Corporate Social Responsibility (CSR), Sustainability, Corporate Citizenship, Green Lifestyle – nachhaltiges Engagement ist nach mehrjährigem Diskurs kein Trend mehr. Vielmehr findet auf Unternehmens- und Konsumentenseite ein Paradigmenwechsel statt. Durch politische Zielvorgaben, wie die Agenda 21, das Kyoto Protokoll oder die Bali-Konferenz, und der daraus entstandenen weltweiten Diskussion sehen sich Unternehmen gezwungen, das Thema Nachhaltigkeit auch im Unternehmen zu diskutieren und zu integrieren.
Die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche ist durch die Ambivalenz – Enabler, als Querschnittsdisziplin und Basistechnologie für andere Branchen auf der einen, Verursacher, als energie- und ressourcenintensives Wirtschaftsfeld auf der anderen Seite – gekennzeichnet. Diese Gegensätzlichkeit ruft einen „Gut-Böse-Konflikt“ innerhalb der Branche hervor, dem durch nachhaltiges Handeln begegnet werden kann.
Es stellen sich somit folgende Fragen, die es zu untersuchen gilt.
• Was heißt Nachhaltigkeit?
• Was bedeutet Nachhaltigkeit in der IKT-Branche?
• Wo liegt Erweiterungspotenzial des derzeitigen Nachhaltigkeitsengagements?
• Wie könnte die Branche in Zukunft gestaltet sein?
• Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Branche künftig nachhaltig zu gestalten?
Diese Fragen sollen in der vorliegenden Master Thesis beantwortet werden. Dabei beziehe ich mich verstärkt auf die Betrachtung der Unternehmen als Akteure der Nachhaltigkeitsdebatte.
In den ersten drei Kapiteln der vorliegenden Arbeit wird der derzeitige Stand nachhaltiger
Entwicklung in der IKT-Branche untersucht. Dazu wird zuerst Nachhaltigkeit als allgemeiner
Begriff definiert und dann auf Unternehmensebene transportiert. Das Kapitel 3 zeigt Instrumente und Maßnahmen der bisherigen Umsetzung des Nachhaltigkeitsaspekts in IKT-Unternehmen. Im Zwischenfazit sollen gewonnene Erkenntnisse zusammengefasst und kritisch bewertet werden.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Prognostik. Anhand von Zukunftsszenarien wird ein Blick in die künftige Entwicklung des Nachhaltigkeitsengagements der IKT-Branche geworfen. Zur Erstellung der Szenarien werden nacheinander alle methodischen Schritte der Szenariotechnik durchgeführt. Im Anschluss sollen aus den Szenarien kurz-, mittel- und langfristige Ziele des nachhaltigen Engagements ermittelt und Handlungsempfehlungen zur Erreichung gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
Abstract/Gliederung
Verzeichnis der Abbildungen
Verzeichnis der Abkürzungen
1 Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Aufbau der Arbeit
2 Informations- und Kommunikationstechnologiebranche
2.1 Zentrale Kennzahlen der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche
2.2 Bedürfnisfeld Informations- und Kommunikationstechnologie
2.2.1 Anspruchsgruppen im Bedürfnisfeld Informations- und Kommunikationstechnologie
2.2.2 Zukünftige Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche
3 Vom Nachhaltigkeitsgedanken zum Corporate Responsibility Management
3.1 Historische Entwicklung des Nachhaltigkeitsbegriffs und –verständnisses
3.2 Übersetzung des Nachhaltigkeitsbegriffs auf Unternehmensebene
3.3 Integration des Nachhaltigkeitsengagements ins Managementsystem
3.4 Implementierung anhand der Sigma Guidelines
4 Corporate Responsibility Management in der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche: Eine Ist-Analyse
4.1 Begegnung ökologisch-nachhaltiger Anforderungen durch IKT-Unternehmen
4.2 Begegnung sozial-nachhaltiger Anforderungen durch IKT-Unternehmen
4.3 Begegnung ökonomisch-nachhaltiger Anforderungen durch IKT-Unternehmen
4.4 Integration des Nachhaltigkeitsengagements
4.5 Zwischenfazit und Kritik
5 Forschungsansatz
5.1 Methodischer Rahmen
5.2 Szenariotechnik
5.2.1 Exkurs: Zukunftsforschung versus Trendforschung
5.2.2 Typologie von Szenarien und Abgrenzung Szenarien zu Prognosen
5.2.3 Algorithmus der Szenariotechnik
6 Szenarienbildung
6.1 Szenario Analyse
6.1.1 Beeinflussende Faktoren (aktiv)
6.1.2 Beeinflusste Faktoren (passiv) 39 6.2 Szenario Prognostik
6.2.1 Empirische Merkmale der Untersuchung
6.2.1.1 Hypothesen der empirischen Untersuchung
6.2.1.2 Struktur der Grundgesamtheit
6.2.1.3 Stichprobenauswahl und Erhebungssituation
6.2.2 Hypothesenbildung und Transfer ermittelter Einflussgrößen in Fragestellungen
6.2.3 Datenerfassung und Auswertung
6.2.3.1 Hypothesenabgleich
6.2.3.2 Weitere deskriptiv statistische Auswertungen
6.2.4 Wahrscheinliche Entwicklung der ermittelten Einflussfaktoren
6.3 Szenarien: IKT
6.3.1 IKT 2020: Business as usual – Das Trendszenario
6.3.2 IKT 2020: Worst Case – Das Negativszenario
6.3.3 IKT 2020: Best Case– Das Positivszenario
7 Szenarientransfer und Schlussbemerkung
7.1 Kurzfristige Ziele der IKT-Branche und Handlungsempfehlungen zur Zielerreichung
7.2 Mittelfristige Ziele der IKT-Branche und Handlungsempfehlungen zur Zielerreichung
7.3 Langfristige Ziele der IKT-Branche und Handlungsempfehlungen zur Zielerreichung
7.4 Schlussbemerkung
8 Literaturverzeichnis
9 Anlagen
Abstract
Deutsch
Die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche ist durch die Ambivalenz – Enabler, als Querschnittsdisziplin und Basistechnologie für andere Branchen auf der einen, Verursacher, als energie- und ressourcenintensives Wirtschaftsfeld auf der anderen Seite – gekennzeichnet. Diese Gegensätzlichkeit ruft einen „Gut-Böse-Konflikt“ innerhalb der Branche hervor, dem durch nachhaltiges Handeln begegnet werden kann.
In den ersten drei Kapiteln der vorliegenden Arbeit wird der derzeitige Stand nachhaltiger Entwicklung in der IKT-Branche untersucht. Dazu wird zuerst Nachhaltigkeit als allgemeiner Begriff definiert und dann auf Unternehmensebene transportiert. Das Kapitel 3 zeigt Instrumente und Maßnahmen der bisherigen Umsetzung des Nachhaltigkeitsaspekts in IKT-Unternehmen. Im Zwischenfazit sollen gewonnene Erkenntnisse zusammengefasst und kritisch bewertet werden.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Prognostik. Anhand von Zukunftsszenarien wird ein Blick in die künftige Entwicklung des Nachhaltigkeitsengagements der IKT-Branche geworfen. Zur Erstellung der Szenarien werden nacheinander alle methodischen Schritte der Szenariotechnik durchgeführt. Im Anschluss sollen aus den Szenarien kurz-, mittel- und langfristige Ziele des nachhaltigen Engagements ermittelt und Handlungsempfehlungen zur Erreichung gegeben werden.
English
The Information and Communication Technology Industry is affected by the ambivalence – provider on the one hand, as a cross-cutting discipline and basic technology for other industries and polluter on the other hand. This evokes an inner good evil conflict, which can be challenged by sustained action.The first three chapters investigate the current state of sustainable development in the ICT sector. First, sustainability will be defined as a general term and then transported to the enterprise level. Chapter 3 shows the instruments and policies of the current implementation of the sustainability aspect in ICT companies. In the interim conclusions findings are summarized and critically evaluated. The second part of the thesis is devoted to forecasting. With the help of future scenarios, a glance is thrown into the future development of sustainability commitment of the ICT sector. To create the scenarios all methodological steps of the scenario technique are taken. Afterward on basis of the scenarios short-, medium- and long-term aims of sustainable commitment were identified and recommendations for action to achieve given.
