Am 22. Juni 2005 fasst das Kollegium der Schule Vollmarshausen einen einstimmigen Beschluss: Das pädagogische Konzept des seit 1999 erprobten Schulversuchs zur „Neukonzeption der Schuleingangsstufe“ soll in der gegenwärtigen Form in das Schulprogramm aufgenommen werden. Warum mich gerade an diesem Tag mein Weg an die Schule führte, vermag ich nicht zu sagen.
Jedenfalls wurde ich Zeugin eines bewegenden Momentes, dessen Bedeutung am glücklichen Gesicht des Schulleiters abzulesen war.
In den Vorgesprächen hatte ich erfahren, dass es in den zurückliegenden Jahren auch immer wieder sehr kontroverse Diskussionen zu diesem Thema gegeben hatte. Im Mittelpunkt stand dabei sehr oft die Frage der „idealen Klassenkonstellation“. Mit diesem Beschluss wurde u. a. auch die Dreierjahrgangsmischung am Schulanfang (Eingangstufe, Stufe 1 und Stufe 2) festgeschrieben. Einen Einblick in die Schuleingangsstufe bekam ich bereits im Wintersemester 2003/2004 im Rahmen der Schulpraktischen Studien des Fachbereichs Mathematik der Universität Kassel.
Das Erleben eines jahrgangsgemischten Unterrichts und eigene unterrichtspraktische Versuche waren für mich eine gänzlich neue Erfahrung. Aus dieser ergaben sich sowohl Begeisterung als auch kritische Fragen, die mich schließlich zum Thema dieser Hausarbeit bewegten. Von Anfang an wurde ich mit meiner Idee in der Schule willkommen geheißen und erfuhr von den Lehrkräften und der Schulleitung eine sehr engagierte Unterstützung und eine warmherzige Offenheit: Ich konnte in allen Klassen hospitieren, mit den Klassenlehrerinnen vor, während und nach dem Unterrichtsvormittag Gespräche führen und Termine für Interviews klären. Der Schulleiter opferte mir mehrere seiner Sprechstundenzeiten, um meine Fragen zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1: Portrait der Schule Vollmarshausen
- Kapitel 2: Entwicklung des pädagogischen Konzepts (1971-2005)
- Kapitel 3: Ausgangssituation des Schulversuchs „Neukonzeption der Schuleingangsstufe“
- Kapitel 4: Praxis der Schuleingangsstufe
- Kapitel 5: Untersuchungsverfahren
- Kapitel 6: Auswertung der Lehrerbefragung
- Kapitel 7: Vergleich der Jahre 1999 und 2005
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Schuleingangsstufe in Vollmarshausen seit der Einführung eines Schulversuchs im Jahr 1999. Ziel ist es, eine Zwischenbilanz zu ziehen und Veränderungen im Vergleich zum Beginn des Schuljahres 1999/2000 zu identifizieren. Die Untersuchung basiert auf eigenen Recherchen, Ergebnissen anderer Studien und Lehrerbefragungen.
- Entwicklung des pädagogischen Konzepts der Schuleingangsstufe
- Praxis der jahrgangsgemischten Klassen
- Vergleich der Situation in den Jahren 1999 und 2005
- Herausforderungen und Erfolge des Schulversuchs
- Beschreibung der Schule und ihrer Schüler
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 präsentiert die Schule Vollmarshausen und ihre Schüler, inklusive der ländlichen Umgebung und der sozialen Zusammensetzung der Familien. Kapitel 2 skizziert die Entwicklung des pädagogischen Konzepts der Schule von 1971 bis 2005. Kapitel 3 beschreibt die Ausgangssituation und Organisation des Schulversuchs „Neukonzeption der Schuleingangsstufe“. Kapitel 4 gibt einen Einblick in den Schulalltag der Schuleingangsstufe. Kapitel 5 erläutert das Untersuchungsverfahren, inklusive der Auswahl der Befragten und der Durchführung der Befragung.
Schlüsselwörter
Schuleingangsstufe, Vollmarshausen, jahrgangsgemischter Unterricht, Schulversuch, pädagogisches Konzept, empirische Untersuchung, Lehrerbefragung, Zwischenbilanz, ländliche Grundschule, veränderte Kindheit.
- Quote paper
- Linda Himmelmann (Author), 2005, Fünf Jahre Schuleingangsstufe Vollmarshausen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119641