In der vorliegenden Arbeit wird zunächst die PISA-Studie allgemein erläutert. Dann werden die Ergebnisse der 2000 vorgenommenen Studie sowohl im Vergleich der Länder, als auch der Bundesländer analysiert. Anschließend werden soziale und kulturelle Hintergründe untersucht, von denen auf die vorhandenen Differenzen geschlossen werden kann.
Die PISA-Studie ist ein zyklisch angelegtes Projekt der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der „OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development). Ziel der OECD und ihrer Mitgliedsstaaten ist es, eine international, standardisierte Leistungsmessung unter einer Auswahl an 15-jährigen Schülerinnen und Schülern durchzuführen.
Diese liefert den teilnehmenden Staaten eine grundlegende Information über das jeweilige Bildungswesen und ihre schulischen Systeme, d.h. über ihre Ausstattung, ihre Leistungsfähigkeit und über die individuelle Nutzung ihrer Möglichkeiten etc.
Da sie sowohl die Stärken als auch die Schwächen aufzeigt, werden Verbesserungsoptionen zur Verfügung gestellt, die alle Bereiche des Bildungswesens umfassen, so z.B. die Entwicklung der einzelnen Schulen, die Ausbildung und den Ausbildungsstand der Lehrkräfte bis hin zur Beratung an den Schulen.
Des weiteren wird aufgezeigt, welche Zusammenhänge sich zwischen den Leistungen und den verschiedenen Gegebenheiten der Schulen und der Jugendlichen ergeben und inwieweit sich die Ergebnisse im zeitlichen Verlauf der Studienerhebung verändern sowie in welcher Richtung ein Trend zu erkennen ist.
Inhaltsverzeichnis
Í. EINLEITUNG
2. WAS IST PISA
2.1. TEILNAHME AN PISA
2.2. ERHEBUNGSGRUNDLAGEN
2.3. KOMPETENZSTUFEN
3. DIE LESEKOMPETENZ
3.1. WAS BEDEUTET LESEKOMPETENZ
3.2. DIE STUFEN DER LESEKOMPETENZ
3.3. INTERNATIONALE ERGEBNISSE DER LESEKOMPETENZ
3.4. LEISTUNGEN DER BUNDESLÄNDER
4. DIE MATHEMATISCHEN GRUNDLAGEN
4.1. WAS BEDEUTET MATHEMATISCHE GRUNDBILDUNG
4.2. DIE STUFEN DER MATHEMATISCHEN GRUNDBILDUNG
4.3. INTERNATIONALE ERGEBNISSE DER MATHEMATISCHEN GRUNDLAGEN
4.4. LEISTUNGEN DER BUNDESLÄNDER
5. DIE NATURWISSENSCHAFTLICHEN GRUNDLAGEN
5.1. WAS BEDEUTET NATURWISSENSCHAFTLICHE GRUNDBILDUNG
5.2. DIE STUFEN DER NATURWISSENSCHAFTLICHE GRUNDBILDUNG
5.3. INTERNATIONALE ERGEBNISSE DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN GRUNDLAGEN
5.4. LEISTUNGEN DER BUNDESLÄNDER
6. HINTERGRÜNDE
6.1. FAMILIÄR- SOZIALER HINTERGRUND
6.2. KULTURELLER HINTERGRUND
6.3. INSTITUTION SCHULE IN DEN LÄNDERN
7. RESUMEE
1. Einleitung
Die PISA- Studie ist ein zyklisch angelegtes Projekt der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der „OECD (Organisation for Economic Co- operation and Development). Ziel der OECD und ihrer Mitgliedsstaaten ist es, eine international, standardisierte Leistungsmessung unter einer Auswahl an 15- Jährigen Schülerinnen und Schülern durchzuführen.
Diese liefert den teilnehmenden Staaten eine grundlegende Information über das jeweilige Bildungswesen und ihre schulischen Systeme, d.h. über ihre Ausstattung, ihre Leistungsfähigkeit und über die individuelle Nutzung ihrer Möglichkeiten etc.. Da sie sowohl die Stärken als auch die Schwächen aufzeigt, werden Verbesserungsoptionen zur Verfügung gestellt, die alle Bereiche des Bildungswesens umfassen, so z.B. die Entwicklung der einzelnen Schulen, die Ausbildung und den Ausbildungsstand der Lehrkräfte bis hin zur Beratung an den Schulen.
Des weiteren wird aufgezeigt, welche Zusammenhänge sich zwischen den Leistungen und den verschiedenen Gegebenheiten der Schulen und der Jugendlichen ergeben und inwieweit sich die Ergebnisse im zeitlichen Verlauf der Studienerhebung verändern sowie in welcher Richtung ein Trend zu erkennen ist.
