In dieser Hausarbeit soll es um den (Welt-) Theologen, Orientalisten, aber vor allem Religionswissenschaftler und - phänomenologen Wilfred Cantwell Smith gehen. Im Folgenden soll das Hauptaugenmerk auf seinen in dem von Mircea Eliade und Joseph Mitsuo Kitagawa herausgegebenen Sammelband „Grundfragen der Religionswissenschaft“ veröffentlichtem Aufsatz „Religionswissenschaft: wohin – warum?“ gehen. Des Weiteren soll ein kurzer Abriss über seine Begriffsstudie zur Definition seiner Vorstellung ‚Glauben’ gegeben werden, die einen wesentlichen Teil seiner phänomenologischen Ansätze der Religionswissenschaft ausmacht. Seine Religions- und Glaubensstudien lassen sich gleichsam als „eine späte Umsetzung dessen“ interpretieren, was „Schleiermacher in der Einleitung zu ‚Der christliche Glaube’“ anfänglich geplant hatte.
Sein Wirken wurde maßgeblich am Lehrstuhl für vergleichende Religionswissenschaft in McGill an der theologischen Fakultät geprägt. Zu dieser Zeit wendete sich Smith von seinen sozialgeschichtlichen Untersuchungen über den indischen Islam mehr der „religionswissenschaftlich-verstehenden Betrachtungsweise“ zu. Diese islamwissenschaftliche Forschung bildet auch den Ausgangspunkt seines Glaubens- und Religionsverständnisses.
In Deutschland ist Wilfred Cantwell Smith wenig rezipiert worden. Das kann schon an dem Sachverhalt festgestellt werden, dass man sogar heute wenige Übersetzungen seiner Arbeit finden kann.
Außerdem zählt Smith wohl zu den meist kritisierten Wissenschaftlern seines Faches. Bleeker und Per Kværne zum Beispiel beanstanden Smiths Einseitigkeit seiner „personalistische[n] Methodik“, während andere diese Begrenztheit auch seinem faith-Konzept vorwerfen.
Der einzige der wohl Smiths Programmatik aus „Religionswissenschaft: wohin – warum?“ übernommen und versucht hat weiterzuführen, war wohl Jacques Waardenburg. In seinen Ausführungen sind Kritiken, Änderungsvorschläge und andere Begrifflichkeiten zu verzeichnen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- "Personalistische Methodik" der vergleichenden Religionswissenschaft
- Der Begriff faith – 'Glaube' im religionsphänomenologischen Kontext
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Religionswissenschaftler Wilfred Cantwell Smith, insbesondere mit seinem Aufsatz „Religionswissenschaft: wohin – warum?“, und seiner Begriffsstudie zum Glauben. Ziel ist es, Smiths Ansatz einer vergleichenden Religionswissenschaft darzulegen und seine phänomenologische Methode zu erläutern.
- Smiths „personalistische Methodik“ der vergleichenden Religionswissenschaft
- Der Begriff „faith“ (Glaube) in Smiths religionsphänomenologischem Kontext
- Kritik an Smiths Ansatz und Rezeption in der Wissenschaft
- Smiths Einfluss auf die Religionswissenschaft
- Vergleich mit anderen Ansätzen der Religionswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt Wilfred Cantwell Smith als zentralen Wissenschaftler vor. Sie beleuchtet seinen Aufsatz „Religionswissenschaft: wohin – warum?“ und seine Begriffsstudie zum Glauben als Hauptfokus. Der Mangel an Rezeption Smiths in Deutschland und die Kritik an seiner „personalistischen Methodik“ werden kurz erwähnt, um den Kontext seiner Arbeit zu verdeutlichen. Die Einleitung etabliert somit die wissenschaftliche Bedeutung und den diskussionswürdigen Charakter von Smiths Werk.