Verzeichnis der Abbildungen
Abb. 1Die größten IKT-Unternehmen Deutschlands (Stand 02/2007)
Quelle: Hoppenstedt (2007): http://www.hoppenstedt.de/info_pdfs/PM_Top_ITK_Unternehmen.pdf (22.11.2007)
Abb. 2Anwendungsfelder von IK-Technologien
Quelle: BMBF (2007): IKT 2020, Forschung für Innovationen, Berlin,
Abb. 3Übersicht über Metatrends und wichtige Innovations- und Wachstumsfelder
Quelle: BITKOM (2007): Zukunft digitale Wirtschaft,
Abb. 4Vier Handlungsebenen nachhaltigkeitsorientierter Unternehmen
Quelle: BMU, econsense (Hrsg.) (2007): Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, Von der Idee zur Praxis: Managementansätze zur Umsetzung von Corporate Social Responsibility und Corporate Responsibility, Berlin,
Abb. 5Managementprozess
Quelle: www.roi-ally.com/images/pdca.png
Abb. 6Wertschöpfendes und ressourcenabhängiges Unternehmen im Vergleich
Quelle: Müller-Christ, G. (2003): Nachhaltiges Ressourcenmanagement oder: Wo ist der Ort der strategischen Initiative, In: Schmidt, M.,Schwegler, R. (Hrsg.): Umweltschutz und strategisches Handeln: Ansätze zur Integration in das betriebliche Management, Wiesbaden, 2003,
Abb. 7Merkmale des dualen Erfolgsbegriffs der Managementlehre
Quelle: Müller-Christ, G. (2003): Nachhaltigkeit und Effizienz, Theoretische Überlegungen zu einem dualen Erfolgsbegriff eines Managements von Umweltbeziehungen, In: Zabel, M. (Hrsg.) (2003): Theoretische Grundlagen und Ansätze einer nachhaltigen Umweltwirtschaft, Halle,
Abb. 8Sigma Leitbilder
Quelle: The Sigma Project (2003): The Sigma Guideline, Putting sustainable Development into practice, A guide for organisations, London (UK),
Abb. 9Sigma Managementprozess
Quelle: The Sigma Project (2003): The Sigma Guideline, Putting sustainable Development into practice. A guide for organisations, London (UK),
Abb. 10Schritte zum Umweltmanagement
Quelle: ZDH-ZERT (2007): Umweltmanagementsysteme, Umweltbewusstsein als Wettbewerbsvorteil, Verein für Qualität im Handwerk und der gewerblichen Wirtschaft e.V., Bonn,
Abb. 11Nachhaltigkeitsmission der Deutschen Telekom AG
Quelle: Deutsche Telekom AG (2008): Konzern-Nachhaltigkeitsstrategie 2006-2006, Bonn,
Abb. 12Nachhaltigkeitsstrategien der Deutschen Telekom AG
Quelle: Deutsche Telekom AG (2008): Konzern-Nachhaltigkeitsstrategie 2006-2006, Bonn,
Abb. 13Expected Business Behaviour Nokia Group
Quelle: Nokia Group (2006): Unternehmensbroschüre, Our story continues ,
Abb. 14Chancen und Risken nachhaltig orientierter IKT
Quelle: eigene Darstellung
Abb. 15Referenzmodell zukunftsorientierter Unternehmensgestaltung
Quelle: Gausemeier, J. (2004): Die Szenario-Analyse als Basis für Kompetenzmanagement, In: Rosenstiel, L. (2004): Strategisches Kompetenzmanagement, Gabler Verlag, Wiesbaden,
Abb. 16Abgrenzung Prognose- und Szenariobegriff
Quelle: Steinmüller, K-H (1997):
Abb. 17Szenariotrichter
Quelle: Albers, O., Broux, A. (1999): Zukunftswerkstatt und Szenariotechnik, Beltz Verlag, Basel,
Abb. 18Phasenmodell der Szenariotechnik nach Gausemeier
Quelle: Albers, O., Broux, A. (1999): Zukunftswerkstatt und Szenariotechnik, Beltz Verlag, Basel,
Abb. 19Diffusionsmodell der Integration von Nachhaltigkeit in den befragten Branchen
Quelle: eigene Darstellung
Abb. 20Q13: Erfüllung der Anforderungen an nachhaltiges Handeln durch das Unternehmen
Quelle: eigene Darstellung
Abb. 21Q10/11: Nachhaltigkeitsengagement des Unternehmens innerhalb der Branche
Quelle: eigene Darstellung
Abb. 22Wahrscheinliche Entwicklung der Einflussfaktoren
Quelle: eigene Darstellung
Verzeichnis der Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Fragestellung
Corporate Social Responsibility, Sustainability, Corporate Citizenship, Green Lifestyle – nachhaltiges Engagement ist nach mehrjährigem Diskurs kein Trend mehr. Vielmehr findet auf Unternehmens- und Konsumentenseite ein Paradigmenwechsel statt. Durch politische Zielvorgaben, wie die Agenda 21, das Kyoto Protokoll oder die Bali-Konferenz, und der daraus entstandenen weltweiten Diskussion sehen sich Unternehmen gezwungen, das Thema Nachhaltigkeit auch im Unternehmen zu diskutieren und zu integrieren.
Den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wird im Nachhaltigkeitsdiskurs eine besondere Aufgabe zuteil. Sie ermöglichten die Entdeckung des weltweiten Klimawandels, fördern den internationalen Informationsaustausch und dienen als Querschnittsdisziplin anderen Branchen wie der Logistik, Automobil-, Medizin- und Automatisierungstechnik als Basis. Die IKT-Branche ist von der Ambivalenz – Enabler1 auf der einen, Verursacher auf der anderen Seite – geprägt. Die Produktion ist durch hohen Energieaufwand, erheblichen Ressourcenverbrauch und ethisch umstrittene Arbeitsmethoden gekennzeichnet. Der Abbau von Coltan, einem wichtigen Rohstoff der IKT-Industrie, in der Demokratischen Republik Kongo unterstützt und verschärft bewaffnete Auseinandersetzungen und führt zu erheblichen gesundheitlichen und ökologischen Schäden. Die Ambivalenz der Branche ruft einen inneren „Gut-Böse-Konflikt“ hervor, dem durch nachhaltiges Handeln begegnet werden kann.
Es stellen sich somit folgende Fragen, die es zu untersuchen gilt.
- Was heißt Nachhaltigkeit?
- Was bedeutet Nachhaltigkeit in der IKT-Branche?
- Wo liegt Erweiterungspotenzial des derzeitigen Nachhaltigkeitsengagements?
- Wie könnte die Branche in Zukunft gestaltet sein?
- Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Branche künftig nachhaltig zu gestalten?
Diese Fragen sollen in der vorliegenden Master Thesis beantwortet werden. Dabei beziehe ich mich verstärkt auf die Betrachtung der Unternehmen als Akteure der Nachhaltigkeitsdebatte.
1.2 Aufbau der Arbeit
Die Beantwortung der Fragen erfolgt innerhalb von sieben Kapiteln. In den ersten drei Kapiteln soll der derzeitige Stand nachhaltiger Entwicklung in der IKT-Branche untersucht werden. Dazu wird zuerst Nachhaltigkeit als allgemeiner Begriff definiert und dann auf Unternehmensebene transportiert. Das Kapitel 3 zeigt Instrumente und Maßnahmen der bisherigen Umsetzung des Nachhaltigkeitsaspekts in IKT-Unternehmen. Im Zwischenfazit sollen gewonnene Erkenntnisse zusammengefasst und kritisch bewertet werden.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Prognostik. Anhand von Zukunftsszenarien wird ein Blick in die künftige Entwicklung des Nachhaltigkeitsengagements der IKT-Branche geworfen. Zur Erstellung der Szenarien werden nacheinander alle methodischen Schritte der Szenariotechnik durchgeführt. Im Anschluss sollen aus den Szenarien kurz-, mittel- und langfristige Ziele des nachhaltigen Engagements ermittelt und Handlungsempfehlungen zur Erreichung gegeben werden. Eine Schlussbemerkung rundet die Ergebnisse ab.
Nachhaltigkeit ist ein recht junges Tätigkeitsfeld für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie versteht sich als ein dynamischer Prozess und wir stehen erst am Anfang der Problemerkennenung. Eine vollständige Untersuchungsgrundlage existiert daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht und somit stellt diese Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit dar. Die Thesis bezieht die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen ein. Der geografische Fokus liegt auf Deutschland mit der Berücksichtigung, dass der Herstellungsprozess von IKT global stattfindet.
2 Die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche
2.1 Zentrale Kennzahlen der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche
Informations- und Kommunikationstechnologie fasst alle Technologien im Bereich der Information und Kommunikation zusammen. Dazu gehören Fernsprechtechnik und auch digitale Technologien. In Deutschland zählt die Informations- und Kommunikationstechnologie zu den größten Wachstumsbranchen. Nach Prognosen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekom- munikation und Neue Medien e.V. (BITKOM), der, neben dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), eine der wichtigsten Branchenvertretungen ist, wird für das Jahr 2007 in Deutschland mit einem Marktwachstum von 1,6% auf ein Marktvolumen von 148,8 Mrd.
EUR gerechnet.2 Auf europäischer Ebene liegt es bei 631 Mrd. Euro.3 Der Anteil der deutschen IKT-Branche am Bruttoinlandsprodukt hat sich seit 1995 von 4,7% auf 6,2% (Stand 2005) erhöht. Bei der Wertschöpfung ist der deutsche IKT-Sektor mit einem Plus von rund 40% sogar doppelt so schnell gewachsen wie die Gesamtwirtschaft.4 Die Beschäftigtenzahl lag im Jahr 2006 nach Informationen der BITKOM bei rund 800.0005 und damit gehört, laut einer Studie der Boston Consulting Group, etwa jeder zehnte Arbeitnehmer Deutschlands der IKT-Branche an6 Die folgenden zehn Unternehmen, geordnet nach Mitarbeiteranzahl und Umsatz, gehören zu den größten im deutschen IKT-Sektor. Die Hoppenstedt-Firmendatenbank dient hier als Basis.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Die größten IKT-Unternehmen Deutschlands (Stand 02/2007)
2.2 Bedürfnisfeld Informations- und Kommunikationstechnologie
2.2.1 Anspruchsgruppen im Bedürfnisfeld Informations- und Kommunikationstechnologie
Anspruchsgruppen im Bedürfnisfeld IKT oder der so genannten TIME Märkte (Telekommuni- kation, Informationstechnologie, Multimedia, Entertainment) sind private und öffentliche Haushalte sowie Unternehmen. Eine Besonderheit der IKT-Branche liegt in ihrer Querschnittsrelevanz. Als „Befähiger“ (Enabler) schafft sie technologische Grundlagen und Wettbewerbsvorteile für andere Industrie- und Dienstleistungsbranchen. General Purpose Technologies (Technologien mit allgemeiner Bedeutung) beeinflussen dabei die technologische Leistungsfähigkeit einer Volkswirt- schaft langfristig und nachhaltig. In Deutschland arbeiten heute etwa vierzig Prozent aller Industrieunternehmen mit hohem IKT-Einsatz.7
Die nebenstehende Grafik zeigt, welche Branchen in Deutschland wichtigste Verbundpartner der Informations- und Kommuni- kationstechnologiebranche sind.
