Das Ziel der Arbeit ist, anhand von Literaturanalyse dem Leser durch strafprozessuale und verfassungsrechtliche Ansichtsweisen darzulegen, welche Problematik mit der Kronzeugenregelung einhergeht und weshalb sich die Idee des Kronzeugen mit dem deutschen Rechtsstaatsprinzip beißen und den strafprozessualen Prinzipien entgegenstehen könnte.
Der Kronzeuge dürfte wohl für die Mehrheit der Leute ein Begriff sein, sei es durch spannende Spielfilme, Romane oder andere mediale Werke, die unter den Genres Krimi oder Thriller am häufigsten diese Thematik aufgreifen. Wer sich der Frage konfrontiert sieht, was ein Kronzeuge ist, der denkt sicherlich direkt an einen, im wahrsten Sinne des Wortes, „rechtschaffenden“ Repräsentanten der Gerechtigkeit. Jemand, der trotz aller Widrigkeiten gegebenenfalls sogar sein Leben aufs Spiel setzt, um durch sein Wissen um tatbestandliche Tatsachen zur Überführung eines Verbrechers erheblich beizutragen.
Jede Person, die nur halbwegs sachkundig ist, erkennt spätestens nach einiger Zeit der Recherche einen Konflikt zu dem für Beamte der Strafverfolgungsbehörden der Bundesrepublik Deutschland omnipräsenten Legalitätsprinzip, zu dem Recht auf ein faires Verfahren, also dem sogenannten Prinzip des „Fair Trial“ und somit weitestgehend sogar zu dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. All dies dient der Funktion, die Gleichheit des Individuums vor dem Recht herzustellen und zu festigen, fraglich ist jedoch deshalb, wie der Kronzeuge damit vereinbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Begriff „Kronzeuge“
- Ursprung und Herkunft
- Die Entwicklung des Kronzeugen
- Die Problematik „Kronzeuge“
- Die Problematik gegenüber dem Grundgesetz
- Die Problematik gegenüber dem Legalitätsprinzip
- Die Problematik mit dem Schuldprinzip
- Die Problematik mit der Glaubwürdigkeit
- Die Problematik mit dem Präventionsansatz
- Der Begriff „Kronzeuge“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Problematik des Kronzeugen im heutigen Strafverfahren. Ziel ist es, durch eine Literaturanalyse den Leser mit den strafprozessualen und verfassungsrechtlichen Aspekten der Kronzeugenregelung vertraut zu machen. Es wird untersucht, inwieweit der Kronzeuge mit dem deutschen Rechtsstaatsprinzip und den strafprozessualen Prinzipien in Einklang steht.
- Begriffliche Klärung des Kronzeugen
- Herkunft und Entwicklung des Kronzeugenprinzips
- Konflikte mit dem Grundgesetz und strafprozessualen Prinzipien
- Glaubwürdigkeit und Präventionsansatz im Zusammenhang mit Kronzeugen
- Aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Kronzeugen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt den Leser in das Thema des Kronzeugen ein und stellt die Relevanz des Themas heraus. Es wird deutlich gemacht, dass die laienhafte Vorstellung vom Kronzeugen als „rechtschaffendem Repräsentanten der Gerechtigkeit“ einer genaueren Betrachtung bedarf.
Hauptteil
Der Begriff „Kronzeuge“
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff „Kronzeuge“ in seiner historischen und rechtlichen Entwicklung. Es wird der Ursprung des Begriffs im angelsächsischen Strafverfahrensrecht aufgezeigt und seine Bedeutung im heutigen Kontext des deutschen Strafprozesses erläutert.
Die Problematik „Kronzeuge“
In diesem Kapitel werden die verschiedenen Problematiken im Zusammenhang mit der Kronzeugenregelung diskutiert. Es wird auf Konflikte mit dem Grundgesetz, dem Legalitätsprinzip, dem Schuldprinzip, der Glaubwürdigkeit und dem Präventionsansatz eingegangen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie der Einsatz von Kronzeugen mit den Prinzipien des deutschen Rechtsstaates vereinbar ist.
Schlüsselwörter
Kronzeuge, Strafprozessrecht, Grundgesetz, Legalitätsprinzip, Schuldprinzip, Glaubwürdigkeit, Präventionsansatz, Rechtsstaatsprinzip, Fair Trial, Strafverfahrensrecht, Tatbeteiligter, Straflosigkeit, Komplizen, Überführung.
- Quote paper
- Kevin Malchow (Author), 2020, Der Kronzeuge im heutigen Strafverfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1191938