Der Integritätstest ist ein Instrument der Personalwirtschaft und dient der Berufseignungsdiagnostik. Er wurde zu dem Zweck entwickelt, die Integrität eines Bewerbers zu messen und somit ein mögliches schädigendes Verhalten am Arbeitsplatz vorhersagen zu können (Ones et al. 2001). Integritätstests sind ausschließlich kommerziell genutzte Instrumente zur Personalauswahl (Marcus et al. 1997). Wie bei allen eignungsdiagnostischen Verfahren wird durch Integritätstests versucht, die Personalauswahl gegenüber einer Zufallsauswahl oder alternativen Instrumenten zu verbessern (Marcus 2000). In den USA werden Integritätstests zur Personalauswahl bereits seit ca. 50 Jahren eingesetzt und heutzutage bei ca. 50 Prozent der Bewerbungsverfahren durchgeführt. Es gibt über 40 verschiedene Verfahren. In Deutschland ist die Messung der Integrität noch nicht so populär: Die ersten Tests wurden Ende der 1990er Jahre angewendet, die Einsatzhäufigkeit liegt bei unter 1 Prozent. Jedoch soll der Einsatz der Tests in den nächsten Jahren stark zunehmen (Frintrup et al. 2004).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Kurzbeschreibung „Integritätstest“
- 1.2 Erläuterung und Abgrenzung der Begriffe „Integrität“, „Kontraproduktives Verhalten“ und „Devianz“
- 1.3 Wirtschaftliche Notwendigkeit der Tests
- 2. Historie & Forschungsrichtungen
- 2.1 Ursprung: G. L. Betts „Biographical Case History“ 1947
- 2.2 Einstellungs- und eigenschaftsorientierte Integritätstests
- 3. Entwicklung des Instruments
- 3.1 Wirkungshypothese
- 3.2 Auswahl der Kriterien
- 3.3 Validierung der Tests
- 4. Anwendung des Instruments
- 4.1 Die Umsetzung und Durchführung des Tests
- 4.2 Beurteilung der Gestaltungsparameter
- 4.3 Persönlichkeitsinventar zur Integritätsabschätzung (PIA) und Psychologischer Integritätstest (PIT)
- 5. Fazit & Kritik
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Integritätstests als Instrument der Personalwirtschaft. Ziel ist es, die Funktionsweise, den historischen Hintergrund und die Anwendung dieser Tests zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet sowohl die theoretischen Grundlagen als auch praktische Aspekte der Implementierung und Bewertung.
- Definition und Abgrenzung von Integrität, kontraproduktivem Verhalten und Devianz
- Historische Entwicklung und unterschiedliche Forschungsansätze von Integritätstests
- Wirtschaftliche Relevanz und Anwendung von Integritätstests in der Personalauswahl
- Ausgestaltung und Validierung von Integritätstests
- Bewertung der Gestaltungsparameter und verschiedener Testverfahren (PIA und PIT)
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einführung in Integritätstests, definiert zentrale Begriffe und beleuchtet deren wirtschaftliche Bedeutung. Kapitel 2 verfolgt die historische Entwicklung der Tests, beginnend mit G.L. Betts' "Biographical Case History" und der Unterscheidung zwischen einstellungs- und eigenschaftsorientierten Ansätzen. Die Kapitel 3 und 4 behandeln die Entwicklung und Anwendung der Instrumente, einschließlich der Umsetzung und Bewertung verschiedener Parameter.
Schlüsselwörter
Integritätstests, Personalauswahl, Berufs-eignungsdiagnostik, kontraproduktives Verhalten, Devianz, Validierung, PIA, PIT, Reid Report, Biographical Case History.
- Quote paper
- Moritz Alexander Claassen (Author), 2007, Integritätstests als Instrumente der Personalwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121383