Jeder von uns vollzieht die verschiedensten Rituale in seinem Alltag, doch wann wird ein Ritual zum Zwang? Auch ich fühle mich z. B. nur wohl, wenn ich morgens alles in der Reihenfolge erledige, wie ich es immer tue. Alles passiert ohne, dass ich darüber nachdenke. Rituale erleichtern unseren Alltag. Wir sparen viel Zeit, wenn wir über bestimmte Handlungsabläufe nicht mehr nachdenken müssen.
Jeder von uns hat zu bestimmten Gelegenheiten Glücksbringer oder Talismane bei sich. Viele haben an einem Freitag dem 13. ein mulmiges Gefühl, auch wenn sie dabei von anderen belächelt werden.
Schon Kinder versuchen das Schicksal mit kleinen Spielchen herauszufordern. Sie machen z. B. das Ergebnis einer Schularbeit vom Vorbeifahren eines roten Autos oder der Schrittzahl bis zur nächsten Ampel abhängig. Junge Mädchen rupfen an Gänseblümchen, um herauszufinden ob ihr Schwarm in sie verliebt ist. Aber ab wann sind solche Handlungen krankhaft?
Was treibt Zwangsneurotiker dazu ihren gesamten Tagesablauf über Rituale zu bestimmen, die sie täglich mehrere Stunden an Zeit kosten?
Viele von uns haben Phantasien, oft auch kriminelle, in denen wir uns an Menschen, die uns geärgert haben zu rächen versuchen, aber die meisten von uns wissen, dass wir diese Dinge in der wirklichen Welt nie tun würden. Die Zwangskranken leiden unter solchen Phantasien und leben ständig mit der Angst, dass sie diese verwerflichen Dinge wirklich tun könnten. Was löst aber diese Zwangsvorstellungen aus?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was versteht man allgemein unter einer Neurose?
- 3. Die neurotische Zwangserkrankung
- 3.1. Wo liegt die Grenze zwischen Ritual und Zwang?
- 3.2. Woran erkennt man eine Zwangsstörung?
- 3.2.1. Die Zwangshandlungen
- 3.2.2. Die Zwangsgedanken
- 3.3. Einige Erklärungsmodelle der Zwangserkrankung
- 3.3.1. Psychopathologisches oder triebtheoretisches Modell
- 3.3.2. Das 2-Faktoren-Modell von Mowrer
- 3.3.3. Das kognitiv-behaviorale Konzept von Salkovski
- 3.4. Einige Fallbeispiele
- 3.5. Wie kann man Zwangserkrankungen behandeln?
- 3.5.1. Die pharmakologische Behandlung
- 3.5.2. Die Verhaltenstherapie
- 3.5.3. Begleitende therapeutische Maßnahmen
- 4. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Zwangsneurose. Ziel ist es, die Ursachen, Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung zu beleuchten. Die Arbeit geht der Frage nach, wann alltägliche Rituale in krankhaften Zwang umschlagen und welche Faktoren zur Entstehung beitragen. Im Fokus stehen verschiedene Erklärungsmodelle und Therapieansätze.
- Abgrenzung zwischen normalen Ritualen und krankhaftem Zwang
- Symptome und Erscheinungsformen der Zwangsneurose
- Psychopathologische und lerntheoretische Erklärungsmodelle
- Pharmakologische und verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze
- Die Rolle von Zwangsgedanken und -handlungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Ursachen, Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten der Zwangsstörung. Die Autorin beschreibt ihren persönlichen Bezug zum Thema, indem sie alltägliche Rituale und Aberglauben als Ausgangspunkt nutzt und die Frage aufwirft, wann diese in krankhaften Zwang umschlagen. Sie betont die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit, sich auf die wichtigsten Aspekte zu konzentrieren, um den Rahmen der Arbeit nicht zu sprengen.
2. Was versteht man allgemein unter einer Neurose?: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Neurose" und beschreibt ihre wesentlichen Merkmale: psychische Ursachen, erhaltene soziale Integration, weniger zerstörerischer Verlauf als bei Psychosen und den engen Zusammenhang mit Entwicklungsprozessen. Es werden verschiedene Definitionen vorgestellt, darunter die Definition nach Hoffmann, die psychogene Ursachen und die Bedeutung unbewusster Konflikte betont. Der Kapitel verweist auf die Ablösung des Begriffs "Neurose" durch "neurotische Störung" in DSM und ICD, um Diskriminierung zu vermeiden.
