In jedem Lebensversicherungsunternehmen gibt es die so genannte Risikoprüfung. Sie ist ein relativ unscheinbarer Teil der Ablauforganisation. Personen in und außerhalb eines Lebensversicherungsunternehmens sehen die Risikoprüfung nur selten; und wenn, dann selten positiv. Kunden erleben sie, wenn sie zum Arzt gehen sollen, um ein ärztliches Attest für die Beantragung einer Lebensversicherung zu bringen. Mitarbeitern im Verkauf werden die Entscheidungen der Risikoprüfung unangenehm bewusst, wenn sie ihren Kunden erklären müssen, warum diese mehr Versicherungsprämie zahlen sollen als ursprünglich vereinbart wurde.
Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über die Risikoprüfung in der Lebensversicherung geben. Die Breite und die Tiefe der wissenschaftlichen Themen soll so dargelegt werden, dass die zentralen Aussagen der Teilbereiche der Risikoprüfung herausgearbeitet werden. Besonders Augenmerk wird auf die Relevanz der unterschiedlichen Bereiche in der betriebswirtschaftlichen Praxis und der Risikoprüfung als Gesamtkonzept gelegt. Es soll vor allem die Frage beantwortet werden, was die Prüfung von Risiken iZm Lebensversicherung bedeutet und warum die Risikoprüfung ein Werkzeug ist, das den Erfolg eines Lebensversicherungsunternehmens wesentlich mitbeeinflusst. Die vorliegende Arbeit beschränkt sich dabei auf den deutschsprachigen Raum.
Zu guter Letzt soll auch der eine oder andere Irrtum im Zusammenhang mit der Risikoprüfung aufgeklärt werden. Was antwortet ein Risikoprüfer auf die Frage eines Kunden: „Mein Hausarzt hat mir gesagt, dass ich geheilt bin. Wieso reden Sie von ‚Übersterblichkeit’? Bedeutet das, dass ich nicht mehr lange zu leben habe?“
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen der Risikoprüfung
- 2.1 Definition Risikoprüfung
- 2.1.1 Personen, Vertragspartner
- 2.1.2 Risikoprüfung
- 2.2 Kalkulation: Sterbetafeln, Übersterblichkeit
- 2.2.1 Sterbetafeln
- 2.2.2 Übersterblichkeit
- 2.3 Versicherungsbedingungen
- 2.3.1 Ausschlussgründe
- 2.3.2 Anzeigepflichtverletzung
- 2.3.3 Kosten des Ablebensrisikos, Erhöhte Risiken
- 3 Risikoprüfungsverfahren in der Lebensversicherung
- 3.1 Informationsquellen und Entscheidungshilfen
- 3.1.1 Antrag mit Gesundheitserklärung
- 3.1.2 Zusatzinformationen
- 3.1.3 Instrumente für die Entscheidung
- 3.2 Produktabhängige Risikobereiche
- 3.2.1 Ableben, Tod und Unfalltod
- 3.2.2 Critical Illness / Dread Disease
- 3.2.3 Berufsunfähigkeit
- 3.2.4 Erwerbsunfähigkeit oder Arbeitsunfähigkeit
- 3.2.5 Unfalldauerinvalidität
- 3.3 Medizinische Risikoprüfung
- 3.4 Sonderrisiken
- 3.5 Finanzielle Risikoprüfung
- 3.6 Ergebnisse der Risikoprüfung
- 4 Herausforderungen der Risikoprüfung
- 4.1 Organisation: Sachbearbeiter und Spezialisten
- 4.2 Risikoprüfer im Spannungsfeld der Interessen
- 4.3 Vergleich: Papier- und Software-unterstützter Risikoprüfung
- 4.4 Aktuelle Entwicklungen
- 5 Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Risikoprüfung in der Lebensversicherung. Ziel ist es, die Verfahren und Herausforderungen der Risikoprüfung im Detail darzustellen und zu analysieren.
- Definition und Grundlagen der Risikoprüfung in der Lebensversicherung
- Verfahren der Risikoprüfung: Informationsquellen, medizinische und finanzielle Aspekte
- Produktabhängige Risikobereiche (Ableben, Unfall, Krankheiten)
- Herausforderungen der Risikoprüfung: Organisation, Interessenkonflikte, technologische Entwicklungen
- Ergebnisse der Risikoprüfung: Annahme, Ablehnung, erhöhte Risiken
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bildet eine Einleitung. Kapitel 2 erläutert die grundlegenden Prinzipien der Risikoprüfung, einschließlich Definitionen, Kalkulation, und Versicherungsbedingungen. Kapitel 3 beschreibt detailliert die Risikoprüfungsverfahren in der Lebensversicherung, unterteilt in Informationsquellen, produktabhängige Risikobereiche (Ableben, Krankheiten, Berufsunfähigkeit etc.) und die medizinische und finanzielle Risikoprüfung. Es werden auch Sonderrisiken wie Berufs- und Sportrisiken behandelt. Kapitel 4 befasst sich mit den Herausforderungen der Risikoprüfung, einschließlich organisatorischer Aspekte, Interessenkonflikten und technologischen Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Risikoprüfung, Lebensversicherung, Medizinische Risikoprüfung, Finanzielle Risikoprüfung, Sterbetafeln, Sonderrisiken, Berufsunfähigkeit, Ableben, Unfall, Herausforderungen, Softwareunterstützung.
- Quote paper
- BA Wolfgang Wieser (Author), 2008, Risikoprüfung in der Lebensversicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119827