Wachsende Bedeutung wird zum einen der Automobil-
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Anwendungsfelder von IK-Technologien
branche zugesprochen, da der Anteil an Embedded (eingebetteter) Software für Sicherheitstechnik und Navigation in Automobilen stetig zunimmt. Zum anderen wird der Bedarf an neuen Technologien aufgrund sich erschöpfender Ressourcen und nicht-erneuerbarer Energiequellen in der Energieerzeugung steigen.8
2.2.2 Zukünftige Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche
Globale gesellschaftliche Megatrends wie Globalisierung, Dynaxität (Verbindung von Dynamik und Komplexität) und Flexibilisierung9 bestimmen in der IKT-Branche folgende zukünftige Meta- Trends:
- Digitalisierung,
- Miniaturisierung,
- Multifunktionalität und Konvergenz,
- Flexibilität,
- Ubiquität.
Der Trend der Digitalisierung endet derzeit im so genannten digitalen Lebensstil und bedeutet den Einzug neuer Medien in den Alltag der Gesellschaft. Durch Angebote des Web 2.010 werden Filme, Lieder, Bücher usw. digital ins und vom Internet transportiert. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die virtuelle Welt des Online-Systems „Second Live“. In ihr können Nutzer in einem virtuellen, der realen Welt nachempfundenen Raum interagieren.11
Durch Digitalisierung von Text, Sprache und Integration bestimmter Protokolle und Standards ist es möglich, verschiedene Geräte untereinander zu vernetzen. Konvergenz und Miniaturisierung gehen nebeneinander einher, wie das Beispiel iPhone des Hard- und Softwareherstellers Apple Inc. zeigt.
Es vereinigt ein internetfähiges Mobiltelefon, Mp3-Player, Video-Player und Digitalkamera bei einer Größe von 115 × 61 × 11,6 mm (HxBxT).12
Eine Studie der BITKOM zur Zukunft der digitalen Wirtschaft ergänzt diese Metatrends durch drei weitere: Flexibilität, Ubiquität und Datennutzbarkeit. Laut dieser Studie wird IKT allgegenwärtig werden. Sie durchdringt unsere Umwelt in immer höherem Maße. Einzelne Geräte verbinden sich zu einem „Netz der Dinge“, einem System aus Technik. IK-Technologien sind heute Basis wirtschaftlicher Entwicklung. Globale Handels- und Produktionsmuster verlangen nach schnellen, einfachen und international nutzbareren Datentransfers. Sie ermöglichen, Daten effizient zu verwalten, für den Anwender nutzbar zu machen und kommerziell zu verwerten und dies in einem sich immer komplexer gestaltenden Umfeld. IKT gestattet flexible Geschäftsmodelle. Vor- und nachgelagerte Geschäftspartner können über die Unternehmensgrenze hinaus ins Unternehmen eingebunden werden.13
Im Rahmen der Studie wurden des Weiteren siebenundzwanzig strategische Wachstumsfelder innerhalb der vier Metatrends Konvergenz, Flexibilität, Ubiquität und Datennutzbarkeit evaluiert und in einer Tabelle zusammengefasst.14
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 Übersicht über Metatrends und wichtige Innovations- und Wachstumsfelder (Die in der Tabelle vorkommenden Werte haben innerhalb dieser Arbeit keine Bedeutung.)
Die Abbildung soll einen Überblick über künftige technologische Entwicklungen geben. Sie werden in die Beschreibung der Szenarien (Kapitel 6.3) einfließen und an dieser Stelle entsprechend erläutert.15
Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche stehen im Spannungsfeld weiterer globaler Megatrends. Dies sind Ressourcenverknappung und Überalterung. Die Menschheit wächst und wird in Schwellen- und Industriestaaten immer älter, ihr stehen allerdings kontinuierlich weniger Rohstoffe zur Verfügung. Der Ressourcenverbrauch der Informations- und Kommunikationstechnologien ist bislang in der Diskussion ein eher vernachlässigtes Thema. Das Wirtschaftsfeld wird als reine, wie es in der Literatur heisst, „weisse“ Branche angesehen, die keine negativen Auswirkungen auf Umwelt und Soziales vermuten lässt.
Dabei zählt die IKT-Branche zu den stärksten Energieverbrauchern und verursacht jährlich über 1,8 Mio. Tonnen Schrott (Stand 2005).16 Während der Herstellung eines einzigen Laptops werden z.B. durchschnittlich 19.000 kg Rohstoffe verbraucht, das sind kaum weniger als bei der Produktion eines PKWs. Nach der Nutzung können derzeit maximal 10% des gesamten Gerätes der Wiederverwertung zugeführt werden. Der „ökologische Rucksack“, wie der Ressourcenverbrauch im Nachhaltigkeitskontext genannt wird, ist prall gefüllt und die Produktion wirft aufgrund ihrer Verlagerung in Entwicklungs- und Schwellenländer Fragen sozialer Gerechtigkeit auf.
Nachhaltigkeit ist daher ein künftig wichtiger werdendes Thema, mit dem sich die IKT-Branche auseinandersetzen muss.17
3 Vom Nachhaltigkeitsgedanken zum Corporate Responsibility Management
3.1 Historische Entwicklung des Nachhaltigkeitsbegriffs und -verständnisses
Der Begriff Nachhaltigkeit wird im Alltag oft falsch verwendet. Laut einer Studie des Trendbüros Hamburg verstehen „nur die besser Gebildeten […] darunter ‚Umweltschutz’“.18 Die übrigen Teilnehmer der Studie konnten sich nur sehr wenig darunter vorstellen. Im Vorfeld dieser Arbeit soll in die Entwicklung des Nachhaltigkeitsverständnisses und die allgemeine Definition eingeführt werden.
Hans Carl von Carlowitz deutete bereits 1713 in seinem Werk zur Forstwirtschaft „Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ den Nachhaltigkeitsbegriff vor dem Hintergrund schwindender Holzressourcen folgendermaßen:
„Wird derhalben die größte Kunst/Wissenschaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen / wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen / daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentberliche Sache ist /
ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag.“ Heute wird dieser Abschnitt als
„verbrauche nicht mehr als nachwächst“ zusammengefasst.19
Als politisches Konzept erlangte Nachhaltigkeit mit Erscheinen des Abschlussdokumentes „Our common future“ der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter Vorsitz der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland im Jahr 1987 an Bedeutung. Im heute als „Brundtland-Report“ bezeichneten Bericht sind Entwicklungen dann nachhaltig, wenn „die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können.“20 Die Erstellung des Berichts war durch die Entdeckung der ökologischen Tragfähigkeit und Verantwortung durch die Industrialisierung initiiert worden. Der „Brundtland-Report“ sollte Antworten liefern, welche Auswirkungen die weltweit beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung auf die Umwelt hat und umgekehrt, inwieweit die ökologischen Folgen dieser Veränderungen wiederum die Wirtschaft belasten könnten.
Den nächsten bedeutenden Schritt zum heutigen Verständnis des Nachhaltigkeitsbegriffs lieferte die im Jahr 1992 durch die Konferenz der Vereinigten Nationen in Rio de Janeiro verabschiedete
„Agenda21“. Sie gilt als weltweites Aktionsprogramm zur Entwicklung einer umwelt- und sozialpolitisch zukunftsfähigen Lebensweise für das 21. Jahrhundert. Die Agenda besteht aus vierzig Kapiteln und ist Leitpapier für 179 Staaten. In Deutschland wurde im Jahr 2006 eine lokale „Agenda 21“ verabschiedet, die Nachhaltigkeitsthemen auf kommunaler Ebene regeln soll.
Das dieser Thesis zugrunde liegende Verständnis des Begriffs Nachhaltigkeit wurde 1997 durch die Enquete Kommission des Deutschen Bundestages eingeführt. Danach wird nachhaltige Entwicklung anhand eines Drei-Säulen-Modells definiert. Der Begriff der Nachhaltigkeit hat sich damit von der betriebswirtschaftlichen (Forstwirtschaft) zu einer systemischen Betrachtung gewandelt. Im Drei-Säulen-Modell wird davon ausgegangen, dass sich nachhaltiges Handeln nicht allein durch ökologische, sondern auch ökonomische und gesellschaftliche Tragfähigkeit auszeichnen muss, da sich diese drei Ansprüche gegenseitig bedingen. Zur Definition und Abgrenzung der drei Aspekte sollen die folgenden von der Enquete-Kommission aufgestellten Regeln des ganzheitlich nachhaltigen Handelns im Dreiklang dienen. 21 (Hier stark zusammengefasst.)
Regeln der ökonomischen Nachhaltigkeit22:
- Effiziente Bedürfnisbefriedigung unter Gewährleistung eigener und übergeordneter Interessen.
- Preisstabilität: Preise sollen Knappheit der Ressourcen, Produktionsfaktoren, Güter und Dienstleistungen widerspiegeln.
- Die Gestaltung des Wettbewerbs soll funktionsfähige Märkte, Innovationen, langfristige Orientierung und gesellschaftlichen Wandel fördern.
