Ausgehend von einem kurzen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte des CV, stellt sich die Frage, wie stark in der Tradition verankerte Studentenverbindungen den Übertritt in eine neue Republik fanden, die sich deutlich von der „guten alten Zeit“ des Habsburgerreichs unterschied.
Wie sahen nun der Studienalltag und das gemeinschaftliche Vereinsleben eines Studenten einer katholischen Verbindung aus? Mit welchen praktischen Problemen hatten alle Studierenden nach Kriegsende zu kämpfen, und welche dunklen Schatten der Vergangenheit gewannen wieder zunehmend Einfluss am universitären Parkett? Welche Rolle spielte politisches Engagement im CV, und wie gestaltete es sich in der turbulenten Zwischenkriegszeit bis zum Anschluss an das Deutsche Reich?
Last, but not least stellt sich die Frage, welche Anreize der CV seinen Mitgliedern während einer sowohl politisch als auch wirtschaftlich schweren Zeit bieten konnte.
Der Versuch, Antworten zu finden, beginnt mit einer kleinen Rückschau in die Geschichte des CV, um sowohl dessen grundlegende Prinzipien als auch die historisch gewachsenen Probleme gegenüber Studenten anderer Auffassung darzulegen. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem Studienalltag nach Kriegsende: Es handelt von der schwierigen sozialen Lage vieler Studenten und beschreibt, durch welche Maßnahmen man innerhalb des CV darauf reagierte. Es sollen hier aber auch dunkle Seiten des CV, wie das Verhältnis zum Antisemitismus, behandelt werden. Im vorletzten Kapitel gehe ich der Rolle des CV im Ständestaat nach, bevor ich mit den Geschehnissen rund um die Universität unmittelbar vor bzw. nach dem Anschluss an Hitler-Deutschland schließe.
[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Prolog
2. Kurzer Abriss der Entwicklungsgeschichte des CV bis zur Ersten Republik
2.1. Entstehungsgeschichte konfessionell-katholischer Verbindungen
2.2. Widerstände und Konflikte
2.2.1. Religiöse Gefühle versus Freiheit der Wissenschaft
2.2.2. Verbot von Mensur und Duell
Exkurs: „Der Siegfriedkopf“ – ein umstrittenes Erbe aus der Zwischenkriegszeit
2.3. Der CV in der Ersten Republik – Umstellung auf neue Zeiten
3. Wiener katholisch korporierte Studenten der Zwischenkriegszeit:
Studentischer Alltag, Vereinsleben und politische Perspektiven
3.1. Studentischer Alltag in der Zwischenkriegszeit
3.1.1. Entwicklung der Universität Wien nach Kriegsende
3.1.2. Versuch einer vereinsmäßigen Organisation
3.1.3. Antisemitische Strömungen innerhalb der Wiener Studentenschaft
3.2. CV: Soziales und politisches Engagement im Spiegel der Zeit
3.2.1. Geschichte des sozialen Engagements
3.2.2. Tätigkeitsbereiche während der Zwischenkriegszeit
3.2.3. Engagement von Seiten der Studenten
3.2.4. Studentisches Vereinsleben in der Praxis
4. Die Rolle des CV im Ständestaat
4.1. Der CV und sein politisches Engagement im Ständestaat
4.2. Verhältnis zwischen CV und Heimwehr
4.3. Universitätspolitik zu Gunsten des CV
4.3.1. Hochschulerziehungsgesetz
4.3.2. Neue Regierungslinie gegenüber Links und Rechts
5. Aktivitäten des Wiener CV kurz vor bzw. nach dem Anschluss
5.1. CV-Mitglieder im Sturmkorps der Vaterländischen Front im Kampf gegen die Nationalsozialisten
5.2. CV im Widerstand
5.3. Universität und CV nach dem Anschluss
5.3.1. Auswirkungen auf CV-Mitglieder auf universitärem Boden
5.3.2. Verhaftungswelle im CV
6. Epilog
7. Appendix
7.1. Literaturverzeichnis
Quellen aus dem Internet:
7.2. Wiener Katholische Verbindungen der Zwischenkriegszeit
1. Prolog
Wien als älteste Universitätsstadt Österreichs wurde auch von ihren Studenten geprägt. Beschäftigt man sich ein wenig näher mit der Studentengeschichte, stellt man fest, dass sich die Studienzeit nicht bloß auf eine möglichst rasche Absolvierung der nötigen Prüfungen reduzieren lässt. „Student sein“ bedeutet mehr: Es ist auch eine soziale Definition einer inhomogenen Gruppe, die seit jeher das Streben nach Wissen vereint. Studenten wollten aber oft mehr als Wissen ansammeln, sie wollten auch die Welt nach ihren Ideen verändern. In diesem Zusammenhang halte ich den Zeitraum der Zwischenkriegszeit für besonders interessant, wobei mein Teil der Gruppenarbeit besonders die katholisch korporierten Studenten behandelt.
