Das Behinderteneinstellungsgesetz (BEinstG) regelt die Beschäftigung von begünstigt behinderten Personen und schreibt den Unternehmen die Anstellung eines begünstigt behinderten Mitarbeiters für je 25 Mitarbeiter vor.
Aufgrund sozialer Barrieren, wie beispielsweise Unsicherheit im Umgang mit beeinträchtigen Personen, sowie dem besonderen Schutz, dem begünstigt behinderte Personen durch das BEinstG unterliegen, schrecken zahlreiche Unternehmen vor der Einstellung dieser Personen zurück. Arbeitgeber bevorzugen die Bezahlung der gesetzlich vorgeschriebenen Behindertenausgleichstaxe, um die Einstellung von beeinträchtigten Mitarbeitern zu umgehen. Sie übersehen dabei häufig, welche Potenziale sich in der Beschäftigung Behinderter dem Unternehmen eröffnen.
Einerseits erschweren die Vorurteile über eine angeblich geringere Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung deren Arbeitssuche, andererseits haben Unternehmen aufgrund der verpflichteten Behindertenausgleichstaxe hohe Ausgaben, denen keine Leistung gegenübersteht. Gezielte Unterstützung beeinträchtigter Mitarbeiter, insbesondere durch technische Hilfsmittel, gleichen häufig die Behinderung aus und ermöglichen einen effizienten Einsatz der Mitarbeiter.
ZIELSETZUNG
Diese Diplomarbeit soll Unternehmen die Attraktivität von beeinträchtigten Mitarbeitern vor Augen führen. Sie soll Wege aufzeigen, wie behinderte Mitarbeiter durch Integration und Förderung, beziehungsweise Unternehmen durch eine geeignete Organisation von der Einstellung behinderter Personen sowohl wirtschaftlich als auch sozial profitieren. Im Rahmen dieser Arbeit soll erforscht werden, ob das Modell einer gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung in diesem Bereich sinnvoll wäre und eine vermehrte Anstellung von behinderten Mitarbeitern ermöglichen könnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1. Einführung in die Problematik
- 1.2. Aufbau und Vorgehensweise der Diplomarbeit
- 1.2.1. Aufbau und Recherche
- 1.2.2. Definition
- 1.2.3. Durchführung der qualitativen teilstrukturierten Interviews
- 1.2.4. Ergründen von Lösungsansätzen anhand ausführlicher Literaturrecherche sowie Daten der Befragung
- 2. GRUNDLEGENDE DEFINITIONEN
- 2.1. Behinderung
- 2.2. Disability Management
- 2.3. Begünstigte Behinderte
- 2.4. Ausgleichstaxe
- 2.5. Diskriminierung
- 2.6. Gestützte Arbeit
- 2.7. Integrative Betriebe
- 2.8. Feststellung der Begünstigung
- 2.9. Behindertenvertrauensperson
- 2.10. Diversity Management
- 2.11. Arbeitskräfteüberlassung
- 3. DIE AUSGANGSSITUATION
- 3.1. Ausführliche Beschreibung der Problemstellung
- 3.2. Statistischer Überblick
- 3.2.1. Österreich
- 3.3. Auswirkungen in der Praxis
- 3.4. Schutzauflagen für begünstigt Behinderte
- 3.4.1. Kündigung
- 3.4.2. Behindertenvertrauensperson
- 3.4.3. Klage des Dienstgebers bei Diskriminierung
- 3.5. Integration
- 3.6. Vorteile für den Arbeitgeber
- 3.6.1. Finanzielle Förderungsmaßnahmen
- 3.6.2. Service- und Unterstützungsleistungen
- 3.6.3. Vielfalt
- 3.6.4. Marketing
- 3.6.5. Personalmarketing
- 3.6.6. Der Faktor Zeit
- 3.6.7. Kreativität, Flexibilität, gegenseitiges Lernen
- 3.6.8. Förderungen integrierter Unternehmen
- 3.6.9. Globalisierung
- 3.6.10. Verminderung des ökonomischen Risikos
- 3.7. Nachteile beschäftigter begünstigt Behinderter
- 3.7.1. Zusätzliche Urlaubstage
- 3.7.2. Vermehrte Arbeitsausfälle