- Die ökonomische Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft soll quantitativ vermehrt und qualitativ verbessert werden.
Regeln der ökologischen Nachhaltigkeit:23
- Die Abbaurate erneuerbarer Ressourcen soll deren Regenerationsrate nicht überschreiten.
- Stoffeinträge in die Umwelt sollen sich an der Belastbarkeit der Umweltmedien orientieren.
- Gefahren und Risiken für die menschliche Gesundheit sind zu vermeiden.
- Das Zeitmaß anthropogener Einträge bzw. Eingriffe in die Umwelt muss in ausgewogenem Verhältnis zum Zeitmaß der für das Reaktionsvermögen der Umwelt relevanten natürlichen Prozesse stehen.
Regeln der sozialen Nachhaltigkeit:24
- Die Menschenwürde und freie Entfaltung der Persönlichkeit sowie Entfaltungschancen sind zu gewährleisten.
- Jedes Mitglied der Gesellschaft erhält Leistungen von der solidarischen Gesellschaft.
- Jedes Mitglied der Gesellschaft muss entsprechend seiner Leistungsfähigkeit einen solidarischen Beitrag für die Gesellschaft leisten.
- Das in der Gesellschaft vorhandene Leistungspotenzial soll für künftige Generationen erhalten werden.
Alle drei Aspekte sollten gleich gewichtet werden. Allerdings wird in der Literatur der ökologischen Säule meist eine höhere Bedeutung zugeordnet, da davon ausgegangen wird, dass das ökologische System die Grundvoraussetzung für die zwei weiteren Systeme bildet.25
Die Notwendigkeit einer Implementierung des Nachhaltigkeitsgedankens in die Unternehmen besteht nicht allein aus ökologischer, sozialer und ökonomischer Sicht. Der gesellschaftliche
Diskurs zu Nachhaltigkeit ist heute so weit fortgeschritten, dass auch die kulturelle Einflussnahme des Themenfeldes betrachtet werden muss.
Exkurs: Kulturelle Bedeutung von Nachhaltigkeit
Leitbilder, wie das von der Enquete Kommission vorgeschlagene Regelwerk, können „top-down“ oder „bottum-up“26 von der Gesellschaft implementiert werden. Nachhaltige Entwicklung wurde nach Blättel-Mink „…eher von unten durch die Ökologie-Bewegung […] zum gesellschaftlichen Leitbild in der westlichen Welt.“27 Die Gründe dafür sieht Blättel-Mink in der „reflexiven Modernisierung“. Individuen koppeln sich ab von gesellschaftlichen Zusammenhängen. Dazu benötigen sie allerdings fortwährend Informationen, um ihr Handeln verantworten zu können.28 Das Interesse der Konsumenten an den Hintergründen steigt.
Innerhalb der letzen zehn Jahre hat sich ein weiterer Paradigmenwandel vollzogen. Heute wird weitgehend das von Helmut Klages entwickelte Konzept eines „mehrdimensionalen Wertewandels“ geteilt. Danach hat sich eine Verlagerung von Pflicht- und Gehorsamswerten zu Werten von Autonomie und Selbstverwirklichung, von Disziplin und Opferbereitschaft zu hedonistischen Werten, weg von extrinsisch-materiellen (Einkommen, Karriere) hin zu intrinsisch-immateriellen Werten (Leistungslust, Spaß) vollzogen.29
Dieser „Patchwork-Charakter“ umweltbezogenen, kollektiven Handelns führt heute zu marketingrelevanten Zielgruppenmodellen wie den LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability). Dieser „Ausrichtung des Lebensstils auf Gesundheit und Nachhaltigkeit“ folgen in den USA 30% und in Deutschland 15% der Gesamtbevölkerung – mit steigender Tendenz.30
Unternehmen müssen sich daher nicht zuletzt auch wegen des gesellschaftlichen Drucks mit der Nachhaltigkeitsthematik auseinandersetzen. Die Umsetzung dessen ist Schwerpunkt des nächsten Kapitels.
3.2 Übersetzung des Nachhaltigkeitsbegriffs auf Unternehmensebene
Nicht nur auf gesellschaftlicher, auch auf Unternehmensebene wird Nachhaltigkeit verschieden formuliert oder im Sprachgebrauch falsch verwendet. Es wird von „nachhaltiger Senkung des
Preisniveaus“, „nachhaltiger Entwicklung der Aktienkurse“ oder „nachhaltiger Absicherung der Wettbewerbspositionen“ gesprochen. Damit soll ausgedrückt werden, dass Maßnahmen mindestens mittelfristigen Bestand haben sollen.31 Dies berücksichtigt allerdings, wie im vorhergehenden Kapitel erläutert, nur einen Teil der Nachhaltigkeitssphäre. In der Literatur finden sich verschiedene Ansätze zur Übertragung der Leitsätze der Enquete Kommission auf Unternehmen.
In einer Veröffentlichung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und econsense, dem Forum für nachhaltige Entwicklung der deutschen Wirtschaft, wird beim Versuch, Nachhaltigkeit für Unternehmen zu operationalisieren, dem 3-Säulen-Modell die vierte Säule der Integration hinzugefügt. Sie befasst sich mit der „Zusammenfassung der drei vorgenannten Herausforderungen sowie der Integration des Umwelt- und Sozialmanagements in konventionelle Managementsysteme“32. Ausgehend von diesen vier Aspekten ergeben sich folgende vier Handlungsebenen für nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen:
1.Ökoeffektivität: Grad der Erfüllung ökologischer Anforderungen
2.Sozioeffektivität: Grad der Erfüllung sozialer Anforderungen
3.ökonomische Effektivität: bildet sich aus der Verbesserung der Ökoeffizienz und/oder der Sozioeffizienz
4.Integration der drei Aspekte
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4 Vier Handlungsebenen nachhaltigkeitsorientierter Unternehmen
Die Ökoeffektivität ist ein Erfolgskriterium zur Beurteilung, inwieweit ein Unternehmen den ökologischen Herausforderungen (siehe Kap. 3.1: Leitsätze Enquete Kommission) begegnet. Sie
„misst den Grad der absoluten Umweltverträglichkeit, das heißt, wie gut das Ziel der angestrebten Minimierung von Umwelteinwirkungen erreicht wurde.“33 Dabei müssen die Ziele klar definiert sein, da Umweltmaßnahmen von verschiedenen Stakeholdern auch unterschiedlich bewertet werden. Außerdem kann beispielsweise der Verzicht auf bleihaltige Hilfsmittel in der Produktion positiv bewertet werden. Wird anstatt des Bleis allerdings ein anderer Giftstoff verwendet, fällt die Bilanz wieder negativ aus. Instrumente zur Zielerreichung gesteigerter ökologischer Effektivität sind z.B. Ökobilanzen, Stoffstrom- und Materialflussanalysen.34
Primäre Herausforderungen der sozialen Auseinandersetzung von Unternehmen sind eigene Legitimation und Sicherung gesellschaftlicher Akzeptanz. Dies geschieht auf betrieblicher Ebene
durch Berücksichtigung von Faktoren wie Gleichberechtigung, Fairness und Leistungsgerechtigkeit. Auf Gesellschaftsebene kommen Maßnahmen des kulturellen und sozialen Engagements wie Gesundheitsförderung, Kultursponsoring oder Entwicklungshilfe zum Tragen. Da bis heute noch kein einheitliches Muster zur Herangehensweise an soziale Anliegen definiert wurde, kann Sozioeffektivität als Grad der Erfüllung sozialer Bedürfnisse nur sehr oberflächlich beschrieben werden. Laut der BMU/econsense-Studie verbessern Managementansätze die Sozioeffektivität eines Unternehmens wenn sie „…zur Reduktion sozial unerwünschter und zur Förderung sozial erwünschter Wirkungen beitragen.“35 Ein weit verbreitetes Konzept der Bemühungen zur sozialen Nachhaltigkeit in Unternehmen ist beispielsweise das so genannte Corporate Citizenship. Ihm liegt zu Grunde, dass sich das Unternehmen als Bürger und Teilhaber einer Gesellschaft sieht und so Gemeinwesen und Eigennutz verbunden werden.
Die traditionelle Steigerung ökonomischer Effektivität besteht darin, den Unternehmenswert und die Rentabilität zu erhöhen. Im Nachhaltigkeitsdiskurs wird diese Ebene um die ökologische und soziale Effizienz erweitert. Neben der rein ökonomischen Effizienz, dem Verhältnis zwischen erreichtem monetären Ergebnis und eingesetzten Ressourcen, werden hier die Ökoeffizienz (ökonomisch-ökologische Effizienz) und die Sozioeffizienz (ökonomisch-soziale Effizienz) hinzu addiert. Dies bedeutet, dass das Umwelt- und Sozialmanagement so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten ist.
Ziel des Integrationsanspruchs ist die Einbettung von Sozioeffektivität, Ökoeffektivität und Ökologischer Effektivität im Unternehmen. Diese Aufgabe gilt aufgrund ihrer Komplexität und des Konfliktpotenzials als die größte Herausforderung für das Management. Ziel ist es, das Nachhaltigkeitsengagement in der Unternehmensführung zu verankern und ins bestehende Management zu übernehmen.36
3.3 Implementierung des Nachhaltigkeitsengagements ins Managementsystem
Zur Erfüllung dieser vier Herausforderungen werden zahlreiche Ansätze des Nachhaltigkeitsmanagements angeboten. Dazu gehören neben weiteren Konzepten und Instrumenten die Nachhaltigkeitsmanagementsysteme. Auf diese soll sich innerhalb der Arbeit beschränkt und in diesem Kapitel näher erläutert werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Managementsysteme helfen, den Kreislauf der Manage-mentprozesse (Plan-Do-Check und Act) anhand festgelegter Steuerungs- und Kontrollmechanismen zu systematisieren und zielgerichtet zu lenken. Unternehmensleitbilder und -grundsätze bilden dabei den Rahmen.