Ausgehend von einem kurzen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte des CV, stellt sich die Frage, wie stark in der Tradition verankerte Studentenverbindungen den Übertritt in eine neue Republik fanden, die sich deutlich von der „guten alten Zeit“ des Habsburgerreichs unterschied. Wie sahen nun der Studienalltag und das gemeinschaftliche Vereinsleben eines Studenten einer katholischen Verbindung aus? Mit welchen praktischen Problemen hatten alle Studierenden nach Kriegsende zu kämpfen, und welche dunklen Schatten der Vergangenheit gewannen wieder zunehmend Einfluss am universitären Parkett? Welche Rolle spielte politisches Engagement im CV, und wie gestaltete es sich in der turbulenten Zwischenkriegszeit bis zum Anschluss an das Deutsche Reich? Last, but not least stellt sich die Frage, welche Anreize der CV seinen Mitgliedern während einer sowohl politisch als auch wirtschaftlich schweren Zeit bieten konnte.
Der Versuch, Antworten zu finden, beginnt mit einer kleinen Rückschau in die Geschichte des CV, um sowohl dessen grundlegende Prinzipien als auch die historisch gewachsenen Probleme gegenüber Studenten anderer Auffassung darzulegen. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem Studienalltag nach Kriegsende: Es handelt von der schwierigen sozialen Lage vieler Studenten und beschreibt, durch welche Maßnahmen man innerhalb des CV darauf reagierte. Es sollen hier aber auch dunkle Seiten des CV, wie das Verhältnis zum Antisemitismus, behandelt werden. Im vorletzten Kapitel gehe ich der Rolle des CV im Ständestaat nach, bevor ich mit den Geschehnissen rund um die Universität unmittelbar vor bzw. nach dem Anschluss an Hitler-Deutschland schließe.
Als Quellen dienten mir neben Sekundärliteratur sowohl Zeitungsartikel als auch Festschriften von katholischen und liberal-schlagenden Verbindungen. An einigen Stellen habe ich auch auf Interviews, die ich im Rahmen meiner Diplomarbeit geführt habe, zurückgegriffen.
2. Kurzer Abriss der Entwicklungsgeschichte des CV bis zur Ersten Republik
2.1. Entstehungsgeschichte konfessionell-katholischer Verbindungen
Eigenständige, religiös geprägte Verbindungen entstanden zeitverzögert am Ende der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Abgesehen vom Dachverband Wingolf, dessen Mitglieder zum aktiven Christentum angeregt wurden (ohne sich jedoch auf eine bestimmte konfessionelle Lehrmeinung festlegen zu müssen), fand die Gründung der ersten katholischen Studentenverbindung 1841 in der Schweiz mit dem „Schweizerischem Studentenverein“ (StV) statt. Drei Jahre danach kann in München mit der „Helvetia Monacensis“ ein Zweigverein dieser katholischen Verbindung nachgewiesen werden. Zur gleichen Zeit entstand die erste deutsche katholische Studentenverbindung „Bavaria“, etwas später – 1851 – wurde die Aenania in München gegründet.[1] Zu den ersten österreichischen CV-Mitgliedern gehörten Studenten, die in Deutschland studierten und sich Verbindungen wie der Aenania München angeschlossen hatten.[2] 1859 wurde in Linz die katholische Studentenverbindung „Edelweiß“ aus der Taufe gehoben, die jedoch nach sechs Monaten wieder verboten wurde.[3] Gleichzeitig entstand am Innsbrucker Theologenkonvikt eine Sektion des Schweizerischen Studentenvereins (StV), die sich Helvetia Oenipontana nannte[4]. 1867 schlossen sich alle katholischen Verbindungen zum Cartell-Verband (CV) zusammen:[5] „Der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen ist ein Verband farbentragender, nichtschlagender Verbindungen mit den Prinzipien religio (Katholizität), scientia (Wissenschaftlichkeit), amicitia (Lebensfreundschaft), patria (Heimatliebe). Unter religio wird das katholische Bekenntnis verstanden. Im Rahmen seiner Grundsätze lässt der Cartellverband seinen Mitgliedern politische Freiheit.“ [6] Der CV war zunächst auf Universitäten beschränkt, ab 1897 war er auch auf anderen Hochschulen vertreten, und ab 1899 existierte oft mehr als eine Vertretung pro Hochschule.[7]
2.2. Widerstände und Konflikte
2.2.1. Religiöse Gefühle versus Freiheit der Wissenschaft