„Personalistische Methodik“ der vergleichenden Religionswissenschaft: Dieses Kapitel analysiert Smiths Kriterien für die vergleichende Religionswissenschaft: Voraussetzungen, Aufgaben, Methoden und Ziele. Smith sieht eine neue Ära in der Religionswissenschaft angebrochen, die weg von der textbasierten Analyse des 19. Jahrhunderts und hin zur direkten Begegnung mit den Menschen und ihren Religionen geht. Er unterscheidet zwischen „äußeren“ und „inneren Aspekten“ von Religionen und betont die Bedeutung des persönlichen Kontakts („Personalisierung“) für ein authentisches Verständnis. Der Prozess der Personalisierung wird in verschiedenen Stufen erläutert, beginnend mit der unpersönlichen Betrachtung des „es“ bis hin zum interaktiven Dialog des „wir“ mit „euch“. Der Fokus liegt auf dem direkten Austausch und dem Abbau von Vorurteilen durch persönlichen Kontakt mit den Angehörigen verschiedener Glaubensgemeinschaften.
Schlüsselwörter
Wilfred Cantwell Smith, vergleichende Religionswissenschaft, Personalistische Methodik, Glaube (faith), Religionsphänomenologie, interreligiöser Dialog, Religionswissenschaft: wohin – warum?, Begriffsstudien.
Häufig gestellte Fragen zu: Hausarbeit über Wilfred Cantwell Smith
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Religionswissenschaftler Wilfred Cantwell Smith, insbesondere mit seinem Aufsatz „Religionswissenschaft: wohin – warum?“, und seiner Begriffsstudie zum Glauben. Ziel ist die Darstellung von Smiths Ansatz einer vergleichenden Religionswissenschaft und die Erläuterung seiner phänomenologischen Methode.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die zentralen Themen sind Smiths „personalistische Methodik“ der vergleichenden Religionswissenschaft, der Begriff „faith“ (Glaube) in seinem religionsphänomenologischen Kontext, Kritik an seinem Ansatz und dessen Rezeption, sein Einfluss auf die Religionswissenschaft sowie ein Vergleich mit anderen Ansätzen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur „Personalistischen Methodik“, ein Kapitel zum Begriff „faith“, eine Schlussbetrachtung und ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung stellt Smith und seine Arbeit vor und skizziert den Kontext. Das Kapitel zur Methodik analysiert Smiths Kriterien für vergleichende Religionswissenschaft, seine Abkehr von textbasierter Analyse und die Betonung persönlichen Kontakts. Der Fokus liegt auf dem direkten Austausch und dem Abbau von Vorurteilen.
Was ist Smiths „personalistische Methodik“?
Smiths „personalistische Methodik“ betont den direkten, persönlichen Kontakt mit den Menschen und ihren Religionen als Grundlage für ein authentisches Verständnis. Er unterscheidet zwischen „äußeren“ und „inneren Aspekten“ von Religionen und beschreibt einen Prozess der Personalisierung, der von der unpersönlichen Betrachtung bis hin zum interaktiven Dialog reicht. Der Fokus liegt auf dem Austausch und dem Abbau von Vorurteilen durch persönlichen Kontakt.
Wie wird der Begriff „faith“ (Glaube) behandelt?
Die Hausarbeit untersucht den Begriff „faith“ im religionsphänomenologischen Kontext von Smith. Es wird analysiert, wie Smith diesen Begriff in seinen Ansatz der vergleichenden Religionswissenschaft integriert und welche Bedeutung er ihm beimisst. Die genaue Herangehensweise wird im entsprechenden Kapitel detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Wilfred Cantwell Smith, vergleichende Religionswissenschaft, Personalistische Methodik, Glaube (faith), Religionsphänomenologie, interreligiöser Dialog, Religionswissenschaft: wohin – warum?, Begriffsstudien.
Wer ist Wilfred Cantwell Smith?
Wilfred Cantwell Smith ist ein zentraler Religionswissenschaftler, dessen Ansatz und Methodik in dieser Hausarbeit im Detail untersucht werden. Sein Aufsatz „Religionswissenschaft: wohin – warum?“ und seine Begriffsstudie zum Glauben bilden den Mittelpunkt der Arbeit.
Gibt es Kritik an Smiths Ansatz?
Ja, die Hausarbeit erwähnt die Kritik an Smiths Ansatz und seiner „personalistischen Methodik“ und diskutiert die Rezeption seiner Arbeit in der Wissenschaft. Die genauen Aspekte der Kritik werden innerhalb der Arbeit behandelt.
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- Josephine Ernst (Author), 2007, Ansätze zur vergleichenden Religionswissenschaft und zu den Begriffsstudien von Wilfred Cantwell Smith, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120407