Die betriebliche Steuergröße des Economic Value Added (EVA) stellt das Thema dieser Ausarbeitung dar. Neben der Betrachtung des Economic Value Added, als Periodenbasierter Erfolgsmaßstab im Lichte der wertorientierten Unternehmensführung, folgt die Einführung des Maket Value Added (MVA) und die Verknüpfung dieser beiden Kennzahlen. Ebenfalls wird ein von Stern Stewart entwickeltes wertorientiertes Führungskonzept in diesem Rahmen behandelt. Zum Abschluss der Bearbeitung, werden die Vorzüge sowie auch die Probleme, des Economic Value Added dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einführung
2. Wertorientierte Unternehmungsführung
3. Economic Value Added
3.1. Net Operating Profit after Taxes
3.2. Investiertes Vermögen
3.3. Gesamtkapitalkostensatz
3.3.1. Eigenkapitalkostensatz
3.3.2. Fremdkapitalkostensatz
3.4. Conversions
3.4.1. Operating Conversion
3.4.2. Funding Conversion
3.4.3. Shareholder Conversion
3.4.4. Tax Conversion
4. Market Value Added
5. Anwendung und Beurteilung des EVA
5.1. Wertorientiertes Führungskonzept nach Stern Stewart
5.2. EVA als Bemessungsgrundlage in Anreizsystemen
5.3. Stärken und Schwächen
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Begründung des Shareholder Value-Konzepts
Abbildung 2: Zwei Gruppen der wertorientierten Erfolgsmaße
Abbildung 3: Transformation des Accounting Model zum Economic Model
Abbildung 4: Zusammenhang vom EVA und MVA
Abbildung 5: EVA-Treibergrößen
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Bestimmung des NOPAT
Tabelle 2: Bestimmung des investierten Vermögens
1. Einführung
Die betriebliche Steuergröße des Economic Value Added (EVA) stellt das Thema dieser Ausarbeitung dar. Im Besonderen soll der Bezug zu einer wertorientierten Unternehmensführung, deren Beschreibung in dem anschließenden Abschnitt erfolgen soll, beleuchtet werden. Das dabei erwähnte Konzept des Economic Value Added und die Ermittlung des selbigen, werden in dem Abschnitt 3 detaillierter dargestellt. Neben der Bestimmung der einzelnen Faktoren, sollen die vier Anpassungsgruppen, die Conversions, vorgestellt und begründet werden. Der Betrachtung des Economic Value Added, als Periodenbasierter Erfolgsmaßstab, folgt die Einführung des Maket Value Added (MVA) und die Verknüpfung dieser beiden Kennzahlen. Ein direkter Bezug zu einer wertorientierten Unternehmensführung wird im Abschnitt 5 aufgezeigt. So thematisiert dieser bspw. zwei mögliche Ausprägungen eines Anreizsystems, das auf der Kennzahl des Economic Value Added aufbaut. Ebenfalls soll ein von Stern Stewart entwickeltes wertorientiertes Führungskonzept in diesem Rahmen behandelt werden. Zum Abschluss der Bearbeitung, sollen die Vorzüge sowie auch die Probleme, des Economic Value Added dargelegt werden.
2. Wertorientierte Unternehmungsführung
Die Globalisierung der Kapitalmärkte und der damit einhergehende Wettbewerb um finanzielle Ressourcen, verlangt nach einer stärkeren Ausrichtung der Managemententscheidung, an der Steigerung des zukünftigen Marktwerts des Unternehmens, da diese die Anlageentscheidungen von potentiellen Investoren maßgeblich beeinflusst.[1] Eine wertorientierte Führung auf der Idee der Shareholder-Value-Orientierung, besteht eben aus der Orientierung aller Ziele und Maßnahmen der Unternehmensführung, auf eine Wertschaffung für die Anteilseigner. Zwei weitere Argumente für eine fortschreitende Fokussierung auf den Shareholder Value sind der Abbildung 1 zu entnehmen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Begründung des Shareholder Value-Konzepts[2]
Nachdem die Gründe der Shareholder-Value-Orientierung gezeigt wurden, stellt sich die Frage nach geeigneten Kennzahlen, die das Ziel der Shareholder abbilden. Diese wertorientierten Erfolgsmaße können in zwei Gruppen unterteilt werden, die in der Abbildung 2 dargestellt sind.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Zwei Gruppen der wertorientierten Erfolgsmaße[3]
Die erste Gruppe bilden die Zahlungsstromorientierten Verfahren, in der die Discounted Cash Flow-Methode eine herausragende Bedeutung zukommt. Den Gegenpart stellt das Konzept der Residual- bzw. Übergewinnverfahren dar. In diesem ist auch die Periodenerfolgsgröße des EVA anzusiedeln. Bei dem EVA® handelt es sich um ein eingetragenes Warenzeichen der amerikanischen Unternehmensberatung Stern / Stewart[4] und dieses Konzept soll in den weiteren Abschnitten thematisiert werden. Eine Abgrenzung zu der oben genannten ersten Gruppe, der Zahlungsstromorientierten Verfahren, beruht bspw. auf der Tatsache, dass der EVA aus Daten des externen Rechnungswesens gewonnen wird.
3. Economic Value Added
Nach der Unternehmensberatung Stern/ Stewart ist der EVA wie folgt zu verstehen: „operating profits less the cost of all of the capital employed to produce those earnings“[5].