Die Gründung katholischer Verbindungen stieß in der akademischen Welt nicht immer auf Wohlwollen. Einige Wissenschafter hegten die Befürchtung, dass eine stärkere Betonung der Religion einer Gefährdung der akademischen Freiheit gleichkäme und zudem dem fragilen Religionsfrieden des Vielvölkerreiches schaden könnte.[8] Zu einer Eskalation kam es 1907/08 in der „Wahrmund-Affaire“ (1907/08) um Dr. Ludwig Wahrmund, einen Professor für Kirchenrecht an der Juridischen Fakultät Innsbruck. Als sein Vortrag über „Katholische Weltanschauung und Wissenschaft“ veröffentlicht wurde, fassten dies die Mitglieder des CV als Angriff auf ihre religiösen Werte auf. Nach Tumulten an der Universität musste Wahrmund versetzt werden.[9] Aus Protest kam es daraufhin österreichweit zur Gründung zahlreicher neuer katholischer Verbindungen.[10] Ähnliche Grundsatzdebatten im Bereich Freiheit der Wissenschaft versus Bedeutung der Religion hatte es zuvor auch schon in Graz um den Zoologen Oskar Schmidt gegeben, der als Rektor in einer Rede „Über den Darwinismus und seinen Einfluss auf die Zoologie“ absolute Freiheit der Wissenschaft von jeglicher kirchlicher Lehrmeinung forderte.[11]
2.2.2. Verbot von Mensur und Duell
Neben der Frage, wie weit Forschung gehen dürfe, ohne religiöse Gefühle zu verletzen, entbrannten zahlreiche Konflikte aus der Ablehnung der Mensur sowie in vielen Fällen auch des Duells aus Glaubensgründen.[12] Häufiger als die Benachteiligung von CV-Mitgliedern im Offiziercorps[13] waren allerdings handfeste Auseinandersetzungen um das Aufzugsrecht in Farbe und Vollwichs (mit Schläger) auf der Universität. Konfessionelle Verbindungen schlugen zwar keine Mensuren, betrachteten die Waffe aber traditionsbedingt als „ehrendes Abzeichen“ privilegierter Stände.[14] In Wien kam es um die Jahrhundertwende, als konfessionelle Verbindungen wie Austria oder Norica immer einflussreicher wurden, vermehrt zu Unruhen innerhalb der Studentenschaft. Anfänglich versuchten schlagende Burschenschaften, den Aufzug konfessioneller Verbindungen in voller Wichs durch Petitionen an den akademischen Senat und danach durch „Eigenjustiz“ zu vereiteln.[15] Speziell bei Rektorsinaugurationen ereigneten sich immer wieder heftige Kämpfe zwischen liberalen und katholischen Gruppierungen wie die „Austernschlacht“ in Wien. Zu einem tragischen Unfall kam es in Innsbruck, wo ein junger Medizinstudent 1912 nach einer Rauferei an den Folgen einer Gehirnblutung starb.[16] Von Seiten der Universität Wien versuchte man mittels eines allgemeinen Farbenverbotes die angespannte Lage zu entschärfen, doch die Gräben zwischen nationalen und konfessionellen Studentenverbindungen waren bereits zu tief, wie die Erklärung der nationalen Studentenschaft an den Rektor aus dem Jahr 1900 beweist: „Ehe die deutschnationale Studentenschaft die clericalen, deutsch- und bildungsfeindlichen Verbindungen als gleichberechtigt auf academischem Boden anerkennt und ihnen also das einzig den schlagenden Corporationen zustehende Recht des Farbentragens zugesteht, bringt sie lieber selbst das schwere Opfer und verzichtet auf das Recht des Farbentragens auf der Universität“. [17]
Bedingt durch gemeinsame Kriegserlebnisse kam es am Ende des Ersten Weltkrieges jedoch zu einer vorübergehenden Entspannungsphase zwischen katholischen und schlagenden Verbindungen[18], was dazu führte, dass 1918 sogar konkrete Verständigungsaktionen in Wien und Graz zustande kamen.[19] Diese sanfte Annäherung äußerte sich in gemeinsamen Listen bei den ersten Studentenausschusswahlen in Wien und Graz 1919. Das Erlanger Verbändeabkommen (EVA), in dem sich 32 Verbände, inklusive CV, verpflichteten, Streitigkeiten durch eigene Ehrengerichte zu schlichten, war ebenfalls ein Produkt der Kriegsteilnehmer.[20] 1921 trat das EVA in Kraft, stieß in der Praxis aber auf Ablehnung. Diesbezügliche Verhandlungen wurden noch bis 1926 geführt, scheiterten aber schließlich endgültig.[21] Die Zusammenarbeit zwischen deutschnationalen und katholischen Studenten klappte so lange bis der Mythos gemeinsamer Kriegserlebnisse allmählich erlosch und die Meinungen bezüglich einer großdeutschen Gemeinschaft wieder unterschiedliche Wege gingen: „Anfangs stand man vollkommen unter dem Eindruck des Weltkriegserlebnisses, das heißt, man dachte zuerst deutsch, dann erst katholisch-universell. Aus dieser Einstellung heraus, aus dem Erkennen der Werte deutschen Volkstums, bejahte man auch die Zusammenarbeit mit der deutschvölkischen Studentenschaft, ja man fühlte sich sogar so großdeutsch wie diese. (…) In den Alpenländern, in Graz und Innsbruck, konnte diese Strömung in ganz kurzer Zeit völlig überwunden werden, und bereits 1922 herrschte die katholisch-ultramontane Richtung souverän über die deutsche. Auf Wiener Boden wurde dieser Kampf erbitterter geführt und erst um 1930 gelang es, den deutschen Kurs endgültig zurückzudrängen und mundtot zu machen.“ [22]
