In der Arbeit soll das Gleichnis vom verlorenen Sohn im Rahmen einer Kinderbibelerzählung hinsichtlich der fachlichen Eignung zur Behandlung im Primarschulunterricht untersucht werden. Auch soll dabei auf den aktuellen Forschungsstand der Gleichnisdidaktik, welcher sich mit dem Gleichnisverständnis der Lernenden beschäftigt, eingegangen werden. Zu Beginn der Arbeit soll zunächst einmal die Begrifflichkeit um das Gleichnis, die Forschungsgeschichte sowie die Einteilung der Gleichnistypen als Hintergrundwissen geklärt werden.
Anschließend wird eine umfängliche Exegese des Bibeltextes "Das Gleichnis vom verlorenen Sohn" (Lk 15,11.32) im Rahmen der gleichnisspezifischen Auslegung nach Kurt Erlemann durchgeführt. Anhand dieser soll die theologisch-fachliche Grundlage für die bevorstehende Analyse der Kinderbibelerzählung geschaffen werden. Im Anschluss daran wird ein Einblick auf den Forschungsstand der Gleichnisdidaktik hinsichtlich der Behandlung von Gleichnissen innerhalb der Grundschule gegeben. Inhalt dieser ist zum einen die empirische Studie zum Gleichnisverständnis von Anton A. Bucher und zum anderen die neueren Gleichniskonzeptionen von den Religionspädagogen Ingo Baldermann, Hubertus Halbfas und Gerhard Büttner.
Auch werden Grundschulkinder in das von Bucher entwickelte Stufenmodell eingeordnet und Aussagen unter Berücksichtigung ihrer entwicklungspsychologischen Voraussetzungen im Hinblick auf Lk 15,11-32 getroffen. Um die Kinderbibelerzählung sachgemäß zu analysieren, wird im weiteren Verlauf der Arbeit auf die Qualitätskriterien einer gelungenen Kinderbibel, welche Aspekte der Sprache, der Illustrationen sowie theologische und pädagogische Anforderungen beinhalten, eingegangen.
Abschließend folgt die Analyse der Kinderbibelerzählung "Vom gütigen Vater" von Martina Steinkühler, innerhalb welcher die vorherigen Kapitel als Grundlage zum Tragen kommen. Diese mündet in einer Beurteilung der Kinderbibelerzählung hinsichtlich ihrer Eignung zur Behandlung von Gleichnissen in der Primarstufe, gefolgt von einem Resümee der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Gleichnis
- 2.1 Begriffsklärung: Gleichnis
- 2.2 Ein kurzer Einblick in die Forschungsgeschichte der Gleichnistheorie
- 2.3 Gleichnistypen
- 2.3.1 Gleichnis im engeren Sinn (besprechendes Gleichnis)
- 2.3.2 Die Parabel (erzählendes Gleichnis)
- 2.3.3 Beispielerzählungen (Beispielgeschichten)
- 3 Gleichnisexegese
- 3.1 Gattungsbestimmung
- 3.1.1 Vorbemerkung
- 3.1.2 Bestimmung als gleichnishafte Gattung
- 3.1.3 Binnendifferenzierung
- 3.2 Analyse des bildinternen Erzählgefälles
- 3.2.1 Strukturale und textlinguistische Analyse
- 3.2.2 Ermittlung der bildinternen Pointe
- 3.2.3 Bestimmung der referentiellen Bildelemente im historischen Kontext
- 3.3 Rekonstruktion der Sprachkonventionen
- 3.3.1 Vergleiche unterhalb der Textebene – die Arbeit mit der Konkordanz
- 3.3.2 Vergleich von Texteinheiten
- 3.4 Erschließung des thematischen Bezugsrahmens
- 3.4.1 Analyse der Verzahnung mit dem Kontext
- 3.4.2 Bestimmung von Situation und Sache
- 3.4.3 Bestimmung der bildübergreifenden Pointe
- 3.5 Persönliche Stellungnahme
- 3.1 Gattungsbestimmung
- 4 Gleichnisse - schon in der Primarstufe?
- 4.1 Ausgangslage
- 4.2 Die empirische Studie von Anton A. Bucher - die Stadien des Gleichnisverständnisses
- 4.3 Das Gleichnisverständnis von Grundschulkindern hinsichtlich Lk 15,11-32
- 4.4 Neue Konzeptionen der Gleichnisdidaktik
- 4.5 Fazit und Ausblick
- 5 Kriterien zur Analyse von Kinderbibel
- 5.1 Eine Kinderbibel - was ist das?