2. Was ist PISA
2.1. Teilnahme an PISA
An der PISA- Studie nahmen in dem Zeitraum von Mai bis Juni 2000 28 OECD- Mitgliedsstaaten sowie 4 Nicht- Mitgliedsstaaten teil. Die Gesamtpopulation betrug ca. 180000 Schülerinnen und Schüler, wobei für jeden Staat jeweils als Stichprobe zwischen 4500 und 10000 Jugendliche getestet wurden.
Für die Bundesrepublik wurden hierfür rund 5000 Schülerinnen und Schüler aus 219 Schulen (ca. 23 15- Jährige pro Schule) getestet. Die Auslosung der Schulen erfolgte nach strikten Vorlagen der internationalen Projektleitung. Zuerst wurden die einzelnen Schulen, dann die getesteten Jugendlichen per Zufallsverfahren ausgewählt.
Die Durchführung der Studie unterlag einem internationalem PISA- Konsortium, in den einzelnen Ländern einem PISA- Beauftragtem und einem PISA- Koordinator. Diese nationalen Projektmanager mussten für das Gremium - zur Nachvollziehbarkeit - alle Schritte hochdetailliert dokumentieren.
Außerdem unterlagen die Länder unangemeldeten Qualitätsstichproben durch das Konsortium.
2.2. Erhebungsgrundlagen
Zielgruppe der Studie sind 15- Jährige Schülerinnen und Schüler. Diese Altersgruppe unterliegt in fast allen Teilnehmerstaaten noch der Schulpflicht. Die Studie umfasst einen Zeitraum von 6 Jahren und erfolgt in dreijährigen Zyklen. Die erste Erhebung fand im Frühsommer 2000 statt, gefolgtvon einem Dreijahreszyklus (2003, 2006).
In jedem der drei Erhebungen wird die Kompetenz der Jugendlichen in folgenden drei Bereichen getestet:
1. Lesekompetenz (reading literacy)
2. Mathematische Grundlagen (mathematical literacy)
3. Naturwissenschaftliche Grundlagen (scientific literacy)
In jedem Zyklus lenkt sich das Augenmerk auf einen Schwerpunkt, dem dann 2/3 der Testzeit zugeteilt werden, wobei in den anderen Bereichen nur globale Leistungsprofile erstellt werden. (Schwerpunkt 2000 = Lesekompetenz ; 2003 = Mathematische Grundlagen ; 2006 = Naturwissenschaftliche Grundlagen). Außerdem fließen in jeden Zyklus fächerübergreifende Kompetenzen (Cross- Curricular- Competencies) ein. Diese Indikatoren beziehen sich im ersten Zyklus auf selbstreguliertes Lernen, im zweiten Zyklus auf allgemeine Problemlösefähigkeit und im dritten auf den Umgang mit Computern.
Die Tests selbst bestehen aus einem Anteil an Multiple- Choice- Aufgaben und einem Anteil aus Fragen mit selbst auszuarbeitenden Antworten. Des weiteren findet auf die Analyse ein Schüler- sowie ein Schulleiterfragebogen Einfluss. Bei den Jugendlichen werden dabei Hintergrundinformationen wie z.B. zur Sozialschicht, zur Beziehung zwischen Eltern und Kind und zu spezifischen Lesegewohnheiten etc. erfragt. Auf schulischer Basis werden Fragen zum Inventar, zur personellen Ausstattung und Kompetenz sowie Lerngruppen analysiert. Die PISA-Studie erlaubte außerdem die Möglichkeit, die Testreihe national zu ergänzen.
Da sich in Deutschland die fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler aufgrund von später/früher Einschulung und Klassenwiederholungen etc. auf mehreren Jahrgangsstufen verteilen, erfolgte dies durch eine Testreihe von Jugendlichen am Ende der Sekundarstufe I (PISA - E). Außerdem unterlagen auf Beschluss des Kultusministeriums alle deutschen Testteilnehmer einer nationalen Ergänzung, welche die Möglichkeit einräumte die einzelnen Länder der BRD untereinander zu vergleichen.
2.3. Kompetenzstufen
Die PISA-Studie ist nicht darauf ausgerichtet, dass Jugendliche in der Testreihe reines Faktenwissen wiedergeben können, sondern dass sie ihre erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse in bezug auf realitätsnahe Alltagssituationen projizieren können. Dafür wurden für die drei Testbereiche fünf Kompetenzstufen konzipiert. Jede Stufe impliziert eine Reihe von Fähigkeiten, die der Jugendliche besitzen muss, um in die entsprechende Stufe eingegliedert zu werden. Pauschal gesagt ist somit ein Schüler, der in Mathematik Grundlagen nur Kompetenzstufe I erreicht, lediglich in der Lage, einfachste Elementarmathematik zu bearbeiten, wogegen jemand, der Kompetenzstufe V erreicht, in der Lage ist, aus mathematischen Modellen frei auszuwählen oder selbst zu konstruieren.