Exkurs: „Der Siegfriedkopf“ – ein umstrittenes Erbe aus der Zwischenkriegszeit
Bis heute existieren auf dem Boden der Universität Wien Symbole aus der bewegten Geschichte des „Farbenbummels“. Eines der bekanntesten ist der so genannte „Siegfriedkopf“, der bis vor den jüngsten Umbauarbeiten in der Aula zu sehen war. Speziell in der Zwischenkriegszeit war die Skulptur mittwochs ein beliebter Treffpunkt zum „Farbenbummel“ und in Folge oft auch Ausgangspunkt für Schlägereien zwischen liberalen und konfessionellen Verbindungen sowie von Übergriffen auf jüdische Studenten.[23]
2.3. Der CV in der Ersten Republik – Umstellung auf neue Zeiten
Nach Zerfall der Monarchie musste sich das katholisch orientierte Verbindungswesen neu orientieren. Speziell das Prinzip „patria“ – bis dahin als „Treue zum Haus Österreich“ definiert – musste neu überdacht werden. Da sich der CV an die Entscheidungen des Episkopats hielt, trugen die Aussagen des Wiener Erzbischofs, Kardinal Piffl, zur Lösung dieses Problems bei: Piffl forderte die österreichischen Katholiken in einem Rundschreiben an alle österreichischen Bischöfe zur Loyalität zur neuen Republik auf. CVer, die mit dieser kirchlichen Linie nicht zufrieden waren, gründeten eigene legitimistische Verbindungen, aus denen die „Katholischen Österreichischen Landsmannschaften“ (K.Ö.L.) hervorgingen.[24] Einzelne Verbindungen wie die Nibelungia Wien forderten 1920 das Bekenntnis zum alten Österreich, was Kaisertreue entsprach. Bis zum Sommersemester 1922 zog sich das cartellrechtliche Hin und Her um Anerkennung oder Verwerfung der jungen Republik hin. Selbst nachdem die Republik-Monarchie-Frage formal erledigt war, sympathisierte so mancher mit dem monarchistischen Gedanken. Einige monarchistische Organisationen, wie der „Reichsbund der Österreicher“ und die Zeitschrift „Das neue Reich“, wurden von monarchietreuen Mitgliedern des CV gegründet.[25] Der „Akademische Bund der katholisch-österreichischen Landsmannschaften“, dem auch Wiener Verbindungen wie die Maximiliana angehörten, und der erst relativ spät – im September 1933 – gegründet wurde, erhob ebenfalls die „Treue zum Erzhaus Österreich“ zum Prinzip.[26]
Trotz solcher Strömungen war die Mehrheit der Studentenschaft innerhalb des CV, erfasst von der allgemein herrschenden politischen Stimmung, für eine Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich.[27] Dass die plötzlich kleine Republik die Anlehnung an den „großen Bruder“ zu brauchen glaubte, spiegelt sich auch in den Parteiprogrammen der jungen Demokratie wider.[28] In zahlreichen Cartellversammlungen beschäftigte man sich daher mit der „Deutschen Frage“. Der CV bekannte sich zwar zur „Einheit aller Deutschen“, vermied es aber, in seinen Beschlüssen einen staatsrechtlichen Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich zu fordern.[29] Es gab auch eine kleine Gruppe nationaler Katholiken im „Ring Katholisch-Deutscher Burschenschaften“ (RKDB), der sich 1925 in Deutschland konstituiert hatte. Diese Gruppe schied Mitte der zwanziger Jahre aufgrund ihrer Sympathie zum Nationalsozialismus aus dem CV aus.[30] Bereits 1923 hatte ein Ausschuss des Wiener Cartellverbandes zum aufkommenden Nationalsozialismus Stellung bezogen, indem er erklärte, dass das Parteiprogramm der NSDAP mit den katholischen Grundsätzen des CV unvereinbar wäre: „Wegen der Unmöglichkeit der Mitarbeit an dieser Bewegung wurde einstimmig beschlossen, dass kein Angehöriger des CV mit und ohne Couleur das Hakenkreuz tragen darf“. [31] Dennoch gab es auch danach innerhalb österreichischer Vereine Sympathien für den großdeutschen Gedanken.[32] Im Gegenzug existierten aber ebenso zahlreiche warnende Stimmen innerhalb der katholischen Verbindungen wie der CVer Otto Knoch, der bereits 1931 vor einem gefährlichen politischen Radikalismus in Deutschland warnte.[33] In den Reihen monarchistisch eingestellter Landsmannschaften hegten viele Zweifel am nationalsozialistischen System wie beispielsweise der aus dem Deutschen Reich nach Österreich emigrierte Dietrich von Hildebrand (Mitglied der KÖL Starhemberg). Als Herausgeber der Wochenschrift „Der Christliche Ständestaat“ deklarierte er sich häufig als Gegner des Nationalsozialismus.[34] Alfred Missong (KÖL Maximiliana) setzte sich ebenfalls mit spitzer Feder unter dem Pseudonym „Thomas Murner“ kritisch mit dem Antisemitismus auseinander.[35] Die vom Akademischen Bund der KÖL zwischen 1935 und 1938 herausgegebene Zeitschrift „Österreichische Akademische Blätter“ nimmt zum Thema Nationalsozialismus ebenfalls kritisch Stellung.[36]
