Unter dem Begriff „Passion“ versteht man die Geschichte des Leidens und Sterbens Jesu Christi, wie sie durch die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes im Neuen Testament überliefert ist. Die Leidensgeschichte nimmt im Christentum eine zentrale Stellung ein: Jesus opfert sich selbst am Kreuz, nimmt durch dieses „Sühneopfer“ die Schuld der Welt auf sich und erlöst die Gläubigen durch seine Auferstehung: „Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden“ (Mk 16, 16). Der Karfreitag ist somit einer der wichtigsten Feiertage in der christlichen Kirche, nicht, weil Christus an diesem Tag leiden und sterben musste, sondern weil nur durch dieses Leiden und Sterben die Erlösung der Menschen ermöglicht wurde. So wurde dieser Tag schon immer mit besonderen Feierlichkeiten begangen, bei der natürlich auch eine besondere musikalische Gestaltung nicht fehlen durfte. Diese Arbeit wird nun einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Passion als musikalische Gattung bis hin zu Johann Sebastian Bach geben und dann auf dessen Werk besonders eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Überblick der Passion bis Bach
- Die Passion bei Bach
- Allgemeines zum Stil und den theologischen Bezügen
- Die Johannes-Passion BWV 245
- Die Matthäus-Passion BWV 244
- Die Passionen nach Markus und Lukas (BWV 247 & 246)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Passion als musikalische Gattung bis Johann Sebastian Bach zu geben und anschließend dessen Passionen im Detail zu analysieren. Der Fokus liegt auf der stilistischen Entwicklung und den theologischen Bezügen in Bachs Werk.
- Geschichtliche Entwicklung der Passion als musikalische Gattung
- Stilistische Analyse der Bach'schen Passionen
- Theologische Bezüge in Bachs Passionen
- Vergleich der verschiedenen Passionen Bachs (Johannes, Matthäus, Markus, Lukas)
- Einfluss der Affektenlehre auf Bachs Kompositionen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in den Begriff „Passion“ und seine zentrale Bedeutung im Christentum. Ankündigung des Inhalts der Arbeit: geschichtlicher Überblick und detaillierte Betrachtung von Bachs Passionen.
Kapitel 2 (Geschichtlicher Überblick): Darstellung der Entwicklung der Passion von frühen Rezitationsformen im 9. Jahrhundert bis zur oratorischen Passion um 1700. Beschreibung verschiedener Passionstypen (motettisch, responsorial) und die Rolle von Komponisten wie Antoine de Longueval und Heinrich Schütz.
Kapitel 3 (Die Passion bei Bach): Einführung in die Aufführungspraxis der Passionen in Leipzig unter Bachs Amtszeit. Kurze Beschreibung des Stils und der theologischen Bezüge in Bachs Passionen, bevor die einzelnen Werke detaillierter behandelt werden.
Kapitel 3.1 (Allgemeines zum Stil und den theologischen Bezügen): Detaillierte Betrachtung der stilistischen Vielfalt in Bachs Passionen, seiner Verwendung von Kirchenliedern und der Einhaltung der liturgischen Vorgaben in Leipzig, sowie der Einbeziehung von Elementen aus dem Oratorium und der Oper. Diskussion der Affektenlehre und der Rolle der Textdichter.
- Quote paper
- Elisabeth Heidecker (Author), 2002, Die Passionen von Johann Sebastian Bach, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119378