3. DieLesekompetenz
3.1. Was bedeutet Lesekompetenz
Lesekompetenz bezieht sich nicht nur auf die Fähigkeit, einzelne Sätze lesen zu können, sondern auch auf die selbstständige Weiterbildung, also persönliches, unabhängiges Lernen anhand von Texten. Außerdem ist Lesen die soziale Grundlage für die Akzeptanz in unserer Gesellschaft.
„Der PISA-Test erfasst, inwieweit Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, geschriebenen Texten gezielt Informationen zu entnehmen, die dargestellten Inhalte zu verstehen und zu interpretieren sowie das Material im Hinblick auf Inhalt und Form zu bewerten.“ (Stanai et al., 2002, S. 7J Da man im Privat- und im Berufsleben auf eine Vielzahl variierender Texte stößt, wurde auch in der PISA-Studie auf eine breite Fächerung Wert gelegt. Die Palette reicht von kontinuierlich, stetig fortlaufenden- Texten (z.B. Beschreibungen, Erzählungen, Kommentare etc. J bis hin zu nicht kontinuierlichen Texten ( z.B. Graphiken, Tabellen, Karten, etc.). Außerdem wurde auch auf die Gegebenheit von unterschiedlichen Lesesituationen Rücksicht genommen, d.h. für welche Zwecke ein Text genutzt wird (z.B. Weiterbildung oder privater Natur).
3.2. Die Stufen der Lesekompetenz
a) Kompetenzstufe If Skalenwerte 335-407 ):
Kompetenzstufe I impliziert Schülerinnen und Schüler mit einer elementaren Lesefähigkeit. Sie können nur mit sehr einfachen Texten umgehen, bei denen ihnen die äußere Form wohl bekannt ist. Im Text selbst dürfen außerdem keine nichtkontinuierlichen Formen auftreten, die vom Relevanten ablenken könnten, denn ein weiteres Abstrahieren, außer dem Erkennen der Grundessenz, ist nicht möglich. Die Jugendlichen, die unter oder auf dieser Stufe liegen, werden als Risikogruppe für das zukünftige Berufsleben eingestuft.
b) Kompetenzstufe II f Skalenwerte 408-480):
Jugendliche dieser Stufe können einfache Verknüpfungen zwischen unterschiedlichen Textteilen zusammenführen. Sie sind allerdings nur äußerst begrenzt in der Lage, Informationen aus z.B. bildhaften Darstellungen zu extrahieren. Allerdings können sie mit ihren Fähigkeiten und dem Rückgriff auf Hintergrund-/ Alltagswissen schon ein grobes Verständnis eines Textes entwickeln.
c) Kompetenzstufe III (Skalenwerte 481-552 ):
Schülerinnen und Schüler der Kompetenzstufe III können Informationen, auch wenn diese nicht klar ersichtlich sind, aus verschiedenen Textsegmenten integrieren. Außerdem sind sie aufgrund ihres Wissens in der Lage, Schlussfolgerungen aus dem gelesenem Text zu ziehen.
d) Kompetenzstufe IV f Skalenwerte 553-625 ):
Aus relativ unbekannten Texten können Schülerinnen und Schüler dieser Stufe die eingebettete Information extrahieren. Außerdem können sie mit verschiedenen Sprachhindernissen wie z.B. Metaphern, Mehrdeutigkeiten etc. gut umgehen und sind somit im Stande, komplexe Texte gut zu bearbeiten und detailliert zu verstehen.
e) Kompetenzstufe V f Skalenwerte über 625):
Schülerinnen und Schüler dieser Kompetenzstufe sind wahre Experten, wenn es darum geht, einen TextjeglicherArt (kontinuierlich/nicht-kontinuierlich/lang/komplex etc.) zu verstehen und zu interpretieren. Sie kommen mit jeder möglichen Sprachschwierigkeit klar und können komplexe Texte auf der Grundlage ihres Vorwissens kritisch bewerten.
(vgl. Baumert/ Artelt/ Klieme, 2002, S. 60)
3.3. Internationale Ergebnisse der Lesekompetenz
Tabelle l[v gl. Stanat et al.,2002, Tab.l, S.8): Internationaler Vergleich der Lesekompetenz.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
* Abstand zwischen den Leistungen der 5% leistungsschwachsten und 5% leistungsstarksten Jugendlichen.
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- Quote paper
- Richard Biller (Author), 2004, Schulleistungen der deutschen Schüler im internationalen Vergleich der PISA- Studie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119933
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