- 5.2 Kriterien einer guten Kinderbibelerzählung
- 5.2.1 Die Sprache der Kinderbibel
- 5.2.2 Bilder - Illustrationen
- 6 Theologische und pädagogische Anforderungen
- 6.1 Vorstellung der ausgewählten Kinderbibelerzählung
- 6.2 Die Sprache der Kinderbibelerzählung
- 6.3 Analyse der theologischen und pädagogischen Anforderungen
- 6.4 Beurteilung der Kinderbibelerzählung
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Eignung des Gleichnisses vom verlorenen Sohn, vermittelt durch eine Kinderbibelerzählung, für den Primarschulunterricht. Es wird der aktuelle Forschungsstand der Gleichnisdidaktik berücksichtigt, um das Gleichnisverständnis von Grundschulkindern zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Kinderbibelerzählung anhand theologischer und pädagogischer Kriterien.
- Analyse des Gleichnisses vom verlorenen Sohn unter religionspädagogischen Gesichtspunkten.
- Untersuchung des Gleichnisverständnisses von Grundschulkindern.
- Kriterien für eine geeignete Kinderbibelerzählung.
- Theologische und pädagogische Bewertung einer konkreten Kinderbibelerzählung.
- Entwicklung von Empfehlungen für den Einsatz von Gleichnissen im Primarschulunterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz der Untersuchung der Eignung des Gleichnisses vom verlorenen Sohn für den Primarschulunterricht. Sie hebt die Bedeutung biblischer Erzählungen für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern hervor und betont die besondere Eignung von Gleichnissen aufgrund ihrer Anschaulichkeit und ihres Mehrwerts für den Unterricht. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die methodischen Vorgehensweisen.
2 Gleichnis: Dieses Kapitel beleuchtet die Begrifflichkeit des Gleichnisses, die Forschungsgeschichte der Gleichnistheorie und verschiedene Gleichnistypen. Es bietet ein wichtiges Grundlagenwissen, um die nachfolgende Exegese und Analyse zu verstehen. Die verschiedenen Typen, wie das besprechende und das erzählende Gleichnis (Parabel), werden differenziert dargestellt und bilden die Basis für die spätere Analyse.
3 Gleichnisexegese: In diesem Kapitel wird eine detaillierte Exegese des Gleichnisses vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) durchgeführt. Es werden gattungsspezifische Auslegungskriterien angewendet, um den theologischen Gehalt des Textes zu ermitteln. Die Analyse umfasst strukturelle und textlinguistische Aspekte sowie die Erforschung des historischen Kontextes. Die Ermittlung der Pointe, sowohl innerhalb des Bildes als auch darüber hinaus, bildet den Schwerpunkt. Dieser Abschnitt legt den fachlichen Grundstein für die anschließende Analyse der Kinderbibelerzählung.
4 Gleichnisse - schon in der Primarstufe?: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand der Gleichnisdidaktik im Primarschulkontext. Die empirische Studie von Anton A. Bucher über das Gleichnisverständnis von Kindern wird ausführlich dargestellt und dient als Grundlage für die Beurteilung der Eignung des ausgewählten Gleichnisses für die Zielgruppe. Neue Konzeptionen der Gleichnisdidaktik werden ebenfalls berücksichtigt, um ein umfassendes Bild zu vermitteln. Die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen der Grundschulkinder werden im Hinblick auf das Verständnis von Lk 15,11-32 betrachtet.
5 Kriterien zur Analyse von Kinderbibel: Hier werden die Qualitätskriterien für eine gelungene Kinderbibelerzählung definiert. Der Fokus liegt auf sprachlichen Aspekten, der Gestaltung der Illustrationen und den theologisch-pädagogischen Anforderungen, die an eine solche Erzählung gestellt werden. Diese Kriterien dienen als Grundlage für die anschließende Analyse der ausgewählten Kinderbibelerzählung.
6 Theologische und pädagogische Anforderungen: Dieses Kapitel analysiert eine konkrete Kinderbibelerzählung ("Vom gütigen Vater") anhand der zuvor entwickelten Kriterien. Die Analyse umfasst die Sprache, die Illustrationen und die Einhaltung theologisch-pädagogischer Anforderungen. Die Ergebnisse dieser Analyse münden in einer abschließenden Beurteilung der Eignung der Kinderbibelerzählung für den Primarschulunterricht.
