In der Vergangenheit wurden Risikomanagementsysteme meist nur aufgrund gesetzlicher Änderungen wie z.B. KonTraG oder Basel II implementiert. KonTraG hat zwar zum Großteil keine unmittelbaren Auswirkungen auf KMU, aber auch diese haben erkannt, dass Risikomanagement für eine erfolgreiche Unternehmensführung unverzichtbar ist. In vielen mittelständischen Unternehmen ist eine erhöhte Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Thema Risikomanagement zu erkennen. KMU repräsentieren in dieser Hausarbeit in Anlehnung an §267 des HGB Unternehmen, die mindestens zwei der drei folgenden Merkmale in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren nicht überschreiten:
• Bilanzsumme von 16.060.000 Euro
• Umsatzerlöse von 32.120.000 Euro
• 250 Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt
Nach einer kurzen Abgrenzung des Risikobegriffs werden die verschiedenen Risikoarten angesprochen und nach internen und externen Risiken kategorisiert. Anschließend werden die vom Gesetzgeber geforderten Bestandteile eines Risikomanagementsystems kurz beschrieben. Da diese aufgrund ihrer umfangreichen Ressourcenbindung in KMU meist nicht zu finden sind, wird auf eine ausführliche Erläuterung verzichtet. Unter Punkt 5 wird der Prozess des Risikomanagements als Regelkreis dargestellt. Schwerpunkt bei der Beschreibung des Prozesses bilden die möglichen Maßnahmen, die von den Unternehmen ergriffen werden können. Zum Ende der Hausarbeit wird das Risikomanagement in KMU im Vergleich zu großen Unternehmen dargestellt und dessen Auswirkungen auf die Beziehungen zu Sparkassen erläutert. Das abschließende Resümee gibt einen Ausblick auf mögliche künftige Auswirkungen und Entwicklungen des Risikomanagements in KMU.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Risikobegriff
- 3. Arten von Risiken
- 3.1 Externe Risiken
- 3.1.1 Markt- und Wettbewerbsentwicklung
- 3.1.2 Sonstige Rahmenbedingungen
- 3.2 Interne Risiken
- 3.2.1 Leistungserbringungsrisiken
- 3.2.2 Finanzwirtschaftliche Risiken
- 3.2.3 Risiken aus Management und Organisation
- 3.1 Externe Risiken
- 4. Bestandteile eines Risikomanagementsystems
- 4.1 Internes Überwachungssystem
- 4.2 Controlling
- 4.3 Frühwarnsysteme
- 5. Prozess des Risikomanagements
- 5.1 Risikostrategie
- 5.2 Identifizierung von Risiken
- 5.3 Analyse und Bewertung von Risiken
- 5.4 Maßnahmen des Risikomanagements
- 5.4.1 Risikovermeidung
- 5.4.2 Risiken eingehen
- 5.4.2.1 Risikoakzeptanz
- 5.4.2.2 Risikosenkung
- 5.4.2.3 Risikoüberwälzung
- 5.5 Dokumentation und Kontrolle
- 6. Risikomanagement in KMU und seine Auswirkungen
- 6.1 Risikomanagement in KMU im Vergleich zu größeren Unternehmen
- 6.2 Auswirkungen von Risikomanagement in KMU auf die Beziehung zu Sparkassen als deren Hauptfinanzierer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Risikomanagement in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Das Hauptziel ist die Darstellung des Ablaufs des Risikomanagements in KMU, der Vergleich mit großen Unternehmen und die Auswirkungen auf die Beziehungen zu Sparkassen.
- Der Risikobegriff und verschiedene Risikoarten
- Bestandteile eines effektiven Risikomanagementsystems
- Der Prozess des Risikomanagements als Regelkreis
- Vergleich des Risikomanagements in KMU und großen Unternehmen
- Auswirkungen des Risikomanagements auf die Beziehungen zu Sparkassen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Risikomanagement in KMU ein und beschreibt die Ziele der Arbeit. Es wird auf die Bedeutung des Themas für KMU und deren Beziehung zu Sparkassen hingewiesen.
2. Risikobegriff: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Risiko" und erläutert seine verschiedenen Facetten. Es legt die Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel, die sich mit verschiedenen Risikoarten und -managementstrategien befassen.
3. Arten von Risiken: Hier werden verschiedene Risikoarten, unterteilt in externe (Markt- und Wettbewerbsentwicklung, sonstige Rahmenbedingungen) und interne Risiken (Leistungserbringung, Finanzwirtschaft, Management und Organisation), detailliert beschrieben und mit Beispielen illustriert. Diese Kategorisierung bildet die Basis für die spätere Risikoanalyse und -bewertung.