Die Integration des Nachhaltigkeitsgedankens in diesen Managementprozess gestaltet sich jedoch schwierig. Wie die unten stehenden Abbildungen deutlich machen, haben konventionelle (Fokus: Wertschöpfung) und nachhaltigkeitsorientierte, insbesondere ressourcenabhängige Unternehmen vollkommen verschie-dene Perspektiven auf Unternehmensführung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6 Wertschöpfendes und ressourcenabhängiges Unternehmen im Vergleich
Abb. 7 Merkmale des dualen Erfolgsbegriffs der Managementlehre
Nach Müller-Christ gestaltet Nachhaltigkeit die Managementlehre neu. Wird sich die Führung eines Unternehmens der eigenen Abhängigkeit von knapper werdenden Ressourcen bewusst, verändern sich grundlegende Sichtweisen im Management. Umwelt wird nicht mehr als Ressourcenpool, sondern als wieder aufzufüllende Quelle gesehen. Grundlage der Überlebensfähigkeit eines Unternehmens ist nicht allein der Absatz, sondern auch der Ressourcennachschub.37 „Diese Lesart der Nachhaltigkeitsdiskussion stellt eine Weiterentwicklung der strategischen Managementlehre dar, die die Bewertung des betrieblichen Erfolges nicht allein von der Zweckerreichung abhängig macht, sondern auch von der Sicherstellung aller Produktionsmittel und Ressourcen, die für eine dauerhafte Wirtschaftsweise benötigt werden. […] Die Steuerungsgrößen des betrieblichen Erfolges wurden erst in der Anpassung an Marktstrukturen, dann in Erfolgspotenzialen, dann in Kompetenzvariablen, dann in Kernkompetenzen und heute in Ressourcen gesehen.“38
An diesem Punkt wird der Begriff des Corporate Responsibility Managements eingeführt. Er entstammt dem ursprünglichen Corporate Social Responsibility (CSR) Management. In jüngster Vergangenheit wurde dazu übergegangen das „Social“ aufgrund von Übersetzungsfehlern
auszublenden. „Social“ wurde vom Englischen ins Deutsche oftmals fälschlicherweise als „sozial“, nicht wie es richtig heißen muss, als „gesellschaftlich“ übersetzt.39 Corporate Responsibility bedeutet unternehmerische Verantwortung gegenüber allen Stakeholdern – Gesellschaft, Staat und Umwelt. Innerhalb dieser Arbeit soll der Begriff des Corporate Responsibility Management (CR Management) dem Begriff des Nachhaltigkeitsmanagements gleichgestellt werden. Der Grund dafür ist die synonyme Verwendung in der Praxis.
Mit der Umsetzung dieses Verständnisses in Managementsysteme hat sich die British Standards Institution (BSI), das britische Pendant zum DIN-Institut, sowie das Institute of Social and Ethical Accountability (ISEA) und ebenfalls das Forum for the Future beschäftigt. Sie entwickelten ein Leitliniensystem zur Integration des Nachhaltigkeitsmanagements in konventionelle Managementsysteme – die „SIGMA Guidelines“. SIGMA steht für „Sustainability Integrated Guidelines for Management“ (Nachhaltigkeitsintegrierte Richtlinien für das Management). Nach einer vierjährigen Entwicklungs- und Testphase wurden die „SIGMA Guidelines“ 2003 in London vorgestellt. Ziel ist die Integration nachhaltig-ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte von Geschäftsprozessen in ein übergreifendes Managementkonzept. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Berücksichtigung der – in den meisten Standards vernachlässigten – strategischen und taktischen Perspektive.40
Die Leitlinien bestehen aus drei Teilen: den Grundprinzipien, dem Managementprozess (Strategie) und den jeweils dazu gehörenden Werkzeugen (Taktik). Die Grundprinzipien erklären die wichtigsten Ziele einer umwelt- und sozialverträglichen Unternehmensführung. Dabei werden fünf Kapitalarten betrachtetet, das finanzielle, produzierte, gesellschaftliche, menschliche und natürliche Kapital.41
Das gesamte Kapitalsystem ist vom Prinzip Verantwortlichkeit umgeben und ist auf die Erfüllung aller vier Säulen des
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Abb. 8 Sigma Leitbilder
Nachhaltigkeitsmanagements ausgerichtet. Durch das diesem Kapitalsystem zugrunde liegende Verständnis ist es möglich, Ökoeffizienz und Sozioeffizienz in Managementziele zu integrieren. Die fünf Arten des Kapitals sollen gleichermaßen profitieren, wenn die vier Phasen des Managementprozesses, Plan-Do-Check-Act, ineinander greifen.42
3.4 Implementierung anhand der Sigma Guidelines
Die Plan-Phase des Kreislaufs beinhaltet eine geteilte Aufgabenstruktur. Zuerst soll, hier unter Leadership & Vision zusammengefasst, eine Nachhaltigkeitsvision entwickelt und die Unterstützung der Unternehmensführung sichergestellt werden.
Leadership & Vision
In diesem ersten Schritt werden grundlegende Eigenschaften der Nachhaltigkeit im Unternehmen erklärt und zusammen mit der Entscheidungsführung festgehalten. Zur Umsetzung dessen, werden im Papier Vorschläge unterbreitet. Zuerst muss ein Geschäftsmodell, das nachhaltige Ziele ins bestehende Modell einbettet, erstellt werden. Um dies ganzheitlich gestalten zu können, soll im Vorfeld ein Dialog mit allen
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Abb. 9 Sigma Managementprozess
beteiligten Stakeholdern stattfinden, um deren Sichtweisen und Einflussmöglichkeiten wahrzunehmen. Im Anschluss sind das Senior Management und die Geschäftsführung durch Workshops oder ähnliche Veranstaltungen in den Entwicklungsprozess der nachhaltigen Unternehmensvision einzubinden. Aufbauend auf die in diesen Konferenzen beschlossene Vision werden Richtlinien formuliert und wiederum mit den wichtigsten Stakeholdern besprochen. Feststehende Leitsätze (Mission) werden dann mittels Trainingsprogrammen intern und Kommunikation intern und extern vermittelt. Außerdem muss analysiert werden, inwiefern Integrationsbarrieren für die neue Vision und Mission in die bestehende Unternehmenskultur bestehen. Unterstützt die bisherige Kultur die neue nachhaltige Vision? Ist dies nicht möglich müssen Kapazitäten und Ansätze zur Veränderung geschaffen werden.43 Die Mission der IBM Deutschland GmbH zum Beispiel wird in Form von elf Leitsätzen der „Corporate Policy“ zusammengefasst.44
Planning
Der zweite Teil der Plan-Phase widmet sich dem eigentlichen „Planning“. Nun werden konkrete Schritte definiert, die zur Leistungsverbesserung erforderlich sind. Zur besseren Beratung der strategischen und taktischen Planung wird zuerst eine Ist-Analyse bestehender Nachhaltigkeitsbemühungen unternommen. Dazu werden unter anderem alle markt- und wertschöpfungsrelevanten Daten des Unternehmens geprüft, Führungsstrukturen und -prozesse untersucht, Mitarbeitergespräche geführt und Maßnahmen der Konkurrenz mit denen im eigenen Unternehmen verglichen (Benchmarking). Diese Analyse zieht sich durch alle organisatorischen Einheiten des Unternehmens vom Einkauf über die Personalentwicklung bis zum Vertrieb. Anschließend geht der Blick nach außen. Es wird geprüft, inwieweit rechtliche und gesellschaftliche Bedingungen bislang eingehalten wurden und wo Nachholbedarf besteht. Dieser Schritt ist gerade aufgrund internationaler Produktion und dem Umgang mit Problemstoffen in der IKT-Branche äußerst wichtig. Im Anschluss an diese internen und externen Analysen werden übergeordnete Ziele des Nachhaltigkeitsmanagements in einem Impact & Outcome Report (Wirkungs- und Leistungsbericht) zusammengestellt. Nach der groben Zielvereinbarung werden dann konkrete strategische Maßnahmen zur Implementierung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit formuliert. Diese lassen sich in Kurz-, Mittel- und Langfristige unterteilen und anschließend, nach vermutetem Aufwand zur Integration, Priorität aus gesellschaftlicher Sicht und organisationalen Ertrag in einer Rangfolge auflisten. Aus den einzelnen Taktiken bilden sich Projekte, die in jeweiligen Projektplänen münden. Sigma bietet unterstützend eine Nachhaltigkeits-Scorecard an, die sich an das konventionelle Balanced Scorecard System anlehnt.45 Alle Schritte sollen durch interne Kommunikationsmaßnahmen unterstützt werden.46
Delivery
In der Delivery-Phase, der Do-Phase des Managementkreislaufs, findet die Integration der vorab entwickelten Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Betrieb statt. Dies geschieht auf Basis des Changemanagements (Änderungsmanagement). Sämtliche Informationen der zu verändernden Prozesse aus den vorhergehenden Analysen werden ins Changemanagement eingebunden. Wichtigste Stakeholder sind hier die Mitarbeiter. Mit ihnen muss so früh wie möglich der Dialog gesucht werden, da sie die ersten sind, die Veränderungsprozesse in der Praxis umsetzen sollen. Workshops, Trainings, Coachings und die Identifikation und Einbindung von Changeleadern, Mitarbeitern mit großem sozialen Netzwerk und positiver Einstellung zum Veränderungsprozess, werden als geeignete Instrumente des Wissensmanagements in dieser Phase empfohlen. Interne und externe Kontrollen sowie der ständige Austausch mit Anspruchsgruppen, sowohl staatliche als auch nichtstaatliche Organisationen (Lobbyismus), begleiten sämtliche Maßnahmen. Dies soll ein optimales Änderungsmanagement sicherstellen.47
Monitoring, Review and Report
In der Monitoringphase der Sigma-Leitlinien vereinen sich Check- und Act-Herausforderungen des konventionellen Managementkreislaufs. Hier prüft man, ob Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden konnten und erstellt im Bedarfsfall Ansätze zur zukünftigen weiteren Optimierung. Im Vorfeld der Überprüfungen muss der interne Auditstamm, Mitarbeiter die Kontrollen durchführen, geschult und Messinstrumentarien entwickelt werden. Sind sämtliche Revisionen abgeschlossen, werden die Ergebnisse intern kommuniziert und extern an wichtige, am Nachhaltigkeitsprozess beteiligte Stakeholder, weitergegeben und mit ihnen ausgewertet. Die gewonnenen Daten sind Grundlage zur anschließenden Prüfung der Effektivität durchgeführter Nachhaltigkeitsstrategien und -taktiken, die in der Planungsphase entwickelt worden waren. Bei Bedarf müssen auch diese korrigiert und mit Anspruchsgruppen diskutiert werden. Oftmals sind Abänderungen selbstverständlich, da sich externe und interne Bedingungen wirtschaftlicher und ressourcenbedingter Natur ändern. Dem Monitoring schließt sich die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts und dessen Kommunikation an.48 Er wird meist jährlich angefertigt und beinhaltet eine vollständige Auflistung der vom Unternehmen implementierten Maßnahmen zur ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit. Durch die Wiederholung der Schritte 1 bis 4 ergibt sich ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.