Aufgrund der politischen Entwicklungen in Deutschland und Österreich kam es am 10. Juli 1933 zur Abspaltung vom reichsdeutschen CV.[37] Der neu gegründete ÖCV bestand aus 26 Verbindungen mit ca. 1.600 Aktiven und 3.200 Alten Herren.[38] Der deutsche CV wurde 1935 aufgelöst, der österreichische bestand noch bis zum Anschluss an Hitler-Deutschland 1938.[39] Zuvor erhielt der ÖCV durch die engen Verflechtungen zur Politik „staatstragende Bedeutung“, weil die meisten wichtigen Positionen mit Verbindungsmitgliedern besetzt wurden. Obwohl nicht alle bedeutenden CV-Mitglieder mit dem autoritären Führungsstil der Vaterländischen Front zufrieden waren, sah der Großteil der CVer sein Engagement im Ständestaat als Chance zur Umsetzung seiner Prinzipien.[40] So mancher CVer erblickte im Ständestaat ein „Experiment“ bzw. einen „heroischen Versuch“, um durch dieses „mutige Wagnis dem Öffentlichkeitsanspruch des Christentums angesichts der Herausforderung totalitärer Ideologien gerecht zu werden.“[41] Speziell in Wien wiesen viele Verbindungen der Zwischenkriegszeit wie Aargau, Nibelungia und Nordgau eine hohe Prozentzahl von Geistlichen auf – ein besonders prominenter Vertreter war beispielsweise Theodor Innitzer (NdW).[42]
3. Wiener katholisch korporierte Studenten der Zwischenkriegszeit: Studentischer Alltag, Vereinsleben und politische Perspektiven
3.1. Studentischer Alltag in der Zwischenkriegszeit
3.1.1. Entwicklung der Universität Wien nach Kriegsende
Nach Ende des Ersten Weltkrieges existierten im verkleinerten Österreich nur noch drei Volluniversitäten in Wien, Graz und Innsbruck, zwei Technische Hochschulen in Graz und Wien, die Hochschulen für Welthandel beziehungsweise für Bodenkultur sowie die Tierärztliche Hochschule in Wien, und die Theologische Fakultät in Salzburg. Die Wiener Universität wurde durch den Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie finanziell besonders stark in Mitleidenschaft gezogen, weil die Inflation der Nachkriegsjahre das Stiftungsvermögen zusammenschmelzen ließ.[43] Verschlimmert wurde der kriegsbedingte materielle und räumliche Engpass im universitären Raum durch die stetige Rückkehr von Studenten aus dem Krieg und deutschsprachige „Heimkehrer“ aus ehemaligen Gebieten der Monarchie nach 1918. Der Höchststand wurde im Wintersemester 1921/22 mit 29.514 Hörern erreicht, danach nahmen die Hörerzahlen wieder etwas ab. Der Anteil ausländischer Studierender verringerte sich in Wien jedoch stetig und fiel, im Vergleich zu 1928 mit sechzehn Prozent, 1937/38 auf einen Tiefstand von acht Prozent. Durch jüdischstämmige Studenten, die teilweise schon während des Krieges aus Angst vor russischen Pogromen nach Wien geflüchtet waren, fühlten sich viele Wiener Studenten in Folge der steigenden Konkurrenz in ihren Karriereaussichten bedroht, was antisemitische bzw. nationalistische Tendenzen zusätzlich anheizte.[44] In dieser angespannten politischen Atmosphäre wurde am 20.10.1918 in Wien ein „interfraktioneller Studentenausschuss“ gegründet, der Ende November in einer „deutschbürgerlichen Studentenschaft“, die sich für die Bevorzugung deutschstämmiger Hörer einsetzte, aufging.[45]
Studentenzahlen der Ersten Republik in der Bundeshauptstadt Wien [46]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Regionale Herkunft in Wien studierender CV-Studenten
Interne CV-Statistiken zwischen 1920 und 1929 zeigen, dass sich der überwiegende Teil studierender CVer – 1920: 49,7%, 1925: 40,6%, 1929: 41,2% – aus Wienern rekrutierte. Die Anteile der niederösterreichischen und oberösterreichischen Studenten waren etwa gleich stark.[47] Die Prozentsätze der Salzburger, Kärntner, Tiroler und Vorarlberger fielen aufgrund der Entfernung bzw. des teilweisen Vorhandenseins eigener Universitäten wesentlich geringer aus.[48]
3.1.2. Versuch einer vereinsmäßigen Organisation