- 3.7.3. Erhöhter organisatorischer Aufwand
- 3.7.4. Zahlung der Ausgleichstaxe trotz behinderter Mitarbeiter
- 3.7.5. Berührungsängste und Vorurteile
- 3.7.6. Rechtliche Vorgaben - Beweislast Umkehr
- 3.8. Erschwerende Rahmenbedingungen
- 3.8.1. Kündigungsschutz für nicht behinderte Langzeitkranke
- 4. ERFOLGREICHE EINBINDUNG BEGÜNSTIGT BEHINDERTER MITARBEITER IN DAS ARBEITSUMFELD
- 4.1. Zu überprüfende Thesen
- 4.2. Qualitative Interviews
- 4.2.1. Zusammenführen der Ergebnisse
- 4.3. Empfehlungen zur erfolgreichen Integration
- 4.3.1. Einführung - der erste Tag und die Zeit davor
- 4.3.2. Der Umgang mit behinderten Mitarbeitern
- 4.3.3. Maßnahmen der Personalführung
- 4.3.4. Maßnahmen der Personalentwicklung
- 4.3.5. Betriebliches Eingliederungsmanagement
- 4.3.6. Integration in den Arbeitsprozess
- 4.3.7. Förderungen für behinderte jugendliche Mitarbeiter in Ausbildung
- 4.3.8. Arbeitserprobung
- 4.3.9. Kompetenzmanagement
- 4.3.10. Arbeitsassistenz
- 4.3.11. Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz
- 4.3.12. Berufliche Rehabilitation
- 4.3.13. Service für Unternehmen
- 4.3.14. Barrierefreie Gebäude
- 4.3.15. ITS Salzburg
- 4.3.16. Gewalt
- 4.3.17. Beispielsprojekt Kompetenz 2000 plus
- 4.3.18. Professionelle Beratung für Unternehmen
- 4.3.19. Ethisches Verhalten
- 4.3.20. Kommunikation
- 4.3.21. Technische Unterstützung
- 4.3.22. Diversity-Management
- 4.3.23. Disability Management
- 4.3.24. Ganzheitlicher Einsatz von Diversity Management
- 4.3.25. Förderung nicht begünstigter behinderter Mitarbeiter
- 4.4. Mitarbeiterüberlassung
- 4.4.1. Disability Flexicurity Modell kritisch hinterfragt
- 4.4.2. Reaktionen der Wirtschaft
- 4.5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die erfolgreiche Integration behinderter Mitarbeiter in das Arbeitsumfeld. Ziel ist es, Lösungsansätze für eine inklusive Personalpolitik zu erarbeiten und die Vorteile und Herausforderungen für Arbeitgeber zu beleuchten.
- Definition und rechtliche Grundlagen von Behinderung und begünstigten Behinderten
- Analyse der aktuellen Situation in Österreich bezüglich Integration behinderter Mitarbeiter
- Vorteile und Nachteile der Beschäftigung von behinderten Mitarbeitern für Arbeitgeber
- Erfolgsfaktoren für die Integration behinderter Mitarbeiter im Arbeitsumfeld
- Auswertung qualitativer Interviews mit Betroffenen und Experten
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe wie Behinderung, Disability Management und integrative Betriebe. Kapitel 3 analysiert die Ausgangssituation, beschreibt die Problematik und liefert einen statistischen Überblick über die Situation in Österreich. Es werden sowohl Vorteile als auch Nachteile der Beschäftigung begünstigter behinderter Mitarbeiter für Arbeitgeber beleuchtet. Kapitel 4 befasst sich mit der erfolgreichen Einbindung behinderter Mitarbeiter in das Arbeitsumfeld und präsentiert Empfehlungen und Ergebnisse qualitativer Interviews.
Schlüsselwörter
Behinderung, begünstigte Behinderte, Disability Management, Diversity Management, integrative Betriebe, Personalpolitik, Arbeitsplatzintegrierung, inklusive Personalpolitik, qualitative Interviews, Österreich.
- Quote paper
- Mag. (FH) Michaela Neureiter (Author), 2008, Begünstigt behinderte Mitarbeiter als attraktive Arbeitnehmer erkennen und einsetzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121178