Unter Bezugnahme auf marxistische Theorie und Bertolt Brechts 'Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit' wird in dieser Hausarbeit dessen Gedicht 'Fragen eines lesenden Arbeiters' analysiert.
Bertolt Brechts Gedicht Fragen eines lesenden Arbeiters ist 1935 im dänischen Exil entstanden, wurde 1939 in die Svendborger Gedichte aufgenommen und leitet hier die Chroniken ein. Der Dichter war zwei Jahre vor der Niederschrift des Textes mit seiner Familie aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflohen und bezog mit den Svendborger Gedichten von seiner ersten Exilstation in der dänischen Hafenstadt Svendborg aus zur Zeitsituation direkt und kämpferisch Stellung. Am Beginn der Abteilung Chroniken, „die Beispiele der Ausbeutung und Unterdrückung von der Antike bis zur zeitgenössischen Gegenwart anführt“, steht, gewissermaßen „als Gebrauchsanweisung“, Fragen eines lesenden Arbeiters. In die politische Lyrik der Gedichtsammlung reihen sich die Fragen eines lesenden Arbeiters nahtlos ein: im Mittelpunkt des Textes steht ein Arbeiter, der mit kritischem Blick die herkömmliche Geschichtsschreibung infrage stellt und im Begriff ist, durch sein Verständnis der Geschichte und ihrer Manipulation durch die Herrschenden Klassenbewusstsein zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Brecht im Exil und sein künstlerisches Engagement für das Proletariat
- Brechts Schreiben der Wahrheit in Fragen eines lesenden Arbeiters
- Der lesende Arbeiter und Klassenbewusstsein
- Fazit: Die Relevanz des lesenden Arbeiters heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Gedicht „Fragen eines lesenden Arbeiters“ von Bertolt Brecht beleuchtet kritisch die Geschichts- und Herrschaftsstrukturen, die den Arbeiter als Objekt der Ausbeutung und Manipulation präsentieren.
- Kritik an der herkömmlichen Geschichtsschreibung und ihrer Manipulation durch die Herrschenden
- Entwicklung des Klassenbewusstseins durch die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte
- Zusammenhang zwischen Kapitalismus, Imperialismus und Faschismus
- Warnung vor den „großen Männern“ der Geschichte und dem kommenden Krieg
- Brechts Engagement für das Proletariat und sein Verständnis vom Sozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Brecht im Exil und sein künstlerisches Engagement für das Proletariat
Brechts Gedicht „Fragen eines lesenden Arbeiters“ entstand 1935 im Exil und steht am Beginn der „Chroniken“ in seiner Gedichtsammlung „Svendborger Gedichte“. Der Text reflektiert Brechts politische Haltung und sein kämpferisches Engagement für das Proletariat inmitten der nationalsozialistischen Diktatur.
Brechts Schreiben der Wahrheit in Fragen eines lesenden Arbeiters
Das Gedicht ist in vier Abschnitte gegliedert und erzählt in lyrischer Prosa von den Errungenschaften der Menschheitsgeschichte. Der Arbeiter im Gedicht stellt kritische Fragen zur Entstehung von Kulturdenkmälern und hinterfragt die Rolle der „großen Männer“ der Geschichte.
Der lesende Arbeiter und Klassenbewusstsein
Der Arbeiter in Brechts Gedicht hinterfragt die etablierte Geschichtsdeutung und erkennt die Manipulationen, die die wahren Beweggründe und die Rolle der Arbeiter in der Geschichte verschleiern. Dieser kritische Blick ermöglicht ihm, ein Klassenbewusstsein zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: „lesender Arbeiter“, „Klassenbewusstsein“, „Geschichtsschreibung“, „Manipulation“, „Kapitalismus“, „Imperialismus“, „Faschismus“, „Krieg“ und „Proletariat“. Brechts Werk greift auf marxistische Theorien zurück und analysiert die gesellschaftlichen Verhältnisse, die zu Ausbeutung und Unterdrückung führen.
- Quote paper
- Leon Maack (Author), 2021, Bertolt Brechts Marxismus in "Fragen eines lesenden Arbeiters". Das Schreiben der Wahrheit über die Eigentumsverhältnisse und den Faschismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1192619