In dieser Arbeit wird der militärische Einsatz von Pferden in ihrer Entwicklung bis hin zu den Einsatzmöglichkeiten in Kampf und Ausbildung heutigen Zeit erläutert. Das erste Kapitel beschreibt die Entwicklung der Kavallerie bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Der Einsatz von Pferden in der Kriegsführung war bis zur Technologisierung der Armeen im 20. Jahrhundert von großer Bedeutung. Die Kavallerie als bewegliches Kampfelement zählte lange Zeit zu einer der wichtigsten Waffengattungen. Mit der Motorisierung der Streitkräfte und der Verbesserung der Waffentechnik trat das Pferd immer weiter in den Hintergrund. Die Kavallerie entwickelte sich von der Kampftruppe zur Kampfunterstützungstruppe und von dieser weiter zu, die Infanterie unterstützenden, Tragtiereinheiten.
Die Frage warum es sinnvoll ist das Pferd auch in der modernen Kriegsführung einzusetzen wird im zweiten Kapitel behandelt. Der Vorteil der nahezu lautlosen und extrem geländegängigen Tiere wird in verschiedenen Einsatzarten allgemein dargestellt. Weiters werden anhand von konkreten Beispielen auf Kriegsschauplätzen des 21. Jahrhunderts Einsatzmöglichkeiten von Pferden vorgestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Reitausbildung für Offiziersanwärter. Die Ausbildung stärkt durch die körperliche Beanspruchung die allgemeine Kondition der Soldaten. Da die Reitausbildung spezielle auch für den Offizier wichtige Charaktereigenschaften erfordert und fördert, formt sie die Schüler auch in ihrem Verhalten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Einleitung
2 Die Entwicklung und der Untergang der Kavallerie
2.1 Die Entstehung der Kavallerie
2.2 Die Verdrängung des Pferdes vom Schlachtfeld durch modernes Gerät
3 Das Pferd in der modernen Armee
3.1 Einsatzmöglichkeiten des Pferdes
3.2 Das Pferd am modernen Gefechtsfeld
4 Traditionspflege und Offiziersausbildung
5 Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
Vorwort
Im Zuge der Seminararbeit der Lehrveranstaltung Wissenschaftliches Arbeiten 2 habe ich das Thema „Das Pferd im Militär“ gewählt, da ich Fähnrich an der Theresianischen Militärakademie bin und mich deshalb sehr für Abläufe am Gefechtsfeld interessiere. Dazu kommt, dass ich selbst aktiver Reiter und seit Jahren von diesen, meiner Meinung nach edlen Tieren, fasziniert bin. Diese Arbeit bot mir die Möglichkeit auf beide Interessensgebiete einzugehen. Da im Österreichischen Bundesheer laufend durch Reformen und Umstrukturierungen die Abschaffung von Tragtiereinheiten diskutiert wird, wollte ich mit dieser Arbeit aufzeigen, dass Pferde auch in einer modernen Armee ihre Existenzberechtigung haben. Weiters ist meiner Meinung nach die Reitausbildung an der Militärakademie ein nicht zu vernachlässigender Faktor für die Offiziersausbildung.
1 Einleitung
In der heutigen Zeit wird das Pferd von der Masse der Bevölkerung als Sport- und Freizeittier gesehen. Mit dem Bundesheer wird es jedoch selten in Verbindung gebracht. Ausschließlich bei großen Militärparaden, wie der Ausmusterungsparade wird das Pferd dem Zuschauer und somit der breiten Masse vorgestellt. Im Gegensatz zu anderen Waffengattungen, wie der Infanterie oder den Luftstreitkräften findet in den Medien nur auf regionaler Ebene Beiträge zu den Themen Tragtierstaffel, Reitsport und der Traditionspflege zu Pferd. Betrachtet man jedoch die Kriegsgeschichte der österreichischen und anderen Armeen wird deutlich, dass die Kavallerie, und somit die Waffengattung der berittenen Truppe, einen wesentlichen Beitrag zum Verlauf entscheidender Schlachten lieferte.
Das Wort Kavallerie kann mit Reiterei oder Reitertruppen übersetzt werden und wurde 1600 aus dem französischen entlehnt. Das französische Wort cavalerie ist auf das, im italienischen gleichbedeutende Wort cavalleria zurückzuführen. Das Wort cavelleria ist eine Ableitung vom italienischen Wort cavaliere (deutsch Reiter) .[1] Weiters stellte die Ausbildung zu Pferd einen wichtigen Bestandteil der Offiziersausbildung dar. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier wurde in den Vordergrund gestellt. Der Stellenwert des Tieres lässt sich nachvollziehen wenn man den folgenden Umstand aus der Zeit der Reichswehr in der Zwischenkriegszeit betrachtet:
„Bei allen berittenen und bespannten Truppen wurde das Pferd stets zuerst genannt. Es hatte Vorrang. “[2]
Mit der zunehmenden Technologisierung von Waffen und Gerät und vor allem der Motorisierung und Mechanisierung der Truppe verschwand das Pferd zunehmend von den Kriegsschauplätzen.
Im österreichischen Bundesheer findet man heutzutage das Pferd noch in Tragtierstaffeln als Unterstützung der Infanterie und im Reitausbildungszug an der Theresianischen Militärakademie. Der Reitsport ist an dieser Institution nach wie vor, auf freiwilliger Basis, ein Teil der Offiziersausbildung.
Die forschungsleitende Frage in dieser Arbeit stellt sich wie folgt dar:
Warum ist es sinnvoll das Pferd in der modernen Einsatzführung und Ausbildung einzusetzen?
Um diese Frage zu beantworten ist es notwendig die Entwicklung der Kavallerie, aber auch den Ersatz dieser Waffengattung durch beispielsweise die Panzertruppe zu kennen. Weiters ist es notwendig das Zusammenwirken zwischen Mensch und Pferd zu verstehen, um den Einfluss des Pferdes auf die Heranbildung junger Offiziere nachvollziehen zu können.
Diese Arbeit ist im Wesentlichen in drei Bereiche gegliedert. Im ersten Kapitel gibt sie einen Überblick über die Entwicklung und Verwendung des Pferdes in mehreren Armeen und an verschiedenen geschichtlichen Kriegsschauplätzen. Weiters zeigt sie Einsatzmöglichkeiten des Pferdes in der modernen Kriegsführung auf. Im dritten Kapitel gibt sie einen Einblick in die Reitausbildung, sowie Traditionspflege im Zuge der Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie.
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[1] vgl. http://www.duden-suche.de/suche/artikel.php?shortname=d7&artikel_id=14802
[2] Richter, Klaus Christian: Die feldgrauen Reiter. Die berittenen und bespannten Truppen in Reichswehr und Wehrmacht. Weltbild Verlag. Augsburg 1993. S. 45
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