In den folgenden Kapiteln soll der Ist-Zustand des Nachhaltigkeitsmanagements in der IKT- Branche dargestellt und auf Erweiterungspotenziale untersucht werden.
4 Corporate Responsibility in der Informations- und Kommunikationstechnologie- branche: Eine Ist-Analyse
Moderne Industriestaaten von heute sind auf diversen Informations- und Kommunikationstechnologien begründet. Diese sind die Basis der so genannten Informationsgesellschaft. Die Geschwindigkeit der Adaption von IK-Technologien bestimmt die Leistungsfähigkeit von Unternehmen und nicht zuletzt auch der gesamten Gesellschaft.
Die Besonderheit der IKT-Branche im Nachhaltigkeitskontext liegt in der Ambivalenz von Informations- und Kommunikationstechnologien als Querschnittsdisziplin. Auf der einen Seite wäre nachhaltiges Handeln ohne sie gar nicht realisierbar. IK-Technologien ermöglichten die Entdeckung des Klimawandels, verbessern stetig die Informationsverteilung, erhöhen Markttransparenz und stärken die Selbstorganisation einer Gesellschaft. Auf der anderen Seite bereiten Produktion und Nutzung von IK-Geräten und -Dienstleistungen beträchtliche Umweltbelastungen und durch die wachsende Komplexität der Informationsgesellschaft auch soziale Risiken. Neben der Ambivalenz bestimmt die Problematik des Rebound Effects (auch Bumerang-Effekt genannt) die nachhaltige Entwicklungen der Branche. Dieser Effekt beschreibt die Überkompensierung nachhaltiger Bemühungen, wie Einsparungen im Energie- oder Ressourcenverbrauch durch erhöhten Konsum, der den verringerten Verbrauch dann kumuliert wieder steigen lässt. Auf welche Art und Weise sich IKT-Unternehmen den Herausforderungen in punkto Nachhaltigkeit, ausgehend von den vier Säulen des Corporate Responsibility Managements nähern, zeigen die folgenden Kapitel.
4.1 Begegnung ökologisch-nachhaltiger Anforderungen durch IKT-Unternehmen
Die Herstellung von IKT ist mit einem hohen Energieverbrauch verbunden. In der Verwendungsphase ist dieser zwar weitaus geringer aber trotzdem notwendig zur Nutzung von Geräten und Dienstleistungen. Wie im Kapitel 2.2.2 bereits erwähnt, ist der Produktion neben Energie- auch ein hoher Ressourcenverbrauch beizumessen. Allein die Bereitstellung wichtiger Rohstoffe wie Coltan, Quecksilber, Blei, Kupfer verschlingt große Mengen an Ressourcen. Kurze Innovationszyklen verringern die Produktlebenszeit und fordern zu häufigen Neuanschaffungen auf. Durch den Wandel zur Informationsgesellschaft werden IK-Technologien allgegenwärtig. Geräte des privaten Bereichs wie Personalcomputer, Mp3-Player und Mobiltelefone sind zu Massengütern avanciert und verursachen bei ihrer Entsorgung entsprechend große Mengen an Elektroschrott. Sie enthalten zahlreiche Problemstoffe mit umwelt- bzw. gesundheitsschädlichen Wirkungen (z.B. halogenorganische Verbindungen und Schwermetalle) oder verursachen Probleme bei der Wiederverwendung, Verwertung bzw. Beseitigung. Ein Großteil der Altgeräte wird in Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien entsorgt und nicht recycelt. Rückgeführte Geräte werden größtenteils stofflich verwertet, eine Wiederverwendung des gesamten Produktes findet kaum statt. Energieeinsparungseffekte neuer Geräte werden durch den vermehrten Kauf billigerer Geräte überkompensiert (Rebound Effect).
Als Branche mit hohem Energieverbrauch verfolgen derzeit einige IKT-Unternehmen die Integration erneuerbarer Energien und Energiesparmaßnahmen. Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone rief im Mai 2007 ein Energiesparprogramm ins Leben. Dadurch sollen alte Mobilfunkstationen durch neue, energieeffizientere Stationen ausgetauscht und alternative Kühlsysteme und Stromsparfunktionen in Netzteilen verwendet werden. Vodafone will so rund 108 Mio. Kilowattstunden Strom einsparen und den CO2-Ausstoß um 70.000 Tonnen senken.49 Der Arbeitskreis AG Cycle der BITKOM erarbeitete ein umweltpolitisch und wirtschaftlich tragfähiges Rücknahme- und Verwertungssystem. Ein Teilziel war die „…nationale Umsetzung der Elektroschrott-Richtlinie (WEEE) und der Stoffverbots-Richtlinie (RoHS) in das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG).“50 Durch das ElektroG besteht seit 2006 unter anderem die Pflicht zur Errichtung eines Elektro-Altgeräte-Registers (EAR). Damit verbunden ist die Meldung der in Verkehr gebrachten Geräte sowie die anschließende Sammlung, Rücknahme, Behandlung und Verwertung.51 Dadurch sind Unternehmen gezwungen, kostenlose Rücknahmen von Altgeräten anzubieten und demontierbare bzw. recyclebare Produkte zu entwickeln. Ein Beispiel für eine derartige Rücknahmestelle ist die European Recycling Platform (ERP), die von Braun, Electrolux AB, Hewlett Packard und Sony im Dezember 2002 eingerichtet wurde.52
Weitere Instrumente des ökologischen Engagements im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie sind das so genannte Productsharing und der das „Design for Environment“. Productsharing betrifft hauptsächlich den Bereich der Servernutzung. Server verursachen einen hohen Energieverbrauch. Unternehmen wie Joyent stellen Serverinfrastruktur zur Verfügung, vermieten sozusagen „Raum“, damit Server optimal ausgelastet werden können.53
Der Ansatz des „Designs for Environment“ gewinnt in der IKT-Forschung immer mehr an Bedeutung. Daher soll er an dieser Stelle verstärkt erläutert werden.
Exkurs: Design for Environment
Um Nachhaltigkeit auf Produktebene zu berücksichtigen, sollten bereits in der Designphase eines Gerätes verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten aus technischer, ökonomischer und ökologischer Sicht untersucht werden. Die „umweltliche“ Betrachtung wird jedoch oft zum Teil bis zum Beginn der Produktionsphase zurückgestellt. Konstruktionsveränderungen nach der Entwicklungsphase führen dann meist zu einem erhöhten technischen und finanziellen Aufwand. Unter „Design for Environment“ werden Methoden und Werkzeuge verstanden, die ökologische Gesichtspunkte direkt in den Entwicklungsprozess von Produkten und Prozessen integrieren. Angesichts dessen, nehmen Unternehmen die ökologische Analyse bereits in einer frühen Entwicklungsphase auf. Dabei werden vier Elemente unterschieden: ökologisch verantwortbare Produktion, umweltverträgliche Verpackung und ökologisch nachhaltige Beseitigung sowie Recyclingfähigkeit.