3.1.2.1. Die „Deutsche Studentenschaft“ an der Universität Wien
1919 wurde die „Deutsche Studentenschaft“ (DSt) in Würzburg gegründet, um korporierte deutschsprachige Studenten aller Hochschulen – nicht nur jener in Österreich, sondern auch jener im Deutschen Reich, in der Tschechoslowakei und Danzig – zu vertreten. Hinter der Gründung der Deutschen Studentenschaft stand auch der Gedanke, die oft schlagkräftig ausgetragenen Differenzen zwischen den liberalen und konfessionellen Studentengruppen zu entschärfen, und so eine gemeinsame Hochschulpolitik zu ermöglichen.[49] Mit einem Mitgliederstand von ca. 120.000 Studenten sollte sie die höchste Instanz der Deutschen Studentenschaft sein. Am so genannten „Studententag“, der jedes Jahr im Juli stattfand, sollten Vertreter der einzelnen Studentenschaften je nach Stärke der örtlichen Studentenschaft – pro Tausend eine Stimme – über jeweils relevante Angelegenheiten abstimmen. Administrativ war die Deutsche Studentenschaft in zehn Kreise eingeteilt. Wien gehörte, zusammen mit den übrigen österreichischen Hochschulen, zu Kreis acht „Deutsch-Österreich“.[50] In Österreich agierte die „Deutsche Studentenschaft“ als Institution der deutschen Kultur- und Volksgemeinschaft auf bürgerlichen Grundlagen. Die Deutsche Studentenschaft kann als Vorläufer der heutigen Hochschülerschaft angesehen werden, sie hatte aber keine vereinsrechtliche Organisation und wurde deshalb vom Staat Österreich und der Universität nur informell bzw. im autonomen Bereich akzeptiert. Aus den ungeklärten rechtlichen Verhältnissen entwickelte sich bis 1933 die Diskussion über das österreichische Studentenrecht bzw. den Alleinvertretungsanspruch der Deutschen Studentenschaft gegenüber den akademischen Behörden an der Universität.
Die Deutsche Studentenschaft vertrat auch in Wien gemäß ihren Grundsätzen nur freiheitliche und konfessionelle Studenten; jüdische und sozialistische Studenten – unabhängig vom Organisierungsgrad – waren vom Wahlrecht jedoch ausgenommen[51]. Somit stellte sie keine demokratische Vertretung der allgemeinen Studentenschaft dar.[52] Dieses „Volksbürgerschaftsprinzip“ war verfassungsrechtlich bedenklich und der Zuerkennung einer Körperschaft öffentlichen Rechts nicht förderlich, weil nach dem Gesetz über das Staatsbürgerschaftsrecht vom 6.12.1918 zur Immatrikulation und Inskription alle österreichischen Staatsbürger ohne Unterschied hinsichtlich Konfession und Nationalität zugelassen werden mussten.[53] Eine vom akademischen Senat der Universität Wien eingesetzte Kommission flüchtete sich im Kampf gegen das „Fremdnationale“ in eine „vorübergehende Notbestimmung“, um die deutschen Staatsangehörigen Deutschösterreichs durch einen Numerus Clausus bevorzugen zu können.[54] Von Seiten der Christlichsozialen befürwortete neben anderen Persönlichkeiten Ignaz Seipel einen solchen Numerus Clausus im Rahmen eines Vortrages über „Christlichsoziale Kulturpolitik“ bei einer Frauenversammlung im Herbst 1920. Solche Maßnahmen wären seiner Ansicht nach als „Notwehrantisemitismus“ zu bezeichnen.[55]
[...]
[1] Gerhard Hartmann, Der CV in Österreich. Seine Entstehung, seine Geschichte, seine Bedeutung (Graz, Wien, Köln 1994) 12f. Und: Felix Hurdes, 100 Jahre CV-Gedanke. In: 100 Jahre CV-Gedanke. 80 Jahre Austria Wien. Festschrift anlässlich der CVV 1956 in Wien, ed. Vorort im ÖCV Austria Wien (Wien 1956) 5.
[2] Hartmann, CV 14.
[3] Die Geschichte des OCV. In: http://www.Oecv.or.at/hintergrund/geschichte.htm (Zugriff: Wien, am 18.8.2006).
[4] Hartmann, CV 14.
[5] Paul Gerhard Gladen, Gaudeamus igitur. Die studentischen Verbindungen einst und jetzt (München 1986) 35.
[6] Hartmann, CV 19f.
[7] Friedhelm Golücke, Studentenwörterbuch. Das akademische Leben von A bis Z (Graz, Wien, Köln 1987) 88.
[8] Siehe: Hartmann, CV 22. Und: Chronik der Vandalen April bis Juli 1908 – Maßnahmen zur „Abwehr des Klerikalen Ansturms auf die Freiheit der Universitäten“ in Graz. In: „Die Kraft hat in sich selbst Bestand ...“ 1894-1994 Corps Vandalia im Wandel eines Jahrhunderts, ed. Altherrenverband des Corps Vandalia (Graz 1995) 53.
[9] Hartmann, CV 45-51.
[10] CV-Vereinsgründungen im gesamten Gebiet der Monarchie: 1864-1895Þ 6; 1895-1914Þ 18. ÖCV Geschichte. In: http://iguan.magnet.at (Zugriff: Wien, am 8.8.2006). Vgl.: Die Gründungswelle 1907/8. In: Hartmann, CV 34f.
