Die vorliegende Arbeit untersucht die Interaktion in politischen Talkshows des deutschen Fernsehens. Talkshows sind ein besonderer Fall der Interaktion – sie grenzen sich von spontanen Alltagsgesprächen ab und sind durch eine hohe Komplexität gekennzeichnet. Hinzu kommen der öffentliche Charakter durch die Ausstrahlung im Fernsehen und die besonderen Rahmenbedingungen einer Fernsehproduktion.
Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Teilnehmer politischer Talkshows verhalten. Die Talkshows ANNE WILL, hartaberfair und Maybrit ILLNER werden mit einer Inhaltsanalyse untersucht. Mithilfe der Untersuchungsergebnisse lässt sich ein charakteristisches Bild der Interaktion in politischen Talkshows zeichnen.
Die Arbeit gliedert sich in insgesamt sechs Teile. Nach der Einleitung (Kapitel 1) folgt zunächst eine theoretische Betrachtung von Interaktion und Kommunikation (Kapitel 2). Kapitel 3 behandelt politische Talkshows als Beispiel für Interaktionsprozesse und enthält einen kurzen Abriss der historischen Entwicklung des Genres. Hier wird auch der Untersuchungsgegenstand mit relevanten Fragen und Thesen vorgestellt. Nach der Erläuterung der Inhaltsanalyse in Kapitel 4 folgt der empirische Teil (Kapitel 5), der die Auswertung der untersuchten Sendungen beinhaltet und in welchem die Fragestellung anhand der Betrachtung einzelner Kategorien beantwortet wird. Ein Fazit (Kapitel 6) rundet die Arbeit ab.
Insgesamt zeigt sich, dass sich die Formate in vielerlei Hinsicht ähnlich sind. Der Moderator ist der zentrale Akteur der Talkshow-Interaktion. Er greift häufig in die Diskussion ein. Dabei ist die Ausrichtung der Redebeiträge mehrheitlich weder offensiv noch defensiv, und auch andere Kategorien wie die Haltung oder der Grundtenor der Äußerungen lassen nicht unbedingt darauf schließen, dass das Verhalten der Interaktionsteilnehmer besonders streitlustig ist. Ein klarer Unterschied zwischen eher „harten“ (politischen) und eher „weichen“ (gesellschaftlichen) Diskussionsthemen wird ebenfalls deutlich. Nicht zuletzt spielt die Zusammensetzung der Talkrunde (Politiker/andere Gäste) eine Rolle bei der Interaktion.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1. Begriffsbestimmung: Interaktion und Kommunikation
- 2.1.1. Interaktion
- 2.1.2. Kommunikation
- 2.2. Die Verbindung zwischen Interaktion und Kommunikation
- 2.3. Symbolischer Interaktionismus und Kommunikatives Handeln
- 2.4. Interaktions- und Kommunikationsprozesse
- 2.5. Interaktion und Massenmedien
- 2.6. Zwischenfazit
- 3. Politische Talkshows als Beispiel für Interaktionsprozesse
- 3.1. Merkmale politischer Talkshows
- 3.2. Akteure in politischen Talkshows
- 3.2.1. Moderator
- 3.2.2. Talkgäste
- 3.2.3. Studiopublikum
- 3.2.4. Fernsehzuschauer
- 3.3. Visuelle Aspekte
- 3.4. Interaktionsprozesse in politischen Talkshows
- 3.5. Historische Entwicklung des Genres
- 3.6. Untersuchungsgegenstand
- 3.6.1. ANNE WILL
- 3.6.1.1. Die Moderatorin: Anne Will
- 3.6.1.2. Das Format
- 3.6.2. hartabfair
- 3.6.2.1. Der Moderator: Frank Plasberg
- 3.6.2.2. Das Format
- 3.6.3. Maybrit ILLNER
- 3.6.3.1. Die Moderatorin: Maybrit Illner
- 3.6.3.2. Das Format
- 3.6.4. Die Konkurrenzsituation und Talkshow-Kritik
- 3.7. Fragestellungen und Thesen
- 4. Methode
- 4.1. Inhaltsanalyse
- 4.2. Entwicklung des Kategoriensystems
- 4.3. Auswahl der Sendungsbeispiele
- 4.4. Reliabilitätsprüfung
- 5. Empirischer Teil: Auswertung der untersuchten Sendungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Interaktionsprozesse in deutschen politischen Talkshows. Ziel ist es, die Kommunikationsmuster und -strukturen in den Formaten ANNE WILL, hartabfair und Maybrit Illner zu analysieren und zu vergleichen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Interaktion zwischen den verschiedenen Akteuren (Moderator, Gäste, Publikum) und beleuchtet die Rolle der visuellen und akustischen Elemente.
- Analyse der Interaktionsmuster in politischen Talkshows
- Vergleich der Moderationsstile verschiedener Formate
- Rolle des Publikums und der Zuschauer
- Einfluss visueller und akustischer Elemente auf die Kommunikation
- Untersuchung der Gesprächsdynamik und Kommunikationsstrategien der Akteure
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Untersuchung von Interaktionsprozessen in politischen Talkshows. Es wird die Forschungsfrage formuliert und der Aufbau der Arbeit skizziert. Die Einleitung gibt einen Überblick über die gewählten Formate und die methodischen Ansätze der Analyse. Die zentrale Fragestellung behandelt die spezifischen Interaktionsmuster in den gewählten Talkshows und deren Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung.
2. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament für die empirische Untersuchung. Es werden die Begriffe Interaktion und Kommunikation differenziert und die Verbindung zwischen beiden erläutert. Der symbolische Interaktionismus und das kommunikationstheoretische Handeln werden als relevante theoretische Ansätze vorgestellt und ihre Bedeutung für die Analyse von Interaktionsprozessen in Medien diskutiert. Der Fokus liegt auf der Übertragung dieser Theorien auf das spezifische Medium der politischen Talkshow.
3. Politische Talkshows als Beispiel für Interaktionsprozesse: Dieses Kapitel beschreibt die Merkmale politischer Talkshows, die beteiligten Akteure und ihre Rollen sowie die visuelle Gestaltung der Formate. Es werden die drei untersuchten Talkshows – ANNE WILL, hartabfair und Maybrit Illner – detailliert vorgestellt, ihre jeweiligen Moderatoren, Formate, und die Konkurrenzsituation unter den Sendungen analysiert. Das Kapitel legt den Schwerpunkt auf die spezifischen Besonderheiten jeder Sendung und begründet die Auswahl dieser drei Formate für die empirische Untersuchung.
4. Methode: Das Kapitel beschreibt die angewandte Methode der Inhaltsanalyse. Der Prozess der Entwicklung des Kategoriensystems wird erläutert, sowie die Auswahl der zu untersuchenden Sendungen und die durchgeführten Maßnahmen zur Reliabilitätsprüfung der Analyse. Es wird detailliert dargelegt, wie die Daten erhoben und analysiert wurden, um die Objektivität und die Validität der Ergebnisse zu gewährleisten. Die methodischen Entscheidungen werden nachvollziehbar und transparent dargestellt.
5. Empirischer Teil: Auswertung der untersuchten Sendungen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse der ausgewählten Sendungen. Es werden verschiedene Aspekte der Interaktion untersucht, darunter die Anzahl und Länge der Redebeiträge der verschiedenen Akteure (Moderatoren, Gäste, Publikum), die Kameraeinstellungen, die Ausrichtung der Redebeiträge und deren emotionaler und rationaler Gehalt. Die Analyse der verbalen und nonverbalen Interaktionen zwischen den Akteuren steht hier im Mittelpunkt. Der Kapitel gliedert sich in detaillierte Unterkapitel, die jeweils einzelne Aspekte der Interaktion behandeln.
Schlüsselwörter
Politische Talkshows, Interaktion, Kommunikation, Inhaltsanalyse, Moderation, Talkgäste, Studiopublikum, Fernsehzuschauer, ANNE WILL, hartabfair, Maybrit Illner, Kommunikationsstrategien, Gesprächsdynamik, visuelle Aspekte, nonverbale Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Interaktionsprozesse in deutschen politischen Talkshows
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Interaktionsprozesse in deutschen politischen Talkshows, insbesondere in den Formaten ANNE WILL, hart aber fair und Maybrit Illner. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Kommunikationsmuster und -strukturen zwischen Moderator, Gästen und Publikum, sowie dem Einfluss visueller und akustischer Elemente.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Interaktionsmuster in den drei genannten Talkshows zu analysieren und zu vergleichen. Es sollen die Moderationsstile, die Rolle des Publikums und der Zuschauer, der Einfluss visueller und akustischer Elemente und die Gesprächsdynamik untersucht werden.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf den symbolischen Interaktionismus und Theorien des kommunikativen Handelns. Die Begriffe Interaktion und Kommunikation werden differenziert und deren Verbindung im Kontext der politischen Talkshow erläutert.
Welche Methode wird angewendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf einer Inhaltsanalyse. Es wird ein Kategoriensystem entwickelt, Sendungen ausgewählt und die Reliabilität der Analyse geprüft. Die Datenanalyse umfasst die Auswertung verbaler und nonverbaler Interaktionen.
Welche Aspekte der Talkshows werden analysiert?
Die Analyse umfasst die Interaktion zwischen Moderator, Gästen und Publikum, die Moderationsstile, die Rolle visueller und akustischer Elemente, die Gesprächsdynamik und die Kommunikationsstrategien der Akteure. Die einzelnen Talkshows werden hinsichtlich ihrer spezifischen Merkmale verglichen.
Welche Talkshows werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf drei prominente deutsche politische Talkshows: ANNE WILL, hart aber fair und Maybrit Illner. Die Auswahl begründet sich auf deren Relevanz und Popularität im deutschen Fernsehprogramm.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Hintergrund, eine Beschreibung der untersuchten Talkshows, die Darstellung der Methode, sowie einen empirischen Teil mit der Auswertung der Sendungen. Ein Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Politische Talkshows, Interaktion, Kommunikation, Inhaltsanalyse, Moderation, Talkgäste, Studiopublikum, Fernsehzuschauer, ANNE WILL, hart aber fair, Maybrit Illner, Kommunikationsstrategien, Gesprächsdynamik, visuelle Aspekte, nonverbale Kommunikation.
Welche konkreten Fragestellungen werden bearbeitet?
Die zentrale Fragestellung betrifft die spezifischen Interaktionsmuster in den ausgewählten Talkshows und deren Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung. Die Arbeit untersucht, wie die Kommunikation zwischen den Akteuren abläuft und welche Rolle visuelle und akustische Elemente dabei spielen.
Wo finde ich die Ergebnisse der Inhaltsanalyse?
Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse werden im Kapitel "Empirischer Teil: Auswertung der untersuchten Sendungen" detailliert dargestellt. Dieser Teil der Arbeit präsentiert die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Auswertung der ausgewählten Sendungen.
- Arbeit zitieren
- Johannes Neufeld (Autor:in), 2008, Interaktion in politischen Talkshows, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120222