3. Die neurotische Zwangserkrankung: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der Zwangsneurose, ihrer Häufigkeit und Symptomatik. Es beschreibt die charakteristischen Zwangshandlungen und -gedanken als aufdringlich und unsinnig empfunden, die zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen können. Der Abschnitt geht auf die Abgrenzung zwischen normalen Ritualen und krankhaftem Zwang ein, indem er alltägliche Beispiele für zwanghaftes Verhalten anführt und die Bedeutung von Flexibilität hervorhebt. Das Kapitel legt den Grundstein für die weitere Auseinandersetzung mit Erklärungsmodellen und Behandlungsansätzen. Der Übergang von harmlosen Ritualen zu krankhaften Zwängen wird detailliert beleuchtet.
Schlüsselwörter
Zwangsneurose, Zwangsstörung, Zwangshandlungen, Zwangsgedanken, Rituale, Neurosen, Erklärungsmodelle, Verhaltenstherapie, Pharmakotherapie, Psychopathologie, Lerntheorie, Behandlungsmöglichkeiten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Die neurotische Zwangserkrankung
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der neurotischen Zwangserkrankung (Zwangsstörung). Sie untersucht die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die Abgrenzung zwischen normalen Ritualen und krankhaftem Zwang, die Symptome und Erscheinungsformen der Zwangsneurose, verschiedene Erklärungsmodelle (psychopathologische und lerntheoretische Ansätze), pharmakologische und verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze sowie die Rolle von Zwangsgedanken und -handlungen. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine Definition des Begriffs "Neurose", eine detaillierte Betrachtung der Zwangserkrankung mit Fallbeispielen und ein Schlusswort.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zur allgemeinen Definition von Neurosen, ein Hauptkapitel zur Zwangserkrankung (inkl. Unterkapitel zu Symptomen, Erklärungsmodellen und Behandlungsmöglichkeiten) und ein Schlusswort. Ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und die Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Erklärungsmodelle für Zwangsstörungen werden vorgestellt?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Erklärungsmodelle, darunter ein psychopathologisches oder triebtheoretisches Modell, das Zwei-Faktoren-Modell von Mowrer und das kognitiv-behaviorale Konzept von Salkovski.
Welche Behandlungsmöglichkeiten für Zwangsstörungen werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt sowohl die pharmakologische Behandlung (Medikamente) als auch die Verhaltenstherapie und weitere begleitende therapeutische Maßnahmen.
Wie wird in der Arbeit der Unterschied zwischen normalen Ritualen und krankhaftem Zwang dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet detailliert den Übergang von harmlosen, alltäglichen Ritualen zu krankhaftem Zwang. Sie betont die Bedeutung von Flexibilität und die Kriterien, anhand derer eine krankhafte Zwangserkrankung diagnostiziert werden kann.
Was versteht die Arbeit unter dem Begriff "Neurose"?
Die Arbeit definiert den Begriff "Neurose" und beschreibt ihre wesentlichen Merkmale: psychische Ursachen, erhaltene soziale Integration, weniger zerstörerischer Verlauf als bei Psychosen und den engen Zusammenhang mit Entwicklungsprozessen. Sie erwähnt auch die Ablösung des Begriffs "Neurose" durch "neurotische Störung" in DSM und ICD.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Zwangsneurose, Zwangsstörung, Zwangshandlungen, Zwangsgedanken, Rituale, Neurosen, Erklärungsmodelle, Verhaltenstherapie, Pharmakotherapie, Psychopathologie, Lerntheorie, Behandlungsmöglichkeiten.
Für wen ist diese Seminararbeit gedacht?
Die Seminararbeit richtet sich an ein akademisches Publikum und dient der Analyse von Themen im Bereich der Psychologie und Psychiatrie.
- Quote paper
- Kerstin Schatzig (Author), 2007, Die Zwangsneurose: Ursachen, Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121606