4. Bestandteile eines Risikomanagementsystems: Dieses Kapitel beschreibt die wesentlichen Komponenten eines effektiven Risikomanagementsystems, wie sie beispielsweise von KonTraG gefordert werden. Es werden interne Überwachungssysteme, Controlling-Maßnahmen und Frühwarnsysteme als wichtige Bestandteile erläutert und deren Interdependenzen dargestellt.
5. Prozess des Risikomanagements: Das Herzstück der Arbeit: Hier wird der Prozess des Risikomanagements als Regelkreis dargestellt. Die einzelnen Schritte – von der Risikostrategie über die Identifizierung, Analyse und Bewertung bis hin zu den Maßnahmen (Risikovermeidung, -akzeptanz, -senkung, -überwälzung) und der Dokumentation – werden detailliert beschrieben und ihre Bedeutung für ein funktionierendes System hervorgehoben.
6. Risikomanagement in KMU und seine Auswirkungen: Dieser Abschnitt vergleicht das Risikomanagement in KMU mit dem in großen Unternehmen. Die beschränkten Ressourcen in KMU werden berücksichtigt und die Auswirkungen auf die Beziehung zu Sparkassen, beispielsweise hinsichtlich des Ratings, werden analysiert. Es wird deutlich, dass die Implementierung eines umfassenden Systems in KMU spezifische Herausforderungen mit sich bringt.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, KMU, Sparkassen, KonTraG, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, Finanzwirtschaftliche Risiken, Markt- und Wettbewerbsrisiken, Rating.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Risikomanagement in KMU
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Risikomanagement in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Sie untersucht den Ablauf des Risikomanagements, vergleicht diesen mit dem Vorgehen in größeren Unternehmen und analysiert die Auswirkungen auf die Beziehungen zu Sparkassen als Hauptfinanzierer.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter der Risikobegriff, verschiedene Arten von Risiken (externe und interne), die Bestandteile eines effektiven Risikomanagementsystems, der Prozess des Risikomanagements als Regelkreis (inklusive Risikostrategie, Identifizierung, Analyse, Bewertung und Maßnahmen wie Vermeidung, Akzeptanz, Senkung und Überwälzung), und schließlich der Vergleich des Risikomanagements in KMU und großen Unternehmen sowie die Auswirkungen auf die Beziehungen zu Sparkassen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Risikobegriff, Arten von Risiken, Bestandteile eines Risikomanagementsystems, Prozess des Risikomanagements und Risikomanagement in KMU und seine Auswirkungen. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten des Risikomanagements im Kontext von KMU.
Welche Arten von Risiken werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen externen und internen Risiken. Externe Risiken umfassen Markt- und Wettbewerbsentwicklungen sowie sonstige Rahmenbedingungen. Interne Risiken werden in Leistungserbringungsrisiken, finanzwirtschaftliche Risiken und Risiken aus Management und Organisation unterteilt.
Welche Bestandteile umfasst ein effektives Risikomanagementsystem?
Ein effektives Risikomanagementsystem beinhaltet ein internes Überwachungssystem, Controlling-Maßnahmen und Frühwarnsysteme. Diese Komponenten arbeiten miteinander und gewährleisten eine umfassende Risikoüberwachung und -steuerung.
Wie wird der Prozess des Risikomanagements dargestellt?
Der Prozess des Risikomanagements wird als Regelkreis dargestellt, der die Schritte Risikostrategie, Identifizierung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie die Umsetzung von Maßnahmen (Risikovermeidung, -akzeptanz, -senkung, -überwälzung) und die Dokumentation umfasst.
Wie unterscheidet sich das Risikomanagement in KMU von dem in großen Unternehmen?
Die Arbeit vergleicht das Risikomanagement in KMU mit dem in großen Unternehmen und berücksichtigt dabei die beschränkten Ressourcen in KMU. Es werden die spezifischen Herausforderungen der Implementierung eines umfassenden Risikomanagementsystems in KMU beleuchtet.
Welche Auswirkungen hat das Risikomanagement auf die Beziehung zu Sparkassen?
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Risikomanagements in KMU auf die Beziehung zu Sparkassen, insbesondere im Hinblick auf das Rating und die Kreditvergabe. Eine effektive Risikosteuerung kann sich positiv auf die Kreditwürdigkeit und damit auf die Finanzierungsbedingungen auswirken.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Risikomanagement, KMU, Sparkassen, KonTraG, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, finanzwirtschaftliche Risiken, Markt- und Wettbewerbsrisiken, Rating.
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- Markus Bohl (Author), 2008, Risikomanagement in KMU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121285