ziel der Analyse ist es, die ENP als Alternative zur Vollintegration, sowie das Modell von
Barbara Lippert „ Assoziierungsabkommen neuen Typs“ am Beispiel der Ukraine
vorzustellen. Es sollen die Funktionsweise der europäischen Nachbarschaftspolitik
aufgezeigt und ihre Vor- und Nachteile erörtert werden, um Defizite und
Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternativkonzept
- 2.1. Definition, Zielsetzung und Umsetzung der ENP
- 2.2. Kritik des ENP Konzepts
- 2.3. Das Modell der Assoziierung neuen Typs nach Barbara Lippert
- 2.3.1. Assoziierung neuen Typs (Übergangsphase)
- 2.3.2. Gesamteuropäische Aufgabenkonförderation (Ziel)
- 3. Methodik
- 4. Verdeutlichen des Modells „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ nach Barbara Lippert anhand der Ukraine
- 4.1. Die Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der EU im Rahmen der ENP
- 4.2. Analyse der 5 Kooperationsfelder zwischen EU und Ukraine nach Barbara Lipperts Modell der Assoziierungsabkommen neuen Typs
- 4.2.1. Wirtschaft und Handel
- 4.2.2. Demokratieförderung und politischer Dialog
- 4.2.3. Außen- und sicherheitspolitischer Dialog
- 4.2.4. Innere Sicherheitspolitik
- 4.2.5. Hilfe
- 4.3. Vorteile der Kooperation zwischen der EU und der Ukraine nach Barbara Lippert's Modell
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternative zur Vollintegration und untersucht das Modell der „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ von Barbara Lippert anhand des Beispiels der Ukraine. Ziel ist es, die Funktionsweise der ENP aufzuzeigen, Vor- und Nachteile zu erörtern und Defizite sowie Lösungsmöglichkeiten zu identifizieren. Der Fokus liegt auf Lipperts Modell als länderspezifischer Ansatz innerhalb der ENP.
- Die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternativkonzept zur EU-Erweiterung
- Das Modell der „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ nach Barbara Lippert
- Analyse der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine im Rahmen der ENP
- Bewertung der Vor- und Nachteile der Kooperation für die EU und die Ukraine
- Identifizierung von Handlungsbedarf und Lösungsmöglichkeiten innerhalb der ENP
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Herausforderungen der EU-Osterweiterung von 2004, insbesondere die steigende Erweiterungsskepsis und die Notwendigkeit einer aktiven Gestaltung der Erweiterungspolitik. Sie führt die Debatte um die europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternative zur Vollintegration ein und benennt die Zielsetzung der Arbeit: die ENP und Lipperts Modell der „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ am Beispiel der Ukraine zu analysieren und Vor- und Nachteile zu erörtern. Die Ukraine wird als besonders relevantes Beispiel aufgrund ihrer geographischen und politischen Bedeutung für die EU hervorgehoben.
2. Die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternativkonzept: Dieses Kapitel definiert die ENP, ihre Zielsetzung und Umsetzung. Es erläutert die „besonderen Beziehungen“ der EU zu ihren Nachbarstaaten, die auf gemeinsamen Werten und enger Zusammenarbeit beruhen. Die ENP zielt auf die Stärkung und Stabilisierung der Nachbarländer durch die Verbreitung demokratischer Normen und eine engere wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit ab. Das Kapitel beschreibt den Mechanismus von Anreizen und politischen Reformen, die Überwachung der Zusammenarbeit und die Instrumente der ENP, wie das europäische Nachbarschafts- und Partnerschaftsinstrument (ENPI).
Schlüsselwörter
Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP), EU-Erweiterung, Vollintegration, Assoziierungsabkommen neuen Typs, Barbara Lippert, Ukraine, Demokratieförderung, wirtschaftliche Zusammenarbeit, sicherheitspolitischer Dialog, Alternativkonzept.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) anhand des Modells von Barbara Lippert
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternative zur EU-Erweiterung und untersucht das Modell der „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ von Barbara Lippert am Beispiel der Ukraine. Der Fokus liegt auf der Funktionsweise der ENP, der Erörterung von Vor- und Nachteilen, der Identifizierung von Defiziten und der Suche nach Lösungsmöglichkeiten. Lipperts Modell wird als länderspezifischer Ansatz innerhalb der ENP betrachtet.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternativkonzept zur EU-Erweiterung, das Modell der „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ nach Barbara Lippert, die Analyse der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine im Rahmen der ENP, die Bewertung der Vor- und Nachteile dieser Kooperation für beide Seiten und die Identifizierung von Handlungsbedarf und Lösungsmöglichkeiten innerhalb der ENP.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) als Alternativkonzept (inkl. Definition, Zielsetzung, Kritik und Lipperts Modell der Assoziierung neuen Typs), Methodik, Verdeutlichung des Modells „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ anhand der Ukraine (inkl. Analyse der 5 Kooperationsfelder nach Lippert), Fazit und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der ENP und des Modells von Lippert im Kontext der Beziehungen zwischen der EU und der Ukraine.
Was ist das Modell der „Assoziierungsabkommen neuen Typs“ nach Barbara Lippert?
Das Modell von Barbara Lippert stellt einen länderspezifischen Ansatz innerhalb der ENP dar. Es beschreibt ein Assoziierungsabkommen als Übergangsphase hin zu einer Gesamteuropäischen Aufgabenkonföderation. Die Arbeit analysiert dieses Modell anhand der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine, wobei die fünf Kooperationsfelder (Wirtschaft und Handel, Demokratieförderung und politischer Dialog, Außen- und sicherheitspolitischer Dialog, Innere Sicherheitspolitik und Hilfe) im Detail untersucht werden.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Der Inhalt des Fazit-Kapitels wird im vorgegebenen Text nicht zusammengefasst. Die FAQ kann daher an dieser Stelle nur auf die im Text genannten Ziele der Arbeit verweisen: Aufzeigen der Funktionsweise der ENP, Erörterung von Vor- und Nachteilen, Identifizierung von Defiziten und Lösungsmöglichkeiten.)
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP), EU-Erweiterung, Vollintegration, Assoziierungsabkommen neuen Typs, Barbara Lippert, Ukraine, Demokratieförderung, wirtschaftliche Zusammenarbeit, sicherheitspolitischer Dialog, Alternativkonzept.
Warum wird die Ukraine als Beispiel verwendet?
Die Ukraine wurde aufgrund ihrer geographischen und politischen Bedeutung für die EU als besonders relevantes Beispiel für die Analyse der ENP und des Modells von Lippert ausgewählt.
- Quote paper
- Cornelia Kerstin Schlott (Author), 2008, Die Europäische Nachbarschaftspolitik als Alternative zur Vollintegration - Das Modell "Assoziierungsabkommen neuen Typs" von Barbara Lippert anhand der Ukraine, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121627