Wie bereits in Abschnitt 2 erwähnt, handelt es sich bei dem EVA um eine Periodenerfolgsgröße. Sie beschreibt den Residualgewinn der Unternehmung, welcher sich aus der Differenz des operativen Geschäftsergebnis bzw. Net Operating Profit after Taxes, kurz NOPAT und den Gesamtkapitalkosten ergibt. Die Gesamtkapitalkosten setzen sich wiederum aus dem Produkt des betrieblichen investierten Vermögens der Vorperiode und dem Gesamtkapitalkostensatz zusammen.[6]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Alternativ, zur der eben genannten Capital-Charge-Formel, kann die Value-Spread-Formel verwendet werden. Sie lautet wie folgt:[7]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Grundsätzlich ist das EVA-Modell in der Gruppe der Contribution-Modelle einzuordnen. Daher müssen die Periodenerlöse sämtliche Kosten, incl. der geforderten Eigenkapitalrendite der Anteilseigner übersteigen, um einen Wertzuwachs für die Unternehmung darzustellen. Ist dies nicht gegeben und es existiert aufgrund dessen ein negativer EVA, so wurde der Wert des Unternehmens in dieser Periode geschmälert. Die Kapitalkosten können als eine Hurdle Rate verstanden werden, die überwunden werden muss, um einen positiven Beitrag zu den Werten im Unternehmen zu generieren.[8]
Die Ermittlung der Größen des NOPAT, des Gesamtkapitalkostensatzes k und des betrieblich investierten Vermögens iV, wird in den folgenden Abschnitten 3.1 bis 3.3 beschrieben.
3.1. Net Operating Profit after Taxes
Der NOPAT wird ausgehend, von dem in der GuV ausgewiesenen Jahresüberschuss zuzüglich der Steuer ermittelt. Die Zinsaufwendungen werden ebenfalls hinzu gerechnet, um der Prämisse einer vollständig eigenfinanzierten Unternehmung zufolgen. Jedoch werden die aus dieser Annahme zusätzlich entstehenden Steuern, das so genannten Tax Shield, aus der Berechnung entfernt. Des Weiteren ist es notwendig, das jetzige Ergebnis, noch um Auswirkungen von bilanzpolitischen Einflüssen zubereinigen. Dieser Schritt wird in vier Conversions unterschieden, die im Abschnitt 3.4 genauer erläutert werden. In der nachfolgenden Tabelle 1 ist die Berechnung noch einmal formal abgebildet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Bestimmung des NOPAT[9]
3.2. Investiertes Vermögen
Das zu bestimmende investierte Vermögen wird, wie schon gesagt, aus den Daten der Bilanz gewonnen und stellt das betriebsnotwendige Vermögen dar, das zur Erwirtschaftung des NOPAT eingesetzt wurde. Die Summe der Buchwerte des Anlage- und Umlaufvermögens, wird um kurzfristige unverzinsliche Verbindlichkeiten, wie z.B. erhaltene Anzahlungen verringert. Auch hier ist es notwendig Conversions vorzunehmen, die wie bereits schon unter 3.1 gesagt, im Abschnitt 3.4 erläutert werden. In der Tabelle 2 ist der schematische Aufbau zur Ermittlung des investierten Vermögens abgebildet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Bestimmung des investierten Vermögens[10]
3.3. Gesamtkapitalkostensatz
Der Gesamtkapitalkostensatz wird meist auf Basis des Weighted Average Cost of Capital Ansatzes ermittelt.[11] Der WACC definiert sich als gewichtetes arithmetisches Mittel des Eigen- und Fremdkapitalkostensatzes, wobei das Verhältnis des Eigen- bzw. Fremdkapitals zum Marktwert des Gesamtkapitals mittels der Gewichte eingeht.[12]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Folglich wird sich in der Regel der Eigen- und Fremdkapitalkostensatz unterscheiden. Beide nachfolgend beschriebenen Kapitalkostensätze bilden nur eine Näherungslösung ab, da bspw. der Marktwert des Gesamtkapitals, für die Gewichte des Eigen- und Fremdkapitalkostensatzes, bekannt seinen muss. Diesen gilt es aber zu ermitteln, so dass ein Zirkularitätsproblem besteht, welches mit der Festlegung einer Zielkapitalstruktur, die erschwerend eine detaillierte Finanzplanung benötigte, gelöst werden kann. Alternativ ist auch eine mathematische Iteration, eine in der Praxis häufig genutzte Möglichkeit, zur Lösung des Zirkulationsproblems anzuwenden.[13]
[...]
[1] Vgl. Fischer, T. M. (o.A.), S. 1.
[2] s. Ruthner, R. (2005).
[3] s. Ruthner, R. (2005).
[4] Vgl. Fischer, T. M. (2001), S. 169.
[5] s. Stewart, G. B. (1991), S. 2, zitiert nach Schaefer, C./ Streitferdt, L (2005), S. 338.
[6] Vgl. Fischer, T. M. (2001), S. 169.
[7] Vgl. Schaefer, C. / Streitferdt, L. (2005), S. 339.
[8] Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon (2005), S. 3321.
[9] s. Fischer, T. M. (2001), S.169.
[10] s. Fischer, T. M. (2001), S.169.
[11] Vgl. Borowicz, F. (2005), S. 372.
[12] Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon (2005), S. 3257.
[13] Vgl. Kasperzak, R. (2006), S. 37.
- Quote paper
- Robert Taboga (Author), 2006, Economic Value Added als Instrument einer wertorientierten Unternehmensführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120895
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