[11] Tradition und Herausforderung. 400 Jahre Universität Graz, ed. Kurt Freisitzer, Walter Höflechner, Hans-Ludwig Holzer, Wolfgang Mantl (Graz 1985) 40.
[12] Hartmann, CV 20-22. Und: Das Band, das und umschlingt – 1900-2000. Festschrift der K.Ö.H.V. Nordgau Wien, ed. Katholische Österreichische Hochschulverbindung Nordgau Wien im ÖCV (Wien 2000) 28f.
[13] Siehe Interview mit Dr. B. In: Silvia Kornberger, Grazer Studentenverbindungen. Von den Anfängen bis zur Reorganisation nach dem Zweiten Weltkrieg (Dipl. Arb., Graz 2001) 258. Und: Hartmann, CV 56.
[14] Michael Stickler, Der zweite Österreichische Cartellverband (= Veröffentlichungen der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung der Studentengeschichte, Wien 1968) 13.
[15] Stickler, 7.
[16] Hartmann, CV 52f.
[17] Stickler, 33.
[18] „Der Krieg hatte gezeigt, dass sich auch Studenten der religiösen Verbindungen, die Duell und Mensur ablehnten, im Feld kämpfend bewährt hatten. Der oft gebrauchte Vorwurf der Feigheit musste von den deutschnationalen Verbindungen zurückgenommen werden.“ In: Vorträge der ersten österreichischen Studentenhistorikertagung Wien 1974, ed. Österreichischer Verein für Studentengeschichte (= Beiträge zur österreichischen Studentengeschichte, Bd. 2, Wien 1975) 59.
[19] Rehberger, CV und Nationalsozialismus 14f.
[20] 75 Jahre Carolina. Geschichte der katholisch österreichischen Hochschulverbindung Carolina in Graz, ed. Carolina Graz (Graz 1963) 246.
[21] „Die Kraft hat in sich selbst Bestand ... “, ed. Akademisches Corps Vandalia (Graz 1995) 98.
[22] Erich Witzmann, Der Anteil der Wiener waffenstudentischen Verbindungen an der völkischen und politischen Entwicklung 1918-1938 (Wien 1940) 40f.
[23] Sonja Ferchert, In Stein gehauene Dolchstoßlegende. In: http://derstandard.at/?url=/?id=2449495 (Zugriff: Wien, am 17.8.2006).
[24] Hartmann, CV 83f.
[25] Ebd. 84f.
[26] Herbert Fritz, Reinhart Handl, Peter Krause, Gerhard Taus, Farben tragen, Farbe bekennen 1938-1945. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung (Wien 1988) 12.
[27] Hartmann, CV 85. Siehe auch: Ewald Wornay, Ob wir morgen noch dran denken … Die frühen Festschriften Nordgaus: ihre Zeit, ihre Botschaft, ihr Gegenwartsbezug. Ein kritischer Essay. In: Das Band, das uns umschlingt. Nordgau 1900-2000 (Wien 2000) 23-36.
[28] Anton Pelinka, Zur Österreichischen Identität. Zwischen Deutscher Vereinigung und Mitteleuropa. (Wien 1990) 31.
[29] Hartmann, CV 121f.
[30] Hochschulpolitik in Graz in den Jahren 1919 bis 1938 und das nationale Korporationsstudententum, ed. Harald Seewann (= Schriftenreihe des Steirischen Studentenhistoriker-Vereins, Folge 27, Graz 1999) 16.
[31] Robert Rehberger, CV und Nationalsozialismus. Ein Beitrag zur österreichischen und deutschen Studentengeschichte (Wien 1967) 22.
[32] „Die großdeutsche Einstellung in der Zwischenkriegszeit im Verband und die diesbezügliche Resolution 1921 wurden von Norica entschieden abgelehnt. Norica wollte sich in der Anschlussfrage nicht auf ein staatspolitisches Programm festlegen; im Sinne des Paragraphen "dass dem CV jede politische Betätigung fern liege". Dies hat aber zu dieser Zeit ein "deutsches Denken" nicht ausgeschlossen; ein Denken, das erst 1938 aufgegeben wurde. Dieser Zeitabschnitt und das Verständnis von "deutsch" sind eine äußerst komplizierte Thematik, welche hier nicht annähernd zufrieden stellend behandelt werden kann“ zitiert nach: 100 Jahre Norica von den Bbr Bernhard Moser und Otto Tschulik). In: http://www.norica.org/ (Zugriff: Wien, am 20.8.2006).
[33] Siehe: Akademische Monatsblätter 44, 1931/32 153-156. In: Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, ed. Dr. Peter Krause, Gerbert Fritz (Wien 1997) 115.
[34] Ebd. 165.
[35] Ebd. 164.
[36] Ebd. 167f.
