In dem Seminar „Kritische Bildungstheorie“ setzten wir uns mit zentralen Texten
der Bildung unter dem Gesichtspunkt der Kritischen Theorie auseinander. Hierbei
sollte ein Einblick in verschiedene Sichtweisen geboten werden.
Die Ausschreibung im kommentierten Vorlesungsverzeichnis charakterisierte den
Inhalt folgendermaßen: „Im Zentrum kritischer Bildungstheorie steht die
emanzipative Subjektwerdung des Individuums in der widerspruchsvollen
Verschränkung von psychisch- biographischen und historisch-gesellschaftlichen
Abhängigkeiten“.
Ziel also war es, anhand der Lektüre und Reflexion verschiedener Autoren die
Frage zu klären, was kritische Bildungstheorie bedeutet. Wir reflektierten zu
Beginn den Begriff der „Bildung“, um uns schließlich der „Kritischen Theorie“
anzunähern, indem wir Adornos Halbbildung beleuchteten, kamen so zu Klafkis
„Kategorialen Bildung“, vertieften dann noch mal in Adornos Halbbildung und
setzten uns schließlich mit Heydorns „Widerspruch zwischen Bildung und
Herrschaft“ auseinander.
Die Hausarbeit beschäftigt sich allgemein mit der Frage, was kritische
Bildungstheorie ausdrückt, ohne hier einen Vertreter der Kritischen Theorie
schwerpunktmäßig in Augenschein zu nehmen.
Als Grundlage meiner Arbeit dienen zum Teil die Artikel, die Grundlage des
Seminars waren und zum Teil weiterführende Literatur, bzw. Originaltexte. Die
Gliederung der Arbeit orientiert sich stark an der Gliederung des Artikels von
Armin Bernhard „Bildung“, da er sich für die Erarbeitung der Thematik als sehr
sinnvoll erwies.
Zu Beginn widme ich mich der Frage nach dem Bildungsbegriff, indem ich die
Entwicklung dessen in der Vergangenheit skizziere.
Danach komme ich dann zur Kritischen Theorie. Zuerst beantworte ich die Frage
nach der Bedeutung der Kritischen Theorie und erkläre dann kurz zentrale
Schlagworte, um schließlich herauszufinden, was kritische Bildungstheorie meint.
Dann ziehe ich noch ein persönliches Fazit.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1.Bildung
1.1.Historische Herleitung
1.2.Begriffsabgrenzung
2. Kritische Theorie
2.1 Allgemeines
2.2.Kritische Theorie- traditionale Theorie
2.3. Erkenntnis und Interesse
3. Zentrale Begriffe der kritischen Theorie
3.1.Aufklärung
3.2.Emanzipation
3.3.Kritik
4. Der Bildungsbegriff im Rahmen der kritischen Theorie
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
In dem Seminar „Kritische Bildungstheorie“ setzten wir uns mit zentralen Texten der Bildung unter dem Gesichtspunkt der Kritischen Theorie auseinander. Hierbei sollte ein Einblick in verschiedene Sichtweisen geboten werden.
Die Ausschreibung im kommentierten Vorlesungsverzeichnis charakterisierte den Inhalt folgendermaßen: „Im Zentrum kritischer Bildungstheorie steht die emanzipative Subjektwerdung des Individuums in der widerspruchsvollen Verschränkung von psychisch- biographischen und historisch-gesellschaftlichen Abhängigkeiten“.
Ziel also war es, anhand der Lektüre und Reflexion verschiedener Autoren die Frage zu klären, was kritische Bildungstheorie bedeutet. Wir reflektierten zu Beginn den Begriff der „Bildung“, um uns schließlich der „Kritischen Theorie“ anzunähern, indem wir Adornos Halbbildung beleuchteten, kamen so zu Klafkis „Kategorialen Bildung“, vertieften dann noch mal in Adornos Halbbildung und setzten uns schließlich mit Heydorns „Widerspruch zwischen Bildung und Herrschaft“ auseinander.
Die Hausarbeit beschäftigt sich allgemein mit der Frage, was kritische Bildungstheorie ausdrückt, ohne hier einen Vertreter der Kritischen Theorie schwerpunktmäßig in Augenschein zu nehmen.
Als Grundlage meiner Arbeit dienen zum Teil die Artikel, die Grundlage des Seminars waren und zum Teil weiterführende Literatur, bzw. Originaltexte. Die Gliederung der Arbeit orientiert sich stark an der Gliederung des Artikels von Armin Bernhard „Bildung“, da er sich für die Erarbeitung der Thematik als sehr sinnvoll erwies.