Die Vielzahl an Problemfeldern der ökologischen Ausgestaltung in der IKT-Branche zeigt, dass sich dem Wirtschaftszweig Potenzial im umweltlich-nachhaltigen Handeln bietet. Innovationsreserven liegen in der kreislauffähigen und ressourcensparenden Bauteile- und Produktgestaltung, der energieeffizienten Gerätenutzung, dem Produkt- und Materialrecycling sowie der Ausgestaltung ökoeffizienter Konsum- und Nutzungsformen, d.h. einer Verlängerung und Intensivierung von Produktlebenszyklen.54 Geräte durch Aufbaumodule aufzurüsten, anstatt sie komplett neu anschaffen zu müssen, könnte dabei helfen, gleichzeitig ökologische (Lebenszyklus verlängern – Schrott mindern) und ökonomische Ziele (Wirtschaftlichkeit durch Bedienung kurzer Innovationszyklen) zu erreichen. Recyclinggerechte Konstruktionen und problemstofffreie Gestaltung von Geräten verbessern die Ökobilanz derartiger Techniken. Wiederverwertung und - verwendung gehören neben dem Stromverbrauch zu den größten ökologischen Baustellen.
4.2 Begegnung sozial-nachhaltiger Anforderungen durch IKT-Unternehmen
Die am Anfang des Kapitels beschriebene Ambivalenz der Branche findet sich auch in der sozialen Umwelt des Informations- und Kommunikationstechnologiesektors wieder. IK-Technologien verbinden räumlich getrennte Menschen, verbreiten Wissen und fördern Bildung in Ländern, die an diese Netzwerke angeschlossen sind. Im Gegenzug erweitern sie die Schere zwischen arm und reich für Menschen, die keinen Zugang zu IK-Technologien haben. Um der informationellen Zweiklassengesellschaft entgegen zu wirken, werden Elektrogeschenke nach Indien und Afrika gesendet. Unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit gelangen ausrangierte Computer, Telefone, Fernseher usw. als Spenden in Entwicklungsländer. Schätzungsweise bis zu 20% werden davon als unbrauchbarer Schrott direkt auf einfachen und ungesicherten Mülldeponien abgelagert. Schwermetalle z.B. vergiften Luft und Wasser angrenzender Wohnviertel.55
Aufgrund internationaler Produktions- und Zuliefererstrukturen gehören die Einhaltung von Menschenrechten und die Vermeidung von Korruption in Produktionsländern zu den dringenden Thematiken der sozialen Nachhaltigkeit. China hat sich für Deutschland zum bedeutendsten Liefererland von IKT-Gütern entwickelt. Wie das Statistische Bundesamt im Jahr 2007 mitteilte, lag China 2006 mit einem Anteil von 23,5% der Importe von IKT nach Deutschland weit vor den USA und Japan mit jeweils 10,1%. Weitere wichtige Lieferanten kommen aus anderen ostasiatischen Ländern (Korea (6,2%), Singapur (3,9%), Taiwan (3,6%) und Malaysia (3,0%)).56 Ein Großteil der Produktion findet in Schwellen- und Entwicklungsländern statt, in denen die Einhaltung ethischer Standards nicht gewährleistet werden kann. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Niedrigstlöhne und Kinderarbeit sind soziale Wirklichkeit und beginnen innerhalb des Wertschöpfungsprozesses von IKT-Produkten schon während der Rohstoffförderung.57
Selbst im Bereich des heimischen, deutschen Mitarbeiterschutzes gibt es Lücken. In einem von der IG Metall herausgegebenen Artikel wird darauf hingewiesen, dass Mitabeitern der Computer- und Halbleiterindustrie ein erhöhtes Krebsrisiko drohe.58
IKT-Anwendungen dringen teilweise tief in die Privatsphäre der Menschen ein, auch ohne dass dieser davon Notiz nimmt. Auf Internetseiten werden personenbezogene Daten abgefragt und gespeichert. Bei Telefongesprächen können Gesprächspartner und -dauer nachverfolgt oder gar aufgezeichnet werden. Die Schwelle zum möglichen Datenmissbrauch ist daher niedrig. Gerade durch die derzeit angeregte Diskussion über den gesetzlichen Datenschutz sind IKT-Unternehmen bemüht, Barrieren gegen Missbrauch dieser Art zu entwickeln. Die Technikfolgenabschätzung (TAB), eine Disziplin der deutschen Technologiepolitik, ist dabei elementarer Bestandteil der Beobachtung gesellschaftlicher und sozialer Folgen durch IKT. Die TAB beschäftigt sich unter anderem mit Sicherheitsforschung, den Unsicherheiten der Informationsgesellschaft und dem Abbau von Hemmnissen in der Verbreitung nachhaltiger Umwelttechnologien.59
IKT-Unternehmen reagieren auf soziale Herausforderungen mittels ähnlicher Instrumente wie andere Branchen und zwar mit unternehmenseigenen und branchenweiten Verhaltenskodizes. Der Großteil der marktbestimmenden Unternehmen, wie IBM, Dell und Hewlett Packard, hat sich dem
„Electronic Industry Code of Conduct“ (EICC) oder der „Global e-Sustainability Initiative“ (GeSI) angeschlossen. Die Inhalte des Kodex’ gliedern sich in die Bereiche Arbeit, Sicherheit & Gesundheit, Umwelt und Ethik.60 Auf Unternehmensebene werden Standards zur Entlohnung, Diversity, Genderangelegenheiten, Gesundheit, Förderung des Fachkräftenachwuchses u.ä. verfolgt. Die Einhaltung von Verhaltensstandards auf Lieferantenebene wird in den meisten Fällen durch die Unterzeichung einer „Nachhaltigkeitsvereinbahrung für Lieferanten“ geregelt. Darin werden Basisvoraussetzungen sozialer Natur, wie das Verbot von Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung sowie Arbeitsbedingungen und Gewerkschaftstätigkeit61 festgelegt.62 Um auch aus politischen Gründen einen sicheren Herkunftsnachweis für eines der wichtigsten Mineralien im IKT-Bereich, dem Coltan zu erhalten, – Coltan war Grund für die Kämpfe um Ausbeutungsrechte zwischen Ruanda und Kongo im Jahr 2004 – wurde ein chemisches Fingerprintverfahren mit Altersdatierung und entsprechenden Signaturen-Datenbanken eingeführt, das den illegalen Abbau stoppen soll.63
Weiteres Instrument der Umsetzung sozialer Nachhaltigkeit ist das im Kapitel 3.2 kurz erläuterte Konzept des Corporate Citizenships, dem Engagement um bürgerliche Belange am Unternehmens- standort. Dabei arbeiten Wirtschaft und Staat oft eng zusammen, wie bei der Gestaltung von Public Private Partnerships (PPP)(öffentlich-private Partnerschaften). Ein bekanntes deutsches Beispiel ist die „Initiative D21“. Unternehmen, wie Microsoft, Fujitsu Siemens, IBM, Oracle, Deutsche Telekom sind Mitglieder der „Initiative D21“, laut eigenen Angaben „Europas größte Partnerschaft von Politik und Wirtschaft für die Informationsgesellschaft“. Sie setzt sich unter anderem für mehr „Digitale Integration“, der Erweiterung des weltweiten Zugangs zu digitalen Technologien, ein.64
Die Herstellung von IKT ist in vielen Fällen ein sozial-ökonomisches Spannungsfeld: Gesundheitliche Risiken, erhöhte Unfallgefahren und die Verletzung von Arbeitnehmerrechten stehen gesellschaftlichen Vorteilen in Form von ausländischen Investitionen, einem erhöhten Beschäftigungsgrad und der deutlichen Wirkung auf das Wirtschaftswachstum gegenüber. In Ländern wie China und Indien trägt die Produktion zur Reduzierung der Armut und Förderung von Bildung bei. Im gleichen Atemzug ist sie allerdings oft auch verbunden mit Verletzung von Menschenrechten.
4.3 Begegnung ökonomisch-nachhaltiger Anforderungen durch IKT-Unternehmen
Auf ökonomischer Ebene ist mit dem Entstehen der heutigen Informationsgesellschaft die Bedeutung des IKT-Sektors stark gewachsen. So wird ein zunehmender Teil des deutschen Bruttosozialprodukts durch die Branche erwirtschaftet.
Unternehmen, Staat und große Teile der Privathaushalte nutzen intensiv digital vermittelte Informationen. Koordinationsprozesse finden zunehmend räumlich und zeitlich entkoppelt statt. IKT ist Triebkraft für die Arbeitswelt, verändert Freizeitverhalten, prägt neue Lebensstile und ist Basis der globalen Verflechtung. Wirtschaftlicher Erfolg ist mehr und mehr abhängig von der weltweiten Vernetzung. Die Weltwirtschaft wird durch die Möglichkeit schneller Informationsvermittlung getragen. Ein Zusammenbruch der Infrastruktur, hervorgerufen durch bspw. ein Versagen oder die Zerstörung von Unterseekabeln, die das weltweite Netz ermöglichen, würde in Industriestaaten zu großen monetären Verlusten führen. Sicherheitstechnologien versuchen, dieses Szenario zu verhindern und gewinnen daher zur Sicherung ökonomischer Vorteile an Bedeutung.
Nachhaltige Entwicklungen sehen sich in der ökonomischen Betrachtung einigen Hürden gegenüber. Im gesamtwirtschaftlichen Umfeld stehen anstatt einer Orientierung auf Langfristigkeit durch Ressourceneinsparungen und Engagement in soziale und gesellschaftliche Themen, eher Entscheidungen zur kurzfristigen wirtschaftlichen Entwicklung im Vordergrund. Der Wettbewerb um Anleger und Investoren steigert den Druck, möglichst schnell Profite zu erwirtschaften und hohe Renditen zu erzielen. Die Problematik des Shareholder Value-Ansatzes führt in vielen an der Börse notierten Unternehmen dazu, dass eher die kurzfristige Steigerung des Unternehmenswertes, als eine langfristige Unternehmensplanung angestrebt wird. „Die Börse honoriert keine nachhaltige Entwicklung, sondern reagiert nur auf kurzfristige Effekte.“65
[...]