Schlüsselwörter
Gleichnis vom verlorenen Sohn, Gleichnisdidaktik, Kinderbibel, Primarschulunterricht, Exegese, Religionspädagogik, theologische und pädagogische Anforderungen, Gleichnisverständnis von Kindern, Lk 15,11-32, Anton A. Bucher.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Analyse des Gleichnisses vom verlorenen Sohn in Kinderbibeln für den Primarschulunterricht"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Eignung des Gleichnisses vom verlorenen Sohn, vermittelt durch eine Kinderbibelerzählung, für den Primarschulunterricht. Sie analysiert das Gleichnis unter religionspädagogischen Gesichtspunkten und beleuchtet das Gleichnisverständnis von Grundschulkindern. Die Arbeit entwickelt Kriterien für eine geeignete Kinderbibelerzählung und bewertet eine konkrete Kinderbibelerzählung anhand theologischer und pädagogischer Kriterien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Gleichnis (Begriffsklärung, Forschungsgeschichte, Typen), Gleichnisexegese (Gattungsbestimmung, Analyse des Erzählgefälles, Rekonstruktion von Sprachkonventionen, thematischer Bezugsrahmen, persönliche Stellungnahme), Gleichnisse in der Primarstufe (Forschungsstand, Bucher-Studie, Gleichnisverständnis von Grundschulkindern, neue Konzeptionen der Gleichnisdidaktik, Fazit), Kriterien zur Analyse von Kinderbibeln, theologische und pädagogische Anforderungen (Analyse einer konkreten Kinderbibelerzählung) und Fazit.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Kombination aus Literaturrecherche, Exegese des Gleichnisses vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32), Analyse einer konkreten Kinderbibelerzählung und der Berücksichtigung des Forschungsstandes der Gleichnisdidaktik. Es werden gattungsspezifische Auslegungskriterien angewendet, strukturelle und textlinguistische Analysen durchgeführt und der historische Kontext berücksichtigt. Die Arbeit bezieht auch entwicklungspsychologische Aspekte des Gleichnisverständnisses von Grundschulkindern mit ein.
Welche konkreten Fragestellungen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht folgende Fragestellungen: Analyse des Gleichnisses vom verlorenen Sohn unter religionspädagogischen Gesichtspunkten, Untersuchung des Gleichnisverständnisses von Grundschulkindern, Kriterien für eine geeignete Kinderbibelerzählung, theologische und pädagogische Bewertung einer konkreten Kinderbibelerzählung und Entwicklung von Empfehlungen für den Einsatz von Gleichnissen im Primarschulunterricht.
Welche Rolle spielt die Studie von Anton A. Bucher?
Die empirische Studie von Anton A. Bucher über das Gleichnisverständnis von Kindern wird ausführlich dargestellt und dient als Grundlage für die Beurteilung der Eignung des ausgewählten Gleichnisses für die Zielgruppe (Grundschulkinder). Buchers Erkenntnisse über die Stadien des Gleichnisverständnisses helfen, die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen der Kinder im Hinblick auf das Verständnis von Lk 15,11-32 zu betrachten.
Welche Kriterien werden für die Analyse der Kinderbibelerzählung verwendet?
Die Arbeit definiert Qualitätskriterien für eine gelungene Kinderbibelerzählung, die sich auf sprachliche Aspekte, die Gestaltung der Illustrationen und die Einhaltung theologisch-pädagogischer Anforderungen konzentrieren. Diese Kriterien dienen als Grundlage für die Analyse der ausgewählten Kinderbibelerzählung ("Vom gütigen Vater").
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit der Arbeit fasst die Ergebnisse der Analysen zusammen und gibt Empfehlungen für den Einsatz des Gleichnisses vom verlorenen Sohn und ähnlicher Gleichnisse im Primarschulunterricht. Es bewertet die Eignung der analysierten Kinderbibelerzählung und bietet Hinweise für die Auswahl und den didaktischen Einsatz von Kinderbibeln im Unterricht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Gleichnis vom verlorenen Sohn, Gleichnisdidaktik, Kinderbibel, Primarschulunterricht, Exegese, Religionspädagogik, theologische und pädagogische Anforderungen, Gleichnisverständnis von Kindern, Lk 15,11-32, Anton A. Bucher.
- Quote paper
- Shannon Oswald (Author), 2021, Das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Theologische und religionspädagogische Analyse anhand einer Kinderbibelerzählung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1216234