Es ist zu vergleichen, ob beide Sozialbegriffe synonym gebraucht werden können oder ob sie sich fundamental unterscheiden. Zusätzlich kann aus der historischen Betrachtung erkannt werden, in welcher Tradition der Begriff „sozial“ heute verwandt wird.
Dazu wird das Werk Webers und die katholische Soziallehre zunächst getrennt voneinander betrachtet. Max Weber hat seine Soziologie als Wissenschaft, die „deutend verstehen und ursächlich erklären“ will, angelegt und hat daher auf die Abbildung der beobachteten Wirklichkeit zurückgegriffen. Deshalb ist es zuerst notwendig, den Blick auf die historische Perspektive zu lenken. Aus diesem Grund wird das Ringen Bismarcks (also Preußens) mit der katholischen Kirche im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert, welches unter dem Begriff „Kulturkampf“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist, beleuchtet. So dann soll auch Webers Verhältnis zur Religion nicht unerwähnt bleiben. Danach wird anhand der Weberschen Bücher „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ (1905) und „Wirtschaft und Gesellschaft“ (1920) sein Sozialbegriff identifiziert und erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Max Weber
- Der Kulturkampf in Preußen
- Webers Verhältnis zur Religion
- Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus
- Wirtschaft und Gesellschaft
- Die katholische Soziallehre
- Historischer Überblick
- Begriffsbestimmung
- Der Sozialbegriff
- Die Sozialbegriffe im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht den Sozialbegriff im Werk von Max Weber mit dem der katholischen Soziallehre. Ziel ist es, die unterschiedlichen Bedeutungen und Rezeptionsgeschichten des Begriffs „sozial“ herauszuarbeiten und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zu identifizieren.
- Der Sozialbegriff bei Max Weber im Kontext seiner soziologischen Theorie
- Der historische Entwicklung des Sozialbegriffs in der katholischen Soziallehre
- Der Einfluss des Kulturkampfes auf Webers Werk und seine Sicht auf die katholische Kirche
- Vergleich der unterschiedlichen Konzepte von „sozial“
- Die Bedeutung des Sozialstaatsprinzips im Grundgesetz und seine theoretischen Grundlagen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die vielschichtige Bedeutung des Begriffs „sozial“ in Politik und Wirtschaft und führt in die Fragestellung ein. Das Kapitel zu Max Weber beginnt mit einer Analyse des Kulturkampfes in Preußen und Webers Verhältnis zur Religion, um den Kontext seines Sozialbegriffs zu verstehen. Anschließend werden seine Werke "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" und "Wirtschaft und Gesellschaft" analysiert, um seinen Sozialbegriff zu identifizieren. Das Kapitel zur Katholischen Soziallehre skizziert einen historischen Überblick, Begriffsbestimmungen und die Entwicklung des Sozialbegriffs in päpstlichen Enzykliken, insbesondere "Rerum novarum" und "Quadragesimo anno".
Schlüsselwörter
Max Weber, Katholische Soziallehre, Sozialbegriff, Kulturkampf, Protestantische Ethik, Soziale Gerechtigkeit, Sozialstaat, „Rerum novarum“, „Quadragesimo anno“, Wirtschaft und Gesellschaft, Soziologie, deutend verstehen, ursächlich erklären.
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- Markus Böde (Author), 2008, Der Begriff des "Sozialen" im Werk von Max Weber und in der katholischen Soziallehre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119892