Erfolgsgeschichten von Organisationen, wie die Fließbandarbeit bei Ford und die Lean Production der Toyota-Chefs Ohno und Shingo, basieren auf einem rationalen Reorganisationsprozess. Die Manager gingen nach einem genauen Plan, einer genauen Strategie vor. Aber diese Möglichkeit ist nicht immer gegeben. Häufig verlangt die Komplexität und Dynamik der Umwelt nach einer innovativen Lösung und nach keiner weiteren Detaillierung des bestehenden Systems. Das in Rationalität festgefahrene Management ist oftmals nicht fähig, Innovationen zu erzeugen. Daher erscheint es notwendig, sich mit der Organisation von Organisationen zu befassen. Ausgelöst durch den Wettbewerb um limitierte Ressourcen und ausgerichtet an Kosten- und Effizienzzielen – vor allem im kommerziellen Bereich – finden innerhalb der Organisation von Betrieben Änderungsprozesse statt. In diesem dynamischen Umfeld sind einige Institutionen erfolgreich und andere nicht. Ausschlaggebend für diese Differenz könnte die Verschiedenheit der Organisationsstruktur und –kultur sein. Struktur und Kultur vieler Unternehmen haben sich historisch in ihrer Umwelt entwickelt, die als überwiegend stabil und überschaubar angesehen werden konnte. Weltweite Umbrüche und Turbulenzen werfen die Frage nach notwendigen betriebswirtschaftlichen Untersuchungen auf, sich mit neuen Managementformen auseinanderzusetzen. Somit wird es für Unternehmen immer notwendiger bereits frühzeitig und schnell antizipierend neue Überlegungen anzustellen, um langfristig auf Veränderungen reagieren zu können. Das wesentliche Ziel dieser Studienarbeit ist es, das theoretische Konzept der evolutionär-systemischen Ansätze zu verdeutlichen, das Darwinistische Gedankengut in die Unternehmensorganisation zu übertragen und verständlich in die Organisationstheorie einzuordnen. Um die erwähnte Problemstellung zu diskutieren, werden zunächst alle relevanten Begriffe und der theoretische Rahmen der Arbeit festgelegt. Außerdem wird die Evolution in den organisationalen und betriebswirtschaftlichen Zusammenhang eingebunden. Im anschließenden Teil werden allgemeine Strategien und Methoden von evolutionär-systemischen Ansätzen vorgestellt. Aufbauend darauf werden nachfolgend Grenzen dieser Ansätze aufgezeigt und daraus abgeleitet Möglichkeiten erläutert. Abschließend wird ein Ausblick auf zukünftige Anwendungen der evolutionär-systemischen Ansätze in der Organisationstheorie gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Zielsetzung
- Der systemische Denk- und Handlungsansatz
- Systemisches Denken
- Systemische Führung
- Der evolutionstheoretische Ansatz
- Der theoretische Hintergrund der organisationalen Evolution
- Der St. Galler Ansatz
- Der Münchner Ansatz
- Der Population-Ecology-Ansatz (PEA)
- Der Ansatz von Hannan/Freeman
- Der Ansatz von Aldrich/McKelvey
- Der systemisch-evolutionäre Denkansatz
- Kritische Würdigung
- Die Übertragbarkeitsproblematik
- Grenzen evolutionär-systemischer Ansätze
- Möglichkeiten evolutionär-systemischer Ansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht evolutionär-systemische Ansätze in der Organisationstheorie. Ziel ist es, die Anwendbarkeit und Grenzen dieser Ansätze im Kontext organisationaler Veränderungen und unter Berücksichtigung der Komplexität und Dynamik moderner Umwelten zu beleuchten.
- Systemisches Denken und Handeln in Organisationen
- Evolutionäre Prozesse in Organisationen
- Der Population-Ecology-Ansatz und seine Anwendung
- Kritisches Hinterfragen der Übertragbarkeit evolutionär-systemischer Modelle
- Möglichkeiten und Grenzen evolutionär-systemischer Ansätze für das Organisationsmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschreibt die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit, indem es die Grenzen traditioneller Planung und die Notwendigkeit neuer Ansätze im organisationalen Kontext herausstellt. Es folgt eine Einführung in den systemischen Denk- und Handlungsansatz, inklusive der Konzepte des systemischen Denkens und der systemischen Führung. Das dritte Kapitel widmet sich dem evolutionstheoretischen Ansatz, untersucht verschiedene Ansätze (St. Galler, Münchner, Population-Ecology) und analysiert die Mechanismen von Variation, Selektion und Erhaltung. Der systemisch-evolutionäre Denkansatz wird im darauf folgenden Kapitel vorgestellt. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Würdigung der Übertragbarkeit, der Grenzen und Möglichkeiten evolutionär-systemischer Ansätze.
Schlüsselwörter
Evolutionär-systemische Ansätze, Organisationstheorie, Systemisches Denken, Systemische Führung, Population-Ecology-Ansatz, Organisationsentwicklung, organisationaler Wandel, Komplexität, Dynamik.
- Quote paper
- Burkhard Friedrichsen (Author), 2008, Evolutionär-systemische Ansätze in der Organisationstheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119448