Mit Risiko- und Schutzfaktoren im Sinn gesundheitsfördernder und-erhaltende Faktoren setzte sich bereits der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky auseinander. In den 70er-Jahren stellte er der pathogenetischen Sicht sein Paradigma der Salutogenese als Entstehung von Gesundheit gegenüber. Für ihn ist die Person selbst Quelle gesundheitsfördernder Faktoren wie der jeweiligen internalen Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeit oder Optimismus. Die Begriffe Schutzfaktoren und Ressourcen werden oft synonym verwendet.
Im Gegensatz zu traditionellen medizinischen Krankheitsmodellen, welche eine Krankheit anhand objektiver, biologischer Faktoren diagnostizieren, fokussieren neuere, aktuell verbreitete Modelle sich auf eine holistische Sichtweise. Zusätzlich zu traditionellen biologischen, somatischen Faktoren, erweitern sie Modelle um psychologische (z. B. Emotion und Kognition inkl. dysfunktionale Bewertungen) sowie soziale Einflüsse (z. B. finanzielle oder soziale Unterstützung in der Krankheitsversorgung). Jene Sichtweise stellt auch die Grundlage zum Verständnis psychischer Störungen dar. Das biopsychosoziale Modell nach Engel (1979) kann als Basis und Rahmenmodell betrachtet werden. Es dient zum
Grundverständnis psychischen Funktionierens, auf dem andere, integrative Modelle aufbauen.
Um den diagnostischen Prozess und mögliche psychotherapeutische Maßnahmen zu beschreiben wird von folgendem Fall ausgegangen: Herr K, 38 Jahre. Um ein umfassendes Bild von K zu ermitteln, besteht der diagnostische Prozess aus mehreren Schritten. Informationen zur Indikationsstellung entscheiden, ob bei K eine Psychotherapie angebracht ist. Es ist dabei essentiell, störungsspezifische wie auch störungsübergreifende Phänomene von K zu erfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Textteil zu Aufgabe 1
- Textteil zu Aufgabe 2
- Textteil zu Aufgabe 3
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Zusammenspiel von Risiko- und Schutzfaktoren im Kontext psychischer Gesundheit. Das Ziel ist es, die Konzepte von Resilienz, Salutogenese und Risikofaktoren zu erläutern und ihre Bedeutung für die Entwicklung psychischer Störungen zu verdeutlichen.
- Risiko- und Schutzfaktoren in der psychischen Gesundheit
- Das Konzept der Resilienz und dessen Bedeutung
- Salutogenese als Gegenmodell zur Pathogenese
- Die Rolle von Ressourcen in der Bewältigung von Stress
- Empirische Befunde zur Kumulation von Risikofaktoren
Zusammenfassung der Kapitel
Textteil zu Aufgabe 1: Dieser Abschnitt befasst sich eingehend mit dem Konzept von Risiko- und Schutzfaktoren im Kontext der psychischen Gesundheit. Er führt in die salutogenetische Perspektive von Aaron Antonovsky ein, die die Entstehung von Gesundheit im Fokus hat, im Gegensatz zur pathogenetischen Sichtweise, die sich auf die Entstehung von Krankheiten konzentriert. Der Text erläutert den oft synonym verwendeten Begriff der Ressourcen und Schutzfaktoren, sowie deren Einordnung in biologische und psychosoziale Wirkfaktoren. Es wird auf verschiedene Kategorien von Schutzfaktoren eingegangen, wie Kenntnisse und Fähigkeiten, soziale Unterstützung, Motivation und Werte sowie unbelastete Lebensbereiche. Der Abschnitt verknüpft diese Konzepte mit dem Begriff der Resilienz und beschreibt sie als dynamischen Prozess der Anpassung an widrige Lebensumstände. Weiterhin werden interne und externe Risikofaktoren differenziert und die Bedeutung der Kumulation von Risikofaktoren für die Entstehung psychischer Störungen anhand empirischer Studien wie der Isle-of-Wight-Studie veranschaulicht. Der Abschnitt betont das Zusammenspiel von Resilienz, Risiko- und Schutzfaktoren und visualisiert diese Interaktion durch die Abbildung 1.
Schlüsselwörter
Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Resilienz, Salutogenese, Ressourcen, psychische Störungen, Bewältigungsstrategien, soziale Unterstützung, Vulnerabilität, Isle-of-Wight-Studie, Gesundheitsressourcen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Risiko- und Schutzfaktoren in der psychischen Gesundheit
Was ist der Inhalt des Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über das Zusammenspiel von Risiko- und Schutzfaktoren im Kontext der psychischen Gesundheit. Er behandelt die Konzepte von Resilienz, Salutogenese und Risikofaktoren, erläutert deren Bedeutung für die Entwicklung psychischer Störungen und präsentiert empirische Befunde zur Kumulation von Risikofaktoren. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die zentralen Themen sind Risiko- und Schutzfaktoren in der psychischen Gesundheit, das Konzept der Resilienz und seine Bedeutung, Salutogenese als Gegenmodell zur Pathogenese, die Rolle von Ressourcen in der Stressbewältigung und empirische Befunde zur Kumulation von Risikofaktoren. Der Text beleuchtet die salutogenetische Perspektive von Aaron Antonovsky und differenziert zwischen internen und externen Risikofaktoren.
Was versteht der Text unter Resilienz?
Resilienz wird im Text als dynamischer Prozess der Anpassung an widrige Lebensumstände beschrieben. Es wird betont, dass Resilienz im Zusammenspiel mit Risiko- und Schutzfaktoren steht.
Was ist Salutogenese und wie unterscheidet sie sich von Pathogenese?
Salutogenese, im Gegensatz zur Pathogenese, fokussiert sich auf die Entstehung von Gesundheit und nicht auf die Entstehung von Krankheiten. Der Text stellt Salutogenese als Gegenmodell zur Pathogenese dar.
Welche Rolle spielen Ressourcen und Schutzfaktoren?
Der Text erläutert die Bedeutung von Ressourcen und Schutzfaktoren (oft synonym verwendet) für die psychische Gesundheit. Verschiedene Kategorien von Schutzfaktoren werden genannt, einschließlich Kenntnisse und Fähigkeiten, soziale Unterstützung, Motivation, Werte und unbelastete Lebensbereiche. Diese werden als wichtige Faktoren in der Bewältigung von Stress und der Vermeidung psychischer Störungen betrachtet.
Welche empirischen Befunde werden genannt?
Der Text verweist auf empirische Studien, um die Bedeutung der Kumulation von Risikofaktoren für die Entstehung psychischer Störungen zu verdeutlichen. Die Isle-of-Wight-Studie wird explizit genannt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Resilienz, Salutogenese, Ressourcen, psychische Störungen, Bewältigungsstrategien, soziale Unterstützung, Vulnerabilität, Isle-of-Wight-Studie und Gesundheitsressourcen.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist übersichtlich strukturiert mit einem Inhaltsverzeichnis, einer Beschreibung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, einer Zusammenfassung der Kapitel und einer Liste der Schlüsselwörter. Die Kapitelzusammenfassung bietet einen detaillierten Einblick in den Inhalt des ersten Kapitels.
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- Silke Brunner (Author), 2020, Diagnostischer Prozess am Fallbeispiel einer Depression. Mögliche Einflussdeterminanten von psychischen Störungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1202105