Zu Beginn widme ich mich der Frage nach dem Bildungsbegriff, indem ich die Entwicklung dessen in der Vergangenheit skizziere.
Danach komme ich dann zur Kritischen Theorie. Zuerst beantworte ich die Frage nach der Bedeutung der Kritischen Theorie und erkläre dann kurz zentrale Schlagworte, um schließlich herauszufinden, was kritische Bildungstheorie meint. Dann ziehe ich noch ein persönliches Fazit.
1. Bildung
Wichtig bei Betrachtung des Bildungsbegriffs im Rahmen der kritischen Theorie ist, dass „Bildung nicht allgemein, abstrakt erfolgen kann, sondern immer eingebunden ist in eine Zeit, eine Epoche, abhängig von dort gegebenen kulturellen, gesellschaftlichen, politischen Verhältnissen.“ (Kaiser 1998, S.73). Entscheidend ist hierbei, unsere Situation der Moderne nicht aus den Augen zu verlieren.
Bildung ist eines vieler Dschungelthemen, bei dem man sich in einem Begriffsurwald befindet, ohne zu wissen, ob man je wieder herauskommt und wenn doch, an welcher Stelle dies sein wird.
Laut Armin Bernhard gehört Bildung zu „einer der wichtigsten, zugleich einer der umstrittensten Grundbegriffe des erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Denkens“ (Bernhard 1997, S. 62).
Grenzt man den Begriff der Bildung gegen den der Erziehung ab, der den „Geruch des Notwendig-Unvermeidlichen an sich hat und zudem auf den Umgang mit Unmündigen verweist, haftet dem Begriff der Bildung etwas Elitäres, fast Luxuriöses an“. (Giesecke 1999, S.80). Während sich Erziehung auf ein Handlungsproblem (Art und Ziel des Umgangs von Erwachsenen mit Nicht-Erwachsenen) bezieht, verweist der Begriff der Bildung auf ein „normatives Idealbild der menschlichen Persönlichkeit bzw. auf den Weg, der zur Verwirklichung dieses Idealbilds führen soll“ (Giesecke 1999, S. 80).
1.1.Historische Herleitung
Bildung ist kein Phänomen neuzeitlicher Gesellschaften. Bereits zu Beginn der Menschheit mussten sich die Menschen aktiv mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, um sich ihr Überleben sichern zu können. Auf diesem Weg waren sie gezwungen ihre Persönlichkeit auszubilden und schafften sich somit ihr rationales Subjektvermögen. Im Gegensatz zum Tier, sind Menschen nicht auf eine spezifische natürliche Umwelt fixiert, sondern von ihrer natürlichen Ausstattung her in der Lage sich ihrer Umwelt anzupassen. Durch Arbeit machen sich Menschen die Natur zu eigen, um in ihr leben zu können. Dieser Vorgang ist nicht instinktgesteuert, sondern eine bewusst gesellschaftliche Tätigkeit. Folglich bildet Arbeit das Bewusstsein (Bernhard 1997, S. 63).
Ein Bewusstsein über den Begriff der Bildung, bzw. Entwicklung einer Bildungstheorie machte sich jedoch erst später breit. Erstmals ist der Begriff der Bildung in der Mystik der 14. Jahrhunderts bei Meister Eckhardt zu finden, hier war Bildung von einem rein theologischen Sinngehalt geprägt: „Aktualisierung der Ebenbildlichkeit Gottes“. Somit beschreibt Bildung den Bezug des Menschen zu Gott (Böhm 2000, S. 75).
Jedoch erst Mitte des 18. Jahrhunderts, in der Zeit des deutschen Idealismus taucht er erneut auf. Es ist die Zeit des Untergangs der ständischen Gesellschaft, während die aufstrebende bürgerliche Klasse ihre Individualität entdeckt und versucht diese zur Entfaltung zu bringen (Giesecke 1999, S. 81). Ab jetzt trägt Bildung zur Befreiung des Menschen aus überkommenen Verhältnissen zum Selbstzweck bei. Der Übergang zur bürgerlichen Gesellschaft erschüttert somit die Grundlagen einer gottgegebenen Ordnung, die Menschen müssen nun für ihre Handlungen selbst einstehen. „Das Subjekt wird zum alleinigen Motor seiner Geschichte, zum Beweggrund seiner Aktivitäten, zur verursachenden Initiative seiner Handlungen, und Bildung wird zur wichtigsten Potenz, dieses individuelle Subjektvermögen in der realen Praxis herzustellen“. (Bernhard 1997, S. 64).