[37] Das Jahr 1933 und die Auswirkungen. In: http://www.norica.or.at/norica/geschichte_nc.htm (Zugriff: Wien, am 20.8. 2006). Und: Felix Hurdes, 100 Jahre CV-Gedanke. In: 100 Jahre CV-Gedanke. 80 Jahre Austria Wien. Festschrift anlässlich der CVV 1956 in Wien, ed. Vorort im ÖCV Austria Wien (Wien 1956) 16f.
[38] ÖCV Geschichte. In: http://iguan.magnet.at/norica/eccv_geschichte.htm (Zugriff: Wien, am 20.8. 2006).
[39] Die Geschichte des ÖCV. In: http://www.oecv.or.at/hintergrund/geschichte.htm (Zugriff: Wien, am 20.8. 2006).
[40] Fritz, Handl, Krause, Taus, Farben tragen, Farbe bekennen 10.
[41] ÖCV-Seelsorger Dr. Gerhard Schultes, „Gaudium et spes“. In: Josef Schubert, Katholische Österreichische Studentenverbindung Rudolfina. Festschrift zum 80. Stiftungsfest e.V. KÖStV Rudolfina im ÖCV (Wien 1978) 8.
[42] Hartmann, CV 108.
[43] Jubiläumsausstellung 600 Jahre Universität Wien 1365-1965, ed. Wissenschaftliches Komitee der Universität Wien (Wien 1965)11f.
[44] Susanne Preglau-Hämmerle, Die politische und soziale Funktion der österreichischen Universität. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (Innsbruck 1986) 156f.
[45] Hartmann, CV 94. Siehe auch: Dr. Robert Hein, Studentischer Antisemitismus in Österreich (Wien 1984) 73.
[46] Hartmann, CV 90.
[47] Aus Niederösterreich stammende CV-Studenten: 1920: 20,9%, 1925: 23,3%, 1929: 24,9%; aus Oberösterreich stammende CV-Studenten: 1920: 21,5%, 1925: 23,3%, 1929: 24,9%. In: Popp, Der CV in Österreich 1864-1938 323-329.
[48] Salzburger CV-Studenten: 1920: 1,7%, 1925: 3%, 1929: 3,3%; Kärntner CV-Studenten: 1920: 1,5%, 1925: 0,9%, 1929: 0,7%; Tiroler CV-Studenten: 1920: 1,5%, 1925: 4,2%, 1929: 3,2%; Vorarlberger CV-Studenten: 1920: 2,2%, 1925: 3,6%, 1929: 5,2%; Burgenland: 1920: 2,4%, 1925: 1,9%. In: Popp, CV 323-329.
[49] „Da zeigte sich nun das erste Mal, wie der Weltkrieg das Gemeinschaftsgefühl geweckt hatte, wie bei den „Katholen“ das Zugehörigkeitsgefühl zur großen Gemeinschaft der deutschen Studierenden erwacht war. (…) Diese Symptome einer Einheit der deutschvölkischen und der deutschkatholischen Studentenschaft sollten nach dem Krieg die „Deutsche Studentenschaft“ begründen helfen.“ In: Witzmann 22. Siehe auch: Erika Weinzierl, Universität und Politik in Österreich. Antrittsvorlesung, gehalten am 11.6.1968 an der Universität Salzburg (= Salzburger Universitätsreden, Nr. 38, Salzburg, München 1969) 19.
[50] Helge Zoitl, "Student kommt von Studieren!" Zur Geschichte der sozialdemokratischen Studentenbewegung in Wien. (Zürich, Wien 1992) 338-340.
[51] Siehe: Die Frage des Wahlrechts zum Studentenausschuss. In: Brigitte Lichtenberger-Fenz, Volksbürgerschaft und Staatsbürgerschaft. Das Studentenrecht in Österreich 1918-1932 (Diss., Wien 1977) 29-32.
[52] Zoitl, "Student kommt von Studieren!" 286. Und: Lichtenberger-Fenz, Studentenrecht 73.
[53] DSt. – Vereinsform und Mitgliedschaft: „Die DSt. ist ein nicht rechtsfähiger Verein, der sich nach seiner Verfassung aus den deutschen Studentenschaften der Hochschulen des deutschen Sprachgebietes zusammensetzt. Diese Studentenschaften sind entweder wiederum nicht rechtsfähige Vereine (freie Studentenschaften) oder staatlich anerkannte und damit verfassungsmäßige Glieder der Hochschule und öffentlich-rechtliche Körperschaften.“ In: Handbuch der Deutschen Landsmannschaft, ed. Gesamtverband Alter Landsmannschafter E. V. (Stuttgart 1932) 135.
[54] Beschlüsse des akademischen Senates/Universität Wien vom 19.12.1918, zitiert nach dem Bericht des Rektors Becke/Universität Wien an das Staatsamt für Unterricht vom 2.1.1919, AVA-BMfU. Zitiert nach: Lichtenberger-Fenz, 12f.
[55] Ebd. 102f.
- Arbeit zitieren
- MMag. Silvia Kornberger (Autor:in), 2006, Studenten der Universität Wien in der Zwischenkriegszeit: Soziale Lage, Verbindungen und Politik - Rolle und Bedeutung des christlichen Verbindungswesens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120421
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