Ziel meiner Arbeit ist es, die Entwicklung der Mutter-Tochter-Beziehung zu analysieren und chronologisch aufzuteilen. Hierzu werde ich die Intentionen Simone de Beauvoirs darlegen, die sie dazu bewegen, sich von der Bourgeoisie abzuwenden. Ich möchte die auch Sachverhalte beleuchten, die dazu beitragen, dass sich die Beziehung zu ihrer Mutter in einem stetigen Wandel befindet. Folgende Fragen haben mich dabei besonders getrieben:
Tritt Simone de Beauvoir ihrer Mutter in allen Lebensphasen kritisch gegenüber? Welche Auswirkungen hat der Tod der Mutter bei Simone de Beauvoir? Welche Einstellung hat die Mutter gegenüber Simone als Schriftstellerin? Schafft Simone nach der Loslösung vom bürgerlichen Milieu auch eine Loslösung von der Mutter? +++ Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der streng traditionellen Erziehung, die Simone de Beauvoir erfahren hat. Hierzu werde ich einen kurzen Überblick über die Normen und Wertvorstellungen der Pariser Bourgeoisie Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts geben, im Besonderen bezüglich der Erziehung von Töchtern.
Im zweiten und dritten Kapitel stelle ich die Kindheit und das Zusammenfinden der Eltern dar, um besser deren Charaktere und späteren Handlungsweisen zu verstehen. Der darauf folgende Hauptteil (Kapitel 4) analysiert chronologisch die verschiedenen Lebensphasen der Mutter-Tochter-Beziehung. Diese Lebensphasen werden wiederum in mehrere Unterkapitel gliedert, um die verschiedenen Veränderungen, die sich in der Beziehung von Mutter und Tochter entwickeln, präziser zu verdeutlichen. Im fünften Kapitel wird ausschließlich nur auf die letzten dreißig Tage vor dem Tode der Mutter, Françoise de Beauvoir, eingegangen. Der Tod stellt das Ende der Mutter-Tochter-Beziehung dar und gibt die Möglichkeit, die Beziehung rückblickend im Schlussteil, Kapitel 6, zusammenzufassen und die eingangs gestellten Fragen zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einbettung der Erziehung von Simone de Beauvoir in die Epoche
- Die Eltern - Françoise und Georges de Beauvoir
- Chronologischer Verlauf der Mutter-Tochter-Beziehung
- Die frühe Kindheit (1908-1913)
- Die ersten Schuljahre der Simone de Beauvoir und der erste Weltkrieg (1913-1919)
- Die Zeit der Adoleszenz (1919-1925)
- Starke Veränderungen in der Phase der Pubertät
- Verhaltensveränderung von Françoise - der Mutter
- Beziehungsumschwung zum Vater
- Rückkehr der Unabhängigkeit
- Der Verlust des Glaubens an Gott
- Entdeckung der intellektuellen Fähigkeiten
- Simone als junge Frau (1925-1928)
- Simone als Erwachsene (1928-1963)
- Die Mutter wird Witwe
- Die letzten dreißig Tage vor dem Tode der Mutter (Oktober-November 1963)
- Nachsicht und der Identifikation
- Die Symbiose Mutter-Tochter in den fortgeschrittenen Jahren
- Sterbephase der Mutter
- Die Trauer von Simone
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Zulassungsarbeit analysiert die Entwicklung der Beziehung zwischen Simone de Beauvoir und ihrer Mutter Françoise, die in den autobiographischen Werken „Mémoires d'une jeune fille rangée“ und „Une mort très douce“ von Simone de Beauvoir beschrieben wird. Das Ziel der Arbeit ist es, die Beziehung chronologisch aufzuarbeiten und auf die Intentionen von Simone de Beauvoir einzugehen, die sie dazu bewogen, sich von der Bourgeoisie abzuwenden.
- Die prägende Rolle der traditionellen Erziehung und des patriarchalischen Milieus der Pariser Bourgeoisie
- Die unterschiedlichen Charaktere von Françoise und Georges de Beauvoir
- Die Entwicklung der Mutter-Tochter-Beziehung in den verschiedenen Lebensphasen
- Die Auswirkungen des Todes der Mutter auf Simone de Beauvoir
- Die Entstehung und Entwicklung der Unabhängigkeit Simone de Beauvoirs von der Bourgeoisie und ihrer Mutter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der traditionellen Erziehung Simone de Beauvoirs in der französischen Bourgeoisie Anfang des 20. Jahrhunderts. Anschließend werden die Persönlichkeiten der Eltern, Françoise und Georges de Beauvoir, beleuchtet, um deren Einfluss auf die Entwicklung der Mutter-Tochter-Beziehung besser zu verstehen.
Der Hauptteil der Arbeit analysiert die Beziehung von Mutter und Tochter chronologisch, beginnend mit Simones früher Kindheit. Es werden verschiedene Lebensphasen der Mutter-Tochter-Beziehung beleuchtet, wie beispielsweise Simones erste Schuljahre, die Zeit der Adoleszenz, sowie Simones Weg zur jungen Frau und schließlich zum erwachsenen Leben. Die einzelnen Kapitel beleuchten die Veränderungen in der Beziehung zwischen Simone und Françoise und die Gründe für deren Schwierigkeiten.
Im fünften Kapitel wird die Zeit der letzten dreißig Tage vor dem Tod von Françoise de Beauvoir beleuchtet. Hier wird die Beziehung zwischen Simone und Françoise in der Sterbephase näher betrachtet und die Veränderungen in ihrem Verhalten und in ihren Gefühlen beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Zulassungsarbeit beschäftigt sich mit der Mutter-Tochter-Beziehung in den autobiographischen Werken von Simone de Beauvoir, insbesondere mit den Themen der traditionellen Erziehung, der patriarchalischen Bourgeoisie, der Entwicklung der weiblichen Identität und der Auswirkungen des Todes auf die Beziehung von Mutter und Tochter.
- Quote paper
- Isabelle Grob (Author), 2007, Die Mutter-Tocher-Beziehung in den autobiographischen Werken "Mémoires d´une jeune fille rangée" und "Une mort très douce" von Simone Beauvoir, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119247