Die Neuhumanisten entdeckten eine Art „geistige Bildung“, die in Distanz zu den täglichen Pflichten bleiben sollte. Es wurde mit dem „Gebildeteten“ ein Persönlichkeitsideal geformt, was sich von dem vorherrschenden utilitaristischen Erziehungsideal (Ausbildung zum Arbeiter) absetzte. Sie forderten also vor der beruflichen Bildung eine Art „allgemeine Bildung“, eine „allgemeine, unspezialisierte Potenz des Humanen“ (Giesecke 1999, S. 81). Humboldt entwickelte also eine Theorie der „Menschwerdung des Menschen“, die ihn als Gestalter der Welt sah und nicht umgekehrt (Speck 1997, S. 136).
Mit Aufkommen der „sozialen Frage“ verschärfte sich auch die Frage nach der Verwirklichung des Bildungsbegriffs. Die Entwicklungen forderten eine Bildung, die Integration der Arbeiterschaft in den Staat und die bürgerliche Gesellschaft leisten konnte. Schließlich war Arbeit der Kern der Existenz der Arbeiter, deshalb wurde Abschied genommen vom Bild, Bildung sei nur mit Distanz zu den unmittelbaren Lebensaufgaben zu erreichen. Laut Spranger, führte der Weg der Allgemeinbildung nun über den Beruf: „Eine allgemeine Menschenbildung für Arbeiter ist nur möglich durch Berufsbildung, wenn also ihre Arbeit das Zentrum der allgemeinen Bildung wird“.
1.2. Begriffsabgrenzung
Wie bereits erwähnt meinen Erziehung und Bildung, auch wenn sie häufig in ähnlichen Zusammenhängen verwendet werden nicht dasselbe. Tatsächlich beziehen sich beide Begriffe auf Prozesse, die der „Reproduktion der Gesellschaft dienen“ (Bernhard 1997, S. 65). „Erziehung und Bildung sind auf die Wiederherstellung derjenigen Erfahrungen, Kenntnisse, Wissensbestände und Handlungsweisen orientiert, die die Gesellschaft zu ihrem Fortbestand und zu ihrer Weiterentwicklung benötigt“ (Gröll 1975).
Während sich Erziehung dem Vorgang der Einpassung in die Gesellschaft widmet, geht Bildung noch darüber hinaus und schließt das Bewusstsein mit ein. Folglich liefert Erziehung die Grundlagen für Bildung, indem der zu Erziehende gesellschaftliche Standards erlernt, um in dieser Welt zu überleben. Erziehung zielt also auf Gesinnung und Handeln, während Bildung sich mehr dem Selbst- und Weltverständnis der Individuen zuwendet. Dies geschieht im Wechselspiel mit der Welt, ist somit ein wie organischer Vorgang, der sich mit dem Wachstum einer Blume vergleichen lässt, die Erziehung zum Gedeihen braucht und niemals abgeschlossen ist, demzufolge also einen nicht endenden Prozess darstellt (Speck 1998).
Ein weiterer Unterschied ist die Tatsache, dass Erziehung in ihrem Wesen nach Macht von Menschen über Menschen ausdrückt, während Bildung dieses nicht beinhaltet: Bildung meint vielmehr individuelle menschliche Selbstverwirklichung, dem das Bildungswesen zu dienen hat (Giesecke 1999, S. 88). Hinzuzufügen ist noch, dass Bildung die Fähigkeit zur Distanz mit einbezieht.
Außerdem ist Erziehung ein bewusstloser Vorgang, während Bildung ein aktives geistiges Verhältnis zu unseren Lebensbedingungen voraussetzt: „Befreiung des Menschen über das Bewusstsein“ (Heydorn 1995b, S. 201).
Schließlich ist noch der Aspekt der Identitätsbildung von Bedeutung. Indem die lernenden Subjekte in Bildungsprozessen die Welt erschließen, werden sie gleichsam in die Lage versetzt, sich selbst zu erschließen und damit eine Identität auszubilden. Dies wird erst mit einsetzen der Bildung möglich, wenn also „Strukturierte Erinnerung, persönliche Retrospektive, in die Gegenwart eingebracht werden kann, die das Dasein nach rückwärts erschließt und damit die Perspektive in die Zukunft eröffnet“ (Gamm 1979b, S. 76).
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