1 Anmerkung: Anglizismus, keine direkte Übersetzung ins Deutsche möglich, am ehesten Befähiger, Schlüsselperson
2 BITKOM (2006): http://www.bitkom.org/de/presse/43408_43003.aspx (22.11.2007)
3 Ganswindt, T., Uskel, D., Schläffer, C. (2005): Wirtschaftliche und politische Chancen der Informationsgesellschaft, Boston Consulting Group, S. 7
4 Statistisches Bundesamt (2006): http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2006/02/PD06__071 ikt,templateId=r enderPrint.psml (22.11.2007)
5 BITKOM (2006): http://www.bitkom.org/de/presse/8477_38435.aspx (22.11.2007)
6 Ganswindt, T., Uskel, D., Schläffer, C., S. 9
7 Ganswindt, T., Uskel, D., Schläffer, C., S. 11
8 BMBF (2007): IKT 2020, Forschung für Innovationen, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin, S. 25
9 Burmeister, K. (2005): Lebenswelten 2015plus, Zwischen Megatrends und neuen Konsummustern, In: Z_punkt GmbH The Foresight Company (2007): The Trend towards Megatrends, Essen, S. 1-25
10 Anmerkung: Mit Web 2.0 wird ein Trend von sozialen Entwicklungen und technischen Elementen im WWW bezeichnet. Diese Anwendungen heben die klassische Rollenverteilung vom Sender und Empfänger auf., Vgl.: O’Reilly, T. (2005): What is the Web 2.0, http://www.oreilly.de/artikel/web20.html (22.11.2007)
11 Second Life Grid, Linden Lab (2006): www.secondlife.com (23.11.2007)
12 Apple Inc. (2007): http://www.apple.com/de/iphone/ (22.11.2007)
13 BITKOM (2007): Zukunft digitale Wirtschaft, Berlin, S. 6
14 BITKOM, S. 9
15 Anmerkung: Die einzelnen Technologien können in dieser Arbeit aufgrund des begrenzten Umfangs nicht im Einzelnen erläutert werden. Bei besonderem Interesse oder Erklärungsbedarf verweise ich auf die Studie.
16 Scharp, M. (2006): Verbesserung von Rohstoffproduktivität und Ressourcenschonung, Aktionsfeld Informations- und Kommunikationstechnologie, IZT, Düsseldorf, S. 6
17 Die Verbraucher Initiative e.V. (Bundesverband) (2006): Dreckspatz auf dem Schreibtisch, In: Verbraucher konkret (2006): Heft 4/06, Berlin, S. 22
18 Wippermann, P. (2007): Studie zur Konsum-Ethik 2007, Trendbüro GmbH, Hamburg, S. 16
19 Nesselrode, N. (1997): Nachhaltige Forstwirtschaft, In: Großmann, W.D. (Hrsg.) (1997): Nachhaltigkeit, Bilanz und Ausblick, Peter Lang , Berlin, S. 118
20 Hauff, V. (Hrsg.) (1987): Unsere gemeinsame Zukunft: Der Brundtland-Bericht, Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, Eggenkamp, Greven, S. 46
21 Deutscher Bundestag (Hrsg.) (1997): Konzept Nachhaltigkeit - Fundamente für die Gesellschaft von morgen, Enquete-Kommission zum Schutz des Menschen und der Umwelt des 13. Deutschen Bundestages, Bonn, S. 22-30
22 Deutscher Bundestag (1997): S. 24-27
23 Deutscher Bundestag (1997): S. 22-23
24 Deutscher Bundestag (1997): S. 27-30
25 Schick, H. (2007): Unternehmensgründung und Nachhaltigkeit, Rainer Hampp, München, S. 17
26 Anmerkung: top-down, engl. von oben nach unten, bottum-up, engl. von unten nach oben, betrifft im ersten Fall die Durchsetzung von der führenden Ebene auf untere Ebenen, im anderen Fall verhält es sich genau umgekehrt.
27 Blättel-Mink, B. (2001): Wirtschaft und Umweltschutz, Grenzen der Integration von Ökonomie und Ökologie, Campus, Frankfurt/Main, S. 69
28 Blättel-Mink, B., S. 69
29 Bundesumweltamt (Hrsg.) (2001): Sozialwissenschaftliche Analysen zu Veränderungsmöglichkeiten nachhaltiger Konsummuster, UNESCO-Verbindungsstelle für Umwelterziehung, München, S. 10
30 Parwan, P. (2007): www.lohas.de (16.11.2007)
31 Schaller, M. (2007): Das Abenteuer Nachhaltigkeit 01, podcast, http://www.podcast.de/podcast/7492/Das_Abenteuer_Nachhaltigkeit, (10.10.2007)
32 BMU, econsense (Hrsg.) (2007): Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, Von der Idee zur Praxis: Managementansätze zur Umsetzung von Corporate Social Responsibility und Corporate Responsibility, Berlin, S. 14
33 BMU, econsense, S. 13
34 BMU, econsense, S. 15
35 BMU, econsense, S. 15
36 BMU, econsense, S. 16f.
37 Anmerkung: Es wird davon ausgegangen, dass sich Ressourcen nicht plötzlich erschöpfen, sondern nach und nach knapper werden. Dies führt zu einer Verteuerung der Ressourcen und somit auch zu der Preissteigerung des Produktes Somit bedeutet die Verknappung keine sofortige Nichtüberlebensfähigkeit des Unternehmens, sondern eine Anpassung an veränderte Umstände. Dies kann in Form von Preisangleichung oder Forschung nach Alternativen geschehen.
38 Müller-Christ, G. (2003): Nachhaltiges Ressourcenmanagement oder: Wo ist der Ort der strategischen Initiative, In: Schmidt, M., Schwegler, R. (Hrsg.) (2003): Umweltschutz und strategisches Handeln, Ansätze zur Integration in das betriebliche Management, Wiesbaden, S. 94
39 Schmitt, K. (2005): Corporate Social Responsibility in der strategischen Unternehmensführung, Öko-Institut e.V., Berlin, S. 2
40 The Sigma Project (2003): The Sigma Guideline, Putting sustainable Development into practice, A guide for organisations, The Sigma Project, London (UK), S. 3-7
41 The Sigma Project, S. 1-9
42 Anmerkung: Weitere Nachhaltigkeitsmanagementsysteme sind z.B.: SAFE (Sustainability Assessment for Enterprises), GEMI SD Planer (Global Environmental Management Initiative), future Nachhaltigkeitscheck
43 The Sigma Project, S. 27-35
44 IBM Deutschland GmbH (2007): http://www-05.ibm.com/de/umwelt/leitlinien/index.html (24.11.2007)
45 Anmerkung: Die Balanced Scorecard ist ein Kennzahlensystem der Leistungsmessung eines Unternehmens.
46 The Sigma Project, S. 37-49
47 The Sigma Project, S. 50-55
48 The Sigma Project, S. 56-65
49 Vodafone D2 GmbH (2007): http://www.vodafone.de/unternehmen/presse/97943_111886.html (24.11.2007)
50 Mario, T. (2007): Vortrag auf der Fachkonferenz “sustainable IT”, 17.10.2007, Berlin, Präsentationspapier, S. 3
51 Umweltbundesamt (2007): Ziele und Inhalte, des Gesetzes über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und Elektronikgerätegesetz – ElektroG), Berlin, S. 1-3
52 Sony Ericsson (2007): www.sonyericsson.com/cws/companyandpress/aboutus/socialresponsibility/environment (24.11.2007)
53 Joyent Accelerators (2007): http://www.joyent.com/products (24.11.2007)
54 Behrendt, J., Pfitzner, R., Kreibich, R., Hornschild, K. (1998): Innovationen zur Nachhaltigkeit, Ökologische Aspekte der Informations- und Kommunikationstechniken, Springer Verlag, Heidelberg, S. 3-7
55 Manhart, A., Grießhammer, R. (2006): Soziale Auswirkungen der Produktion von Notebooks, Öko-Institut e.V., Freiburg, S. 37
56 Statistisches Bundesamt (2007): http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/zdw/2007/PD07__041 p002, (24.11.2007)
57 Manhart, A., Grießhammer, R. (2006): Soziale Auswirkungen der Produktion von Notebooks, Ökoinstitut e.V., Freiburg
58 IG Metall (2007): http://www.igmetall-itk.de/index.php?article_id=705 (24.11.2007)
59 Institut für Technikfolgenabschätzung (2008): http://www.oeaw.ac.at (18.01.2008)
60 GeSI (2007): http://www.gesi.org/about-gesi.html (24.11.2007)
61 Anmerkung: Tarifpolitik wurde in keiner der von mir recherchierten Lieferantenkodexe angesprochen.
62 Siehe Anlage 1: Lieferantenkodizes Royal Philips Electronics
63 Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2007): http://www.bgr.bund.de/nn_326194/DE/Themen/Min__rohstoffe/Projekte/Lagerstaetten__Forschung/LF__Herkunftsna chweis COLTAN.html (17.12.2007)
64 Initiative D21 (2007): Imagebroschüre, Initiative D21, Gemeinsam für die Informationsgesellschaft, Berlin, S. 5
65 Falk, B. (2007): Vortrag auf der Fachkonferenz “sustainable IT”, 18.10.2007, Berlin
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Sylvia Joeck (Autor:in), 2008, “IKT 2.0” - Zukünftige Entwicklung des Corporate Responsibility Management in Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120749
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