Zwei Autoren, zwei verschiedene Darstellungen, viele Überschneidungen und Parallelen, jedoch verschiedene Resultate: Das ist wohl das Ergebnis meiner Untersuchung. Eine sehr wichtige Rolle spielt bei beiden der freie Wille, die Geschichten funktionieren nach dem Prinzip „Jeder kriegt, was er verdient“ und transportieren einen moralischen Anspruch, sind Appelle an ewige Werte wie Liebe, Treue, Frömmigkeit, Toleranz und fordern auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Jede Figur hat zwei Seiten, so ist es auch mit Pygmalion, bei Ovid lernen wir den „guten“, begünstigten kennen, bei Updike den ethisch eher verwerflichen, der dementsprechend von einer höheren Macht bestraft wird. Die Geschichten vermitteln also eine Hoffnung auf die Wahrwerdung von Träumen und zeigen gleichzeitig, dass man selbst aktiv dazu beitragen kann. Aber die endgültige Entscheidung und Macht liegt bei den Göttern und wir dürfen uns nicht anmaßen, in ihre Schöpfungspläne eingreifen zu wollen. „Pygmalion“ wird aufgrund dieses immer aktuellen Stoffes weiter verwertet und verändert werden, weil er uns wie wenig andere Geschichten durch seine Vielseitigkeit fasziniert, und wir uns wohl alle auf die ein oder andere Weise mit ihm identifizieren können.
Inhaltsverzeichnis
- Interpretation des Ovidtextes
- Begründung der Auswahl
- Interpretation des `Pygmalion` von John Updike
- Vergleich beider Texte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, Ovids Darstellung des Pygmalion-Mythos mit der Version von John Updike zu vergleichen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf der Analyse der Figuren, ihrer Motivationen und der jeweiligen Interpretation des Mythos im Kontext der jeweiligen Epoche.
- Der Pygmalion-Mythos in der antiken und modernen Literatur
- Die Darstellung von Liebe und Sehnsucht
- Die Rolle der Kunst und der Künstlerschaft
- Die Kritik an gesellschaftlichen Normen und Erwartungen
- Die Frage nach der Realität und Illusion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert Ovids Version des Pygmalion-Mythos, wobei besonders auf die Darstellung von Pygmalions Motivationen und seine Beziehung zur Statue eingegangen wird. Das zweite Kapitel begründet die Auswahl der beiden Texte für den Vergleich. Das dritte Kapitel widmet sich der Interpretation von John Updikes Pygmalion. Das vierte Kapitel vergleicht die beiden Texte hinsichtlich ihrer jeweiligen Interpretation des Mythos und der darin enthaltenen Botschaften.
Schlüsselwörter
Pygmalion-Mythos, Ovid, John Updike, Vergleichende Literaturwissenschaft, Liebe, Kunst, Illusion, Realität, Antike Literatur, Moderne Literatur.
- Quote paper
- Theresa Marx (Author), 2003, Mythos Pygmalion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121480