Der so genannte „Diskus von Phaistos“ wurde auch als das „schwerste Kreuzworträtsel der Welt“ bezeichnet. Bis heute entzieht er sich einer Entzifferung. Der Verfasser dieses Artikels kann ebenfalls keine vollständige Entzifferung des Diskus anbieten, glaubt aber, der Lösung ein Stück näher gekommen zu sein.
A. Einleitung
Der so genannte „Diskus von Phaistos“ wurde auch als das „schwerste Kreuzworträtsel der Welt“ bezeichnet [2]. Bis heute entzieht er sich einer Entzifferung. Der Verfasser dieses Artikels kann ebenfalls keine vollständige Entzifferung des Diskus anbieten, glaubt aber, der Lösung ein Stück näher gekommen zu sein. [1]
1) Allgemeines
Der Diskus wurde im Jahr 1908 unter der Leitung von Luigi Pernier in einem Gebäudekomplex aus der minoischen Zeit gefunden. Es handelt sich um eine beiderseitig beschriebene, runde Tonscheibe. Sie misst 16 cm im Durchmesser und 2 cm in der Höhe. Auf ihr befinden sich 61 Felder: 31 auf der Seite A, 30 auf der Seite B. Vor dem Brennen des Tons wurden mit einer Art Stempel 45 verschiedene, insgesamt 242 Zeichen in die 61 Felder eingeprägt. Auf dem Diskus sind unter anderem Menschen, Tiere und Pflanzen zu erkennen. Gegenwärtig ist der Diskus im archäologischen Museum in Heraklion ausgestellt. Er sieht wie folgt aus [3] [4]:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2) Forschungsstand
Stand der Forschung zum Bedeutungsgehalt der Zeichen auf dem Diskus ist, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Text handelt. Zwar gab es in der Vergangenheit vereinzelte Versuche, die Zeichen in anderer Weise - z.B. als Musiknoten - zu interpretieren. Diese konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Über den möglichen Inhalt des Textes besteht keine Einigkeit. Streitig ist bereits, ob der Text von links nach rechts oder umgekehrt zu lesen ist. Uneinigkeit besteht außerdem darin, ob es sich bei den Zeichen um eine Buchstabenschrift, eine Zeichenschrift, eine Bilderschrift oder eine Kombination handelt. Offen ist außerdem, was die einzelnen Zeichen bedeuten. In der Vergangenheit wurde zwar eine Reihe von Übersetzungen vorgelegt. Keine konnte jedoch bislang die Fachwelt überzeugen. Mittlerweile gehen viele davon aus, dass eine Entzifferung des Diskus nicht möglich ist, weil die Anzahl der vorhandenen 242 Zeichen zu gering ist. Aus Mangel an weiteren Fundstücken könne der Inhalt des Textes nicht ermittelt werden. [5]
[...]
[1] Bei dem Artikel handelt es sich um die deutsche Fassung des Artikels Ch. Henke, The Mathematics of the Phaistos Disc, Forum Archaeologiae 48/IX/2008 (http://farch.net). Die Veröffentlichung der deutschen Fassung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Forum Archaeologiae.
[2] Vgl. z.B. Dittmer, Otto: Das Rätsel des Diskos von Phaistos. Das schwerste Kreuzworträtsel der Welt, 2002.
[3] Informationen aus Balistiere, Thomas: The Phaistos disk, 2000, S. 10 ff, m.w.N.
[4] Eigene Photographien einer Replik des Diskus
[5] Zum Forschungsstand wird verwiesen auf Balistiere, Thomas: The Phaistos disk, 2000, m.w.N.
- Quote paper
- Dr. Christoph Henke (Author), 2008, Die Mathematik des Diskus von Phaistos (deutsche Übersetzung), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120149
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